Binäre Codes und komplexes Denken
-
Jakob Tanner
Abstract
Die Great digitization hat in den Kultur- und Geisteswissenschaften eine intensive Diskussion um die Digital Humanities ausgelost. Wichtige Inputs kommen dabei von der Korpuslinguistik, die schon fruh vom computational turn erfasst wurde; mit den hier entwickelten Ansatzen lassen sich die reduktionistischen Ambitionen der Culturomics nicht nur kritisieren, sondern auch kreativ nutzen. Der Aufsatz evaluiert die in den 1960er Jahren aufkommende sog. „Begriffsgeschichte“ und bezieht diese auf neue Forschungstools wie Google Ngram-Viewer. Es wird gefragt, wie sich eine sterile Entgegensetzung von alingistischen Analyseverfahren und traditionellen hermeneutischen Methoden vermeiden lasst. Uber forschungspraktische Probleme hinaus steht hier immer auch die Definition von Sprache und Kultur zur Disposition. In einer systematischen Verschrankung von Big Data und historischer Anthropologie sieht der Verfasser eine vielversprechende Perspektive.
Abstract
Die Great digitization hat in den Kultur- und Geisteswissenschaften eine intensive Diskussion um die Digital Humanities ausgelost. Wichtige Inputs kommen dabei von der Korpuslinguistik, die schon fruh vom computational turn erfasst wurde; mit den hier entwickelten Ansatzen lassen sich die reduktionistischen Ambitionen der Culturomics nicht nur kritisieren, sondern auch kreativ nutzen. Der Aufsatz evaluiert die in den 1960er Jahren aufkommende sog. „Begriffsgeschichte“ und bezieht diese auf neue Forschungstools wie Google Ngram-Viewer. Es wird gefragt, wie sich eine sterile Entgegensetzung von alingistischen Analyseverfahren und traditionellen hermeneutischen Methoden vermeiden lasst. Uber forschungspraktische Probleme hinaus steht hier immer auch die Definition von Sprache und Kultur zur Disposition. In einer systematischen Verschrankung von Big Data und historischer Anthropologie sieht der Verfasser eine vielversprechende Perspektive.
Chapters in this book
- Frontmatter I
- Dank V
- Inhalt VII
- Linguistische Kulturanalyse 1
- „s hat sicherlich auch öh (0.4) kultuRELle (0.8) öh n kultuRELlen hintergrund“ 29
- Sprachgebräuche jenseits des Sprechens 51
- Konservierung und die kulturelle Kreativität der Sprache 69
- Binäre Codes und komplexes Denken 91
- Onomastische Kulturanalyse 111
- Sprachliche Gewalt differenzieren 139
- Phraseologische Textvernetzung – online 171
- Meines Vaters Haus und des Trainers Credo 195
- Konstruktionale Aspekte schriftkultureller Autozentrierung im Spätmittelalter 219
- Auf dem Weg zu einer pluriarealen Variantenpragmatik 245
- ‚Kultur-in-kommunikativen-Praktiken‘ 269
- Das Ferienwetter auf der Ansichtskarte 293
- Kulturbezogene Textlinguistik und kulturanalytische Textstilistik 323
- Journalistische Kulturen aus der Perspektive einer kulturanalytischen Medienlinguistik 347
- Kulturlinguistik und sprachliche Sozialgeschichte 371
- „Political Correctness“ in der Schweiz 393
- Register 413
Chapters in this book
- Frontmatter I
- Dank V
- Inhalt VII
- Linguistische Kulturanalyse 1
- „s hat sicherlich auch öh (0.4) kultuRELle (0.8) öh n kultuRELlen hintergrund“ 29
- Sprachgebräuche jenseits des Sprechens 51
- Konservierung und die kulturelle Kreativität der Sprache 69
- Binäre Codes und komplexes Denken 91
- Onomastische Kulturanalyse 111
- Sprachliche Gewalt differenzieren 139
- Phraseologische Textvernetzung – online 171
- Meines Vaters Haus und des Trainers Credo 195
- Konstruktionale Aspekte schriftkultureller Autozentrierung im Spätmittelalter 219
- Auf dem Weg zu einer pluriarealen Variantenpragmatik 245
- ‚Kultur-in-kommunikativen-Praktiken‘ 269
- Das Ferienwetter auf der Ansichtskarte 293
- Kulturbezogene Textlinguistik und kulturanalytische Textstilistik 323
- Journalistische Kulturen aus der Perspektive einer kulturanalytischen Medienlinguistik 347
- Kulturlinguistik und sprachliche Sozialgeschichte 371
- „Political Correctness“ in der Schweiz 393
- Register 413