Volume 74, Issue 4

Zusammenfassung Das Gelingen der Energiewende wird maßgeblich von dauerhafter Akzeptanz und Unterstützung in der Bevölkerung abhängig sein. Dieses Papier untersucht das Potenzial von Energiegenossenschaften, zur Förderung dieser Akzeptanz und zur Mitgestaltung der Energiewende vor Ort beizutragen. Die Ergebnisse zeigen eine Vielzahl an gesellschaftlichen Mehrwerten des genossenschaftlichen Modells, die in energiewirtschaftlichen Diskussionen jedoch häufig vernachlässigt werden. Gleichwohl stehen Energiegenossenschaften vor mehreren Herausforderungen, wie dem Druck zur Professionalisierung, einem Mangel an politischer Unterstützung und einer noch zu geringen Vielfalt innerhalb der Mitgliedschaft. Darüber hinaus zeigt sich die Notwendigkeit, dass sich Kommunen künftig stärker als bislang als Netzwerke von Akteuren unterschiedlicher gesellschaftlicher Sektoren begreifen, um gesellschaftlichen Wandel gemeinsam zu gestalten.

Zusammenfassung Die Solar-Bürger-Genossenschaft eG ist die älteste, auch heute noch aktive Energiegenossenschaft in Deutschland, die Photovoltaik-Kraftwerke finanziert, errichtet und betreibt. Am 08. Februar 2005 in Bürstadt gegründet, mittlerweile mit Sitz in Freiburg, spiegeln sich viele ihrer Entwicklungsschritte in der Einführung des EEG, des Erneuerbare-Energien-Gesetz und seiner Novellierungen wider. Das Gesetz trat erstmals am 29. März 2000 in Kraft. Zudem prägte sie einige Entwicklungen der bundesdeutschen Energiegenossenschaftsszene. Trotz der sich immer wieder verändernden, oftmals verkomplizierenden Rahmenbedingungen versuchen die Akteur*innen der Genossenschaft weiterhin eine nachhaltige, dezentrale und faire Energieversorgung in Bürgerhand voranzutreiben.

Zusammenfassung Die Finanzierung der für die Energiewende notwendigen Investitionen wird in den kommenden Jahrzehnten beträchtliche Mittel in Anspruch nehmen. Dies gilt auch für Genossenschaften, die im Bereich regenerativer Energien tätig sind. Der vorliegende Beitrag analysiert die konkreten Herausforderungen und untersucht theoretisch, welche Finanzierungsformen besonders im Bereich der Fremdfinanzierung für Genossenschaften erfolgversprechend sind. Anhand zweier Praxisbeispiele werden die Ergebnisse verdeutlicht und empirisch überprüft.

This paper aims to examine a new business opportunity for energy cooperatives: Integration of agrivoltaics and energy sharing allows an electricity selfsufficient village. The development of energy cooperatives presents a viable path toward decentralized and sustainable energy systems. Agrivoltaics, which combines agricultural with solar energy production, emerges as a pivotal strategy for establishing electricity self-sufficient villages. Solar Package I law provides the foundational regulatory and financial framework to promote agrivoltaics installations, enhancing both food and electricity production on the same land. Building on this, Solar Package II is crucial for facilitating energy sharing within energy cooperatives, enabling communities to trade and utilize locally produced energy efficiently. A robust business model for electricity self-sufficient villages has been developed, focusing on integrating renewable energy sources, implementing advanced energy storage solutions, and fostering local energy markets. This model emphasizes local power generation, significantly reducing the need for extensive and costly grid infrastructure investments across Germany. By empowering local communities through energy cooperatives and leveraging innovative solutions like agrivoltaics and energy sharing, this approach not only enhances energy security and sustainability but also stimulates local economies and promotes community resilience.