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Zeitstandverhalten von Schmiedeteilen aus der Legierung AlSi1MgMn (AA6082)*

  • Johannes Aegerter , Wolf-Dieter Finkelnburg und Michael Schaper
Veröffentlicht/Copyright: 28. Mai 2013
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Kurzfassung

Untersuchungen an geschmiedeten Bauteilen aus der Legierung AlSi1MgMn (AA6082) zeigen, dass ein Bleigehalt, der geringfügig über der zulässigen Toleranz von 500 ppm liegt, unter Langzeitbeanspruchung bereits bei Raumtemperatur und quasistatischer Belastung zu einem spröden Bruchverhalten und zu einer deutlichen Begrenzung der Lebensdauer führt. Dieses führt zu der Schlussfolgerung, dass die üblichen Qualifikations- und Abnahmeprüfungen im Kurzzeitbereich (Zugversuche und Bauteilprüfungen) nicht ausreichend sind, wenn der Werkstoff geringe Mengen an Blei enthält, auch wenn diese im Bereich der Zulässigkeitsgrenze liegen.

Abstract

Investigations on forgings made from alloy AlSi1MgMn (AA6082) show that a lead concentration marginally above the permitted specification limit of 500 ppm can, under long-term exposure to quasi-static loading even at ambient temperature, lead to a brittle fracture and a markedly reduced service life. The conclusion to be drawn is that, the usual qualification and specification tests carried out in the short-term range (e.g. tensile and component tests) are not sufficient when the material is contaminated with traces of lead, even when these are within the permissible limit.


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Dieser Beitrag erschien bereits im Tagungsband Werkstoffprüfung 2008.

Dipl.-Ing. Johannes Aegerter, Jahrgang 1964, studierte an der Fachhochschule Osnabrück Werkstofftechnik. Seit 1989 ist er in der Forschung & Entwicklung der VAW, heute Hydro Aluminium in Bonn, derzeit als Projektleiter im Research Department Rolling, Products tätig. Darüber hinaus ist er in der Normung von Prüfverfahren (Obmann des Ausschusses „Zug- und Duktilitätsprüfung für Metalle‟ im DIN, Leiter einer internationalen Arbeitsgruppe zur Revision der ISO 6892) aktiv.

Dipl.-Phys. Wolf-Dieter Finkelnburg, Jahrgang 1947, studierte Physik und Werkstoffwissenschaften in Erlangen und Stuttgart. Seit 1974 ist er in verschiedenen Funktionen in der Forschung & Entwicklung der VAW, heute Hydro Aluminium, in Bonn tätig. Derzeit ist er Leiter des Service-Center Werkstoffe & Verfahren.

Prof. Dr. rer. nat. Michael Schaper, geb. 1941, studierte Physik an der Universität Greifswald. Nach Diplom über Elektron-Atomstoßprozesse und Promotion über Tieftemperaturplastizität ultrareiner krz-Metalle an der AdW der DDR leitete er als wiss. Mitarbeiter und Abteilungsleiter am Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden Forschungsarbeiten zum Festigkeits- und Bruchverhalten metallischer Werkstoffe. Nach Mitarbeit im Vorstand der AdW der DDR folgten eine zweisemestrige Vertetungsprofessur in Kassel und 1993 der Ruf auf die Professur für Werkstoffzuverlässigkeit an der TU Dresden, wo er auch nach seiner Pensionierung (1.1.1998) weiterhin in Lehre und Forschung aktiv ist. Gemeinsam mit Prof. Christ, Siegen, leitete er für den DVM lange Jahre mit großem Zuspruch die AG Materialermüdung und hat die erfolgreiche DVM-Bewerbung Dresdens für den ECF 2010 maßgeblich vorbereitet.


Literatur

1 M.Guttmann, B.Quantin, Ph.Dumoulin: Intergranular creep embrittlement by non-soluble impurity: Pb in precipitation hardened Al-Mg-Si alloys, Metal Science17 (1983), No. 3, S. 12314010.1179/030634583790421069Suche in Google Scholar

2 Y. S.Kim: Solid Metal-Induced Embrittlement of Metals and Alloys, RIST Journal of Research & Development17 (2003), No. 1Suche in Google Scholar

Online erschienen: 2013-05-28
Erschienen im Druck: 2009-11-01

© 2009, Carl Hanser Verlag, München

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