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Published/Copyright: May 3, 2018

dcif startet mit Impulsveranstaltung ins Jahr 2018

Competitive/Market Intelligence (CI/MI), also die professionelle Beobachtung von Wettbewerbsunternehmen, Marktentwicklungen, Branchen, Patenten, Technikinnovationen u.v.m., ist ein faszinierendes Genre. Und mindestens so faszinierend lesen sich die Berufsbiographien vieler Kolleginnen und Kollegen aus diesem Bereich. Auch jene, die bei den anstehenden Wahlen erstmals (Dr. Joachim Buck) in den Vorstand des Deutschen Competitive Intelligence Forums e. V. (dcif) gewählt oder im Amt bestätigt wurden (Alexandra Nelles − Vorstandsvorsitz, Rainer Michaeli − Stellvertreter, Alexander Haudan − Schatzmeister, Matthias Knapp).

Trotzdem − berufliche Interessenvertretungen wie der dcif e.V. Bundesverband Wettbewerbs- und Marktanalyse − müssen sich immer wieder darüber klar werden, welche Leistungen sie für ihre Mitglieder erbringen sollten bzw. was diese umgekehrt von ihrem Verband erwarten. Aktuell sind dies rund 40 persönliche und sechs Unternehmensmitglieder. Vor diesem Hintergrund suchte der dcif e.V. im Sommer 2017 die Zusammenarbeit mit Frau Prof. Ragna Seidler-de Alwis, MBA von der Technischen Hochschule Köln. In zwei Bachelorarbeiten (Einzelgespräche bzw. Experteninterviews sowie einer Online-Befragung) wurden sehr umfangreiche Struktureinsichten der CI/MI-Branche gewonnen, die wiederum in die aktuelle Agenda des dcif der Jahre 2018 und folgende einmünden werden.

Einige Aspekte sollen hier kurz beleuchtet werden: Rund 5.000 nicht selbstständig Beschäftigte arbeiten deutschlandweit im Bereich der Competitive/Market Intelligence (70 % männlich, 30 % weiblich) in kleinen, mittleren und großen Unternehmen. Ihre gängigen Funktionsbezeichnungen sind Market Intelligence Analyst/-Manager, Competitive Intelligence Analyst, Market Research Analyst/-Manager oder Marketing Analyst/-Leiter. Allerdings tragen 42 Prozent der in der Branche Beschäftigten davon abweichende Tätigkeits- bzw. Berufsbezeichnungen, so dass sich für den dcif e. V. die Frage nach der Möglichkeit einer terminologischen Standardisierung stellt. Berufserfahrung und Branchenwissen brauchen und haben die Beschäftigten im CI/MI-Bereich: Die Mehrheit arbeitet seit über fünf Jahren im CI/MI-Umfeld, fast ein Drittel sogar 15 Jahre oder länger. Als Trends im Hinblick auf die CI/MI-Branche lassen sich ableiten: Die Bedeutung der Branche nimmt künftig noch zu, die Nachfrage nach CI/MI-Mitarbeiter und die an sie gestellten Anforderungen steigen, das Marktumfeld und die Tätigkeitsinhalte ändern sich rasant und die Branche selbst ist kontinuierlichen strukturellen Änderungen unterworfen.

Dies bietet für den dcif e. V. vielfältige Möglichkeiten, über Qualifizierungs- bzw. Weiterbildungsmaßnahmen Mitglieder an sich zu binden bzw. neue zu gewinnen. Dies zeigen auch die Erwartungen der Befragten: Sie wünschen sich vom Verband u. a. einen regelmäßigen Informationsaustausch, Informationen über Innovationen, ein großes Branchennetzwerk, Möglichkeiten zu Training/Weiterbildung, Branchencluster oder auch Zertifizierung von Dienstleistern.

Im Anschluss an den Vortrag von Frau Prof. Ragna Seidler-de Alwis, MBA, der die Rolle von Markt- und Wettbewerbsanalysen in Zeiten von Big Data beleuchtete, diskutierten die 17 Teilnehmer der Impulsveranstaltung im Rahmen eines Workshops drei in die Zukunft des dcif e. V. zielende Themenbereiche:

  1. Wie sieht das typische dcif-Mitglied aus und wie lässt es sich ansprechen?

  2. Wie können Themen und Formate für die Jahreskonferenz am 18. Oktober 2018 in Frankfurt am Main aussehen?

  3. Welche Serviceangebote bzw. Aktivitäten des dcif e. V. sollte es für Mitglieder geben?

Wir gratulieren dem neugewählten Vorstand des dcif e. V. und wünschen ihm sowie den Mitgliedern ein spannendes Jahr der Umsetzungen und freuen uns auf den weiteren intensiven Erfahrungsaustausch.

Michael Borchardt, DGI-Vorstand

RatSWD erörtert Modernisierung von Registern und textbasierter Forschung

Bei seiner 48. Sitzung hat der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) Anfang März 2018 seine Aktivitäten zum Thema Registermodernisierung fortgesetzt. Mit Hilfe qualitätsgeprüfter Registerdaten können gesellschaftlich und wirtschaftlich relevante Prozesse erkannt, die Politik evidenzbasiert beraten und gleichzeitig Qualitätsmängel in den Registern festgestellt werden. Die Registermodernisierung steht auf der Agenda der Bundesregierung. In diesem Zusammenhang sollte die unabhängige wissenschaftliche Forschung einen Zugang zu den Registern erhalten. Der RatSWD empfiehlt, bei anstehenden Gesetzesinitiativen zu einer Modernisierung und Digitalisierung von Registern einen möglichst niederschwelligen, klar geregelten und datenschutzkonformen Zugang der Wissenschaft als gesetzlich fixierten Standard grundsätzlich vorzusehen. Zur Weiterentwicklung der Registerlandschaft in Deutschland müssen neben den übergeordneten Strukturen jedoch auch die einzelnen Register und ihre Datengrundlagen in die Überlegungen einbezogen werden.

Bei der Weiterentwicklung textanalytischer Forschungsinfrastrukturen sind zwei Bereiche besonders interessant: Einerseits stellen die Potentiale der in den letzten Jahren entstandenen Forschungsdaten (in Form von manuell codiertem Textmaterial bzw. von für automatisierte Analysen aufbereitetem Textmaterial) unter anderem mit den neuen Möglichkeiten des maschinellen Lernens (ML) einen großen (Trainings-)Schatz für automatisierte Analysen größerer Textkorpora dar. Andererseits versprechen solche in die Breite reichende Analysetools eine automatisierte Anreicherung von Befragungsdaten mit Kontextdaten. Denkbar wäre dies beispielsweise für die Analyse der Medienberichterstattung während der Feldzeiten von Befragungen. Ziel ist es, insbesondere die Infrastruktur zu verbessern, um eine breitere Nutzung textbasierter Forschungsdaten zu ermöglichen.

EU verfehlt Open-Access-Ziel

Die Europäische Union wird ihr selbst gestecktes Ziel, dass sämtliche Forschungsergebnisse bis 2020 frei zugänglich sind, wohl verfehlen. Anscheinend ist eine vorläufige Sättigung erreicht. Die von Anfang an formulierten Einwände, dass Open Access-Veröffentlichungen von der wissenschaftlichen Gemeinschaft geringer bewertet werden könnten als Veröffentlichungen in renommierten Fachzeitschriften, haben sich in vielen Wissenschaftszweigen bewahrheitet. Bei einer Befragung von mehr als 300 Mitgliedern der European University Association berichteten 60 bis 70 Prozent der Universitäten, dass weniger als ein Fünftel der begutachteten Veröffentlichungen aus ihrer Forschung frei zugänglich seien. Nur zehn Universitäten gaben an, dass über 40 Prozent ihrer Forschungsergebnisse den Goldenen Weg zu Open Access finden würden. In einigen Disziplinen, etwa der Physik, wird Open Access stark genutzt, weil dort Zitierungsindikatoren eine geringe Rolle spielen. In den meisten Fächern sind solche Indikatoren aber für die wissenschaftliche Karriere weiterhin ausschlaggebend. Ein Wechsel zu den meist weniger hoch eingestuften Open Access-Zeitschriften ist auch deshalb problematisch, weil Personen, die sich dafür entscheiden häufig als rebellisch angesehen werden. Zwar müssen alle im Rahmen von Horizon 2020 geförderten Vorhaben ihre Ergebnisse frei zugänglich machen, die überwiegende Zahl anderer Forschungsergebnisse wird aber weiterhin nur nach den Regularien der Verlage zugänglich sein.

„Forum Privatheit“ verteidigt Netzwerkdurchsetzungsgesetz

Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz ist besser als sein Ruf – so das wissenschaftliche Expertengremium „Forum Privatheit“. Es sei der richtige Weg, um große Social Networks wie Twitter oder Facebook dazu zu bringen ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen und die vermehrt auftretenden Hass-Äußerungen gegenüber Einzelnen und Minderheiten, die den strafrechtlichen Tatbestand der Beleidigung, Verleumdung oder Volksverhetzung erfüllen, von ihren Plattformen zu entfernen. Dafür fordert das Netzwerksdurchsetzungsgesetz (NetzDG) seit Anfang 2018 unter Androhung eines hohen Bußgeldes von den Betreibern großer Social Networks ein wirksames Beschwerdemanagement und halbjährliches Berichtswesen. „Offensichtlich“ strafbare Inhalte müssen bei Beschwerden innerhalb von 24 Stunden entfernt, über andere strafbare Inhalte muss innerhalb von sieben Tagen entschieden werden.

Die stärksten Kritikpunkteam NetzDG sind „Overblocking“, Angriff auf die Meinungsfreiheit, Verlagerung staatlicher Aufgaben auf private Anbieter und zu kurze Fristen. Ihre Überprüfung erbrachte, dass sie weitestgehend unzutreffend sind. So entstanden die wenigen Fälle von „Overblocking“ nicht aus Angst, sondern um die neue, sehr aufwändige Regelung in Misskredit zu bringen, so die Vermutung des „Forum Privatheit“-Sprechers und Rechtswissenschaftlers der Universität Kassel, Prof. Dr. Alexander Roßnagel. Auch die Befürchtung, die Meinungsfreiheit sei in Gefahr, hat sich nicht erhärtet. Denn das Gesetz erleichtert lediglich verbotene Inhalte zu löschen. Dabei ist der einzige Maßstab das deutsche Strafgesetz, so dass auch nicht von einer Übertragung staatlicher Aufgaben auf private Anbieter gesprochen werden kann. Vielmehr ist jede Informationsplattform schon seit 1997 rechtlich verpflichtet, fremde Informationen mit strafbaren Inhalten zu beseitigen. Die Fristen dafür mögen aus Sicht der Netzwerkbetreiber zu kurz sein, aus psychologischer Sicht sind sie sogar noch viel zu lang, so die Psychologieprofessorin Nicole Krämer von der Universität Duisburg-Essen, ebenfalls Mitglied des Expertengremiums „Forum Privatheit“.

Trotzdem sind Gesetzes-Nachbesserungen nötig: so beim Autorenschutz, bei den zivilrechtlichen Rechtsschutzmöglichkeiten der Betroffenen und dem einstweiligen Rechtsschutz gegenüber dem Angreifer. Zusätzlich müssen Kapazitäten geschaffen werden, um das Gesetz zu vollziehen und die Straftäter einem schnellen und effektiven Strafverfahren zuzuführen.“

Weitere Informationen unter: https://www.forum-privatheit.de/forum-privatheit-de/index.php

Immer mehr teilen statt zu besitzen

Das Marktvolumen der Share Economy in Deutschland steigt an. Auch hierzulande wird das Teilen von Produkten und Dienstleistungen immer wichtiger, wie eine neue repräsentative Studie „Share Economy. The New Business-Model“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC belegt. Sie basiert auf der Befragung von 4.500 Konsumenten in Belgien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, der Türkei und Deutschland, wobei hierzulande, dem größten Share-Economy-Markt, 2.000 Personen befragt wurden. Davon nutzten 39 Prozent in den letzten zwölf Monaten Share-Economy-Angebote und gaben dabei durchschnittlich 884 Euro aus – am meisten für Finanzangebote (1.229 Euro), am wenigsten für Medien und Unterhaltung (62 Euro), obwohl diese Angebote am häufigsten (23 Prozent) genutzt wurden. Es folgten Konsumgüter (20 Prozent) und Unterkünfte (17 Prozent). Im Jahr 2018 wollen 40 Prozent der in Deutschland Befragten Sharing-Economy-Angebote nutzen. Ein Plus ist für Unterkünfte (plus fünf Prozent) und insbesondere bei Medien und Unterhaltung zu erwarten (plus 35 Prozent).

Es steigt auch die Zahl der deutschen Share-Economy-Anbieter von 21 auf 24 Prozent und damit das Share-Economy-Marktvolumen um 5,3 Prozent auf 24,1 Milliarden Euro im Jahr 2018. Wer Sharing-Angebote nutzt, geschlechterspezifisch nahezu gleich verteilt, ist meist gut gebildet und zwischen 18 und 39 Jahren jung (68 Prozent). Diese Gruppe trägt weit mehr als die Hälfte zu den Gesamtausgaben bei (62 Prozent). Hauptargumente sind ein vermeintlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis (50 Prozent), gefolgt von Ressourcenschonung und Umweltschutz (25 Prozent) sowie direkter Kommunikation zwischen Nutzern und Anbietern (25 Prozent). Als nachteilig werden Unklarheiten bei der Schadensregulierung und anderen Problemen (47 Prozent), Qualitätsmängel (33 Prozent) und Sicherheitsdefizite (29 Prozent) genannt. Dennoch ist nach Prof. Dr. Nikolas Beutin, Leiter Customer Practice bei PwC Europe, davon auszugehen, dass die Share Economy weiter florieren wird und sich damit auch die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Qualität und die Sicherheit 2018 weiter verbessern werden.

Weitere Informationen unter: https://www.pwc.de/de/digitale-transformation/eigentum-brauche-ich-nichtwie-die-share-economy-statussymbolen-ihren-reiz-nimmt.html

Soziales Netzwerken lohnt sich

Eine groß angelegte Studie des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) zeigt, dass die dauernde Nutzung von Social Media durchaus positive Effekte mit sich bringen kann. Dies spricht gegen die Befürchtungen, diese Dienste verursachten Stress, Neid und Unzufriedenheit. Vielmehr hat sich gezeigt, dass Stress von äußeren Einflüssen und nicht von der Facebooknutzung abhängt. Vielmehr biete die Plattform die Möglichkeit mit vielen Menschen in Kontakt zu bleiben und je nach Bindungsgrad emotionale Unterstützung und/oder Informationen zu erlangen. Auch die berufliche Nutzung zahlt sich durch berufliche Informationsvorteile aus.

Am IWM wurde vom Europäischen Research Council (ERC) die Studie des Projekts ReDefTie („Redefining tie strength – how social media (can) help us to get non-redundant useful information and emotional support”) unter der Leitung von Prof. Dr. Sonja Utz gefördert. Untersucht wurde, wie und von wem wir Informationen und emotionale Unterstützung erhalten und wie die Nutzung von Social Media uns verändert. Bei „Redefining tie strength” geht es um die Neudefinition der Bindungsstärke.

In einer von 2013 bis 2017 dauernden Studie in den Niederlanden wurden die Auswirkungen der Nutzung verschiedener Social Media erforscht. Dabei wurden eher privat genutzten Plattformen wie Facebook und eher beruflich genutzten Plattformen wie LinkedIn berücksichtigt, so dass sich ein umfassendes und differenziertes Bild ergab.

Facebook, überwiegend zur Freundschaftspflege genutzt, vermittelt nicht nur die Illusion einer Freundschaft, sondern bringt auch konkreten Mehrwert: Etwa 73 Prozent der Befragten berichteten über eine stärkere Online-Unterstützung als die Nichtnutzer. Und je mehr sie danach fragten, desto mehr Unterstützung erhielten sie. Über einen längeren Zeitpunkt verstärkte sich dieser Effekt sogar. Jedoch zeigte sich auch, dass die vermehrte Unterstützung nicht unbedingt zu höherer Lebenszufriedenheit führt – Stress und Lebenszufriedenheit werden viel stärker durch offline Ereignisse beeinflusst.

Dagegen berichten diejenigen, die Business-Netzwerke wie LinkedIn nutzen über höhere Informationsvorteile im beruflichen Kontext als die, die das nicht tun. Wichtige Faktoren sind dabei die aktive Nutzung und der gezielte Netzwerkaufbau. Schon das regelmäßige Überfliegen von Updates trägt dazu bei, Wissen über die Netzwerkmitglieder und deren Expertise zu entwickeln, dies legen Experimente in diesem Zusammenhang nahe. Diese Ergebnisse zeigen, dass die auf beruflichen Plattformen verbrachte Zeit keine Verschwendung ist, sondern hilft, richtige Ansprechpersonen zu finden und aktuelle Entwicklungen im Blick zu haben. Nach Abschluss des Projekts werden die Daten der Längsschnittstudie zur optimalen Nachnutzung der Forschung zur Verfügung gestellt. Das Teilen des Datensatzes stellt einen weiteren Schritt in Richtung Open Science dar, nachdem bereits die bisherigen Ergebnisse des Projekts als Open Access-Publikationen veröffentlicht wurden. Weitere Informationen und Kontakt unter: https://www.leibniz-gemeinschaft.de/medien/aktuelles/news-details/article/soziales_netzwerken_lohnt_sich_100003385/

Lesekompetenz entscheidend für Suchmaschinen-Ergebnisse

Möchte man online an Informationen kommen, bedient man sich Suchmaschinen wie Google. Über ein paar Suchwörter kann man sich schnell einem Thema annähern. Doch damit dies gelingt, sind ein paar entscheidende Kompetenzen nötig. Dazu gehört ganz besonders das Lesen. Dies bestätigte eine Studie des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) und der Goethe-Universität Frankfurt mit 15-jährigen Schülerinnen und Schülern. Insgesamt 416 Jugendliche an 75 deutschen Schulen nahmen im Zuge der Erhebungen des „Programme for International Student Assessment“ (PISA) im Jahr 2012 an dieser Studie teil. Die 2017 in der Fachzeitschrift „Computers in Human Behavior“ veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass 15-Jährige Suchmaschinen-Ergebnisse besser auf Relevanz und Glaubwürdigkeit überprüfen können, wenn sie gut lesen. Dabei sind verschiedene Teil-Prozesse des Lesens von Bedeutung: Das Erkennen einzelner Wörter (Wort-Ebene), das sinnvolle Verknüpfen von Wörtern (Satz-Ebene) und das Verständnis ganzer Passagen (Text-Ebene).

Für die Untersuchungen bewerteten die Befragten in einer simulierten Suchmaschinenumgebung die Ergebnislisten von voreingestellten Suchanfragen zur Vorbereitung eines Schulreferats und für eine Reparaturanleitung. Normierte Diagnoseinstrumente bestimmten vorab die Lesekompetenz aller Teilnehmenden. Die Relevanz und die Glaubwürdigkeit der angebotenen Suchmaschinen-Treffer waren in einer zuvor durchgeführten Studie eingeordnet worden. Der Zusammenhang zwischen den Lesefähigkeiten und der Suchlistenauswahl wurden anschließend mit generalisierten linearen Mischmodellen ermittelt. Diese statistische Methode zur Auswertung von nicht normalverteilten Daten erlaubt es, Zufallseffekte zu berücksichtigen – zum Beispiel die unterschiedliche Internetaffinität von Jugendlichen.

Einige Einschränkungen, wie die simulierte Testumgebung, sind aber zu berücksichtigen. Dazu spielen für das Filtern von Suchmaschinen-Ergebnissen weitere Fähigkeiten und Kenntnisse eine Rolle, beispielsweise das Gedächtnis und das Vorwissen. Außerdem sind genauere Untersuchungen notwendig, um die Wirkmechanismen der einzelnen Teile der Lesefähigkeit zu ergründen. Der erschienene Beitrag zu der Studie ist online zu finden unter: Hahnel, C., Goldhammer, F., Kröhne, U., & Naumann, J. (2018). The role of reading skills for the evaluation of online information. Computers in Human Behavior, 78, 223–234. DOI: http://doi.org/10.1016/j.chb.2017.10.004

BIS und SAB werden Bibliosuisse

Die beiden größten Bibliotheksverbände der Schweiz, BIS und SAB, haben an den außerordentlichen Generalversammlungen in Biel mit deutlicher Mehrheit ihren Zusammenschluss zum Verband Bibliosuisse beschlossen. Bibliothek Information Schweiz (BIS) votierte mit 346:26 Stimmen (93 %) für den Zusammenschluss. Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der öffentlichen Bibliotheken (SAB) beschloss die Fusion mit 128 zu 20 Stimmen (86,5 %). Er vereinigt über 2500 Bibliotheken, Dokumentationen und Mitarbeitende zu einer starken Interessenvertretung. Eine AG Gründung soll den Start von Bibliosuisse vorbereiten, damit dieser am Schweizer Bibliothekskongress Ende August 2018 in Montreux aus der Taufe gehoben werden und seine Tätigkeit offiziell am 1. Januar 2019 beginnen kann. Weitere Informationen unter: http://www.bis.ch/ und http://www.sabclp.ch/bibliosuisse.htm

Online erschienen: 2018-05-03
Erschienen im Druck: 2018-04-26

© 2018 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Downloaded on 22.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/iwp-2018-0025/html
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