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Kirchenglocken — Kulturgut, Musikinstrumente und hochbeanspruchte Komponenten

Herrn Prof. Dr.-Ing. V. Grubišić zum 75. Geburtstag gewidmet
  • Andreas Rupp , Matija Fajdiga und Bruno Atzori
Veröffentlicht/Copyright: 26. Mai 2013
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Kurzfassung

Glocken sind Kunsthandwerke und Musikinstrumente, die wie Maschinen mit den erforderlichen technischen Einrichtungen betrieben werden. Sie sind durch das Anschlagen des Klöppels hohen Beanspruchungen ausgesetzt. Viele bedeutende Glocken wurden durch ihr Läuten über die Jahre stark geschädigt oder gar zerstört. Im Projekt PROBELL werden für 8 europäische Glockengießereien Verfahren entwickelt, die eine Know-how-basierte Wartung und Instandhaltung ermöglichen sollen, um den Glockengießern ein neues wirtschaftliches Standbein für die Zukunft zu schaffen. Modernste Werkzeuge der Mess- und Versuchstechnik sowie der Computersimulation ermöglichen eine systematische Erforschung der Einflussparameter auf die Schäden an Glocken. Als Ergebnis werden einfache Verfahren für das Wartungspersonal erarbeitet, die das Risiko einer Schädigung der Glocken beurteilen, Verbesserungsvorschläge ableiten und den musikalischen Fingerabdruck der Glocke als Indiz für erste Schäden heranziehen sollen. Der Beitrag stellt das Untersuchungskonzept und beispielartig Ergebnisse vor.

Abstract

Bells are handcraft and musical instrument which are driven like machines with necessary technical equipment. High load and stress conditions are induced by the clapper impact. Many famous bells were damaged due to their ringing over the years or were even destroyed. The project PROBELL aims to elaborate for 8 european bell foundries at the elaboration of procedures for the knowhow based maintenance and protection of bells as a new economic column of the foundries in future. Latest measuring and test technology as well as computer simulation are applied to determine the influence of decisive parameters on damages of bells. As a result new procedures for the maintenance personal shall be elaborated, to be applied on the bells in the church towers, to evaluate the risk for damages of a bell under a given ringing condition, to derive proposal for improvements and to determine the musical finger print for the identification of initiating damages in future. In this paper the concept of investigations is presented together with example results.


Prof. Dr.-Ing. Andreas Rupp promovierte 1992 an der TU Braunschweig zur Auslegung punktgeschweißter Dünnblechkonstruktionen und wurde hierfür 1994 mit der Ehrennadel des Deutschen Verbandes für Materialforschung und -prüfung e.V. ausgezeichnet. Von 1985 bis 2002 arbeitete er am Fraunhofer Institut für Betriebsfestigkeit LBF, Darmstadt, erst als wissenschaftlicher Mitarbeiter und dann als Leiter der Abteilung Belastungsmechanik und Numerische Simulation. Von 1994 bis 2003 war er Gesellschafter Geschäftsführer der VELOS Messsysteme GmbH und entwickelte Messräder für Straßenfahrzeuge. Seit 2002 lehrt er an der Hochschule Kempten Messtechnik und Zuverlässigkeit von Konstruktionen.

Prof. Matija Fajdiga lehrt seit 1964 an der Universität Ljubljana, Slowenien, in der Fakultät Maschinenbau zunächst als Assistent und seit 1975 als Professor für Maschinenelemente und Betriebsfestigkeit. Als Leiter von Forschungs- und Entwicklungsteams war er in einer Vielzahl von Projekten für die Jugoslawische und Slowenische Automobil- und Zulieferindustrie sowie für Firmen des allgemeinen Maschinenbaus tätig. Schwerpunktmäßig beschäftigte er sich mit der Zuverlässigkeit von Konstruktionen unter Betriebsbedingungen und entwickelte neue Ansätze zur Beschreibung der Auftretenswahrscheinlichkeit von Betriebslastbedingungen. Ebenso entwickelte er neue Konzepte zur Leistungskontrolle in Fahrzeugbetrieben.

Prof. Bruno Atzori, geboren 1944 in Sardinien, arbeitete nach dem Abschluss seines Maschinenbaustudiums an der Universität Turin als Assistenz-Professor für Konstruktion von Maschinen. 1972 ging er als Professor für Konstruktion an die Universität Bari. 1980 wurde er zum Professor für Konstruktion von Maschinen an die Universität Padua berufen, wo er zur Zeit als Dekan der Fakultät Maschinenbau tätig ist.


Literatur

1 www.glocken-online, Kurt KramerSuche in Google Scholar

2 A.Rupp, D.Flade: Bestimmung von Einflussgrößen auf die Lebensdauer von Glocken, LBF Bericht 8382, Verein Deutscher Gießereifachleute VDG (1999)Suche in Google Scholar

3 H.Czichos, K. H.Habig: Tribologie Handbuch – Reibung und Verschleiß – Systemanalyse, Prüftechnik, Werkstoffe und Konstruktionselemente, Vieweg Verlag, Braunschweig (1992)10.1007/978-3-663-01501-7Suche in Google Scholar

Online erschienen: 2013-05-26
Erschienen im Druck: 2008-02-01

© 2008, Carl Hanser Verlag, München

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