Ethik in der Bibliotheksarbeit
-
Gabriele Beger
Abstract
Ethik-Richtlinien kennt man seit vielen Jahren aus Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Im Mittelpunkt steht immer der professionelle und moralisch richtige Umgang mit den anvertrauten Menschen. Auch Bibliotheken setzen sich seit einigen Jahren mit der Formulierung von Ethik-Grundsätzen für ihre Arbeit auseinander. Im Jahr 2007 veröffentlichte der Dachverband Bibliothek & Information Deutschland seinen Ethik-Codex und der Deutsche Bibliotheksverband folgte 2015 mit der Veröffentlichung seines Verhaltenskodex. Allen ist gemein, dass sie allgemeingültige Verhaltensweisen beschreiben, die der Gewährleistung des Menschenrechts auf eine umfassende Informationsfreiheit (Amnesty International, 1948, Art. 19) dienen und sich gegen Korruption aussprechen. Zugegeben, Leitlinien gibt es viele. So ist das Leitbild einer Bibliothek Ausdruck dafür, welcher Unternehmenskultur der Nutzer begegnet. So sind in diesen Leitbildern Ethikgrundsatze enthalten. Bei den expliziten Ethik-Leitbildern geht es jedoch um das innerbetriebliche Verhalten eines Unternehmens. Bekannteste Aussage ist hier das Korruptionsverbot. Es geht aber bei der Ethik nicht allein um die Einhaltung von geltendem Recht, sondern immer um darüber hinaus gehende moralische Regeln für einen Berufsstand; letztendlich um Leitsatze, wie ein Unternehmen sich richtig verhalt. Bibliotheken sind von jeher Orte, denen man eine hohe Moral zuordnet. Hier wird das Wissen der Welt gesammelt und der Öffentlichkeit zur Verfugung gestellt. Enormer finanzieller Aufwand wird Jahr für Jahr von den Staaten getätigt, um das in Medien und anderen Quellen enthaltene Wissen zu erwerben, zugänglich zu machen und zu archivieren, um es der Nachwelt zu überliefern. Wenn Bibliotheken bereits eine hohe Moral ihres Tuns zuerkannt wird, stellt sich letztendlich die Frage, in welcher Form Inhalte hier als allgemeingültige Regeln aufgestellt werden sollen? Dieser Frage geht der folgende Beitrag nach.
Abstract
Ethik-Richtlinien kennt man seit vielen Jahren aus Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Im Mittelpunkt steht immer der professionelle und moralisch richtige Umgang mit den anvertrauten Menschen. Auch Bibliotheken setzen sich seit einigen Jahren mit der Formulierung von Ethik-Grundsätzen für ihre Arbeit auseinander. Im Jahr 2007 veröffentlichte der Dachverband Bibliothek & Information Deutschland seinen Ethik-Codex und der Deutsche Bibliotheksverband folgte 2015 mit der Veröffentlichung seines Verhaltenskodex. Allen ist gemein, dass sie allgemeingültige Verhaltensweisen beschreiben, die der Gewährleistung des Menschenrechts auf eine umfassende Informationsfreiheit (Amnesty International, 1948, Art. 19) dienen und sich gegen Korruption aussprechen. Zugegeben, Leitlinien gibt es viele. So ist das Leitbild einer Bibliothek Ausdruck dafür, welcher Unternehmenskultur der Nutzer begegnet. So sind in diesen Leitbildern Ethikgrundsatze enthalten. Bei den expliziten Ethik-Leitbildern geht es jedoch um das innerbetriebliche Verhalten eines Unternehmens. Bekannteste Aussage ist hier das Korruptionsverbot. Es geht aber bei der Ethik nicht allein um die Einhaltung von geltendem Recht, sondern immer um darüber hinaus gehende moralische Regeln für einen Berufsstand; letztendlich um Leitsatze, wie ein Unternehmen sich richtig verhalt. Bibliotheken sind von jeher Orte, denen man eine hohe Moral zuordnet. Hier wird das Wissen der Welt gesammelt und der Öffentlichkeit zur Verfugung gestellt. Enormer finanzieller Aufwand wird Jahr für Jahr von den Staaten getätigt, um das in Medien und anderen Quellen enthaltene Wissen zu erwerben, zugänglich zu machen und zu archivieren, um es der Nachwelt zu überliefern. Wenn Bibliotheken bereits eine hohe Moral ihres Tuns zuerkannt wird, stellt sich letztendlich die Frage, in welcher Form Inhalte hier als allgemeingültige Regeln aufgestellt werden sollen? Dieser Frage geht der folgende Beitrag nach.
Chapters in this book
- Frontmatter I
- Vorwort V
- Inhalt IX
-
Laudationes
- Konrad Umlauf – der Mann mit der Schleife und den vielen Facetten 3
- Gruß und Dank 7
- Laudatio zur Verleihung der Karl-Preusker-Medaille 2015 an Prof. Dr. Konrad Umlauf 10
-
Forschungsmethoden
- Informationsforschung als Informationsverhaltensforschung 17
- Vom Nutzen wissenschaftlicher Studien für die bibliothekarische Berufspraxis 32
- Statistik bei Museen und Bibliotheken 46
- Bibliotheken in der Sicht der Lese-/Nutzerforschung 55
- Kundenmonitoring in Bibliotheken 67
- Benutzerkommunikation 78
-
Ethik
- Ethik in der Bibliotheksarbeit 91
- Ethik und Bibliothek 99
- Research integrity and libraries 111
-
Öffentliche Bibliotheken
- Nutzerforschung 123
- Das Leben der anderen 138
- Kulturelle Bildung als bibliothekarisches Aktionsfeld – oder nicht? 157
- Freiwilligenmanagement in Öffentlichen Bibliotheken 165
-
Öffentlichkeitsarbeit
- Öffentlichkeitsarbeit für Wissenschaftliche Bibliotheken im digitalen Zeitalter 179
- Bibliothekstourismus 191
- Was sich rechnet, weil es sich auszahlt 201
-
Bibliotheksmanagement
- Bürgerbeteiligung in Bibliotheken 219
- Strategisches Management in Bibliotheken 239
- Nachhaltiges Projektmanagement in Bibliotheken 252
- Kosten- und Leistungsrechnung 261
- Sicherheit als Managementfaktor 272
- Universitätsbibliothek, Sammlungen und Archive unter einem Dach 285
- Zertifiziertes Qualitätsmanagement 292
- Qualitätsmanagement und Zertifizierung in der Praxis 304
-
Bestandsmanagement
- Aspekte des Bestandsaufbaus im digitalen Zeitalter 321
- Der Begriff des Originals im digitalen Zeitalter 338
- Digitalisierung von Archivalien 349
- Aussonderung in Bibliotheken 360
- Objekt Künstlerbuch 368
- Öffentliche und Wissenschaftliche Bibliothek 378
-
Publikationswesen
- Dimensionen des Forschungsdatenmanagements im digitalen Zeitalter 389
- Forschungsdatenmanagement 406
- University presses und library publishing in den USA 417
- The Opening Scholarly Communication in Social Sciences project OSCOSS 433
- Plagiaterkennung und Plagiatvermeidung 445
-
Bibliothek als Ort
- „Renaissance bibliothekarischer Räume“ 459
- Bildungs- und Kulturzentren als Optionsraum für Lebenslanges Lernen 471
- Lernraum Hochschulbibliothek als Managementaufgabe 479
- Bibliotheken und Büchereien in den Justizvollzugsgesetzen 503
-
Beruf und Tätigkeitsfelder
- Identifikation und Analyse von Trendthemen 519
- Bologna macht’s möglich: Neue Karrierewege für Bibliothekarinnen und Bibliothekare 531
- Wer macht die Bibliothek von morgen? 548
-
Historische Forschung
- Theoria cum praxi 563
- Dr. Josef Becker – Eine bibliothekarische Karriere im Dritten Reich 571
- Bücherauktionen im 18. Jahrhundert 579
- Die Bibliothek des herzoglich württembergischen Naturalienkabinetts in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts 589
- Radikaler Wandel? 604
-
Positionen
- Politikbibliothekarische Arbeit 625
- Generischer Nutzerservice oder kundennaher Mehrwertdienst? 633
- Open Access und die Folgen 639
-
Anhang
- Bibliografie Konrad Umlauf 653
- Abkürzungen 691
- Tabula gratulatoria 697
- Autorinnen & Autoren 701
- Register 707
Chapters in this book
- Frontmatter I
- Vorwort V
- Inhalt IX
-
Laudationes
- Konrad Umlauf – der Mann mit der Schleife und den vielen Facetten 3
- Gruß und Dank 7
- Laudatio zur Verleihung der Karl-Preusker-Medaille 2015 an Prof. Dr. Konrad Umlauf 10
-
Forschungsmethoden
- Informationsforschung als Informationsverhaltensforschung 17
- Vom Nutzen wissenschaftlicher Studien für die bibliothekarische Berufspraxis 32
- Statistik bei Museen und Bibliotheken 46
- Bibliotheken in der Sicht der Lese-/Nutzerforschung 55
- Kundenmonitoring in Bibliotheken 67
- Benutzerkommunikation 78
-
Ethik
- Ethik in der Bibliotheksarbeit 91
- Ethik und Bibliothek 99
- Research integrity and libraries 111
-
Öffentliche Bibliotheken
- Nutzerforschung 123
- Das Leben der anderen 138
- Kulturelle Bildung als bibliothekarisches Aktionsfeld – oder nicht? 157
- Freiwilligenmanagement in Öffentlichen Bibliotheken 165
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Öffentlichkeitsarbeit
- Öffentlichkeitsarbeit für Wissenschaftliche Bibliotheken im digitalen Zeitalter 179
- Bibliothekstourismus 191
- Was sich rechnet, weil es sich auszahlt 201
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Bibliotheksmanagement
- Bürgerbeteiligung in Bibliotheken 219
- Strategisches Management in Bibliotheken 239
- Nachhaltiges Projektmanagement in Bibliotheken 252
- Kosten- und Leistungsrechnung 261
- Sicherheit als Managementfaktor 272
- Universitätsbibliothek, Sammlungen und Archive unter einem Dach 285
- Zertifiziertes Qualitätsmanagement 292
- Qualitätsmanagement und Zertifizierung in der Praxis 304
-
Bestandsmanagement
- Aspekte des Bestandsaufbaus im digitalen Zeitalter 321
- Der Begriff des Originals im digitalen Zeitalter 338
- Digitalisierung von Archivalien 349
- Aussonderung in Bibliotheken 360
- Objekt Künstlerbuch 368
- Öffentliche und Wissenschaftliche Bibliothek 378
-
Publikationswesen
- Dimensionen des Forschungsdatenmanagements im digitalen Zeitalter 389
- Forschungsdatenmanagement 406
- University presses und library publishing in den USA 417
- The Opening Scholarly Communication in Social Sciences project OSCOSS 433
- Plagiaterkennung und Plagiatvermeidung 445
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Bibliothek als Ort
- „Renaissance bibliothekarischer Räume“ 459
- Bildungs- und Kulturzentren als Optionsraum für Lebenslanges Lernen 471
- Lernraum Hochschulbibliothek als Managementaufgabe 479
- Bibliotheken und Büchereien in den Justizvollzugsgesetzen 503
-
Beruf und Tätigkeitsfelder
- Identifikation und Analyse von Trendthemen 519
- Bologna macht’s möglich: Neue Karrierewege für Bibliothekarinnen und Bibliothekare 531
- Wer macht die Bibliothek von morgen? 548
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Historische Forschung
- Theoria cum praxi 563
- Dr. Josef Becker – Eine bibliothekarische Karriere im Dritten Reich 571
- Bücherauktionen im 18. Jahrhundert 579
- Die Bibliothek des herzoglich württembergischen Naturalienkabinetts in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts 589
- Radikaler Wandel? 604
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Positionen
- Politikbibliothekarische Arbeit 625
- Generischer Nutzerservice oder kundennaher Mehrwertdienst? 633
- Open Access und die Folgen 639
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Anhang
- Bibliografie Konrad Umlauf 653
- Abkürzungen 691
- Tabula gratulatoria 697
- Autorinnen & Autoren 701
- Register 707