Der Rätselhafte Besucher als Agent der Transformation in Takashi Miike′s Film Visitor Q. Die Konstituierung von Agency durch passionierte Transgression
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Klaus-Peter Köpping
Zusammenfassung
In einer Analyse der narrativen Strukturen des Films Visitor Q“ von Takashi Miike aus dem Jahre 2001 wird versucht, die präsentierten Formen der Exzesse von Gewalt und Tabu-Brüchen als metaphorische Aussagen nicht nur über typisch japanische kulturelle Prägungen zu verstehen, sondern allgemein als Aussagen über die Transformation von Kultur zu Natur. Miike scheint dabei durch den Einsatz der schon von Pasolini in Teorema“ 1968 eingeführten Figur des rätselhaften Besuchers einen Mittler als Transformatoren zu zitieren, der auf interkulturelle mythische Vorbilder verweist. Es wird gezeigt, dass die Umwandlung von Gewalt aus der gesellschaftlichen in die natürliche Sphäre zu mehrfachen Umwandlungen der Protagonisten hinsichtlich von Agency und passivem Leiden führt. Das Modell der in der filmischen Erzählung ausgeführten Rabelais’schen Formen der Gewaltausübung durch natürliche“ Leidenschaften wird auf das Verhältnis von Film und Zuschauer angewendet über das Scharnier des Begriffs der Vergessenheit (Amnesie). Zentraler Punkt der Ausführungen bildet das metaphorische Spannungsverhältnis von gelebter Wirklichkeit und filmischer Realität und die Vieldeutigkeit der Verweisstrukturen.
© by Akademie Verlag, Berlin, Germany
Artikel in diesem Heft
- Editorial. Handlung und Leidenschaft: Jenseits von actio und passio
- Zur Dialektik von agency und patiency
- Mimetisches Handeln als Geflecht von actio und passio
- Skulpturen der Handlungsmacht
- Interpassivität, oder: Warum manche Leute keine Agency haben möchten
- Gespür und Spannung. Zur Tektonik des Handelns
- L′action, entre activité et passivité: une opposition occidentale à dépasser. Sous l′éclairage des cultures chinoise et japonaise
- Märtyrerinnen des Dollars? Philippinische Hausarbeiterinnen zwischen Handeln und Leiden auf dem Weg gen Westen
- Jugendliches Rauschtrinken als passion agency
- Wertschätzung als pädagogische Kommunikationsform im Spannungsfeld von actio und passio. Über die Paradoxieanfälligkeit von Unterricht
- Habitus jenseits von Struktur und Determinismus: Einschulung und Emotion
- Vom Treiben. Dérive als Methode
- An der Decke schweben Tanzen und getanzt werden
- Hexis: Ritual und Haltung bei Dionysius Areopagita
- Macht und Ohnmacht einer lebenden Göttin Die Kumārī im politischen Wechsel Nepals
- Wer handelt in Trance? Zur Performanz der Geister in den Ritualen der brasilianischen Umbanda
- Der Rätselhafte Besucher als Agent der Transformation in Takashi Miike′s Film Visitor Q. Die Konstituierung von Agency durch passionierte Transgression
- Umkehrungen von passio: Hypnose und Trance in kinematischer und ethnographischer Erfahrung
- Albertines Traum. Paradoxien des Handlungsbegriffs in Schnitzlers Traumnovelle und Kubricks Eyes Wide Shut
- Mundhöhlenereignisse. Grenzfiguren zwischen Expression und Passage im zeitgenössischen Tanz und den Visual Arts
- Amputation: Schock: Trance. Prozessmuster medialer Ausweitungen des Menschen in der Buchkultur
- Im Gewebe von Wahrnehmung und Handlung: Über Teilhabe im Bildlichen, Symbolischen und Fragmentären
- Grenzgänger der schönen Erkenntnis. Zum Tode des Literaturwissenschaftlers und Essayisten Gert Mattenklott
Artikel in diesem Heft
- Editorial. Handlung und Leidenschaft: Jenseits von actio und passio
- Zur Dialektik von agency und patiency
- Mimetisches Handeln als Geflecht von actio und passio
- Skulpturen der Handlungsmacht
- Interpassivität, oder: Warum manche Leute keine Agency haben möchten
- Gespür und Spannung. Zur Tektonik des Handelns
- L′action, entre activité et passivité: une opposition occidentale à dépasser. Sous l′éclairage des cultures chinoise et japonaise
- Märtyrerinnen des Dollars? Philippinische Hausarbeiterinnen zwischen Handeln und Leiden auf dem Weg gen Westen
- Jugendliches Rauschtrinken als passion agency
- Wertschätzung als pädagogische Kommunikationsform im Spannungsfeld von actio und passio. Über die Paradoxieanfälligkeit von Unterricht
- Habitus jenseits von Struktur und Determinismus: Einschulung und Emotion
- Vom Treiben. Dérive als Methode
- An der Decke schweben Tanzen und getanzt werden
- Hexis: Ritual und Haltung bei Dionysius Areopagita
- Macht und Ohnmacht einer lebenden Göttin Die Kumārī im politischen Wechsel Nepals
- Wer handelt in Trance? Zur Performanz der Geister in den Ritualen der brasilianischen Umbanda
- Der Rätselhafte Besucher als Agent der Transformation in Takashi Miike′s Film Visitor Q. Die Konstituierung von Agency durch passionierte Transgression
- Umkehrungen von passio: Hypnose und Trance in kinematischer und ethnographischer Erfahrung
- Albertines Traum. Paradoxien des Handlungsbegriffs in Schnitzlers Traumnovelle und Kubricks Eyes Wide Shut
- Mundhöhlenereignisse. Grenzfiguren zwischen Expression und Passage im zeitgenössischen Tanz und den Visual Arts
- Amputation: Schock: Trance. Prozessmuster medialer Ausweitungen des Menschen in der Buchkultur
- Im Gewebe von Wahrnehmung und Handlung: Über Teilhabe im Bildlichen, Symbolischen und Fragmentären
- Grenzgänger der schönen Erkenntnis. Zum Tode des Literaturwissenschaftlers und Essayisten Gert Mattenklott