Volume 214, Issue 2

We identify the non-Walrasian, fix-price, flex-quantity, temporary equilibria of a specific factors economy that has a traded and a nontraded sector. In this framework, we investigate the effects of exchange rate shocks on capacity utilization and employment of labor. We find that the asymmetry between the specific factors and the mobile factor that obtains in the Walrasian equilibrium also extends to non-Walrasian temporary equilibria: in a Walrasian (non-Walrasian temporary) equilibrium, the specific factors' prices (employment levels) move in a direction opposite to the one in which the price (employment level) of the mobile factor changes. Zusammenfassung Identifiziert werden die nicht-Walrasianischen, durch Mengenanpassung und feste Preise gekennzeichneten, kurzfristigen Gleichgewichte einer Ökonomie, die aus zwei Sektoren besteht. Produziert wird ein international gehandeltes und ein nicht-gehandeltes Gut, wobei neben einem mobilen je ein sektorspezifischer Faktor eingesetzt wird. In diesem Modell werden die Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf Kapazitätsauslastung und Beschäftigung untersucht. Es zeigt sich, daß die im Walrasianischen Gleichgewicht bestehende Asymmetrie zwischen den sektorspezifischen und dem mobilen Faktor auch in nicht-Walrasianischen, kurzfristigen Gleichgewichten erhalten bleibt. In einem Walrasianischen (nicht-Walrasianischen, kurzfristigen) Gleichgewicht verändern sich die Preise (Beschäftigungsniveaus) der sektorspezifischen Faktoren in entgegengesetzter Richtung zum Preis (Beschäftigungsniveau) des mobilen Faktors.

In this paper a random walk model with a GARCH error term is estimated for daily exchange rate returns in the Deutsche Mark-U.S. dollar market for the period March 1985 to September 1988. Dummy variables are included in the model to identify changes in the statistical properties of DM/$-returns corresponding to shifts in the international coordination of exchange rate policies during the sample period. It is found that the enhanced policy coordination initiated by the Plaza Agreement of September 22,1985 was accompanied by a decline in both the conditional and the unconditional variance of daily DM/$-returns. Zusammenfassung In diesem Beitrag wird ein Random Walk Model mit einem GARCH Störungsterm für tägliche Returns im Deutsche Mark-US Dollar Markt für die Periode von März 1985 bis September 1988 geschätzt. Dummy Variablen werden in das Model einbezogen, um Änderungen in den statistischen Eigenschaften der DM/$-Returns zu identifizieren, welche mit Änderungen in der internationalen Koordination von Währungspolitiken während der Untersuchungsperiode zusammenhängen. Es stellt sich heraus, daß die verstärkte Politik-Koordination, die durch das Plaza-Abkommen vom 22. September 1985 in Gang gesetzt wurde, mit einer Verringerung der konditionellen sowie der unkonditionellen Varianz der täglichen DM/$-Returns zusammenfiel.

Credit rationing is often considered as the outcome of asymmetric information between lenders and borrowers. The paper combines this aspect with a marginal price setting behavior of the banks. The resulting model describes adjustment processes between interbank rates, interest rates on deposits and on loans. Due to the non stationarity of the data, the model is estimated in error correction form allowing for distinguishing between short run dynamics and long run equilibrium. The derived hypothesis of a delayed adjustment of loan rates to changes in the interbank rates cannot be rejected with monthly data covering the sample 1975 to 1989. Zusammenfassung Im Zuge der Analyse temporärer Ungleichgewichtssituationen wurde in den letzten Jahren auch der Kreditmarkt untersucht. Die Existenz von Kreditrationierung auf Mikromärkten wird dabei als das Ergebnis asymmetrischer Informationen zwischen Kreditgeber und -nehmer betrachtet. Dieser Aspekt wird mit einem langfristig an den Grenzkosten orientierten Preissetzungsverhalten der Banken kombiniert. Das entstehende Modell führt in seiner reduzierten Form auf Gleichungen, die Anpassungsmechanismen zwischen Einlagen-, Kredit- und Geldmarktzinssätzen beschreiben. Dieses Modell wird in Fehlerkorrekturform geschätzt, um die unterschiedliche Dynamik der kurz- und langfristigen Anpassung abzubilden. Die Hypothese einer verzögerten Anpassung des Kreditzinses an den Geldmarktzins läßt sich bei der empirischen Überprüfung für die Bundesrepublik Deutschland mit Monatsdaten für den Zeitraum 1975.02-1989.10 nicht verwerfen. Diese verzögerte Anpassung wird im Modell durch die Anpassungskosten bei asymmetrischen Informationen erklärt.

On a product market costumers’ search costs bring about a kink in a firm’s conjectural demand curve. As a consequence different unemployment regimes are derived from different kinds of labor markets. Then the effects of demand policy are analyzed. In case of static expectations demand policy is effective and full employment can be realized by deficit spending. In case of adaptive expectations demand policy is effective as long as it does not cause prices to rise. In case of “classical expectations” demand policy is ineffective. Finally, it shows that supply side policy is only effective in the long run. Zusammenfassung Suchkosten der Nachfrager auf dem Gütermarkt verursachen einen Knick in der konjekturalen Nachfragekurve der Unternehmen. Hieraus lassen sich für einen Effizienzlohn-, Wage-Bargainingbzw. „klassischen“ Arbeitsmarkt die Unterbeschäftigungsregime „lohnunabhängige Beschäftigung“, „Effizienzlohnarbeitslosigkeit“ und „klassische“ Arbeitslosigkeit ableiten. Für die Auswirkungen einer aktiven Nachfragepolitik des Staates ergab sich, daß sie im Fall statischer Erwartungen effektiv ist und Vollbeschäftigung erreicht werden kann. Bei Vorliegen adaptiver Erwartungen bleibt sie solange wirkungsvoll als keine Preissteigerungen auftreten. Preissteigerungen bewirken (via Erwartungen) inflationäre Prozesse, die zu Mengenkontraktionen und/oder einer akzelerierenden Inflation führen. Bei „klassischer“ Erwartungsbildung erweist sich eine Nachfrageexpansion durch den Staat als völlig wirkungslos. Angebotspolitische Maßnahmen zeigen sich als erst mittel- bzw. langfristig effektiv.

With this paper we attempt to complement the discussion on price volatility on stock markets by an approach, which can also take into consideration so-called nonrational behaviour. This happens by formally integrating socioeconomic elements into the price expectation process of the share holder. To model this the relatively unknown approach of the Q-Mode-Expectations is used and is faced with Rational Expectations normally used in models of financial markets. As a result we obtain over- and underevaluations or even sudden changes of the individual price expectation compared with the fundamental value which can be mainly attributed to psychological influences. Zusammenfassung Mit diesem Beitrag wird versucht, die Diskussion um die Kursschwankungen auf Aktienmärkten durch einen Ansatz zu ergänzen, der auch vermeintlich nichtrationales Verhalten im Modell berücksichtigen kann. Dies geschieht auf dem Wege der formalen Integration sozioökonomischer Elemente in die Kurserwartungsbildung des Anlegers. Die Modellierung erfolgt mit Hilfe des relativ unbekannten Ansatzes der Quartischen-Modalwert-Erwartungen, der hier dem in Finanzmarktmodellen üblicherweise verwendeten Rationalen Erwartungsansatz vergleichend gegenübergestellt wird. Als Resultat ergeben sich Über- beziehungsweise Unterbewertungen sowie abrupte Veränderungen der individuellen Aktienkurserwartung gegenüber dem fundamentalen Wert, die primär auf psychologische Einflußfaktoren zurückzuführen sind.

This paper examines the influence of monetary policy on market interest rates by testing for Granger-causality between the rates for interest rate tender and the interbank call money rates and the bond-market rates respectively. The direkt Granger test and a modified Hsiao test are used and a possible structural brake is taken into account. The results did not support the hypothesis that the Bundesbank influences the market interest rates with the rates for repurchase agreements but indicate that the interbank call money rates have a strong impact on the interest rate fixing of the Bundesbank. Zusammenfassung In dieser Arbeit wird mit Granger-Kausalitätstests für den Zeitraum Juli 1983 bis April 1992 untersucht, ob die Bundesbank mit dem Instrument des Zinstenders die kurz- und langfristigen Marktzinsen wirksam beeinflußt und damit die Hypothese einer Zinsführerschaft der Deutschen Bundesbank bestätigt werden kann. Hierzu wird das direkte Granger-Verfahren verwendet, wobei die Laglänge mit Akaike’s Informations-Kriterium (AIC), dem Hannan-Quinn-Kriterium (HQ) und dem Schwarz-Kriterium (SC) bestimmt wird. Daneben wird ein von Hsiao vorgeschlagener und von Schöler weiterentwickelter Granger-Kausalitätstest benutzt, der hier mit einem konsistenten Modellselektionskriterium durchgeführt wird. Außerdem wurde ein durch den Wechsel des Tenderverfahrens bedingter Strukturbruch mit Chow-Tests auf seine Signifikanz hin überprüft. Die Ergebnisse der Granger-Kausalitätstests sprechen dafür, daß sich die Bundesbank bei der Festlegung des Zinstendersatzes deutlich an den kurzfristigen Marktzinsen orientiert. Die Annahme einer Zinsführerschaft konnte nicht bestätigt werden.