Volume 9, Issue 12

Zur Diskussion der theoretisch möglichen Konfigurationen 1 von 1.4-Dioxan-Substitutions-produkten lassen sich nicht nur der Sessel und „Wannen“, sondern unter Vernachlässigung der Tatsache, daß das Grundgerüst des 1.4-Dioxans nicht eben sein kann, auch ein vereinfachtes „ebenes Modell“ benutzen. An Hand dieser drei Modelle haben wir die Anzahl von Konfigurationen für 1.4-Dioxan-Substitutionsprodukte mit einem bis 8 untereinander gleichen und untereinander verschiedenen Substituenten ermittelt und verglichen. Ihre Verteilung auf die einzelnen Stellungsisomeren wird für die Sessel- und implizit auch für die „ebenen“ Konfigurationen von C 4 H 7 O 2 X bis C 4 O 2 X 8 angegeben. Es werden Ergebnisse von Betrachtungen über die Konversion des 1.4-Dioxan-Sessels mitgeteilt. Für den Fall, daß 2 zueinander in Konversionsbeziehung stehende Sessel-Konfigurationen gleichzeitig ein Antipodenpaar sind, lassen sich dem Sessel-Konfigurations-Katalog für 1.4-Dioxan-Substitutionsprodukte mit einem bis 8 untereinander gleichen Substituenten 5 Beispiele entnehmen. Weitere Konfigurationspaare, die für die Bearbeitung der Frage von Interesse sind, ob sich 2 Konfigurationen eines Sessel-Konfigurationspaares nebeneinander nachweisen lassen, werden angegeben.

Im Folgenden wird über die Konstitution und Konfiguration von drei Dibromtetrachlorcyclohexan-Isomeren berichtet, die wir durch gleichzeitige Addition von Brom und Chlor an Benzol hergestellt haben: C 6 H 6 Cl 4 Br 2 vom Schmp. 166°, 285° und 123° 4. Die Tatsache, daß bei der Behandlung von γ-C 6 H 6 Cl 4 Br 2 mit l-Brucin kein optisch aktives Reaktionsprodukt resultiert, spricht für das Vorliegen einer Konversion.

Die Lage des Gleichgewichts, das sich zwischen zwei Chinon-Hydrochinon-Systemen in ionenfreien organischen Lösungen einstellt, kann in vielen Fällen aus der Änderung der Extinktion gemessen werden, wenn eine Komponente des Systems o-chinoiden Charakter besitzt. Daraus resultiert die Möglichkeit, das Redoxpotential eines Chinon-Hydrochinon-Systems zu berechnen, wenn das Potential des anderen, an der Einstellung des Gleichgewichtes beteiligten Systems bekannt ist.

Die Phenol-Löslichkeit der Vitamine der B 12 -Gruppe ist in gesetzmäßiger Weise von der Art der Substitution der Phenole und von der Art der B 12 -Vitamine abhängig; sie kann zu deren Charakterisierung dienen. Wäßrige Lösungen der B 12 -Vitamine geben mit sehr geringen Mengcn an Phenolen ölige, wasser-unlösliche Vitamin B 12 -Phenol-Komplexe, die mit Vorteil zur Isolierung der B 12 -Vitamine dienen können. Die Vitamine der B 12 -Gruppe werden aus phenol-haltigen organischen Lösungsmitteln durch sauerstoff-haltige polare Stoffe in die wäßrige Phase verdrängt, wodurch die Reinigung der Vitamine der B 12 -Gruppe wesentlich erleichtert wird.

Lactobacillus leichmannii 313 nimmt bei der Züchtung in Gegenwart von 5.6-Dimethylbenzimidazol-[2- 14 C] oder 5.6-Dichlor-benzimidazol-[2- 14 C] 40 000 bis 47 000 Moleküle dieser Verbindungen pro Zelle auf, gleichgültig ob Vitamin B 12 oder Thymidin als Wuchsstoff verwendet wird. - Die Synthese der radioaktiven Benzimidazole im 1/2-mMol-Maßstab wird beschrieben.

Es wurde das Pyrimidin- und Purinbedürfnis von Enterococcus Stei ermittelt. — Dieses Bakterium wandelt angebotenes Uracil in Thymin und Cytosin um, wobei für die Synthese des Thymins unbedingt Folsäure notwendig ist. Thymin wird hingegegen nicht in Uracil oder Cytosin umgewandelt. Im Nährmedium vorhandenes Natriumformiat wird mit Hilfe der Folsäure als C 1 -Baustein der Methylgruppe des Thymins verwendet. — Auch bei Streptococcus faecalis R ist für die Biosynthese des Thymins aus Uracil Folsäure unbedingt erforderlich.

Die Sauerstoffmenge, die aus einer gegebenen Menge Chlorella (durch kurze starke Belichtung) entwickelt werden kann, wird als die Sauerstoffkapazität der Chlorella bezeichnet. Sie beträgt im Mittel 200 mm 3 Sauerstoff pro cm 3 Chlorella und ist etwa so groß wie die Sauerstoff-Kapazität des Blutes.

Das infektiöse Elementarteilchen der klassischen Geflügelpest ließ sich durch Behandlung mit peroxyd-freiem Äther abbauen. Als Abbauprodukte wurden zwei nicht-infektiöse Virus-Untereinheiten gewonnen die als „Hämagglutinin“ und „gebundenes Antigen“ bezeichnet werden. Das Hämagglutinin ist ein kugelförmiges Gebilde mit einem Durchmesser von etwa 30 mu, das neben Protein noch Kohlenhydrat enthält. Es agglutiniert Erythrozyten und besitzt außerdem virus-spezifische antigene Wirksamkeit. Die kugelförmigen Grundeinheiten des „gebundenen Antigens“ haben einen Durchmesser von höchstens 15 mµ. Sie lagern sich zu kettenförmigen Aggregaten aneinander, die eine Länge von über 100 mu erreichen können. Chemisch ist das gebundene Antigen ein Ribonucleoproteid mit einem Nucleinsäure-Anteil von mindestens 15 Prozent. Biologisch ist es lediglich antigen wirksam. Die Antigene der beiden Untereinheiten sind nach den Präzipitations-Versuchen verschieden. Trotzdem sind wahrscheinlich beide in der Lage, gegen eine nachfolgende Infektion mit aktivem Virus zu immunisieren. Hinweise auf Funktion und Lagerung der Untereinheiten im Virus-Elementarteilchen ergaben sich aus ihrem chemischen und biologischen Verhalten.

Wie die papierchromatographische Analyse von Puppen und Imagines zeigt, verläuft der Tryptophan-Stoffwechsel bei den Augenfarbmutanten von Drosophila den Erbformeln entsprechend verschieden. Bei den vermilion-Tieren (v und v bw) bleibt das Tryptophan unverändert liegen, bei der Wildrasse (+) wird es teilweise, bei der Mutante brown (bw) ganz zur Bildung des braunen Augenpigments verbraucht, während die cinnabar-Tiere (cn) das für sie unverwendbare Kynurenin in Kynurensäure umwandeln.

1. Es wird gezeigt, daß es möglich ist, mit den bekannten cytostatischen Substanzen Trypaflavin und Colchicin den Funktions-Formwechsel von Zellen des MAC zu beeinflussen. 2. Einwirkung von Trypaflavin führt zu schweren Veränderungen im Bereich des chromatischen Apparates des Kernes und damit zum Ausfall aller Zeichen einer funktionellen Zellphase. Die Folge dieser Erscheinungen ist die Verhinderung des Eintritts der Zellen in die Phase der Teilung. 3. Nach Colchicin-Einwirkung hingegen tritt die funktionelle Phase der MAC-Zellen verstärkt in Erscheinung. Der Nucleolus wird häufig sehr groß, oft finden sich zwei oder mehr Nucleoli in einem Kern. Es wird angenommen, daß durch die Aktivierung der funktionellen Zellphase die Teilungstendenz der Zellen in gewissem Umfang zunächst gesteigert wird. Die eigentliche spindel-arretierende Wirkung des Colchicins setzt erst später ein.

In der Großhirnrinde des Menschen wurde der Bindegewebsanteil sowie die Größe der Betzschen Riesenzellen bestimmt. Beide Werte zeigen eine Zunahme mit dem Altern, doch ist der kontinuierliche Anstieg, zumal bei dem Bindegewebe, weniger ausgeprägt als an Herz und Leber. Die Breite der individuellen Schwankungen um einen Mittelwert ist wesentlich größer als bei den früher untersuchten Organen, sie nimmt mit dem Altern deutlich zu.

Durch Reduktion einer stark alkalischen Lösung von K 2 [Ni(CN) 4 ], in der wasserfreies Ni(CN) 2 suspendiert war, mit Hydrazinhydrat wurde ein hellrotes, stark luftempfindliches K 3 [Ni(CN) 4 ] kristallisiert erhalten. Der Komplex besitzt ein effektives magnetisches Moment von 1,73 Bohr schen Magnetonen und ist somit die erste einkernige Nickel(I)-Verbindung, die das theoretisch zu erwartende Spinmoment von √3 Bohrschen Magnetonen auf weist.