Finanzanalysten im Blickfeld von Aktien- und Kapitalmarktrecht
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Christoph Seibt
Abstract
I. Einleitung
Nach dem Abschwung der internationalen Kapitalmärkte im Jahre 2000 hatten Presseöffentlichkeit, Überwachungsbehörden sowie Gesetzgeber und private Normsetzungsgremien die Tätigkeit von Finanzanalysten in den Blick genommen. Dabei dienten einzelne Vorkommnisse mit seinerzeit herausragend bekannten und geachteten Finanzanalysten gleichsam als Brennglas für den Generalvorwurf, den Finanzanalysten fehle es an Unabhängigkeit und ihren Analysen an Sorgfalt und Aussagekraft: Beispielsweise hatten Henry Blodget und dessen Internet-Team bei Merrill Lynch die von ihnen zum Kauf empfohlenen Aktien der Excite intern als „such a piece of crap“ und andere Unternehmen als „powder keg“ bezeichnet, und über die zum Kauf empfohlene Aktie von GoTo hieß es in einer internen e-mail „there is nothing interesting about this company except our investment banking fees“. Der Leiter der Wertpapieranalyse von Unternehmen der Telekommunikationsbranche bei Salomon Smith Barney (SSB) Jack Grubman, dessen Fünfjahresvertrag von 1998 bis 2003 einen Leistungsumfang von mehr als USD 100 Mio. besaß, hatte seit 1996 keine einzige Verkaufsempfehlung über die von ihm analysierten Unternehmen abgegeben, wobei von den 52 analysierten Unternehmen 49 eine Investmentbanking-Beratung von SSB in Anspruch genommen hatten und über ein Viertel später – in Einzelfällen nur kurzfristig nach neutralen Empfehlungen – Insolvenz anmelden mussten (z.B. Global Crossing, Winstar, WorldCom).
© Walter de Gruyter
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