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Die Musen im Reformationszeitalter. Hg. von Walther Ludwig im Auftrag der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt. 2001
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Robert Seidel
Published/Copyright:
December 21, 2007
Ein Sammelband mit Beiträgen zur Entwicklung von Literatur und Wissenschaft im Umfeld der lutherischen Reformation hat sich mit Themen zu beschäftigen, die in der interdisziplinären Humanismusforschung regelmäßig behandelt werden: mit der sogenannten ‚Krise‘ der Universitäten als Reflex einer (vorübergehenden) Bildungs- und Wissenschaftsfeindlichkeit unter den Reformatoren, mit dem gegenläufigen Konzept einer auf Rhetorik, Poetik und Sachkultur der Antike rekurrierenden ‚litterata pietas‘ und mit der unter Führung Melanchthons eingeleiteten systematischen Reform des gesamten Bildungswesens mit dem Ziel einer auf das Gemeinwohl gerichteten Ausbildung von geistlichen und weltlichen Dienern des konfessionell geeinten Territorialstaates. Vor dem Hintergrund einer recht üppigen Überlieferung einschlägiger Quellen, auch genuin ‚literarischer‘, sind immer wieder wichtige Neufunde auszuwerten, Detailanalysen komplexer Phänomene durchzuführen (gegebenenfalls aus interdisziplinärer Perspektive) und bislang verborgene Verbindungen aufzudecken. Doch ebenso selbstverständlich ist, daß es bei der weitgehenden Analogie von Lebensläufen, Bildungskonzepten und wissenschaftlich-literarischen Interessen der einzelnen Humanisten in der Bündelung einschlägiger Studien zu Wiederholungen kommen kann. Gleichfalls laden die Spannung zwischen der Kohärenz des Gesamtthemas und den Abweichungen im einzelnen sowie der inzwischen erreichte Forschungsstand, der aufgrund der regionalen Ausrichtung vieler Einzelstudien nur schwer in seiner Gänze zu überblicken ist, zu bilanzierenden Ausführungen ein, die sich durch schlichte Evidenz in der Darstellung und überbordende Belegfülle in den Fußnoten auszuzeichnen pflegen.
Online erschienen: 2007-12-21
Erschienen im Druck: 2005-October-10
© Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2005
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