Band 69, Heft 20

Zusammenfassung Sonderrechte in der AG werden im aktuellen Schrifttum nur punktuell und teilweise auch völlig unzulänglich behandelt. Rechtsprechung ist selten. Dies gilt sowohl für Gattungs-Sonderrechte i.S.v. § 11 AktG als insbesondere auch für individuelle Aktionärs- Sonderrechte i.S.v. § 35 BGB; dass es letztere in der AG gibt, wird teilweise (wenn auch zu Unrecht) bestritten. Eine intensive Beschäftigung mit der Thematik kommt zu dem Ergebnis, dass die Dogmatik, die für Sonderrechte i.S.v. § 35 BGB entwickelt worden ist, in vielfältiger Weise auch für Sonderrechte des Aktionärs fruchtbar gemacht werden kann. Auch ist der Spielraum für individuelle Sonderrechte in der AG viel größer, als von Teilen des Schrifttums mit Hinweis auf die Satzungsstrenge behauptet wird. Diese Erkenntnis bietet der Praxis, speziell bei geschlossenen Familiengesellschaften und start ups, bedeutsame Gestaltungsmöglichkeiten. Der Beitrag behandelt das Thema „Sonderrechte in der AG“ sowohl im Hinblick auf Gattungs- Sonderrechte nach § 11 AktG als auch im Hinblick auf individuelle Sonderrechte i.S.v. § 35 BGB zum einen grundlegend und mit innovativen Ansätzen, zum anderen aber auch mit praxisnaher Erörterung zahlreicher Einzelfragen; hiervon kann auch die aktuelle Diskussion zu verschiedenen Problemen der neuerdings wieder zulässigen Mehrstimmrechtsaktien profitieren. Der zweite Teil des Beitrags zu den individuellen Aktionärs- Sonderrechten ist bereits jetzt online abrufbar (Bayer/Rauch, AG0071104).