Interkulturelle chinabezogene Kompetenz der neuen Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland im Kontext des globalen mobilen Internets
-
Fangning Cao
Fangning Cao ist Doktorandin im Fach der Interkulturellen Kommunikation in Bezug auf Deutschland und China am School of German Studies der Beijing Foreign Studies University. Ihre wissenschaftlichen Interessen liegen vor allem in der interkulturellen Forschung und der chinesischen Migrationsforschung.Xiaoling Zhang ist Professorin am School of German Studies der Beijing Foreign Studies University. Ihre Lehrschwerpunkte sind Konzepte, Theorien sowie Methodologie der interkulturellen Kommunikation u. a. Ihre Forschungsbereiche umfassen chinesisch-deutsche interkulturelle Kommunikation, interkulturelle DaF-Forschung u. a.
Zusammenfassung
Im Zeitalter der Globalisierung und Digitalisierung nehmen die bilateralen Beziehungen zwischen China und Deutschland kontinuierlich zu, wobei die neue Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland eine zentrale Rolle in der interkulturellen Kommunikation zwischen beiden Ländern spielt. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag empirisch die interkulturelle chinabezogene Kompetenz der neuen Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland im Kontext des globalen mobilen Internets. Zur Datenerhebung werden qualitative und quantitative Forschungsmethoden eingesetzt, um sowohl die bereits erworbene als auch die erwünschte Kompetenz dieser Zielgruppe zu analysieren. Die Ergebnisse zeigen, dass sich diese Kompetenz in den Dimensionen Kognition, Affektion und Konation manifestiert. Allerdings besteht eine bemerkenswerte Diskrepanz zwischen den angestrebten Zielen und der tatsächlichen Kompetenzentwicklung. Entscheidende Förderfaktoren sind familiäre Erziehung, Unterricht an chinesischen Sprachschulen, soziale Aktivitäten, persönliche Erfahrungen in China sowie Einsatz des Internets als Informations- und Kommunikationsmedium. Online-Strategien, wie die Etablierung einer Online-Ressourcensammlung, einer zielgruppenspezifischen Informationsplattform und einer digitalen Community, werden als zielführende Maßnahmen vorgeschlagen, indem sie den Einfluss des Internets auf den interkulturellen Lernprozess herausarbeitet.
Abstract
In the age of globalization and digitalization, the bilateral relations between China and Germany are continuously growing, where the new generation of Chinese with a migration background in Germany plays a central role in the intercultural communication between the two countries. Against this background, this article empirically investigates the intercultural China-related competence of the new generation of Chinese with a migration background in Germany within the context of the global mobile Internet. Qualitative and quantitative research methods are employed to collect data in order to analyze both the already acquired and the desired intercultural China-related competence of this target group. The results show that their intercultural China-related competence manifests in the dimensions of cognition, affection, and conation. However, there is a notable discrepancy between the desired goals and the actual development. Key factors that promote this competence include family education, education at Chinese language schools, social activities, personal experiences in China and the use of the internet as an information and communication medium. Online strategies, such as the establishment of an online resource collection, a target group-specific information platform, and a digital community are found as effective measures, highlighting the influence of the Internet on the intercultural learning process.
1 Einleitung
Im Zeitalter der tiefgreifenden Globalisierung und Digitalisierung hat die rasche Verbreitung von Informationen interkulturelle Kompetenz zu einem entscheidenden Faktor für erfolgreiche interkulturelle Kommunikation gemacht. Angesichts der kontinuierlichen und strategisch bedeutenden Weiterentwicklung der bilateralen Beziehungen zwischen China und Deutschland rückt insbesondere die interkulturelle chinabezogene Kompetenz in den Mittelpunkt.
Derzeit leben in Deutschland etwa 200.000 Chinesen (Song 2011, S. 144; Zhang 2021, S. 2), von denen rund 10.000 bis 15.000 zur neuen Generation zählen (Liu 2020, S. 16). Diese junge Gruppe stellt das „neue Blut“ der chinesischen Gemeinschaft in Deutschland dar und besetzt eine Schlüsselposition im interkulturellen Dialog zwischen den beiden Ländern. Ihre Fähigkeit, die kulturellen Elemente Chinas und Deutschlands miteinander in Einklang zu bringen, besitzt daher einen einzigartigen Forschungswert, da sie wesentliche Mechanismen der kulturellen Integration aufzeigt und sowohl theoretische als auch praxisrelevante Impulse für eine multidimensionale Zusammenarbeit liefert.
Die Diskussion zur interkulturellen Kompetenz umfasst unterschiedliche Ansätze. Einige Forscher betrachten interkulturelle Kompetenz als „länderspezifische Kompetenz“, die eng mit spezifischen nationalen Kulturen verbunden ist (Rathje 2006; Herzog 2003). Diese Sichtweise betont, dass interkulturelle Kompetenz nicht universell ist, sondern im Kontext der jeweiligen Kultur betrachtet werden muss. Im Hinblick auf China gibt es jedoch nur wenige spezifische Studien zur interkulturellen Kompetenz im chinesischen Kontext. Zwar existieren zahlreiche internationale Untersuchungen zur allgemeinen interkulturellen Kompetenz, aber die detaillierte Analyse der chinesischen Kultur und ihrer Besonderheiten bleibt weitgehend unterrepräsentiert.
In den letzten Jahren ist die Forschung zu Überseechinesen sowohl im In- als auch im Ausland interdisziplinär gewachsen, wobei der Schwerpunkt vor allem auf den interkulturellen Kompetenzen chinesischer Studierender und Arbeitskräfte liegt, die in Deutschland leben und arbeiten. Xu Xiaojun (2016) zeigte in einer empirischen Studie mit 355 Auslandseinsatzkräften, dass interkulturelle Kommunikationskompetenz einen entscheidenden Einfluss auf den Erwerb strategisch relevanter, impliziter Fachkenntnisse hat und dabei durch den Grad der Wissensimplizitheit sowie die kulturelle Distanz reguliert wird. Jin und Guo (2018) untersuchten chinesische Ingenieurstudierende an einer chinesisch-französischen Kooperationshochschule und identifizierten Defizite in Kommunikationsinitiative und Sprachkompetenz, die bei den Betroffenen zu einem akademisch-kulturellen Schock führten – sie betonten jedoch zugleich die Bedeutung von kultureller Empathie und Curriculum-Reformen. Ergänzend entwickelten Wang Xinmei, Wang Sunyu und Qiao Weifeng (2019) ein Rahmenmodell, das die interkulturelle Kompetenz von Ingenieur- und Technologiefachkräften entlang der Dimensionen Einstellung, Kognition und Fähigkeiten analysiert. Ihre Ergebnisse unterstreichen, dass eine Kombination aus interkultureller Kognition, proaktiver Anpassungsfähigkeit und einer respektvollen, offenen Haltung grundlegend ist. Auch Tang Jiamai und Hong Yu (2020) weisen mithilfe des multidimensionalen Interkulturalitätsmodells nach Byram darauf hin, dass trotz einer grundsätzlich positiven Einstellung bei Auslandskorrespondenten insbesondere das systematische interkulturelle Wissensfundament sowie das interkulturelle Bewusstsein weiterentwickelt werden müssen.
Darüber hinaus gewinnen Auslandserfahrungen zunehmend an Bedeutung: Jin und Fan (2020) konnten nachweisen, dass wertvolle interkulturelle Erfahrungen eine zentrale Rolle in der Entwicklung differenzierter Kulturwahrnehmungen und der aktiven gesellschaftlichen Integration spielen, während Pan und Yang (2020) hervorhoben, dass Auslandserfahrungen die interkulturelle Kompetenz emotional, kognitiv und konativ fördern, wenngleich dabei Herausforderungen wie Sprachbarrieren, kulturelle Konflikte und wirtschaftlicher Druck zu bewältigen sind.
Trotz der umfangreichen bisherigen Forschung wird der Einfluss der digitalen Transformation, insbesondere des Internets, in diesem Kontext kaum berücksichtigt. Die rasante Entwicklung globaler mobiler Internettechnologien erweitert kontinuierlich die Wege des kulturellen Austauschs und verwischt traditionelle kulturelle Grenzen (Bolten 2016). Gerade die als „Internet-Generation“ charakterisierte neue Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland – im Folgenden als ChiMi bezeichnet – steht in einem besonderen Spannungsfeld zwischen den dynamischen Entwicklungen der digitalen Welt und den traditionellen kulturellen Identitätsbestrebungen.
Vor diesem Hintergrund erscheint es dringend notwendig, die aktuelle interkulturelle chinabezogene Kompetenz dieser jungen Generation systematisch zu untersuchen. Eine fundierte Analyse, wie ChiMi die Kulturen Chinas und Deutschlands miteinander in Einklang bringen, bietet nicht nur wertvolle Erkenntnisse zur gezielten Förderung ihrer sprachlichen und interkulturellen Fähigkeiten, sondern trägt auch zur Intensivierung eines nachhaltigen interkulturellen Austauschs bei und verbessert das gegenseitige Verständnis. Darüber hinaus erweitert eine solche Untersuchung das theoretische Verständnis von interkultureller chinabezogener Kompetenz im Migrationskontext und liefert praxisrelevante Impulse für die Entwicklung zukunftsweisender Integrationsstrategien. Vor diesem Hintergrund konzentriert sich der vorliegende Beitrag auf die neue Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland und untersucht ihre interkulturelle chinabezogene Kompetenz im Kontext des globalen mobilen Internets.
Daher widmet sich dieser Beitrag den folgenden zentralen Forschungsfragen:
Wie gestaltet sich die interkulturelle chinabezogene Kompetenz der neuen Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland?
Welche Erwartungen und Entwicklungsziele bestehen hinsichtlich ihrer interkulturellen chinabezogenen Kompetenz?
Welche Faktoren fördern die Entwicklung dieser Kompetenz im Kontext des globalen mobilen Internets?
Welche Online-Strategien könnten eingesetzt werden, um die interkulturelle chinabezogene Kompetenz der neuen Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland gezielt zu fördern?
2 Interkulturelle Kompetenz
Die interkulturelle Kompetenz ist ein vielschichtiges Konzept, das in der wissenschaftlichen Diskussion unterschiedlich definiert wird. Diese konzeptionelle Vielfalt hat zur Entwicklung verschiedener Modelle geführt, die den Inhalt und Umfang interkultureller Kompetenz systematisch erfassen (Rathje 2006, S. 1). Grundsätzlich lassen sich diese Modelle in Listenmodelle und Strukturmodelle unterteilen (Rathje 2006, S. 2).
Ein häufig zitiertes Strukturmodell basiert auf einer dreidimensionalen Betrachtung der interkulturellen Kompetenz, die kognitive, affektive und konative Komponenten umfasst (Gertsen 1990). Die kognitive Dimension beinhaltet das Wissen über unterschiedliche kulturelle Hintergründe, Werte und Kommunikationsstile und bildet die Grundlage für interkulturelles Verständnis. Die affektive Dimension betont Offenheit, Respekt und Akzeptanz gegenüber anderen Kulturen und fördert eine emotionale Bereitschaft zur interkulturellen Begegnung. Die konative Dimension bezieht sich auf die Fähigkeit, kulturelles Wissen und Einstellungen flexibel in interkulturellen Kontexten anzuwenden, um sich effektiv an unterschiedliche kulturelle Anforderungen anzupassen (Gertsen 1990, S. 341–362).
Jürgen Bolten (2016, S. 11–13) erweitert diesen Ansatz, indem er interkulturelle Kompetenz als eine „Transferkompetenz“ betrachtet. Er argumentiert, dass interkulturelle Kompetenz nicht als isolierte Fähigkeit verstanden werden kann, sondern vielmehr als ein Prozess der Übertragung allgemeiner Verhaltensfähigkeiten (Handlungskompetenzen) auf interkulturelle Kontexte. Diese Kompetenz ergibt sich aus dem Zusammenspiel individueller, sozialer, fachlicher und methodischer Kompetenzen und umfasst sowohl kognitive als auch affektive und konative Dimensionen. Bolten (2016) betont vor allem die Bedeutung verhaltensbezogener Fähigkeiten wie Empathie, Rollendistanz, Toleranz und Anpassungsfähigkeit, die essenziell für interkulturelles Handeln sind.
Stefanie Rathje (2006, S. 14–19) hebt hervor, dass interkulturelle Kompetenz nicht nur darauf abzielt, kulturelle Unterschiede zu harmonisieren, sondern auch die Vielfalt und Widersprüchlichkeit von Kulturen anzuerkennen. Dies ist insbesondere in einer globalisierten Welt relevant, in der Individuen zunehmend multiple kulturelle Bezüge haben und sich in unterschiedlichen kulturellen Konstellationen bewegen. Angesichts der hohen Dynamik kultureller Kontexte und der Multirelationalität von Individuen ist interkulturelle Handlungskompetenz somit keine statische, sondern eine prozesshafte Fähigkeit, die sich situativ entfaltet und stetig weiterentwickelt.
Einige Wissenschaftler betrachten die interkulturelle Kompetenz als länderspezifische Kompetenz (Rathje 2006, S. 6–7). Diese Perspektive unterstreicht, dass interkulturelle Kompetenz eng mit einem bestimmten nationalen oder kulturellen Kontext verknüpft ist (Rathje 2006, S. 7). Verschiedene Kulturen erfordern unterschiedliche interkulturelle Kompetenzen, die das Verständnis und die Erfahrungen in Bezug auf die Geschichte, Gesellschaft, Bräuche und Werte eines bestimmten Landes umfassen und daher eine klare nationale oder kulturelle Spezifität aufweisen. Im Kontext der interkulturellen chinabezogenen Kompetenz wird deutlich, dass das Verständnis der chinesischen Kultur innerhalb eines interkulturellen Rahmens eine spezifische Erweiterung der allgemeinen interkulturellen Kompetenz darstellt.
Die genannten theoretischen Ansätze bieten eine fundierte Grundlage für das Verständnis interkultureller Kompetenz und ermöglichen eine differenzierte Analyse der interkulturellen chinabezogenen Kompetenz der neuen Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland, um die spezifischen Herausforderungen und Potenziale dieser Zielgruppe zu untersuchen.
3 Methodologisches Vorgehen
3.1 Forschungsgegenstand
Entsprechend dem Forschungsziel und den Forschungsfragen dieses Beitrags wird der Forschungsgegenstand „Die neue Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland“ wie folgt definiert:
Erstens wird die chinesische Diaspora im Einklang mit dem allgemeinen wissenschaftlichen Konsens seit dem 21. Jahrhundert nicht ausschließlich anhand von Staatsangehörigkeit definiert, sondern auch aus einer weiteren kulturellen Perspektive erfasst (Liu 2020, S. 7). In Übereinstimmung mit dem in der deutschen Literatur gebräuchlichen Begriff wird in diesem Beitrag der Ausdruck „Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland“ verwendet. Zweitens wird die Altersgrenze in Anlehnung an die Definition von „Jugend“ im „mittelfristigen und langfristigen Jugendentwicklungsplan (2016–2025) (《中长期青年发展规划(2016-2025年)》)“ definiert (Xinhua News Agency 2017). Demnach umfasst „die neue Generation von Chinesen in Deutschland mit Migrationshintergrund“ junge Chinesen im Alter von 14 bis 35 Jahren.
3.2 Forschungsmethodik und -verfahren
Diese Studie verwendet eine Triangulation aus hauptsächlich qualitativen und ergänzend quantitativen Forschungsmethoden zur empirischen Untersuchung der oben genannten drei Forschungsfragen: Zunächst wurde durch Tiefeninterviews eine detaillierte Analyse durchgeführt, die durch eine Online-Beobachtung ergänzt und mit qualitativen Daten angereichert wurde. Abschließend wurden die qualitativen Forschungsergebnisse auf Basis der quantitativen Daten überprüft, um deren Allgemeingültigkeit und Repräsentativität zu gewährleisten. Diese vielfältigen empirischen Daten bilden eine solide Grundlage der Forschungsergebnisse, die in diesem Beitrag vorgestellt werden. Das heißt, die wechselseitige Ergänzung und Bestätigung der qualitativen und quantitativen Daten sichert die Validität, Tiefe und Breite der Forschungsergebnisse.
Basierend auf der Literaturrecherche wurde ein erster Interviewleitfaden entwickelt, der sich an den Forschungszielen und -fragen orientiert. Anfang März 2023 wurde eine Pilotstudie durchgeführt, deren Ergebnisse zur Anpassung und finalen Festlegung des Leitfadens führten. Zwischen März und Juli 2023 wurden nach dem Prinzip der Schneeball-Stichprobe und dem Konzept der Sättigung insgesamt 15 Interviews geführt (siehe Anhang für die demografischen Daten der Interviewpartner). Alle Interviewpartner wurden anonymisiert und durchnummeriert (IP 1-IP 15). Da sich alle Probanden zum Zeitpunkt der Befragung in Deutschland befanden, fanden die Interviews online statt. Jedes Gespräch dauerte zwischen 60 und 90 Minuten und wurde aufgrund der Mehrsprachigkeit der neuen Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland sowohl auf Chinesisch als auch auf Deutsch geführt. Die Interviews wurden aufgezeichnet, wörtlich transkribiert und durch Memos ergänzt. Um bestimmte Themen zu vertiefen, wurden die Teilnehmer später über soziale Medien wie WeChat und Instagram erneut kontaktiert. Zudem wurden relevante Daten mit Zustimmung der Interviewpartner aus ihren sozialen Medien gesammelt, um die Interviews weiter anzureichern.
Auf Basis der qualitativen Interviewdaten wurde ein Fragebogen entwickelt, der eine Likert-Skala von 1 („stimme überhaupt nicht zu“) bis 5 („stimme voll zu“) verwendet. Im Juli 2023 überprüften drei junge Chinesen in Deutschland die Formulierungen und Übersetzungen des Fragebogens, um die Übersetzungsäquivalenz sicherzustellen. Aus Sicht der Zielgruppe wurden einige Fragen angepasst, um Verständlichkeit, logische Klarheit und eine einfache Beantwortbarkeit zu gewährleisten. Einige Fragen griffen lokale Konzepte auf, die von den Interviewpartnern vorgeschlagen worden waren.
Der Fragebogen wurde im Juli 2023 auf der Plattform Wenjuanxing veröffentlicht und über soziale Medien wie Xiaohongshu (RED), WeChat-Gruppen, WeChat-Momente, Instagram und deutsche Lernforen verbreitet. Bis Oktober 2024 wurden 188 Fragebögen gesammelt, von denen 159 gültig waren. Die Zuverlässigkeit und Gültigkeit des Fragebogens sind gut: Cronbach's Alpha beträgt 0,810, der KMO-Wert 0,819 und der Bartlett-Sphärentest ist signifikant.
In der Analysephase wurden die qualitativen Interviewdaten nach den Prinzipien der dreistufigen Kodierung der Grounded Theory mithilfe der Datenanalysesoftware MAXQDA kodiert und analysiert. Die Umfragedaten wurden mit der Statistiksoftware SPSS ausgewertet.
4 Interkulturelle chinabezogene Kompetenz der ChiMi
Die Untersuchung über die interkulturelle chinabezogene Kompetenz der ChiMi wird in zwei Teile unterteilt, nämlich „die erworbene Kompetenz“ und „die erwünschte Kompetenz“. „Die erworbene Kompetenz“ stellt die interkulturelle chinabezogene Kompetenz auf Grundlage der drei Dimensionen der interkulturellen Kompetenz dar. „Die erwünschte Kompetenz“ analysiert klare Entwicklungsrichtungen und Bedürfnisse für die Zukunft.
4.1 Die erworbene Kompetenz
4.1.1 Kognitive Dimension
Die Kognition bildet die Grundlage und Voraussetzung für Emotionen. Die kognitive Dimension der interkulturellen chinabezogenen Kompetenz der ChiMi umfasst die chinesische Sprachkompetenz, das Verständnis der chinesischen Kultur, Geschichte und nationalen Gegebenheiten.
Die Studie zeigt, dass sich die Mehrheit der ChiMi als Zweisprachige betrachtet und ihre Sprache je nach Situation beim Denken und Kommunizieren wechselt:
„Beim Denken hängt es von der Situation ab, welche Sprache ich verwende. Wenn ich mit deutschen Freunden spreche, denke ich auf Deutsch; wenn ich mit Chinesen spreche, denke ich auf Chinesisch – ich wechsle ständig.“ (IP 2)
Bei der Frage nach dem Niveau ihrer Chinesischkenntnisse gaben alle Interviewpartner an, dass sie sich im Alltag für einfache Kommunikation relativ wohl fühlen, jedoch beim Lesen und Schreiben Schwierigkeiten haben. Interviewpartner erwähnten, dass ihre schriftlichen Chinesischkenntnisse auf Grundschulniveau sind, sie jedoch problemlos auf dem Handy oder Computer tippen können. Dies deutet darauf hin, dass die Nutzung der Pinyin-Schreibweise kein Problem darstellt:
„Das Schreiben ist mein schwächster Punkt. Beim Tippen auf dem Handy habe ich keine Probleme, aber beim Handschreiben vergesse ich oft, wie man ein sehr einfaches Wort schreibt.“ (IP 8)
Gleichzeitig haben die Interviewpartner Schwierigkeiten mit ihrem Wortschatz, benötigen Unterstützung durch Deutsch oder Englisch und verwenden die chinesische Grammatik in einer Weise, die an das Deutsche angelehnt ist. Ihre Ausdrucksfähigkeit auf Chinesisch ist schwach, und sie sprechen mit einem gemischten Akzent. Auf der Ebene der chinesischen Sprachverwendung dominieren im Alltag, Studium und Beruf überwiegend Deutsch, während Chinesisch eher selten genutzt wird. Abgesehen von Gesprächen mit Muttersprachlern verwenden sie Chinesisch hauptsächlich in der chinesischen Online-Welt. Sie versuchen, ihre Gedanken auf Chinesisch zu veröffentlichen und teilen manchmal tiefgreifende Eindrücke und Erfahrungen zur kulturellen Identität online:
„Statt zu sagen, dass ich nirgends hingehöre, würde ich lieber sagen, dass diese Welt mein Zuhause ist. Vielfalt ist wirklich super cool, denn 80 % Deutsche + 80 % Chinesen = 160 % > 100 %. Früher wusste ich nicht, wie ich meine bikulturelle Identität akzeptieren soll. Jetzt bin ich meinen Eltern dankbar, dass ich in zwei Kulturen aufgewachsen bin. Viele Leute sind neugierig auf die Art meiner Entwicklung.“ (Aus dem Wechat-Moment von IP 2)
Durch die Nutzung chinesischer Online-Plattformen und -Software gelang es den Interviewpartnern, ihren Wortschatz zu aktualisieren und ihre chinesische Sprachfähigkeit zu verbessern.
Die Hauptwege des Chinesischlernens der ChiMi umfassen chinesische Sprachschulen, Familienunterricht, Austauschstudien in China sowie Selbststudium. Zwölf Interviewpartner haben chinesische Sprachschulen besucht, in der Regel drei bis vier Stunden am Wochenende: „Ich habe seit der Grundschule bis zur Oberstufe Chinesisch gelernt. Jeden Samstag drei Stunden“ (IP 2). Der Unterricht an chinesischen Sprachschulen ist oft für Anfänger konzipiert und daher für Chinesen mit bereits vorhandenen Chinesischkenntnissen zu einfach, was die Lernergebnisse mindert:
„Ehrlich gesagt hat der Unterricht in der chinesischen Sprachschule wenig Effekt; hauptsächlich ging es darum, sich mit anderen Chinesen auszutauschen. Im Unterricht habe ich nicht viel gelernt.“ (IP 3)
Acht Interviewpartner erwähnten Familienunterricht:
„Früher hat meine Mutter versucht, uns Chinesisch beizubringen. Wir haben am Esstisch zusammen chinesische Texte gelesen, manchmal ungeduldig, manchmal auch interessiert.“ (IP 7)
Einige Eltern haben auch aktiv Kontakte unter Chinesen in Deutschland geknüpft und Lernkreise für Chinesisch organisiert:
„Meine Mutter und einige ihrer Freunde haben für die Kinder in ihrem Kreis eine kleine ‚Chinesisch-Schule‘ eingerichtet. Am Wochenende trafen wir uns bei jemandem zu Hause, und die Eltern übernehmen abwechselnd den Unterricht.“ (IP 12)
Der Austausch und das Lernen in China haben ebenfalls eine wichtige Rolle beim Verbessern der chinesischen Sprachkompetenz gespielt, sei es durch Stipendien des Konfuzius-Instituts, Sommerlager für „Wurzelsuche“, Austauschsemester an Partneruniversitäten oder Praktika:
„Nach dem Abitur habe ich an der Konfuzius-Schule die HSK-Prüfung gemacht und bekam danach ein Stipendium für ein Studium an einer Universität in China, das ein Fach im Bereich Chinesisch beinhaltete.“ (IP 7)
Zudem haben alle Interviewpartner ihre chinesische Sprachkompetenz durch Selbststudium kontinuierlich verbessert, wobei drei Interviewpartner Chinesisch vollständig im Selbststudium erlernt haben. Wege des Selbststudiums umfassen das Ansehen chinesischer Filme und Fernsehsendungen, das Hören chinesischer Musik, das Lesen chinesischer Bücher und Online-Romane sowie die Nutzung chinesischer sozialer Medien. Das Internet hat sich als wichtiger Kanal für das Chinesischlernen der jungen Generation erwiesen:
„Ich kann jetzt Chinesisch sprechen, weil ich seit der Grundschule Online-Romane lese.“ (IP 8)
„Durch die Nutzung von WeChat, Xiaohongshu, Weibo und anderen Plattformen habe ich meine Lesefähigkeiten in Chinesisch verbessert.“ (IP 1) „Da ich oft mit Chinesen spiele, bleibe ich bei den gängigen Ausdrücken der jungen Chinesen auf dem Laufenden.“ (IP 14)
In Bezug auf die Einstellung zur chinesischen Sprache gaben alle befragten Chinesen an, dass sie trotz anfänglicher Widerstände im Kindesalter inzwischen die Bedeutung des Chinesischlernens erkannt haben und es als notwendig und wichtig erachten:
„Als Kind wollte ich oft nicht lernen, aber als ich in der Oberstufe war, habe ich erkannt, dass es wichtig ist, Chinesisch zu lernen. Es ist ein Teil meines Lebens, unverzichtbar, und ich muss es lernen, wann immer ich die Gelegenheit habe. Allmählich habe ich es auch gemocht.“ (IP 12)
„Jetzt sehe ich klarer die Bedeutung des Chinesischlernens: China ist wichtig für die Welt, daher ist es nützlich und sinnvoll, Chinesisch zu sprechen.“ (IP 9)
Einige Interviewpartner erwähnten auch, dass sie, obwohl ihr Chinesisch nicht so gut wie ihr Deutsch ist, gerne Chinesisch verwenden: „Chinesisch ermöglicht mir eine tiefere Ausdrucksweise, weil es eine sehr schöne und reiche Sprache ist. Ich schreibe daher Tagebuch auf Chinesisch“ (IP 2). Ein anderer Interviewpartner sagte, dass selbst als Zweisprachige das Sprechen von Chinesisch ein Gefühl der Nähe vermittelt: „Beim Sprechen auf Deutsch habe ich immer ein Gefühl der Distanz. Ich finde es auf Chinesisch näher und angenehmer“ (IP 15).
Die Forschungsergebnisse dieser Studie zeigen, dass die ChiMi ein unzureichendes Verständnis für die chinesische Kultur aufweisen. Angesichts der Fülle und Tiefe der chinesischen Kultur geben die Interviewpartner an, dass sie zu wenig wissen und es an Möglichkeiten für ein tieferes Verständnis fehlt. Besonders die Unkenntnis über traditionelle Feste und die chinesische Geschichte wird betont. Die Aktualität und ein Verständnis für das zeitgenössische China sind ebenfalls wichtige Aspekte auf der kognitiven Ebene. In diesem Zusammenhang untersucht der Beitrag, wie die ChiMi auf verzerrte oder negative Berichterstattung über China in deutschen Medien reagieren. Die Ergebnisse zeigen, dass die Interviewpartner ihre zweisprachigen und kulturellen Vorteile nutzen, um Informationen aus verschiedenen Quellen zu überprüfen, objektiv zu bewerten und Erklärungen oder Widerlegungen vorzubringen:
„Wenn die deutschen Medien etwas sagen und ich es einfach glaube, hätte ich ja keine eigene Meinung. Ich versuche, über chinesische Medien mehr zu erfahren, oder frage meine chinesischen Freunde.“(IP 2)
Dies zeigt, dass die befragten Chinesen ein kritisches Denken gegenüber den deutschen Medieninformationen zeigen, ihre zweisprachigen und kulturellen Vorteile nutzen, um objektivere Informationen über China zu erhalten, was ihr Bewusstsein für die chinesische Kultur und ihre Fähigkeiten bei der Informationsgewinnung und -verarbeitung widerspiegelt.
4.1.2 Affektive Dimension
Die affektive Dimension der interkulturellen chinabezogenen Kompetenz der ChiMi umfasst Interesse an der chinesischen Kultur sowie eine offene, tolerante, akzeptierende und verstehende Haltung. In der affektiven Dimension zeigt die neue Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland eine hohe Wertschätzung und positive Einstellung gegenüber der chinesischen Kultur. Mehrere Interviewpartner geben an, dass sie die chinesische Kultur sehr mögen:
„Ich mag die chinesische Kultur sehr, ich bin stolz auf die chinesische Kultur und Geschichte. Seit meiner Kindheit habe ich eine große Vorliebe für die chinesische Geschichte und möchte sie erforschen.“ (IP 6)
Einige Interviewpartner betrachten die chinesische Kultur als ihre „Wurzel“:
„Zunächst muss man wissen, woher man kommt, wo die eigene Wurzel liegt. Meine Eltern sind Chinesen, und meine Wurzel liegt in der chinesischen Kultur. Daher identifiziere ich mich stark mit meiner chinesischen Herkunft. In Deutschland aufzuwachsen bedeutet nicht, dass ich Deutsche werde.“ (IP 15)
Die Studie enthält eine qualitative Analyse der Eindrücke der ChiMi bezüglich der chinesischen und deutschen Kultur, die in Tabelle 1 dargestellt sind. Es wurden ausschließlich die zehn am häufigsten verwendeten Begriffe berücksichtigt. In der Tabelle sind die positiven Beschreibungen mit einem grauen Hintergrund hervorgehoben. Die Begriffe zur chinesischen Kultur wie „vielfältig“, „historisch reich“, „kulturell tief“ und „attraktiv“ sind dabei die am häufigsten genannten positiven Ausdrücke. Im Gegensatz dazu erscheinen negative Beschreibungen seltener. Für die deutsche Kultur gibt es eine stärkere Tendenz zu negativen Begriffen wie „kulturell arm“ und „langweilig“, was eine überwiegend positive Haltung gegenüber der chinesischen Kultur und eine kritischere Haltung zur deutschen Kultur widerspiegelt.
Eindrücke der Interviewpartner von der chinesischen und deutschen Kultur (Eigene Darstellung)
Nr. |
Eindruck von der chinesischen Kultur |
Übersetzung |
Frequenz |
Eindruck von der deutschen Kultur |
Übersetzung |
Frequenz |
1 |
丰富多彩 |
vielfältig |
13 |
不丰富 |
wenig vielfältig |
6 |
2 |
节日文化 |
Festkultur |
13 |
包容 |
tolerant |
5 |
3 |
重视家庭 |
Familie hochschätzen |
11 |
死板 |
unflexibel |
4 |
4 |
历史悠久 |
historisch reich |
11 |
没什么文化 |
kulturell arm |
4 |
5 |
人情味儿 |
Menschliche Wärme |
10 |
美的多元化 |
Vielfalt der Schönheit |
2 |
6 |
孝顺父母 |
Respekt vor den Eltern |
10 |
独立思考 |
selbstständiges Denken |
2 |
7 |
好玩的多 |
viele unterhaltsame Dinge |
10 |
严格aa制 |
strikte Aufteilung der Kosten |
2 |
8 |
美食 |
gutes Essen |
10 |
无聊 |
langweilig |
2 |
9 |
儒家文化 |
konfuzianische Kultur |
10 |
表达直接 |
direkte Ausdrucksweise |
2 |
10 |
浓厚文化 |
kulturell tief |
10 |
注重生活质量 |
Wert auf Lebensqualität |
2 |
Im Fragebogen zeigen die statistischen Ergebnisse der Frage „Wenn ich bewerten sollte, wie sehr ich die beiden Kulturen jeweils mag, wobei 1 die niedrigste und 5 die höchste Note ist, würde ich sie wie folgt beschreiben“, dass die Werte für die chinesische Kultur eine starke Tendenz zur Konzentration auf die Intervalle 4 bis 5 aufweisen (Abb. 1). Im Gegensatz dazu verteilen sich die Werte für die deutsche Kultur hauptsächlich auf die beiden Intervalle 2 bis 3 und 3 bis 4 (Abb. 1). Es zeigt sich, dass die neue Generation der Chinesen eine stärkere Vorliebe für die chinesische Kultur als für die deutsche Kultur aufweist und dass ihre affektive Einstellung zur chinesischen Kultur eher positiv ist.

Bewertung der Vorliebe der Interviewpartner für die chinesische und die deutsche Kultur (Eigene Darstellung)
Die affektive Dimension der interkulturellen chinabezogenen Kompetenz der ChiMi umfasst nicht nur eine positive Einstellung und Wertschätzung der chinesischen Kultur, sondern auch die Fähigkeit, in interkulturellen Begegnungen Empathie, Anpassungsfähigkeit sowie Ambiguitätstoleranz u. ä. auszudrücken:
„Jedes Mal, wenn ich nach China zurückkehre, habe ich das Gefühl, in eine völlig andere Welt einzutreten. Ich nehme die Unterschiede in allen Bereichen sehr deutlich wahr. Doch diese Unterschiede sind nicht zwangsläufig negativ; vielmehr sind sie eine Chance für mich, besser zu verstehen, welche kulturellen Elemente zu mir passen und welche ich übernehmen kann.“ (IP 11)
Die ChiMi erkennen und reflektieren nicht nur die Unterschiede zwischen der chinesischen und der deutschen Kultur, sondern nutzt diese Unterschiede auch als eine Möglichkeit, ihre eigene kulturelle Identität zu gestalten und weiterzuentwickeln. Indem sie die kulturellen Unterschiede wahrnimmt und wertschätzt, fördert diese Generation ein besseres Verständnis und eine tiefere Integration der chinesischen Kultur in ihrem interkulturellen Leben.
Trotz des hohen Niveaus der affektiven interkulturellen Kompetenz stehen die ChiMi auch unter dem Einfluss der deutschen Kultur und erleben ein „Multikulturalitätsdilemma“ (Zhou 2021, S. 46), bei dem sie manchmal eine Ablehnung ihrer chinesischen Identität in beiden Ländern erfahren:
„Chinesen betrachten mich nicht als Chinesen, und Deutsche sehen mich nicht als Deutsche. Wo gehöre ich also hin? Früher dachte ich, ich gehöre nirgendwo wirklich dazu. Als Kind wollte ich sogar meine chinesische Identität aufgeben, weil ich dachte, es wäre einfacher, Deutscher zu sein.“ (IP 2)
4.1.3 Konative Dimension
In der konativen Dimension der interkulturellen chinabezogenen Kompetenz der ChiMi konzentriert sich die Studie auf die Integration in die chinesische Gemeinschaft und persönliche Erfahrungen in China.
Das soziale Netzwerk der ChiMi ist oft komplex und umfasst sowohl deutsche als auch chinesische Freunde sowie Freunde mit verschiedenen Migrationshintergründen. Die meisten Interviewpartner geben jedoch an, dass sie lieber mit chinesischen Freunden interagieren, da dies entspannter ist: „Die meisten meiner Freunde sind Chinesen. Ich fühle eine tiefere emotionale Verbindung und ein besseres Verständnis mit ihnen“ (IP 2). Einige Interviewpartner empfinden das Sprechen auf Chinesisch als enger und angenehmer im Vergleich zum Sprechen auf Deutsch (IP 15). Zudem gehen fast alle Interviewpartner davon aus, dass „die chinesische Gemeinschaft in Deutschland sehr klein ist“. Ihr chinesischer Freundeskreis umfasst meist Bekannte, Mitschüler oder Online-Kontakte, außerdem beteiligen sie sich selten an chinesischen Gemeinschaftsorganisationen in Deutschland, weshalb sie sich mehr Möglichkeiten wünschen, chinesische Personen kennenzulernen.
Alle Interviewpartner waren bereits in China, und zehn von ihnen haben dort längere Zeit gelebt. Sie haben dort vor Ort Freunde gefunden, die kulturelle Atmosphäre erlebt und durch persönliche Erfahrungen ihr Verständnis für die chinesische Kultur vertieft und ihre Identifikation mit China verstärkt. Sie sind sich einig, dass echte interkulturelle Austausch- und Lebenserfahrungen sehr wichtig sind:
„Ich weiß nicht genau, wie China ist, weil die Informationen, die ich hier aus Deutschland über China bekomme, entweder veraltet oder negativ sind. Wenn es die Möglichkeit gäbe, wäre es besser, eine Zeit lang dort zu lernen oder ein Praktikum zu machen.“ (IP 3)
4.2 Die erwünschte Kompetenz
4.2.1 Vertiefung des kulturellen Verständnisses für China
Die neue Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland äußert ein starkes Bedürfnis nach einer Vertiefung ihrer interkulturellen chinabezogenen Kompetenz. Insbesondere besteht der Wunsch, ein fundierteres kulturelles Verständnis zu entwickeln, um die eigene kulturelle Identität bewusster und reflektierter zu gestalten. Dabei wird sowohl der direkte kulturelle Austausch durch Aufenthalte in China als auch die Nutzung digitaler Ressourcen als zentrale Möglichkeit zur Kompetenzentwicklung angesehen.
Ein zentrales Anliegen ist der Wunsch nach längerfristigen Aufenthalten in China, etwa durch Praktika, Austauschprogramme oder Bildungsaufenthalte. Diese direkte Erfahrung mit der chinesischen Kultur wird als essenziell angesehen, um eine tiefere kulturelle Verbindung aufzubauen:
„Ich denke, es wäre ziemlich gut, wenn es die Möglichkeit gäbe, für eine längere Zeit nach China zu gehen, zum Beispiel für ein Praktikum oder einen Studienaustausch.“ (IP 3)
Dieser Wunsch nach einem intensiveren kulturellen Eintauchen reflektiert die Bedeutung persönlicher Erlebnisse für die Entwicklung interkultureller chinabezogener Kompetenz. Die Möglichkeit, sich über einen längeren Zeitraum in China aufzuhalten, ermöglicht es den jungen Überseechinesen, ihre sprachlichen und kulturellen Fähigkeiten auszubauen, kulturelle Differenzen und Gemeinsamkeiten aus erster Hand zu erleben und die eigene hybride Identität bewusster zu reflektieren. Der direkte Kontakt mit der Kultur trägt dazu bei, ein differenzierteres Verständnis für China zu entwickeln und zugleich die eigene interkulturelle Handlungskompetenz zu stärken. Allerdings steht nicht allen die Möglichkeit offen, über einen längeren Zeitraum in China zu leben. Vor diesem Hintergrund wird das Internet als wertvolle Alternative zur Erweiterung der interkulturellen chinabezogenen Kompetenz angesehen:
„Jetzt ist das Internet so weit entwickelt, dass man eigentlich viel dadurch lernen kann.“ (IP 7)
Die digitale Welt bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten zur interkulturellen Kompetenzentwicklung. Online-Plattformen, Bildungswebsites und soziale Medien eröffnen den Zugang zu authentischen kulturellen Erfahrungen, von traditioneller Musik und Kunst bis hin zu zeitgenössischer Literatur und Filmen. Virtuelle Sprachkurse ermöglichen eine kontinuierliche Verbesserung der chinesischen Sprachkenntnisse, während Online-Foren und soziale Netzwerke einen interkulturellen Austausch mit Chinesen auf der ganzen Welt fördern.
Durch die Nutzung digitaler Ressourcen können geografische und zeitliche Barrieren überwunden werden, sodass die neue Generation von Überseechinesen ihr kulturelles Wissen unabhängig von physischen Aufenthalten in China erweitern kann. Die Verfügbarkeit dieser digitalen Lern- und Interaktionsmöglichkeiten unterstreicht die wachsende Bedeutung virtueller Formate für die Förderung der interkulturellen chinabezogenen Kompetenz in einer global vernetzten Welt.
4.2.2 Entwicklung der Fähigkeit zum Umgang mit kulturellen Unterschieden
Im Kontext des interkulturellen Austauschs stellen kulturelle Unterschiede sowohl Herausforderungen als auch Potenziale dar. Die ChiMi sind sich dieser Dynamik bewusst und streben danach, ihre interkulturellen Kompetenzen gezielt weiterzuentwickeln. Ihr Bestreben zielt darauf ab, eine offenere und tolerantere Haltung gegenüber kulturellen Differenzen zu kultivieren:
„Für mich besteht ein wesentlicher Aspekt darin, eine offene Haltung zu bewahren und bereit zu sein, neue Eindrücke aufzunehmen. Entscheidend ist die Neugier und das intrinsische Interesse daran, mehr (über die chinesische Kultur und gesellschaftliche Entwicklungen) zu erfahren.“ (IP 12)
Ein zentrales Anliegen der ChiMi ist die Verbesserung ihrer kommunikativen Kompetenz im interkulturellen Kontext. Sie möchten ihre Fähigkeit schärfen, verschiedene Verhaltensmuster, Wertvorstellungen und Kommunikationsstile schnell zu erfassen, um Missverständnisse gezielt zu vermeiden. Besonders wichtig ist ihnen dabei die Teilnahme an simulationsbasierten Trainings, die interkulturelle Interaktionen in unterschiedlichen Szenarien nachbilden. In diesen Simulationen wünschen sie sich, verschiedene kulturelle Rollen zu übernehmen und Erfahrungen in der Kommunikation bei Verhandlungen, alltäglichen sozialen Begegnungen und geschäftlichen Gesprächen zu sammeln. Durch diese Übungen hoffen sie, ihre kommunikativen Strategien präzise an die jeweilige Situation anpassen, geeignete sprachliche Ausdrucksweisen wählen und unterschiedliche kulturelle Kommunikationsstile bewusst einsetzen zu können. So streben sie beispielsweise danach, in Gesprächen mit chinesischen Freunden eine stärker beziehungsorientierte und emotionale Ausdrucksweise zu pflegen, während sie in Diskussionen mit deutschen Freunden logische Argumentationsstrukturen effizienter nutzen möchten.
Neben der kommunikativen Kompetenz legen die ChiMi besonderen Wert auf die Entwicklung ihrer Empathiefähigkeit. Sie sind überzeugt, dass ein vertieftes interkulturelles Verständnis essenziell ist, um kulturelle Unterschiede nicht nur zu erkennen, sondern auch angemessen darauf zu reagieren. Um dies zu erreichen, setzen sie auf verschiedene Lernmethoden, darunter die Lektüre von Fachliteratur, das Anschauen von Filmen und den aktiven Austausch mit Menschen aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten. Ihr Ziel ist es, Verhaltensweisen nicht vorschnell aus einer deutschen Perspektive zu bewerten, sondern die sozialen und kulturellen Kontexte ihrer chinesischen Mitmenschen umfassend zu berücksichtigen. Sie glauben, dass ihnen diese Herangehensweise hilft, eine feinfühligere Wahrnehmung für kulturelle Vielfalt zu entwickeln und ihre interkulturelle Toleranz zu stärken.
Die ChiMi sind sich bewusst, dass interkulturelle Fähigkeiten in sämtlichen Lebensbereichen von großer Bedeutung sind und einen positiven Einfluss auf ihre persönliche und berufliche Entwicklung haben werden. Im interkulturellen Wirtschaftsverkehr erhoffen sie sich durch diese Kompetenzen ein besseres Verständnis für unterschiedliche Entscheidungsprozesse und Arbeitsweisen, den Respekt anderer zu gewinnen und gemeinsame Lösungsansätze zu erarbeiten. In sozialen Kontexten möchten sie eine offenere Haltung gegenüber unterschiedlichen Perspektiven entwickeln und den interkulturellen Verständigungsprozess aktiv fördern. Besonders im Umgang mit China streben sie danach, kulturelle Präferenzen gezielt in ihre Kommunikationsstrategien zu integrieren. Beispielsweise möchten sie in Geschäftsverhandlungen mit chinesischen Partnern die emotionale Komponente stärker betonen, um die Bedeutung sozialer Beziehungen hervorzuheben. Sie sind überzeugt, dass sie durch diese gezielte Anpassung den Gesprächserfolg steigern und gleichzeitig die Relevanz ihrer interkulturellen Kompetenz im Umgang mit kulturellen Unterschieden unter Beweis stellen können.
4.2.3 Erweiterung der digitalen interkulturellen Kompetenz
Im Zeitalter der Digitalisierung hegen die ChiMi den dringenden Wunsch, ihre digitale interkulturelle Kompetenz zu stärken. Sie sehen das Internet als zentrale Plattform, die es ihnen ermöglicht, chinesische Kulturressourcen effizienter zu erschließen, interaktionelle Beziehungen mit chinesischen Gleichaltrigen herzustellen und neue Formen des kulturellen Austauschs zu entwickeln, was wiederum die kontinuierliche Förderung ihrer digitalen interkulturellen Kompetenz fördern wird:
„Für unsere Generation ist das Internet, insbesondere die sozialen Medien, ein zentraler Schlüssel zur Stärkung der Verbindung zu China. Die Fähigkeit, Informationen gezielt zu verarbeiten, sich mit anderen online auszutauschen und eine eigene reflektierte Perspektive zu entwickeln, spielt dabei eine entscheidende Rolle.“ (IP 13)
Die neue Generation erwartet von sozialen Medien wie Weibo, WeChat und Tiktok, dass diese noch umfangreichere und qualitativ hochwertigere chinesische Kulturinhalte liefern. Sie hoffen, dass die Kulturkanäle und Influencer auf diesen Plattformen die chinesische Popkultur, die Traditionen und gesellschaftlichen Entwicklungen in einem noch detaillierteren und innovativeren Ansatz präsentieren. Dies soll nicht nur ihr Verständnis und Interesse an der chinesischen Kultur stärken, sondern auch dazu beitragen, ihre Fähigkeiten zu verbessern, um digitale Ressourcen zu nutzen und kulturelle Inhalte digital zu vermitteln – zwei Aspekte, die essentiell für die Entwicklung ihrer digitalen interkulturellen Kompetenz sind.
Was die Online-Kulturplattformen betrifft, wünschen sich die jungen Chinesen, dass diese noch reichhaltigere Chancen für den direkten Austausch mit chinesischen Gleichaltrigen bieten. Sie erwarten, dass die Fachforen auf diesen Plattformen lebhaftere Diskussionen über kulturelle Themen ermöglichen. In diesen interaktiven Prozessen hoffen sie, nicht nur ihr eigenes Wissen um die chinesische Kultur zu erweitern, sondern auch ihre Fähigkeiten im digitalen Umgang mit kulturellen Unterschieden zu verbessern, beispielsweise die Fähigkeit, in Online-Diskussionen kulturelle Differenzen zu verstehen und zu bewältigen. Dies wiederum trägt zur Steigerung ihrer digitalen interkulturellen Kompetenz bei.
In Bezug auf innovative digitale Technologien wie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR), hegen die ChiMi hohe Erwartungen an eine noch intensivere Nutzung. Sie hoffen, dass virtuelle Kulturausstellungen und andere digitale Angebote noch realitätsnäher und ansprechender gestaltet werden. Die Nutzung dieser Technologien soll nicht nur die einzigartige Attraktivität der chinesischen Kultur besser vermitteln und den kulturellen Austausch zwischen China und Deutschland auf eine tiefere Ebene bringen, sondern auch die Möglichkeit bieten, ihre digitalen interkulturellen Kompetenzen praktisch zu verbessern. So können sie beispielsweise durch die Gestaltung von VR- oder AR-Angeboten ihre Fähigkeiten in der digitalen Kulturdarstellung und -vermittlung steigern und in der Folge ihre digitale interkulturelle Kompetenz insgesamt stärken.
4.3 Fazit
Das vorliegende Kapitel untersucht die interkulturelle chinabezogene Kompetenz der ChiMi und gliedert diese in zwei Bereiche: die bereits erworbene Kompetenz sowie die erwünschte Kompetenz. Im ersten Teil wird die erworbene Kompetenz entlang dreier Dimensionen analysiert. Auf der kognitiven Ebene zeigt sich, dass die Mehrheit der ChiMi bilingual agiert und in unterschiedlichen Kontexten zwischen Deutsch und Chinesisch wechselt. Trotz eines sicheren mündlichen Alltagsgebrauchs weisen die Befragten Defizite im schriftlichen Chinesisch sowie in der Tiefe des kulturellen Wissens auf, insbesondere im Bereich traditioneller chinesischer Feste, chinesischer Geschichte und aktueller kultureller Entwicklungen in China. Digitale Medien wie Online-Romane, Filme und soziale Netzwerke stellen dabei wichtige Ressourcen dar, um den Wortschatz zu erweitern und das Hör- und Leseverständnis zu aktualisieren.
Die affektive Dimension offenbart eine ausgeprägte emotionale Bindung und Wertschätzung gegenüber der chinesischen Kultur. Die ChiMi identifizieren sich stark mit ihren kulturellen Wurzeln, betonen positive Attribute wie Vielfalt, historische Tiefe und die menschliche Wärme der chinesischen Kultur und positionieren diese im Vergleich zur deutschen Kultur deutlich positiver. Gleichzeitig erleben sie jedoch auch ein Multikulturalitätsdilemma, da sie in beiden kulturellen Kontexten teils Ablehnung erfahren und sich weder vollständig als Deutsche noch als Chinesen angenommen fühlen. Die konative Dimension beleuchtet schließlich die praktischen Aspekte des interkulturellen Austauschs. Die ChiMi bevorzugen den Kontakt zu chinesischen Freundeskreisen und betonen, wie essenziell persönliche Erfahrungen in China – etwa durch längere Aufenthalte, Studien- oder Praktikumsprogramme – für den tiefgreifenden kulturellen Austausch und die eigene Identitätsbildung sind.
Im zweiten Teil des Kapitels werden der zukünftige Entwicklungsbedarf der ChiMi dargelegt. Es zeigt sich ein dringender Wunsch, das kulturelle Verständnis durch intensivere und langfristigere Aufenthalte in China sowie durch die Nutzung digitaler Lern- und Austauschplattformen zu vertiefen. Darüber hinaus streben die Befragten an, ihre interkulturelle Kommunikationsfähigkeit zu optimieren, um in unterschiedlichen sozialen und beruflichen Kontexten adäquat auf kulturelle Differenzen reagieren zu können. Innovative digitale Technologien wie Virtual Reality und Augmented Reality werden als vielversprechende Werkzeuge angesehen, um authentische kulturelle Erfahrungen auch ohne physische Präsenz zu ermöglichen und somit die digitale interkulturelle Kompetenz nachhaltig zu fördern.
Insgesamt verdeutlicht das Kapitel, dass die ChiMi bereits über eine solide Basis interkultureller chinabezogener Kompetenzen verfügen, jedoch in spezifischen Bereichen – insbesondere in der Vertiefung des kulturellen Wissens, der praktischen Anwendung interkultureller Erfahrungen und der Nutzung digitaler Medien – weiterhin erheblicher Entwicklungsbedarf besteht. Für zukünftige Bildungs- und Austauschprozesse erscheint es daher essenziell, sowohl direkte kulturelle Aufenthalte als auch digitale Lernformate zu fördern, um eine ganzheitliche und nachhaltige Kompetenzentwicklung zu ermöglichen.
5 Förderfaktoren
Um die Wege zur Entwicklung der interkulturellen chinabezogenen Kompetenz der ChiMi weiter zu untersuchen, analysiert diese Studie die folgenden Förderfaktoren:
5.1 Familienerziehung
Familienerziehung spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der interkulturellen chinabezogenen Kompetenz von Kindern. Erstens beeinflussen eine familieninterne Sprachpolitik, wie das Vermitteln von Chinesisch, die Ermutigung zur Nutzung der chinesischen Sprache und die Betonung des Chinesischlernens, unmittelbar die Sprachpraxis und die Lernerfolge der Kinder. Wenn Eltern im Alltag aktiv Chinesisch sprechen, ihre Kinder zur Kommunikation auf Chinesisch ermutigen und sogar Chinesisch unterrichten, wird das Chinesisch-Niveau der Kinder erheblich verbessert.
Zweitens ist die familiäre Kulturweitergabe ebenfalls ein entscheidender Faktor. Wenn Familien aktiv Aspekte der chinesischen Kultur weitergeben, zum Beispiel durch das Feiern traditioneller Feste oder die Teilnahme an kulturellen Aktivitäten, erhöht dies das Verständnis und die Erfahrung der Kinder mit der chinesischen Kultur und stärkt deren kulturelles Bewusstsein und Identifikation:
„Meine Mutter legt immer großen Wert darauf, dass wir Chinesisch lernen und die chinesische Kultur verstehen. Jetzt bin ich ihr wirklich dankbar, dass sie immer versucht hat, uns in die chinesische Kultur einzuführen. Auch die Eltern legen großen Wert auf chinesische Feste und erklären uns seit unserer Kindheit die Bedeutung und Herkunft dieser Feste.“ (IP 7)
5.2 Chinesische Sprachschule
Zunächst ist die Qualität des Unterrichts an chinesischen Sprachschulen entscheidend für die Entwicklung der interkulturellen chinabezogenen Kompetenz der ChiMi. Hochwertiger Unterricht, geeignete Lehrmaterialien und die Qualifikationen der Lehrer haben maßgeblichen Einfluss auf das Lernumfeld und die Lernergebnisse der Schüler. Zudem stellt der Besuch chinesischer Sprachschulen einen wichtigen Weg dar, über den die neue Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland landeskundliches sowie kulturelles Wissen über China erwerben kann. Vielfältige kulturelle Aktivitäten und praxisorientierte Kurse bieten den Schülern nicht nur die Möglichkeit, die Sprache zu erlernen oder ihre vorhandenen Sprachkenntnisse zu vertiefen, sondern auch durch verschiedene kulturelle Austauschaktivitäten Einblicke in die chinesische Geschichte und Kultur zu gewinnen. Dies fördert ein tiefergehendes Verständnis ihrer kulturellen Wurzeln, weckt ihre Lernmotivation und stärkt ihr Engagement im Lernprozess:
„In der Chinesisch-Schule haben wir auch etwas über die chinesische Kultur gelernt. Es gab Geschichtsbücher zum Lesen und einen kleinen Wissenswettbewerb, bei dem Fragen zur chinesischen Geschichte und Kultur gestellt wurden. Wer gut abschnitt, erhielt eine Belohnung. Ich fand das sehr interessant.“ (IP 5)
5.3 Soziale Aktivitäten in der chinesischen Gemeinschaft
Eine lebendige chinesische Gemeinschaft bietet der neuen Generation von Chinesen eine reale Umgebung, um mit der chinesischen Kultur in Verbindung zu bleiben. In der Kindheit beeinflusst die aktive Teilnahme der Eltern an chinesischen sozialen Netzwerken die Entwicklung der interkulturellen chinabezogenen Kompetenz ihrer Kinder erheblich. Wenn Eltern aktiv mit der örtlichen chinesischen Gemeinschaft in Kontakt stehen, haben die Kinder die Möglichkeit, dort mehr Altersgenossen kennenzulernen und an mehr chinesischen Bräuchen und sozialen Aktivitäten teilzunehmen. Dies erhöht nicht nur ihre Chancen, an kulturellen Austauschprogrammen teilzunehmen, sondern vertieft auch ihr Verständnis für China, was die emotionale Verbindung verstärkt: „Zu den Feiertagen trifft sich meine Mutter oft mit vielen chinesischen Freunden, wir essen zusammen Jiaozi, spielen Karten und solche Dinge.“ (IP 10) Darüber hinaus spielt der Freundeskreis in der Jugend eine wichtige Rolle. Wenn Freunde aktiv Chinesisch sprechen und Interesse an China zeigen, fördert dies auch das eigene Interesse an der chinesischen Sprache und Kultur, was sogar zu einer „Kulturwende“ führen kann: „Das Kennenlernen von chinesischen Freunden, die mehr wie Chinesen sind, hat mich verändert und ich habe angefangen, mich mehr für China zu interessieren.“ (IP 13)
5.4 Persönliche Erfahrungen in China
Persönliche Erfahrungen und Beobachtungen sind unersetzlich für die Verbesserung der chinesischen Sprachkompetenz und für ein tiefes Verständnis der chinesischen Kultur. Vier der Interviewpartner erwähnten insbesondere das „Wurzelsuchprogramm“ sowie Austauschprogramme, die vom Konfuzius-Institut finanziert werden:
„Ich finde das ,Wurzelsuchprogramm‘ sehr interessant. Auch Kindern, die kein Interesse an chinesischer Kultur haben und Chinesisch lernen möchten, würde ich empfehlen, an diesem Sommerlager teilzunehmen. Es gibt viele Aktivitäten und man kann viele chinesische Freunde kennenlernen. Es ist viel interessanter als Chinesisch im Unterricht zu lernen. Und das Wichtigste ist, dass man Interesse an der eigenen Kultur entwickelt. Einmal besuchte ich ein Tanzlager, um Miao-Tänze zu lernen, und es gab auch Kalligrafie- und Malunterricht, zum Beispiel das Malen von Peking-Opern-Gesichtern. Es gab insgesamt viele kulturelle Aktivitäten.“ (IP 2)
Das „Wurzelsuchprogramm“ und ähnliche kulturelle Austauschprojekte sind offensichtlich attraktiv für die neue Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Ihre vielfältigen Sprach- und Kulturaktivitäten bieten den Schülern eine authentische Sprachumgebung und lebendige kulturelle Erfahrungen, die dazu beitragen, ihr Verständnis für China zu vertiefen und ihr Interesse an der chinesischen Kultur zu stärken, was insgesamt zu einer stärkeren Identifikation mit China führt.
5.5 Einfluss des Internets
Im digitalen Zeitalter ist der Einfluss des globalen mobilen Internets allgegenwärtig. Smartphones und mobile Endgeräte sind ganz offensichtlich dicht in das Leben junger Menschen eingewoben. Deren Einfluss überwindet geografische und räumliche Grenzen und durchdringt alle Bereiche des Lebens junger Chinesen, wodurch sie jederzeit in die Online-Welt Chinas eintauchen und so eine Art „Leben an einem anderen Ort“ erfahren können. In gewisser Weise ist ihnen durch das Internet ein Schlüssel in die Hand gegeben worden, mit dem sie Türen und Fenster zu ihrem vertrauten und zugleich fremden Heimatland öffnen, das Licht der vertrauten Sonne hereinlassen und die dunklen Schatten vertreiben können, wodurch ihre interkulturelle chinabezogene Kompetenz allmählich gesteigert wird.
Die teilnehmenden jungen Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland nutzen insgesamt relativ häufig chinesische Internetplattformen und -software. Zwei Befragte gaben an, dass sie „in der Online-Welt Chinas leben“ (IP 8), wobei die Nutzung chinesischer Plattformen über 80 % beträgt. Die am häufigsten verwendeten Plattformen sind WeChat und Xiaohongshu. Die Nutzung erfolgt hauptsächlich zur Kommunikation mit Freunden in China, das Verfolgen von Interessen, das Weiterleiten von Alltagserlebnissen oder einfach Zeitvertreib. Sie versuchen, auf Chinesisch in sozialen Medien Beiträge zu posten und teilen manchmal ihre Eindrücke und Erfahrungen mit, die sie im Umgang mit der chinesischen Kultur gewonnen haben. Auch in den Kommentaren zu den Posts anderer Freunde nutzen sie die zweisprachige Kommunikation (siehe Abb. 2–3).

Screenshot eines Wechat-Moments von IP 2[1] (Screenshot von Wechat, 2023)

Interaktionen im Wechat-Moment von IP 4 (Screenshot von Wechat, 2023)
Die befragten jungen Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland sind der Meinung, dass das Internet eine hauptsächlich positive Rolle bei der Entwicklung ihrer interkulturellen chinabezogenen Kompetenz spielt. Die spezifischen Auswirkungen umfassen die Echtzeit-Aktualisierung von Ereignissen in China, das Kennenlernen von chinesischen Freunden, den Kontakt zu Verwandten in China, das Chinesischlernen, die Beschäftigung mit der chinesischen Geschichte und Kultur, die Erweiterung der Informationsquellen über China und das individuelle Verständnis von China. Die Befragten finden, dass das Bild von China im Internet vielfältig, unterhaltsam und dynamisch ist und es ihnen auch leichter macht, in ihr Heimatland zurückzukehren: „Wenn ich sehe, dass es in China so viele interessante und leckere Dinge gibt, dann möchte ich wirklich zurückgehen.“ (IP 13). Befragte, die im Laufe ihres Aufwachsens ein starkes Interesse an der chinesischen Kultur entwickelt haben, zeigen eine interkulturelle chinabezogene Kompetenz. Durch vielfältige Plattformen und Kanäle wie soziale Medien, Online-Videos und Webromane hat das Internet ihr Interesse an verschiedenen Aspekten der chinesischen Kultur geweckt und sie dazu motiviert, sich aktiv mit der chinesischen Kultur auseinanderzusetzen und Einzelheiten mit anderen zu teilen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Internet die physischen und zeitlichen Grenzen aufhebt und der neuen Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland die Möglichkeit bietet, jederzeit mit der chinesischen Kultur verbunden zu sein. Es ermöglicht eine zeitliche und räumliche Verbindung zwischen der chinesischen und der deutschen Kultur und überbrückt so kulturelle Unterschiede und verkürzt die kulturelle Distanz. Durch den Zugang zu reichhaltigen Online-Ressourcen und die Nutzung vielfältiger sozialer Interaktionsplattformen können junge Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland ihr Verständnis und ihre Kenntnisse über die chinesische Kultur erweitern und ihre interkulturelle chinabezogene Kompetenz steigern.
6 Online-Strategien
Aus den oben genannten Förderfaktoren lässt sich ableiten, dass das Internet eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der interkulturellen chinabezogenen Kompetenz der neuen Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland spielt. Angesichts der Internet-Abhängigkeit der jungen Generation werden auf der Grundlage empirischer Forschungsergebnisse drei Online-Strategieempfehlungen zur Förderung der interkulturellen chinabezogenen Kompetenz vorgeschlagen:
6.1 Entwicklung spezifischer Chinesisch-Lern-Apps
Die Interviewpartner äußerten, dass der Unterricht an chinesischen Schulen oft sehr lehrbuchhaft und wenig anspruchsvoll sei, was den Lernerfolg mindere. Stattdessen verbesserten die Befragten ihre chinesische Sprachkompetenz durch die Lektüre von Web-Romanen oder die Nutzung chinesischer Online-Plattformen und sozialer Medien. Online-Plattformen wie Bilibili.com (auch bekannt als „B-Station“) haben ihnen die Welt der chinesischen Kultur durch populärwissenschaftliche Videos und historische Dramen eröffnet, so die Angaben: „Ich schaue oft Dokumentationen über chinesische Geschichte auf B-Station, was mein Wissen erweitert und mein Chinesisch verbessert.“ (IP 10). Daher wird vorgeschlagen, eine webbasierte Ressourcendatenbank zur chinesischen Kultur einzurichten, die über eine Plattform Zugang zu Chinesischunterricht und Kulturkursen bietet. Dies ermöglicht eine flexiblere und aktuellere Art des Lernens, sodass die junge Generation auch bei einem vollen Terminkalender die Möglichkeit hat, sich eingehend mit der chinesischen Sprache sowie Kultur zu beschäftigen:
„Jetzt gibt es viele gute Apps, die den Chinesischunterricht für mich angenehmer und interessanter machen. Ich hoffe, dass es mehr spezifische Apps gibt, die kulturelle Inhalte und Sprachübungen kombinieren.“ (IP 5)
6.2 Errichtung einer umfassenden Online-Informationsplattform für die neue Generation der Chinesen
Für die neue Generation der Chinesen gilt, dass sie erst durch einen persönlichen Aufenthalt in China ihre Kultur und ihre „Wurzeln“ wirklich verstehen können. Sie wünschen sich, durch einen langen Aufenthalt in China, über Praktika oder Austauschprogramme, ihre Sprachkenntnisse zu vertiefen und die Kultur hautnah zu erleben. Programme wie „Wurzelsuche-Reisen“ und Austauschsemester bieten dieser Generation die erwünschte Möglichkeit. Daher wird empfohlen, eine umfassende Informationsplattform für junge Chinesen zu schaffen, die eng mit chinesischen Bildungseinrichtungen, Universitäten und Unternehmen kooperiert. Durch die zentrale Veröffentlichung von Informationen sollen solche Programme und Aktivitäten besser beworben werden, um jungen Menschen den Zugang zu erleichtern und ihnen die Reise nach China wie auch die Teilnahme an tiefgehenden Kulturaustauschprojekten zu ermöglichen. So können sie sowohl die traditionelle chinesische Kultur als auch die moderne Entwicklung Chinas erfahren und dadurch eine stärkere Identifikation mit der chinesischen Sprache und Kultur entwickeln.
6.3 Gründung einer Online-Community für die neue Generation der Chinesen
Chinesische Gemeinschaften und Vereine spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung der Verbundenheit zwischen Chinesen, der Stärkung der Sprachpraxis und der kulturellen Identität. Mehrere Befragte berichteten von positiven Erfahrungen in selbstorganisierten oder von Botschaften, Konsulaten, chinesischen Gemeinschaftsvereinen und Heimatvereinen geförderten Aktivitäten, die ihre kulturelle Identität stärkten:
„Die Botschaft hat meinen Vater gebeten, ein Treffen für Kinder (der Chinesen in Deutschland) zu organisieren, weil wir uns oft untereinander nicht kennen. Mein Vater hat dann ein Treffen für etwa 40–50 Kinder organisiert. Ich dachte, ich kenne schon viele Chinesen hier, aber es stellte sich heraus, dass es noch viele andere gibt. Solche Aktivitäten sind sinnvoll, weil sie Menschen mit ähnlichem Hintergrund zusammenbringen und helfen, Freundschaften zu schließen.“ (IP 2).
Oft empfinden Menschen mit einem ähnlichen kulturellen Hintergrund und mit vergleichbaren Lebenserfahrungen leichter Verständnis füreinander und erleben eine stärkere Resonanz untereinander, was den Austausch fördert und die kulturelle Identität stärkt. In der Umfrage stimmten 32,04 % und 28,16 % der Teilnehmer der Aussage zu, dass ihnen die „Schaffung eines digitalen Begegnungsraums (z. B. eines Forums oder einer Plattform) helfen würde, Schwierigkeiten und Unsicherheiten in Bezug auf ihre kulturelle Identität zu bewältigen.“ Daher wird empfohlen, einen solchen digitalen Begegnungsraum, ein Forum oder soziale Medien-Konten für die junge Generation der Chinesen in Deutschland einzurichten, um den Austausch und die Kommunikation zu fördern. Dadurch können sie eine emotionale Verbindung zu anderen Chinesen herstellen, die chinesische Kultur besser verstehen und ihre Motivation für den weiteren Erwerb der chinesischen Sprache und das Verständnis der chinesischen Kultur steigern.
7 Diskussion
7.1 Die Kluft zwischen dem Ziel und der Realität
Die Analyse der interkulturellen chinabezogenen Kompetenz bei der neuen Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland offenbart eine signifikante Diskrepanz zwischen den angestrebten Zielen und der tatsächlichen Kompetenzentwicklung. Aus kognitiver Perspektive streben diese jungen Menschen danach, sich über vielfältige Kanäle wie Reisen, Bildungsangebote und digitale Ressourcen eingehend mit der chinesischen Kultur zu beschäftigen, um ihre kulturellen Wurzeln zu pflegen und auf einer fundierten Wissensbasis eine klare kulturelle Identität zu formen. In der Praxis erweist sich das kulturelle Verständnis jedoch oftmals als oberflächlich. Obwohl das Internet als wichtige Informationsquelle genutzt wird, bleiben insbesondere die chinesische Lese- und Schreibkompetenz unterentwickelt, und das Wissen um traditionelle Feste sowie historische Zusammenhänge ist unzureichend ausgeprägt. Selbst wenn sich die ChiMi bemühen, bei einseitigen oder verzerrten Darstellungen Chinas in den deutschen Medien durch den Abgleich verschiedener Quellen kritisch zu hinterfragen, verhindert die begrenzte Wissensbasis eine umfassende und tiefgreifende Aneignung kultureller Inhalte. Diese Situation illustriert die Diskrepanz zwischen den theoretischen Erwartungen und der tatsächlichen Wissensaneignung im interkulturellen Lernprozess.
In der affektiven Dimension manifestiert sich eine starke emotionale Bindung an die chinesische Kultur, die von den Probanden als essenzieller Bestandteil ihrer Identität betrachtet wird. Die emotionale Präferenz liegt dabei eindeutig bei der chinesischen Kultur. Gleichzeitig führt der langjährige Aufenthalt in Deutschland zu einer unweigerlichen Prägung durch die deutsche Kultur, was zu einem „multikulturellen Dilemma“ führt. In diesem Spannungsfeld stehen die Betroffenen vor der Herausforderung, ihre Identität zwischen zwei kulturellen Welten zu verorten: In Deutschland werden sie häufig als „Andere“ wahrgenommen, während sie in China aufgrund ihrer Auslandserfahrung teilweise als kulturell Fremde gelten. Dieser Identitätskonflikt erzeugt eine emotionale Spannung, die nicht nur die Tiefe und Stabilität ihrer Bindung an die chinesische Kultur beeinträchtigt, sondern auch die komplexe Beziehung zwischen individueller emotionaler Identifikation und tatsächlicher kultureller Zugehörigkeit in einem multikulturellen Kontext verdeutlicht.
Bezüglich der konativen Dimension äußern die jungen Chinesen mit Migrationshintergrund den Wunsch, ihre kulturelle Verbundenheit und ihr Verständnis der chinesischen Kultur durch aktive Teilnahme an Gemeinschaftsaktivitäten und intensiveren Kontakten mit China – etwa im Rahmen von Studien- oder Praktikumsaufenthalten – zu vertiefen. In der Realität sind die Möglichkeiten zur Teilnahme an solchen kulturellen Aktivitäten jedoch stark eingeschränkt. Häufig beschränkt sich ihr sozialer Kreis auf Bekannte, Mitschüler oder virtuelle Kontakte, was die interkulturelle Interaktion im authentischen sozialen Kontext erheblich einschränkt. Selbst wenn einzelne Aufenthalte in China stattfinden, genügen diese zumeist nicht, um den hohen ideellen Ansprüchen an eine gründliche kulturelle Auseinandersetzung gerecht zu werden. Zusätzlich erschweren zeitliche, finanzielle und strukturelle Restriktionen eine umfassende Beteiligung an kulturvermittelnden Aktivitäten, sodass die Divergenz zwischen den angestrebten Zielen und den praktischen Handlungsmöglichkeiten deutlich zutage tritt.
Insgesamt unterstreicht die Diskussion, dass zwischen den idealistischen Zielvorstellungen und der tatsächlichen Entwicklung interkultureller chinabezogener Kompetenzen eine deutliche Kluft besteht. Diese Diskrepanz weist auf einen erheblichen Förderbedarf hin, der sowohl die kognitive Aneignung von kulturellem Wissen als auch die emotionale und praktische Integration in interkulturelle Kontexte nachhaltig unterstützen muss.
7.2 Verhältnis zwischen interkultureller chinabezogener Kompetenz und kultureller Identität
Die interkulturelle chinabezogene Kompetenz der neuen Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland ist untrennbar mit ihrer doppelten kulturellen Identität verknüpft, die sich in einem Spannungsfeld zwischen chinesischer und deutscher Kultur manifestiert. Diese Verflechtung ist das Ergebnis ihres Aufwachsens in einem kulturellen Umfeld, in dem beide Kulturen kontinuierlich aufeinandertreffen. Eine starke emotionale Bindung an die chinesische Kultur bildet dabei die zentrale Triebkraft für den Erwerb und die Weiterentwicklung ihrer interkulturellen chinabezogenen Kompetenz. Die chinesische Kultur wird als fundamentaler Bestandteil ihrer Identität wahrgenommen, was sie dazu motiviert, sich aktiv durch das Erlernen der chinesischen Sprache, die vertiefte Erforschung der Geschichte und Tradition sowie durch praxisorientierte kulturelle Aktivitäten mit den Inhalten dieser Kultur auseinanderzusetzen. Diese auf emotionaler Identifikation beruhenden Bemühungen legen das Fundament für eine umfassende interkulturelle Kompetenz.
Gleichzeitig prägen die kontinuierlichen Einflüsse der deutschen Kultur, denen sie seit ihrer Kindheit in Deutschland ausgesetzt sind, ihre interkulturelle Perspektive maßgeblich. Die intensive Auseinandersetzung mit den Werten, Verhaltensmustern und Kommunikationsstilen der deutschen Gesellschaft befähigt sie, kulturelle Phänomene aus multiplen Blickwinkeln zu betrachten. Dieser Prozess der kulturellen Vergleichung und Integration führt zu einer vertieften und objektiven Einsicht in die Besonderheiten der chinesischen Kultur sowie zu einer verbesserten interkulturellen Kommunikationsfähigkeit. Besonders hervorzuheben ist hierbei der von der deutschen Regierung vorgestellte Begriff der „China-Kompetenz“, der die strategische Bedeutung der deutsch-chinesischen kulturellen Zusammenarbeit unterstreicht (Xinhua News Agency 2018). Die Einführung dieses Konzepts hat in Deutschland ein breites gesellschaftliches Interesse geweckt und fördert das Bewusstsein der jungen Chinesen für ihre Rolle als kulturelle Brückenbauer. Sie werden dadurch ermutigt, ihre Sprachfertigkeiten, ihr kulturelles Wissen und ihre interkulturellen Kommunikationsfähigkeiten weiter auszubauen, um den gestiegenen gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig ihre eigene kulturelle Identität zu stärken.
Die bikulturelle Identität eröffnet den jungen Chinesen mit Migrationshintergrund die Möglichkeit, kulturelle Unterschiede als Ressource für einen vertieften interkulturellen Austausch zu nutzen. Indem sie sowohl die chinesische Kultur aus einer inneren Perspektive als auch die deutsche Kultur aus einer außenstehenden Sichtweise erfahren, entwickeln sie die Fähigkeit, als Vermittler zwischen den beiden Kulturen zu agieren. Diese besondere Positionierung ermöglicht es ihnen, authentische Einblicke in beide Kulturen zu gewinnen und somit als aktive Akteure im bilateralen Dialog zu fungieren. Digitale Plattformen und globale Netzwerke erweitern diesen Austausch zusätzlich, indem sie kontinuierlich den Zugang zu aktuellen Informationen über China bieten und den interkulturellen Dialog erleichtern. Auf diese Weise können sie nicht nur ihre kulturelle Verbundenheit im globalen Kontext aufrechterhalten, sondern auch einen selbstbewussten und nachhaltigen Beitrag zur kulturellen Integration zwischen China und Deutschland leisten.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die bikulturelle Identität der jungen Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland sowohl die Grundlage als auch den Antrieb für die Entwicklung ihrer interkulturellen chinabezogenen Kompetenz bildet. Die Förderung dieser spezifischen Fähigkeiten ist von zentraler Bedeutung, um den gegenseitigen Austausch zwischen den Kulturen nachhaltig zu stärken.
8 Schlusswort
Der vorliegende Beitrag untersucht auf empirischer Basis die interkulturelle chinabezogene Kompetenz der neuen Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland vor dem Hintergrund des globalen mobilen Internets. Dabei wird ein umfassender Einblick in die bereits erworbenen und die gewünschten Kompetenzen gewährt. Hinsichtlich der chinesischen Sprachkompetenz betrachten sich die meisten jungen Chinesen in Deutschland als zweisprachig, wenngleich ihre Lese- und Schreibfähigkeiten in der chinesischen Sprache unterentwickelt sind und sie diese seltener anwenden. Anhand der Dimensionen Kognition, Affektion und Konation zeigt sich, dass die junge Generation der Chinesen in Deutschland der chinesischen Kultur im Allgemeinen positiv gegenübersteht, es ihnen jedoch an einem tieferen Verständnis mangelt. So begegnen sie negativen Medienberichten über China in deutschen Medien kritisch und verifizieren Informationen aus unterschiedlichen Quellen, um eine ausgewogenere Sicht zu erlangen. Durch die aktive Teilnahme an Aktivitäten in chinesischen Gemeinschaften und eigene Erfahrungen in China erweitern sie ihre interkulturelle chinabezogene Kompetenz und wenden diese gleichzeitig praktisch an.
Der Beitrag identifiziert zudem zentrale Förderfaktoren für die Entwicklung dieser spezifischen Kompetenz. Hervorzuheben sind hierbei die Rolle der familiären Erziehung, chinesischer Sprachschulen, gemeinschaftlicher Aktivitäten, persönlicher Erfahrungen in China sowie der Nutzung des Internets. Vor dem Hintergrund der Charakteristika der jungen Generation und der entscheidenden Bedeutung digitaler Medien werden drei Online-Strategien vorgeschlagen, um die interkulturelle chinabezogene Kompetenz weiter zu stärken: Erstens die Etablierung einer Online-Ressourcensammlung zur chinesischen Kultur, zweitens der Aufbau einer Online-Plattform, die umfassende Informationen für die Zielgruppe bereitstellt, und drittens die Gründung einer Online-Community.
Das globale mobile Internet hat einen tiefgreifenden Einfluss auf die kulturelle Identität der jungen Chinesen in Deutschland. Zum einen bildet die chinesische Sprachkompetenz das Fundament für die kulturelle Identität. Die jungen Chinesen erkennen die Bedeutung des Chinesischlernens und verbessern ihre Sprachkenntnisse kontinuierlich über verschiedene Kanäle, insbesondere über Internetplattformen, wodurch nicht nur das Verständnis für die chinesische Kultur vertieft wird, sondern auch eine intensivere emotionale Bindung an diese gefördert wird. Dies führt zu einem gestärkten Zugehörigkeitsgefühl und einer ausgeprägten Identifikation mit der chinesischen Kultur.
Zum anderen spielt die affektive Dimension der interkulturellen chinabezogenen Kompetenz eine Schlüsselrolle. Ein fundiertes kulturelles, historisches und soziales Verständnis Chinas bildet die Basis für positive Emotionen und Verhaltensweisen. Das Wissen um die Ursprünge und Feierlichkeiten traditioneller Feste, die Beherrschung der chinesischen Schrift- und Lesefähigkeiten sowie das Verständnis sozialer Normen und Werte erleichtern den wechselseitigen Transfer zwischen der chinesischen und der deutschen Kultur. Die junge Generation in Deutschland zeigt insgesamt eine positive Einstellung zur chinesischen Kultur, wobei ihre emotionale Identifikation diese kulturelle Zugehörigkeit nicht nur festigt, sondern auch als stabilisierender Faktor angesichts des kulturellen Einflusses der deutschen Gesellschaft wirkt.
Im konativen Bereich setzen die jungen Chinesen ihre interkulturelle chinabezogene Kompetenz durch die aktive Teilnahme an Gemeinschaftsaktivitäten und eigene kulturelle Erfahrungen in China praktisch um. Untersuchungen belegen, dass chinesische Gemeinschaften und Vereinsaktivitäten eine authentische Umgebung schaffen, welche den Kontakt zur chinesischen Kultur aufrechterhält und den kulturellen Austausch erweitert. Programme wie „Wurzelsuche“-Sommerlager und Konfuzius-Institute ermöglichen es ihnen, die chinesische Kultur intensiv zu erleben und somit ihre Sprachkompetenz sowie ihr Zugehörigkeitsgefühl nachhaltig zu stärken.
Besonders hervorzuheben ist die Rolle des Internets, das räumliche und zeitliche Barrieren überwindet und der jungen Generation einen kontinuierlichen Zugang zu chinesischen Kulturinhalten ermöglicht. Der Zugriff auf vielfältige Online-Ressourcen und die Nutzung unterschiedlicher sozialer Interaktionsplattformen erweitern das Wissen und Verständnis der chinesischen Kultur signifikant und fördern damit die interkulturelle chinabezogene Kompetenz. Die Befragten betonen, dass Internetplattformen nicht nur komfortable Möglichkeiten zum Erlernen der chinesischen Sprache und zum kulturellen Verständnis bieten, sondern auch durch Echtzeitinformationen zu aktuellen Entwicklungen in China, das Knüpfen von Freundschaften und die Erweiterung der Informationskanäle einen erheblichen Beitrag zur Stärkung ihrer kulturellen Identifikation leisten.
Zusammenfassend verdeutlichen die Ergebnisse dieser Studie, dass der Aufbau und die Weiterentwicklung der interkulturellen chinabezogenen Kompetenz von zentraler Bedeutung für die kulturelle Identität der neuen Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland sind. Insbesondere spielt das Internet als Schlüsselinstrument in der digitalisierten Welt eine entscheidende Rolle. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen als Impuls für weitere Forschung und Diskussionen dienen, um ein tieferes Verständnis für die interkulturelle chinabezogene Kompetenz in einer zunehmend digitalisierten Welt zu erlangen. Zukünftige Forschungsansätze könnten die Untersuchung von Chinesen mit Migrationshintergrund in anderen Zielregionen einbeziehen und zudem auch die Perspektiven älterer Generationen berücksichtigen, um Veränderungen und Kontinuitäten dieser Kompetenzentwicklung über Generationen hinweg differenziert zu erfassen.
Article Note
Dieser Beitrag ist im Rahmen des Forschungsprojekts „Kulturelle Identität junger Überseechinesen in Deutschland im Kontext des globalen mobilen Internets“ der „All-China Federation of Returned Overseas Chinese“ im Jahr 2023 [2023年中国侨联课题“全球移动互联网视域下德国年轻华人的文化认同研究”] (Projektnummer: 23FZQK108) entstanden.
Über die Autoren
Fangning Cao ist Doktorandin im Fach der Interkulturellen Kommunikation in Bezug auf Deutschland und China am School of German Studies der Beijing Foreign Studies University. Ihre wissenschaftlichen Interessen liegen vor allem in der interkulturellen Forschung und der chinesischen Migrationsforschung.
Xiaoling Zhang ist Professorin am School of German Studies der Beijing Foreign Studies University. Ihre Lehrschwerpunkte sind Konzepte, Theorien sowie Methodologie der interkulturellen Kommunikation u. a. Ihre Forschungsbereiche umfassen chinesisch-deutsche interkulturelle Kommunikation, interkulturelle DaF-Forschung u. a.
Literaturverzeichnis
Bolten, Jürgen. 2016. „Interkulturelle Kompetenz neu denken?!“ http://www2.uni-jena.de/philosophie/IWKneu/typo3/fileadmin/team/juergen.bolten/1608Ik_Kompetenz_neu_denken_-_Polylog.pdf (zuletzt aufgerufen am 02.11.2024).Search in Google Scholar
Gertsen, Martine C. 1990. “Intercultural competence and expatriates.” The International Journal of Human Resource Management 1 (3): 341–62.10.1080/09585199000000054Search in Google Scholar
Herzog, Walter. 2003. „Im Nebel des Ungefähren: Wenig Plausibilität für eine neue Kompetenz.“ Erwägen, Wissen, Ethik 14 (1): 178–80.Search in Google Scholar
Jin, Shanshan (金闪闪), and Fengying Guo (郭凤英). 2018. “A Study on the Intercultural Competence and Adaptability of Chinese International Students – A Case Study of Engineering Master’s Students at the Sino-French Cooperative College in France (中国留学生的跨文化能力与适应性研究——以中法合作学院留法工科硕士生为例).” Modern University Education (《现代大学教育》) (3): 94–102.Search in Google Scholar
Jin, Yuhua (金玉花), and Meng Fan (樊梦). 2020.“A Longitudinal Study of Intercultural Communicative Competence Development: A Case Study of an Undergraduate Japanese-Major during Language Studies in Japan (跨文化交际能力发展跟踪调查——以日语专业出国交换留学生为例).”Journal of Japanese Language Study and Research (《日语学习与研究》) (1): 71–9.Search in Google Scholar
Liu, Yue (刘悦). 2020. Intercultural memory and identity construction: Cultural identity of the new generation of Chinese in Europe (《跨文化记忆与身份建构——欧洲华裔新生代的文化认同》). Xiamen: Xiamen University Press (厦门大学出版社).Search in Google Scholar
Pan, Yaling (潘亚玲), and Yang Yang (杨阳). 2021.“The Impact of Overseas Study Experience on the Development of Intercultural Competence — Based on the Empirical Research of Chinese Students Studying in Germany (海外经历对跨文化能力发展的影响——以留德中国学生为例).” Foreign Language Research (《外语学刊》)(1): 79–84.Search in Google Scholar
Rathje, Stefanie. 2006. „Interkulturelle Kompetenz – Zustand und Zukunft eines umstrittenen Konzepts.“ Zeitschrift für interkulturellen Fremdsprachenunterricht 11 (3): 1–21.Search in Google Scholar
Song, Quancheng (宋全成). 2011. “Chinese New immigrants in Europe: A Sociological analysis of the Size and the Characteristics of the Chinese New Immigrants in Europe (欧洲的中国新移民:规模及特征的社会学分析).” Journal of Shandong University (Philosophy and Social Sciences) (《山东大学学报(哲学社会科学版)》) (2): 144–50.Search in Google Scholar
Tang, Jiamei (唐佳梅), and Yu Hong (洪宇). 2020. “A Study on the Intercultural Competence of Expatriate Journalists (外派记者跨文化能力研究).” Modern Communication (Journal of Communication University of China) (《现代传播 (中国传媒大学学报)》) 42 (7): 157–62.Search in Google Scholar
Wang, Xinmei (王欣梅) , Sunyu Wang (王孙禺) and Weifeng Qiao (乔伟峰). 2019.“The Research on the Intercultural Competence of Chinese Engineering Staff (工程科技人员跨文化能力研究).” Tsinghua Journal of Education (《清华大学教育研究》) 40 (6): 42–6.Search in Google Scholar
Xinhua News Agency (新华社). 2017. „Mittelfristigen und Langfristigen Jugendentwicklungsplan (2016–2025) (《中长期青年发展规划(2016-2025年》).“ https://www.gov.cn/zhengce/2017-04/13/content_5185555.htm#1 (zuletzt aufgerufen am 26.10.2024).Search in Google Scholar
Xinhua News Agency (新华社). 2018. „Die Bundesregierung wird ihre ‚China-Kompetenz‘ weiter stärken.(德国政府将继续加强“中国能力”).“ https://www.gov.cn/xinwen/2018-05/08/content_5289110.htm (zuletzt aufgerufen am 20.02.2025).Search in Google Scholar
Xu, Xiaojun (徐笑君). 2016. “Impact of Expatriates’ Intercultural Communication Competence on Their Task Performance: Mediating Effect of Professional Knowledge Learning (外派人员跨文化沟通能力对工作绩效的影响研究: 专业知识学习的中介效应).” R&D Management (《研究与发展管理》) 28 (4): 87–96. Search in Google Scholar
Zhang, Xiuming (张秀明). 2021. “Changes and Characteristics of Chinese Overseas Society in the 21st Century (21 世纪以来海外华侨华人社会的变迁与特点探析).”Journal of Overseas Chinese History Studies (《华侨华人历史研究》) (1): 1–16.Search in Google Scholar
Zhou, Haixia (周海霞). 2021. „Das Bild der Chinesen im deutschen Fernsehen und Film sowie Identität von Schauspielern chinesischer Herkunft in Deutschland (德国影视中的华人影像及在德华人演员身份认同探析).“ Germanistische Kulturwissenschaften (《德语人文研究》) (2): 42–9.Search in Google Scholar
Anhang: Demografische Daten der Interviewpartner
Nr. |
Alter |
Geschlecht |
Studienabschnitt |
Staatsangehörigkeit |
Alter bei der Einreise in Deutschland |
IP 1 |
23 |
weiblich |
Bachelor-Abschluss |
Deutsch |
In Deutschland geboren |
IP 2 |
21 |
weiblich |
Im Bachelorstudium |
Deutsch |
In Deutschland geboren |
IP 3 |
20 |
weiblich |
Im Bachelorstudium |
Deutsch |
8 |
IP 4 |
20 |
weiblich |
Im Bachelorstudium |
Chinesisch |
5 |
IP 5 |
23 |
weiblich |
Im Bachelorstudium |
Chinesisch |
11 |
IP 6 |
22 |
weiblich |
Im Bachelorstudium |
Deutsch |
8 |
IP 7 |
21 |
weiblich |
Im Bachelorstudium |
Deutsch |
In Deutschland geboren |
IP 8 |
24 |
männlich |
Im Vorbereitungsjahr für das Masterstudium |
Chinesisch |
13 |
IP 9 |
15 |
männlich |
Gymnasialschüler |
Deutsch |
In Deutschland geboren |
IP 10 |
26 |
männlich |
Im Bachelorstudium |
Chinesisch |
15 |
IP 11 |
24 |
männlich |
Im Bachelorstudium |
Chinesisch |
15 |
IP 12 |
25 |
weiblich |
Master-Abschluss |
Deutsch |
3 |
IP 13 |
24 |
weiblich |
Im Bachelorstudium |
Deutsch |
In Deutschland geboren |
IP 14 |
16 |
männlich |
Gymnasialschüler |
Deutsch |
In Deutschland geboren |
IP 15 |
22 |
weiblich |
Im Bachelorstudium |
Deutsch |
In Deutschland geboren |
© 2025 bei den Autoren, publiziert von Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.
Articles in the same Issue
- Titelseiten
- Einige Überlegungen zum Sprachvergleich Deutsch-Chinesisch
- Männer-Stereotypisierung in Deutschland und China: Konzeptuelles Blending von Männer-Stereotypen durch Beschriftungen auf Verpackungen von Körperpflegeartikeln
- Analyse der Diskussionen über interkulturelles Lernen in der deutschen Schulbildung zwischen 1980 und 2000
- Die Fremdartigkeit der traditionellen chinesischen Erzählliteratur: Zur Rezeption des Liaozhai zhiyi im deutschsprachigen Raum
- Interkulturelle chinabezogene Kompetenz der neuen Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland im Kontext des globalen mobilen Internets
- Die interkulturelle Übersetzungsstrategie von „Dao“ im deutschen Übersetzungswerk Laotse. Tao Te King. Das Buch des Alten vom SINN und LEBEN von Richard Wilhelm – Eine kontrastive Forschung im Hinblick auf Übersetzungsdialog der Intertextualität und Interkulturalität.
- Interkulturelles Management. Eine empirische Untersuchung chinesischer Unternehmen in Deutschland: Eine Besprechung
Articles in the same Issue
- Titelseiten
- Einige Überlegungen zum Sprachvergleich Deutsch-Chinesisch
- Männer-Stereotypisierung in Deutschland und China: Konzeptuelles Blending von Männer-Stereotypen durch Beschriftungen auf Verpackungen von Körperpflegeartikeln
- Analyse der Diskussionen über interkulturelles Lernen in der deutschen Schulbildung zwischen 1980 und 2000
- Die Fremdartigkeit der traditionellen chinesischen Erzählliteratur: Zur Rezeption des Liaozhai zhiyi im deutschsprachigen Raum
- Interkulturelle chinabezogene Kompetenz der neuen Generation von Chinesen mit Migrationshintergrund in Deutschland im Kontext des globalen mobilen Internets
- Die interkulturelle Übersetzungsstrategie von „Dao“ im deutschen Übersetzungswerk Laotse. Tao Te King. Das Buch des Alten vom SINN und LEBEN von Richard Wilhelm – Eine kontrastive Forschung im Hinblick auf Übersetzungsdialog der Intertextualität und Interkulturalität.
- Interkulturelles Management. Eine empirische Untersuchung chinesischer Unternehmen in Deutschland: Eine Besprechung