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Published/Copyright: June 5, 2020

Tagungen

60. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) e.V.

02.-05.09.2020 (aufgrund von Covid 19 verschobene Tagung vom März 2020) München

Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) e.V. mit der Österreichischen Gesellschaft für Arbeitsmedizin (ÖGA) und der Schweizerischen Gesellschaft für Arbeitsmedizin (SGARM)

Die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. (DGAUM) wurde 1962 auf Initiative von Ernst Wilhelm Baader als Interessenvertretung im Bereich der Arbeitsmedizin und der klinisch orientierten Umweltmedizin gegründet. Ihren Jubiläumskongress wird die DGAUM gemeinsam mit ihren österreichischen und schweizerischen Schwestergesellschaften ÖGA und SGARM in München veranstalten. Themenschwerpunkte werden unter anderem die Arbeitsmedizin in Deutschland, Österreich und der Schweiz und E-Health in der Arbeitsmedizin sein. Programm und Anmeldung zur Jahrestagung 2020 stehen seit Dezember 2019 zur Verfügung unter www.dgaum.de/termine/jahrestagung/.

Der Vorstand der DGAUM hat am 5. März einstimmig die Verschiebung der Tagung auf den Zeitraum vom 2. bis 5. September 2020 beschlossen. Der Veranstaltungsort bleibt unverändert das Klinikum der LMU München am Standort Großhadern. Bereits erworbene Kongresstickets behalten ihre Gültigkeit. Teilnehmer, die bereits registriert sind, brauchen nichts weiter zu unternehmen und sind automatisch für den Ausweichtermin angemeldet.

52. Kongress der Fachgruppe Gesundheitspsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) und 15. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Psychologie (ÖGP)

„Psychology Links“

13.-17.09.2020

Universität Wien

Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) und Österreichische Gesellschaft für Psychologie (ÖGP)

Das Motto „Psychology Links“ des gemeinsamen Kongresses der deutschen und der österreichischen Gesellschaft für Psychologie vom 13.–17. September 2020 in Wien steht ganz im Zeichen der Verbindungen und Verbundenheit. Psychologie ist nicht nur akademische Disziplin, sondern auch gelebte praktische Tätigkeit in vielen nicht-akademischen Berufsfeldern. Dem Motto entsprechend möchte der Kongress und die Konferenz den Dialog zwischen Forschung und Praxis, zwischen Anwendungs- und Grundlagenforschung, zwischen DGPs und ÖGP und allgemein den Austausch zwischen und den Zusammenhalt unter den Menschen fördern. Die Seite https://dgps2020.univie.ac.at/home bietet weitere Informationen zur Tagung.

Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP)

56. Jahrestagung der DGSMP 2020 in Leipzig

„Das Soziale in Medizin und Gesellschaft – Aktuelle Megatrends fordern uns heraus“

16.-18.09.2020

Medizinische Fakultät der Universität Leipzig

Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention e.V. (DGSMP)

Megatrends sind gesellschaftliche Entwicklungen, die langfristig und tiefgreifend unsere sozialen, politischen und ökonomischen Verhältnisse verändern. Typische Megatrends sind zum Beispiel Globalisierung, Individualisierung, Urbanisierung, Digitalisierung und Global Aging. Diese Megatrends beeinflussen uns, unser soziales Miteinander, unsere Gesundheit und die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in vielfältiger Weise. Die 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) macht das zum Thema und lotet Chancen und Barrieren dieser Entwicklungen aus. Es werden aktuelle Aspekte, wie unter anderem Chancen von E-Health-Interventionen, Herausforderungen bei der Versorgung von Flüchtlingen, Prävention von Demenzen oder Sicherstellung der Gesundheitsversorgung auf dem Lande aufgegriffen. Informationen zur Tagung und Anmeldung sind auf der Seite www.dgsmp2020-leipzig.de zusammengestellt.

Gemeinsamer Kongress DGMP/ DGMS 2020

„Psychosoziale Medizin 2020“

21.-22.09.2020

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Medizinische Psychologie (DGMP) und Deutsche Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS)

Auf die Fächer der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie (DGMP) und der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) kommen tiefgreifende Veränderungen durch die derzeit laufenden Reformen im Medizinstudium zu. Für die beiden Fachgesellschaften ist es vor diesem Hintergrund wichtig, eng zu kooperieren und sich gemeinsam zu positionieren. Auch in der Forschung verbinden die Gesellschaften zahlreiche Themen. Für den Kongress „Psychosoziale Medizin 2020“ werden die Themen „Patientenzentrierte Medizin“ und „Kommunikation in der Medizin“, „Public Mental Health“ und „Mental Health Care“ in den Mittelpunkt gestellt. Auf der Seite www.dgmp-dgms.2020.de befinden sich Informationen zum Kongress.

15. Jahrestagung der DGEpi

„Forschen. Handeln.“

29.09.-01.10.2020

Universität Greifswald

Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e.V. (DGEpi)

Nach der ersten Tagung in 2005 trifft sich die Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) 2020 zur 15. Jahrestagung wieder in Greifswald. Die Erkenntnisse aus den Studien der Gesellschaft dienen dazu, Gesundheitsvorsorge und -versorgung zu erneuern und zu optimieren sowie Entscheidungsprozesse im sozial- und gesundheitspolitischen Bereich mit validen Daten zu unterstützen. Mit dem Motto der diesjährigen Tagung „Forschen. Handeln.“ möchte dies unterstrichen werden. Weitere Informationen zur Veranstaltung und Registrierung werden auf der Tagungs-Webseite https://2020.dgepi.de zur Verfügung gestellt.

34. Freiburger Symposium

„Arbeitsmedizin im Gesundheitsdienst“

16.-18.09.2020

Freiburg

Veranstalter: Freiburger Forschungsstelle Arbeits- und Sozialmedizin (FFAS)

Bereits zum 34. Mal veranstaltet die Freiburger Forschungsstelle Arbeits- und Sozialmedizin (FFAS) ihr jährliches Symposium „Arbeitsmedizin im Gesundheitsdienst“.

Das Symposium richtet sich an ein interdisziplinäres Fachpublikum aus dem Bereich Arbeits- und Betriebsmedizin, Arbeitssicherheit, Gesetzliche Unfallversicherung und den Bezugsdisziplinen der Arbeitswissenschaften. Es behandelt in Plenarvorträgen und Seminaren/Workshops eine Vielzahl von Themen, die den Zusammenhang von Arbeitsorganisation und –ablauf, physischen, biochemischen, psychischen und sozialen Aspekten und der Gesundheit der im Gesundheitsdienst Beschäftigten unter ätiologischen, diagnostischen und präventiven Aspekten thematisieren. Dabei wird gleichermaßen der wissenschaftliche Erkenntnisstand und die Umsetzung dieser Erkenntnisse für die betriebsärztliche Praxis berücksichtigt.

Das von der Landesärztekammer mit 18 Fortbildungspunkten zertifizierte Symposium wird jährlich von rund 250 Betriebsärztinnen und -ärzten sowie Sicherheitsfachkräften aus Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen, Vertreterinnen und Vertretern der Unfallversicherungen sowie interessierten Fachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern besucht.

Nähere Informationen, Programm und Anmeldemöglichkeiten über: FFAS, PF 5171, 79098 Freiburg, symposium@ffas.de, www.ffas.symposium.de

Related Links

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Ihre Aufgaben umfassen die Politikberatung in Fragen der Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, die Bereitstellung von Informationen und Handlungshilfen für die betriebliche Praxis. Die praxisorientierte Forschung sowie die Analyse der Arbeitssicherheit, der Gesundheitssituation und der Arbeitsbedingungen in den Unternehmen sowie der Gefährdungen für die Gesundheit der Beschäftigten, die sich aus der Belastung und Beanspruchung durch Arbeitsmittel, aus komplexen Arbeitsplatzeinflüssen oder Arbeitsabläufen ergibt, gehören ebenfalls in das Aufgabengebiet der BAuA. Auf der Internetseite www.baua.de wird dem Transfer und der Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse in die betriebliche Praxis Raum gegeben: es finden sich Unterseiten zu anwendungssicheren Chemikalien und Produkten, zur Arbeitsgestaltung im Betrieb, zum Themenkomplex Arbeit und Gesundheit und zur Arbeitswelt und Arbeitsschutz im Wandel. Es werden Publikationen, Informationen zu kommenden Veranstaltungsterminen oder auch aktuelle Rechtstexte und technische Regeln bereitgestellt.

Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) wurde vom Bund, den Ländern und den Unfallversicherungsträgern vereinbart und von der Arbeits- und Sozialministerkonferenz der Länder (ASMK) bestätigt. Ziel des Bündnisses ist es, Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten durch einen abgestimmten Arbeitsschutz, ergänzt durch Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung, zu erhalten und fördern. Dafür vereinbaren die GDA-Träger gemeinsame Arbeitsschutzziele, verbesserte Beratungskonzepte sowie verständliche Regeln und Vorschriften. Die Internetseite www.gda-portal.de informiert über die GDA, bietet einen großen Informationspool für Betriebe und stellt neben aktuellen Meldungen auch die Leitlinien für Aufsichtshandeln zum Download zur Verfügung.

Die GDA wird von der Nationalen Arbeitsschutzkonferenz (NAK) entwickelt und fortgeschrieben. Diese ist für die Planung, Koordinierung und Evaluation der vorgesehenen Maßnahmen der GDA zuständig. Die Konferenz setzt sich aus je drei Vertretern des Bundes, der Arbeitsschutzbehörden der Länder und der Spitzenverbände der gesetzlichen Unfallversicherung zusammen. Sie wird beraten von je drei Vertretungen der Spitzenorganisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Der Vorsitz der NAK wechselt jährlich im Turnus zwischen Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern.

In der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) kooperieren der BKK Dachverband, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, der AOK-Bundesverband sowie der Verband der Ersatzkassen. Ziel der Initiative ist es, Präventionsansätze für die Arbeitswelt weiter zu entwickeln, um arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu verhüten. Damit soll sowohl die Gesundheit der Beschäftigten erhalten und gefördert als auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen unterstützt werden. Sie arbeitet projektbezogen zu den Themen: Arbeit im Wandel, Wirksamkeit von Prävention, Gestaltung gesunder Arbeit sowie zu Kooperation und Vernetzung. Die Internetseite www.iga-info.de informiert über die Initiative und über aktuelle Veranstaltungen und stellt die Veröffentlichungen der iga zur Verfügung.

Die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. (DGAUM) ist eine wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft für Arbeitsmedizin und klinisch orientierte Umweltmedizin. Sie informiert Betriebsärzte, Arbeitsmediziner und andere an der betrieblichen Prävention Beteiligte über aktuelle Themen aus Forschung und Praxis. Auf der Internetseite www.dgaum.de wird über die Gesellschaft und ihre Themen Arbeitsmedizin, Umweltmedizin, Prävention, Impfung durch Betriebsärzte, Leitlinien und Arbeitsgruppen berichtet. Die Seite stellt Informationen zu Karriere, Terminen und Veröffentlichungen zur Verfügung. Abschließend gibt es einen Bereich für Mitglieder und eine Zusammenstellung von Gutachtern, Adressen und Gesetzen.

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) ist der Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der Unfallkassen. Die DGUV befasst sich u.a. mit der Koordinierung, Durchführung und Förderung gemeinsamer Maßnahmen, der Forschung auf dem Gebiet der Prävention von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren sowie der Klärung von grundsätzlichen Fach- und Rechtsfragen. Die Internetseite www.dguv.de stellt umfangreich Informationen zur Verfügung zur Prävention, Versicherung, Rehabilitation und Leistung. Die Bereiche Forschung, Internationales und Qualifizierung werden ausführlich abgebildet. Auch Zahlen und Fakten, Presse und ein Mediencenter werden zur Verfügung gestellt.

Weiterführende Literatur

Siegrist J. Arbeitswelt und stressbedingte Gesundheitsgefahren. Forschungsevidenz und präventive Maßnahmen. München: Urban & Fischer, 2015.

Eurofound. Sixth European Working Conditions Survey – Overview report. Luxembourg: Publications Office of the European Union, 2017.

Badura B, Walter U, Hehlmann T. Betriebliche Gesundheitspolitik. Der Weg zur gesunden Organisation. 2. vollst. überarb. Aufl. Berlin, Heidelberg. Springer, 2010.

Kutscher J, Leydecker JM Schichtarbeit und Gesundheit. Gabler, Berlin, Heidelberg, 2018.

Jung T. Präsentismus im Handlungsfeld von Personalführung und Betrieblichem Gesundheitsmanagement. Baden-Baden. Tectum, 2017.

Bäcker G, Schmitz J: Atypische Beschäftigung in Deutschland: Ein aktueller Überblick. Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung, 2016.

BMAS – Bundesministerium für Arbeit und Soziales: Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit – Berichtsjahr 2016: Unfallverhütungsbericht Arbeit. Berlin et al.: BAuA, 2017.

Hünefeld L: Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt: Atypische Beschäftigung. Forschungsbericht. Dortmund, Berlin, Dresden: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2016.

Frerichs F, Hrsg. Altern in der Erwerbsarbeit. Perspektiven der Laufbahngestaltung. Wiesbaden: Springer VS; 2016.

Deutscher Gewerkschaftsbund DGB. DGB-Index Gute Arbeit. Der Report 2014: Wie die Beschaftigten die Arbeitsbedingungen in Deutschland beurteilen. Berlin: DGB; 2014.

Mühlenbrock I. Alterns- und altersgerechte Arbeitsgestaltung. Grundlagen und Handlungsfelder für die Praxis. 2. Aufl. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.; 2017.

Pfannstiel MA, Mehlich H, Hrsg. Betriebliches Gesundheitsmanagement. Konzepte, Maßnahmen, Evaluation. Wiesbaden: Springer Fachmedien, 2016.

Ducki A, Nguyen H T. Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt – Mobilität. (Projektnummer: F 2353). Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund, Berlin, Dresden. BAuA, 2016.

Drexler H, Letzel S, Nesseler T, Stork J, Tautz A. Arbeitsmedizin 4.0: Thesen der Arbeitsmedizin zum Stand und zum Entwicklungsbedarf der betrieblichen Prävention und Gesundheitsförderung in Deutschland. In: Rieger MA, Hildebrand S, Nesseler T, Letzel S, Nowak D, Hrsg. Prävention und Gesundheitsförderung an der Schnittstelle zwischen kurativer Medizin und Arbeitsmedizin. Ein Kompendium für das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Landsberg: ecomed, 2016: 333–343.

Badura B, Ducki A, Schröder H, Klose J, Meyer M, Hrsg. Fehlzeiten-Report 2018: Sinn erleben – Arbeit und Gesundheit. Berlin: Springer; 2018.

Rowold J, Poethke U. Fragebogen zur Integrativen Führung. FIF. Bern: Hogrefe; 2017.

Seifried-Dübon T, Stuber F, Schnalzer S, Rieger MA, Zipfel S, Junne F. Stresspräventive Führung im Gesundheitswesen: Evidenzbasierte Führungsmodelle und Relationale Führungskompetenz. In: Angerer P, Gündel H, Brandenburg S, Nienhaus A, Letzel S, Nowak D, Hrsg. Arbeiten im Gesundheitswesen: Psychosoziale Arbeitsbedingungen – Gesundheit der Beschäftigten – Qualität der Patientenversorgung. Landsberg am Lech: ecomed Medizin; 2019. p. 253–73.

Schröttle M, Meshkova K, Lehmann C. Umgang mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz – Lösungsstrategien und Maßnahmen zur Intervention. Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Herausgeber. Berlin 2019.

Bücher

Gerhardus, Ansgar; Kolip, Petra; Munko, Tobias; Schilling, Imke; Schlingmann, Kerstin (Hrsg.) (2020). Lehren und Lernen in den Gesundheitswissenschaften. Ein Praxishandbuch. Hogrefeverlag: Bern. ISBN 978-3-456-85930-9. 208 Seiten, EURO 39,95. Paperback

Endlich ist die Publikation auf dem Markt, die Lehrenden in den Gesundheitswissenschaften wertvolles Handwerkszeug vermittelt, um die vielen Studiengänge – die es seit fast 30 Jahren gibt – auch im Hinblick auf didaktische Elemente von Public Health zu bedienen. Das ist gar nicht so einfach, da die Klientel nicht nur sehr heterogen zusammengesetzt ist, sondern auch Vorerfahrungen, Anspruch sowie Komplexität und Vielfalt der heutigen Bachelor- und Masterstudiengänge und auch die Anbindung an die Hochschulorganisationen variieren. Dennoch ist den Autor*innen diese Herausforderung gut gelungen, weil ihnen genau diese Sensibilitäten bewusst sind und sie schon lange bestens vertraut sind mit dem Thema Lehren und Lernen im Bereich von Public Health. Damit liegt ein Werk vor, dass einerseits der Tatsache Rechnung trägt, den Anwendungs- und Praxisbezug von Public Health zu gewährleisten und andererseits die verschiedenen Zielgruppen nicht aus dem Blick zu verlieren. Nach einer inhaltlichen Einstimmung der Herausgeber folgen sechs Kapitel, die von der Rolle der Lehrenden und ihren Aufgaben, über die zu vermittelnden Kompetenzen, die Planung und didaktische Umsetzung von Lehrveranstaltungen, über wissenschaftliches Arbeiten sowie verschiedene Veranstaltungsformen bis zum Thema Evaluation und Qualitätssicherung in den Studiengängen reichen. Sehr anschaulich sind die Mehrzahl der Beiträge mit Beispielen wie Textentwürfen, digitalen Tools, Situationsanforderungen, Seminaransätzen und Feedbackwegen gespickt, um die Potenziale passender Lehrpläne oder Lehrdidaktik aufzugreifen und für eigene Zwecke zuverlässig umzusetzen. Ein Glossar rundet das gewinnbringende Buch ab, das in allen Public Health-Studiengängen Pflicht sein sollte.

Scherenberg, Viviane; Pundt, Johanne (Hrsg.) (2020). Psychische Gesundheit wirksam stärken – aber wie? Apollon University Press, Bremen. ISBN 978-3-94001-51-8, 416 Seiten.

Gesellschaftliche Zeitdiagnosen attestieren eine zunehmende Beschleunigung, Flexibilisierung und Individualisierung moderner Arbeits- und Lebensbedingungen, welche wiederum das psychische Wohlergehen oftmals auf die harte Probe stellen. Kein Wunder, dass in diesem Zusammenhang die Frage, wie psychische Gesundheit erhalten und gestärkt werden kann, immer wichtiger wird. Wie die Herausgeberinnen des vorliegenden Themenbandes betonen, „psychische Gesundheit ist für jeden von uns Voraussetzung dafür, unser intellektuelles und emotionales Potenzial zu entfalten“ (S. 13), und wie hinzugefügt werden könnte, somit eine Grundbedingung für ein zufriedenstellendes Leben überhaupt. Das Ziel sollte es sein, so Scherenberg und Pundt, Ängste, Depressionen, Stress und Burn-out nicht zu Dauerthemen unserer schnelllebigen Gesellschaft werden zu lassen, sondern nach Wegen und Möglichkeiten zu suchen, die individuelles und soziales Wohlergehen zu steigern.

Die Beiträge in diesem Werk widmen sich genau diesem Themenkomplex. Das Werk ist insgesamt in vier Teile gegliedert. Nach einem ersten, einführenden Teil, in welchem u.a. die philosophischen und kulturgeschichtlichen Hintergründe von psychischer Gesundheit beleuchtet werden, werden im zweiten Teil zielgruppenspezifische Interventionen präsentiert. Die Beiträge beschäftigen sich mit der psychischen Gesundheit von besonders vulnerablen Gruppen der Gesellschaft: Jugendliche und Kinder (mit den Themen Bullying und Burn-out), arbeitslose Menschen, geflüchtete Menschen, Menschen mit Behinderung, sowie ältere bzw. pflegebedürftige Menschen. Der dritte Teil des Themenbandes geht auf unterschiedliche, themenbezogene Interventionen ein. Die Beiträge befassen sich mit modernen, z.T. digitalen Interventionsstrategien. So werden z.B. Interventionen zur Steigerung der Selbstwertschätzung vorgestellt, die Möglichkeiten und Grenzen vom mobilen Mood-Tracking diskutiert, und die Förderung der psychischen Gesundheit durch sportliche Aktivität sowie durch kreativ-spielerische Ansätze beleuchtet. Im letzten Teil finden sich kritische Reflexionen zur Diagnostik und Evaluation. Unter anderem wird die Frage diskutiert, wie Variablen wie Stresserleben oder Stressfaktor in Studien überhaupt messbar gemacht werden können oder wie Interviews und Fragebögen konzipiert sein müssen, um geschlechtsspezifische Verzerrungen (sog. gender bias) zu eliminieren. Der große Verdienst des Werkes liegt in dessen hohem Praxisbezug. In allen Beiträgen werden konkrete Interventionstechniken vorgestellt und kritisch reflektiert. Dadurch, dass die Autoren und Autorinnen des Themenbandes aus der Politik, der Wissenschaft, der Selbstverwaltung, der Wirtschaft und dem Gesundheitswesen kommen, ist ein interdisziplinäres Werk entstanden, das sich durch eine Hands-On-Perspektive einerseits und wissenschaftlicher Rigorosität andererseits auszeichnet. Insgesamt handelt es sich um ein lesenswertes Buch am Puls der Zeit, das Neugierde und Lust erweckt, sich in so manches Thema noch weiter zu vertiefen.

Online erschienen: 2020-06-05
Erschienen im Druck: 2020-06-25

©2020 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Downloaded on 28.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/pubhef-2020-0025/html
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