Startseite Germanistische Linguistik Worttrennung am Zeilenende in frühneuzeitlichen Hexenverhörprotokollen
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Worttrennung am Zeilenende in frühneuzeitlichen Hexenverhörprotokollen

  • Javier Caro Reina und Eric Engel
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Abstract

Dieser Aufsatz befasst sich mit der Worttrennung am Zeilenende in den Hexenverhorprotokollen der Fruhen Neuzeit. Obwohl fruhere Untersuchungen phonologische, morphologische und graphematische Faktoren in Erwagung ziehen, um die Worttrennung in alteren Sprachstufen des Deutschen zu erklaren, fehlen bisher quantitative Studien, die die Interaktion zwischen diesen sprachlichen Faktoren systematisch ermitteln. Dieser Beitrag bietet erstmals eine detaillierte Analyse der Worttrennung am Zeilenende, die den Fokus auf die Konkurrenz zwischen phonologischen, morphologischen und graphematischen Faktoren legt. Es wird sich zeigen, dass die Worttrennung in erster Linie phonologisch motiviert ist, wobei das phonologische Wort die zentrale Bezugsdomane darstellt. Die Worttrennung erfolgt entweder an Wortgrenzen, wo sich markierte Silbenkontakte ergeben konnen, oder in wortmedialer Position, wo vorwiegend unmarkierte Silbenkontakte nach dem Silbenkontaktgesetz entstehen. Graphematische Faktoren, die in der Form der Ein-Graphem-Regel fur das Neuhochdeutsche postuliert werden, haben hingegen keinen direkten Einfluss auf die Worttrennung.

Abstract

Dieser Aufsatz befasst sich mit der Worttrennung am Zeilenende in den Hexenverhorprotokollen der Fruhen Neuzeit. Obwohl fruhere Untersuchungen phonologische, morphologische und graphematische Faktoren in Erwagung ziehen, um die Worttrennung in alteren Sprachstufen des Deutschen zu erklaren, fehlen bisher quantitative Studien, die die Interaktion zwischen diesen sprachlichen Faktoren systematisch ermitteln. Dieser Beitrag bietet erstmals eine detaillierte Analyse der Worttrennung am Zeilenende, die den Fokus auf die Konkurrenz zwischen phonologischen, morphologischen und graphematischen Faktoren legt. Es wird sich zeigen, dass die Worttrennung in erster Linie phonologisch motiviert ist, wobei das phonologische Wort die zentrale Bezugsdomane darstellt. Die Worttrennung erfolgt entweder an Wortgrenzen, wo sich markierte Silbenkontakte ergeben konnen, oder in wortmedialer Position, wo vorwiegend unmarkierte Silbenkontakte nach dem Silbenkontaktgesetz entstehen. Graphematische Faktoren, die in der Form der Ein-Graphem-Regel fur das Neuhochdeutsche postuliert werden, haben hingegen keinen direkten Einfluss auf die Worttrennung.

Heruntergeladen am 15.12.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110679649-003/html
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