Einleitung
Die Adipositasforschung ist mittlerweile ca. 150 Jahre alt und bisher leider nicht sehr erfolgreich gewesen. Die impliziten Normierungen in den naturwissenschaftlichen und medizinischen Deutungen haben dabei auch oft den Blick auf bestimmte Aspekte verstellt bzw. den Bereich der sozialen Einflüsse unterbelichtet gelassen. Ein Aspekt, der bisher wenig thematisiert wurde, ist der des Zusammenhangs von (intakten) Familienstrukturen, familiärer Essensorganisation und dem körperlichen Gesundheitszustand der Kinder, wozu auch die Gewichtsentwicklung gehört. Erst wenn man erkennt, dass das (kindliche) Essverhalten im Wesentlichen Produkt der familiären Sozialisation ist und die Erziehung sich gerade oft bei Tisch vollzieht und deren anomische Variante oft keinen Ort und keine Zeit mehr „bei Tisch“ kennt, dann ist man der Vervollständigung des Puzzles – nämlich der interdisziplinären Erforschung des für die moderne Überflussgesellschaft typischen wie rätselhaften Phänomens Adipositas – einen Schritt näher gekommen.
Weiterführende Literatur
[1] Audehm K. Erziehung bei Tisch. Zur sozialen Magie eines Familienrituals. Bielefeld: Transcript Verlag; 2007.10.1515/9783839406175Suche in Google Scholar
[2] Kaufmann J-C. Kochende Leidenschaft. Soziologie vom Kochen und Essen. Konstanz: UVK; 2006.Suche in Google Scholar
[3] Leonhäuser I-U, Meier-Gräwe U, et al. Essalltag in Familien. Ernährungsversorgung zwischen privatem und öffentlichem Raum. Wiesbaden: VS Verlag; 2009.10.1007/978-3-531-91443-5Suche in Google Scholar
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[5] Rose L. Essen und Überfressen. Anmerkungen zu kulturellen Aspekten der Nahrungsaufnahme. In: Schmidt-Semisch H, Schorb F, Herausgeber. Kreuzzug gegen Fette. Sozialwissenschaftliche Aspekte des gesellschaftlichen Umgangs mit Übergewicht und Adipositas. Wiesbaden: VS Verlag; 2008. S. 227–40.10.1007/978-3-531-90800-7_14Suche in Google Scholar
© 2015 by Walter de Gruyter Berlin/Boston
Artikel in diesem Heft
- Editorial
- Chronische Erkrankungen – Epidemiologische Entwicklung und die Bedeutung für die Öffentliche Gesundheit
- Diabetes mellitus in Deutschland
- Bewältigung chronischer Erkrankungen – zur Theoriediskussion
- Zusammenhang von gesundheitsbezogener Lebensqualität und Multimorbidität bei älteren Personen
- Das Mammographie-Screening schafft neue Qualitätskultur im Gesundheitswesen Prävention
- Auswirkungen des Morbi-RSA auf Kassenhandeln
- Depression und Suizidalität
- Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen
- Compliance bei chronischen Krankheiten – Zusammenhang zum Gesundheitssystem
- Adipositas bei Kindern und Jugendlichen und der Einfluss der Familie
- Häufigkeit ausgewählter überwiegend chronischer Krankheiten als Beispiel für Probleme der Gesundheitsversorgung von morgen
- HIV/Aids
- Die Bedeutung der Rehabilitation für die Versorgung chronisch Kranker
- Verbreitung und Strategien zur Bekämpfung chronischer Krankheiten im internationalen Vergleich
- Körperliche Aktivität bei multimorbiden Patienten
- Medikamentenmanagement aus Sicht chronisch Erkrankter – Forschungsbedarfe und -trends
- Weiterführende Literatur
- Related Links
- Tagungen
- Lehre
- Forschung
Artikel in diesem Heft
- Editorial
- Chronische Erkrankungen – Epidemiologische Entwicklung und die Bedeutung für die Öffentliche Gesundheit
- Diabetes mellitus in Deutschland
- Bewältigung chronischer Erkrankungen – zur Theoriediskussion
- Zusammenhang von gesundheitsbezogener Lebensqualität und Multimorbidität bei älteren Personen
- Das Mammographie-Screening schafft neue Qualitätskultur im Gesundheitswesen Prävention
- Auswirkungen des Morbi-RSA auf Kassenhandeln
- Depression und Suizidalität
- Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen
- Compliance bei chronischen Krankheiten – Zusammenhang zum Gesundheitssystem
- Adipositas bei Kindern und Jugendlichen und der Einfluss der Familie
- Häufigkeit ausgewählter überwiegend chronischer Krankheiten als Beispiel für Probleme der Gesundheitsversorgung von morgen
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- Die Bedeutung der Rehabilitation für die Versorgung chronisch Kranker
- Verbreitung und Strategien zur Bekämpfung chronischer Krankheiten im internationalen Vergleich
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