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Ursprungskritik. Nietzsches Anfänge und die Ursprünge der Rhetorik

  • Peter Schnyder
Published/Copyright: November 28, 2013

Zusammenfassung

Zu Nietzsches Metaphysik-Kritik gehört seine Kritik am Konzept eines selbstidentischen Ursprungs. Sie wird gemeinhin mit dem mittleren und späteren Werk, das heißt mit dem Werk des ‚Genealogen‘ in Verbindung gebracht. Wie sich allerdings vor allem im Blick auf Nietzsches Beschäftigung mit der Rhetorik in der ersten Hälfte der 1870er Jahre zeigt, kann bereits im Frühwerk beobachtet werden, wie er Anfang und Ursprung als einen Plural von Anfangen und Ursprüngen denkt. Darauf wurde zwar, insbesondere von poststrukturalistischer Seite, schon hingewiesen. Doch der Fokus blieb dabei beschrankt auf die Problematik der rhetorischen Tropen und Figuren. Hier soll die Frage des Ursprungs umfassender in den Blick genommen werden. Von besonderem Interesse sind in diesem Zusammenhang neben den Rhetorik-Vorlesungen Nietzsches auch die „öffentlichen Reden“, die der junge Professor 1872 unter dem Titel Ueber die Zukunft unserer Bildungsanstalten gehalten hat.

Abstract

An integral part of Nietzsche’s critique of metaphysics lies in his critique of the concept of ‘origin’. Generally, this critique has been regarded as related to the middle and late work, i.e. to Nietzsche’s work as ‘genealogist’. But Nietzsche’s study of rhetoric in the first half of the 1870s unfolds a concept of ‘beginning’ and ‘origin’ as a plural of ‘beginnings’ and ‘origins’ already in the early works. To be sure, this has already been pointed out (especially) from a poststructuralist point of view. Whereas that focus had been limited to the problem of rhetorical tropes and figures, the present paper treats the question of origin in a more general way. Of particular interest in this respect are not only Nietzsche’s lectures on rhetoric, but also the „public speeches“ delivered by the young academic professor in 1872 under the title Ueber die Zukunftunserer Bildungsanstalten.

Online erschienen: 2013-11-28
Erschienen im Druck: 2013-11-1

© 2013 by Walter de Gruyter GmbH & Co.

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  1. Masthead
  2. Inhalt
  3. Verzeichnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  4. Ursprungskritik. Nietzsches Anfänge und die Ursprünge der Rhetorik
  5. Nietzschean Linguistics
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  18. Beiträge zur Quellenforschung
  19. Editorial
  20. Nachweise
  21. Nachweis aus August Arnold, Einleitung in die Philosophie durch die Lehre Platon’s vermittelt (1841)
  22. Nachweis aus Hieronymus Müller / Karl Steinhart, Platon’s sämmtliche Werke (1850–1873)
  23. Nachweise aus Karl Bötticher, Die Tektonik der Hellenen (1852)
  24. Nachweis aus Friedrich Ueberweg, Ueber die Platonische Weltseele, in: Rheinisches Museum 9 (1854)
  25. Nachweise aus Carl Boetticher, Der Baumkultus der Hellenen (1856)
  26. Nachweis aus Franz Susemihl, Die genetische Entwickelung der Platonischen Philosophie (1857)
  27. Nachweise aus Karl Friedrich Hermann, Lehrbuch der gottesdienstlichen Alterthümer der Griechen (1858)
  28. Nachweise aus Friedrich Ueberweg, Untersuchungen über die Echtheit und Zeitfolge Platonischer Schriften und über die Hauptmomente aus Plato’s Leben (1861)
  29. Nachweis aus Wilhelm Oncken, Die Staatslehre des Aristoteles in historisch-politischen Umrissen (1870)
  30. Abhandlung zur Rezeptionsforschung
  31. Morgenröte der unreinen Vernunft. Nietzsche bei Ortega y Gasset
  32. Miszelle
  33. Homerische Einsamkeit. Zum Schluss des Schluss-Aphorimus 296 von Jenseits von Gut und Böse
  34. Rezensionen
  35. Anspruch, Wert und Zukunftsaussichten von Nietzsches Philosophie in aktuellen Publikationen
  36. Nietzsche und der antike Skeptizismus
  37. Perspektiven des Dionysischen. Neuerscheinungen zu Die Geburt der Tragödie
  38. Historians on Nietzsche on History
  39. Nietzsche und Levinas
  40. Neuerscheinungen zum Kult von Nietzsche-Mythen
  41. Siglen
  42. Register
  43. Hinweise zur Gestaltung von Manuskripten für die Nietzsche-Studien
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