Abstract
Although the status of multiword units has been enhanced in recent years under the influence of corpus research, construction grammar, and cognitive linguistics, the role of idioms in foreign language acquisition remains a subject of debate within phraseodidactics. Idioms are regarded as a particularly difficult lexical area: as units of the secondary semiotic system, they are marked by semantic-pragmatic complexity, figurativeness, and underlying motivation, the evocation of mental imagery, and, at times, culture-specific peculiarities. These considerations are undeniably valid; however, the heterogeneity of the linguistic phenomena referred to as idioms is often overlooked, as are the numerous cross-linguistic parallels among European languages. Such parallels are didactically important and can significantly reduce these difficulties.
This article aims to present an exemplary selection of idioms for Polish learners of German. The selection is based on plurilingual didactics and uses two criteria: (i) a frequency study of over 1,200 idiomatic multiword units in the corpora for spoken and written German, intended to empirically validate the communicative value of the selection; and (ii) a language-contrastive German-Polish study based on the assumption that the degree of difficulty of foreign idiom acquisition correlates closely with the interlingual convergence or divergence of the foreign and native phraseological lexis; that is, the amount of work required for idioms that are largely similar in the native and foreign language is considerably less than for zero-equivalent units. The linguistic contrastive study of 376 frequently used idiomatic multiword units serves in selecting and organizing the learning progression of these units according to the expected level of difficulty.
1 Einleitung
Die allgemeine Relevanz fester Mehrwortverbindungen (Phraseme) in der Sprache steht vor dem Hintergrund der neuesten Erkenntnisse der Korpuslinguistik, der Kognitiven Linguistik und der Konstruktionsgrammatik außer Zweifel: Vorgeformte Mehrwortverbindungen (chunks) spielen eine wichtige Rolle sowohl beim Erwerb (Skehan 1998) als auch beim Gebrauch der Sprache (Biber et al. 1999; Erman und Warren 2000). Reproduktion und Produktion bilden vergleichbar wichtige Mechanismen der Sprachkonstituierung, „Speakers do at least as much remembering as they do putting together“ (Bolinger 1976: 2).
Die sprachtheoretischen und gebrauchsbasierten Postulate zur Wichtigkeit der mehr oder weniger festen Wortverbindungen beim Aufbau der kommunikativen Kompetenz in der Fremdsprache finden ihre Widerspiegelung in der Theorie der Fremdsprachendidaktik (vgl. u.a. Fleischer 1997: 26; Jesenšek 2013: 68; Steyer 2023), teilweise auch in dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (Europarat 2001, 2020). Die Aufwertung der weit gefassten Phraseologie in der unterrichtlichen Praxis vollzieht sich allerdings langsam: Die Phraseme werden immer noch marginal behandelt, unsystematisch in die Curricula (Bergerová 2011: 107) und Lehrwerke (Anisimova 2002: 245; Jazbec und Enčeva 2012: 162–167; Sadiku et al. 2021: 267–274) integriert. Dies ist z.T. auf die Vielfalt der Faktoren zurückzuführen, die bei der Selektion und didaktischen Aufbereitung des phraseologischen Lernmaterials einbezogen werden müssen: Außer der Verwendungshäufigkeit der Phraseme, die heutzutage relativ zuverlässig anhand der Korpora festgelegt werden kann, ist die Spezifik der Lernergruppe (Altersgruppe, allgemeiner vs. Fachsprachenunterricht), der anvisierte Beherrschungsmodus (aktiver oder passiver Gebrauch), die Gebundenheit an spezifische Sprachhandlungen und der variierende Schwierigkeitsgrad der phraseologischen Klassen zu berücksichtigen (vgl. Chrissou 2023: 193). Vor dem Hintergrund der kognitiven und konstruktivistischen Sprachlerntheorie, sowie der Mehrsprachigkeitshypothese (Riemer 2002: 59) und der plurilingualen Fremdsprachendidaktik wird des Weiteren auf den Einfluss des Vorwissens auf den Spracherwerbsprozess verwiesen: Die Fremdsprache wird immer auf der Folie der Muttersprache bzw. der bereits angeeignete(n) Sprache(n) erworben, die interlingualen Konvergenzen im lexikalischen Bereich erleichtern den Lernprozess, die Differenzen stellen eine Schwierigkeit dar. Die Korrelierung der fremdsprachenrelevanten phraseologischen Inhalte mit L1 scheint deswegen in homogenen Lernergruppen lernfördernd zu sein, indem sie den kognitiven Aufwand im Lernprozess mindert, die positiven Transfereffekte ermöglicht, die Synergien zwischen den Sprachen gelten lässt und die Motivation der Lernenden stärkt (Jesenšek 2006b: 24; Chrissou 2018). Das Ziel des vorliegenden Beitrags liegt in der Darstellung einer plurilingual ausgericheteten Selektion idiomatischer Mehrwortverbindungen für Deutsch lernende Polen. Die Auswahl beruht auf zwei Kriterien: (i) der 2022 durchgeführten Frequenzuntersuchung von über 1200 Idiomen in den Korpora für gesprochenes und geschriebenes Deutsch zur Untermauerung ihrer kommunikativen Relevanz sowie (ii) der kontrastiven Untersuchung der frequentesten Idiome, die auch zur Festlegung einer nachvollziehbaren Progression im Lernprozess herangezogen wird.
2 Idiome im Fremdsprachenunterricht
Während die Rolle der weitgefassten Phraseme im Fremdsprachenerwerb allgemein aufgewertet ist, gibt es viele Kontroversen bei der Bestimmung des Status von einzelnen phraseologischen Klassen im DaF-Unterricht. Allgemeiner Konsens besteht in der Betrachtung der Kollokationen und – wegen ihrer „kommunikativen Dringlichkeit“ (Ettinger 2011: 237) – bestimmter Subgruppen von Routineformeln[1] als erwerbsrelevanten Klassen der Phraseme (Lüger 1997: 91; Bergerová 2011: 109), die bereits im Anfängerunterricht einen bewährten Platz haben. Viel umstrittener ist dafür die Relevanz von Idiomen im Fremdsprachenunterricht. In der Diskussion wird dabei auf drei Aspekte eingegangen: den kommunikativen Stellenwert, den erhöhten Schwierigkeitsgrad wegen der semantischen Komplexität sowie den Status der Idiome als Kulturzeichen.
2.1 Der kommunikative Status von Idiomen
Idiome gehören nicht zu den geläufigsten phraseologischen Klassen: Ettingers Anmerkung (2011: 234), dass Idiome selbst von PhraseologInnen in spontanen Gesprächen auf phraseologischen Konferenzen selten zur Verwendung kommen, wird empirisch durch Frequenzuntersuchungen in den Korpora untermauert (Quasthoff, Schmidt und Hallsteinsdóttir 2010: 37). Andererseits ist in der Phraseologie eine Tendenz bemerkbar, dass die Frequenzverteilung unterhalb einer kleinen Gruppe hochfrequenter Mehrwortverbindungen schnell abflacht (Boers und Lindstromberg 2009: 14). Auf eine kleine Gruppe der zweifelsohne unterrichtsrelevanten, sehr oft gebrauchten festen Mehrwortverbindungen folgt eine große Menge von Phrasemen mittlerer Vorkommenshäufigkeit, innerhalb deren dann die Auswahl der kommunikativ relevanten Einheiten getroffen werden muss. Boers und Lindstromberg argumentieren, dass in dieser Situation semantisch undurchsichtige, d.h. idiomatische Mehrwortverbindungen (z.B. im Großen und Ganzen), Vorrang vor festen, kompositionell gebauten, transparenten Mehrwortverbindungen (z.B. im Allgemeinen) haben sollten. Die erstgenannten dürften nämlich sowohl bei der Rezeption als auch bei der Produktion Schwierigkeiten bereiten, bei den zweitgenannten könnte – falls alle Komponenten bereits bekannt sind – nur der Abruf wegen unzureichender Festigung im Gedächtnis problematisch sein.
2.2 Die semantische Komplexität der Idiome
Schon in den ersten Publikationen zur deutschen Phraseologie wird darauf verwiesen, dass Idiome „gebrauchssemantisch hochgradig komplex“ sind (Černyševa 1984: 18). Ihr besonderer Status wird darauf zurückgeführt, dass sie Einheiten des sekundären semiotischen Systems darstellen (Burger 2010: 82). Den Inhaltsplan der meisten Idiome bilden dementsprechend zwei koexistierende Lesarten: die literale und die lexikalisierte Lesart. Aus dem Zusammenspiel der beiden Lesarten bei der Konstituierung der aktuellen Bedeutung ergibt sich die semantisch-pragmatische Komplexität der Idiome, ihre Bildlichkeit, Bildhaftigkeit, Motiviertheit, gesteigerte Expressivität, Tendenz zu Modifikationen, ihr semantischer Mehrwert. Diese Aspekte müssten von Fremdsprachenlernenden beherrscht werden, um Idiome normgerecht zu gebrauchen. Deswegen gelten sie als „harte Nuss“ der Wortschatzarbeit (Hessky 1997), fehlerträchtige Ausdrücke, bei denen man „leicht danebengreifen“ (Wotjak und Richter 1993: 48) und das angestrebte kommunikative Ziel völlig verfehlen (Ettinger 2011: 235) kann. Idiomatischer Wortschatz soll dementsprechend erst auf fortgeschrittenem, „near-native“ Niveau vermittelt werden (Schmale 2009: 176), eher „an der Universität, und weniger im gymnasialen Fremdsprachenunterricht“ (Ettinger 2007: 896).
Auch wenn der semantische Facettenreichtum der Idiomatik generell außer Zweifel steht, so darf die Heterogenität der als Idiom bezeichneten Sprachphänomene nicht aus den Augen gelassen werden. Die Idiomatizität ist eine graduelle Größe (Dobrovol’skij 1995a: 28), ihre Pole werden einerseits durch Spracheinheiten mit nicht transparenter Motiviertheit, unikalen Komponenten, hohem konnotativ-emotionalem Wert, gebrauchssemantischer Komplexität, andererseits durch hochfrequente, stilistisch kaum oder leicht markierte Idiome mit beinahe durchsichtiger Motivation markiert. Zahlreiche Einwände und phraseodidaktische Einschränkungen für den Fremdsprachenunterricht ergeben sich aus der Fokussierung auf den erstgenannten Pol: Černyševa (1984: 17) argumentiert beispielsweise anhand des Idioms ein Hecht im Karpfenteich sein, Ettinger (2007: 893) verweist am Beispiel des Idioms etw. ist Wasser auf jmds. Mühle auf die lexikographischen Defizite und die Komplexität einer angemessenen Bedeutungsparaphrase, Lüger (2019: 65–66) bedient sich des Idioms Perlen vor die Säue werfen, um die Übersetzungsprobleme darzustellen. Dabei gibt es viele Idiome, die auf Grund ihrer durchsichtigen Motivation, des einfachen Komponentenbestandes für die Lernenden leicht erschließbar sind: auf den ersten Blick, freie Hand haben, die Nummer eins sein, schwarz auf weiß. Oft versprachlichen Idiome bestimmte Konzepte auf griffige, dank der Bildhaftigkeit einleuchtende Art: Das Idiom unter vier Augen ist aus didaktischer Perspektive möglicherweise einprägsamer als seine Bedeutungsparaphrase „in vertraulicher Zweisamkeit; ohne Zeugen; unter Ausschluss der Öffentlichkeit“ (DWDS, Zugriff am 12.03.2024). Sehr bedeutsam für didaktische Überlegungen ist ebenfalls die internationale Verbreitung vieler Idiome, interlinguale Affinitäten in der Bildlichkeit, Bildhaftigkeit und im Komponentenbestand der Idiomatik vieler europäischen Sprachen (Piirainen 2012): Die potenzielle Brückenfunktion des Vorwissens in der L1 oder bereits angeeigneten Zweit-/Fremdsprache muss im Lernprozess berücksichtigt werden.
2.3 Idiome als Kulturzeichen
Mit der semantischen Komplexität der Idiome ist ihr besonderer Status als Kulturzeichen verbunden. Die Sprache steht nicht in einer 1:1-Relation zu der uns umgebenden Wirklichkeit, sondern sie kategorisiert, bewertet, organisiert sie, gestaltet ein teilweise kulturgeprägtes sprachliches Weltbild. In der Idiomatik spiegeln sich zum Teil die spezifischen Interessen, Lebensbedingungen, Erfahrungen und Geschichte der Völker wider, die diese Sprachen sprechen: Aus diesem Grunde bildet sie auch ein besonders interessantes Feld für ethnolinguistische Untersuchungen (Bartmiński 2006).
Auch bei der Diskussion der Kulturspezifik von Idiomen als eines potenziellen Störfaktors bei ihrem Erwerb, muss auf die Heterogenität der Idiome verwiesen werden: Die wichtigste Rolle bei der Entstehung von Idiomen spielen die Metaphorisierungs- und Metonymisierungsprozesse, sie liegen auch ihrer Motiviertheit zugrunde (Sulikowska 2019: 274; Naciscione 2010: 36). Auch wenn zahlreiche Idiome auf kulturspezifische Metaphorisierungen, die sich in den einzelnen Sprachen konventionalisiert haben, zurückzuführen sind (ins Fettnäpfchen treten), so ist in der Idiomatik ebenfalls eine gegensätzliche „transkulturelle Generalisierungstendenz“ (Gréciano 2001: 3) stark ausgeprägt.
Viele Idiome sind kulturübergreifend, anthropologisch motiviert, dies ist schon auf den ersten Blick in unzähligen Somatismen (etw. zur Hand haben), Kinegrammen (die Stirn runzeln), Idiomen zum Ausdruck von Emotionen (vor Wut kochen) erkennbar. Einen tieferen Einblick in die Universalität der Metaphorisierungs- und Metonymisierungsmechanismen gewähren die Kognitive Metapherntheorie (Lakoff und Johnson 2000) und die Embodiment-Hypothese (Johnson 1987; Lakoff und Johnson 1999). Die Erschließung der Bedeutung von vielen Idiomen, denen mächtige konzeptuelle Metaphern von einem großen Generalisierungsgrad zugrunde liegen, dürfte dem Lernenden aufgrund universeller, perzeptueller Erfahrungen und gleicher Körperbeschaffenheit von Menschen keine Schwierigkeiten bereiten, vgl. die konzeptuellen Metaphern und ihre konventionalisierten Manifestationen: Leben ist ein Weg zur Welt kommen, sich durchs Leben schlagen, mit dem Wind/gegen den Wind segeln, es geht bergauf/bergab, es weit bringen, das Lebensziel erreichen, den letzten Weg gehen; oben ist gut, unten ist schlecht: auf Wolken schweben, den Himmel auf Erden haben, down/ ganz unten sein, zu Grunde gehen, auf der Karriereleiter stehen, sich zu Höherem berufen fühlen. Die onomasiologisch-kognitive Analyse unterschiedlicher Diskursbereiche (vgl. Angst-Metaphorik bei Dobrovol’skij 1995b; Weg-Metaphorik bei Mellado Blanco 2014; Erfolg-, Fortschritt- und Niederlagemetaphorik bei Langlotz 2006; Schwierigkeitsmetaphorik bei Sulikowska 2019) verweist auf die Ubiquität und Systematizität der metaphorischen und metonymischen Phänomene, auch aus interlingualer Perspektive.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Idiome zwar keine Phrasemklasse darstellen, deren Vermittlung bereits im Anfängerunterricht für die Entwicklung der kommunikativen Kompetenz der Lernenden unerlässlich ist, die bei vielen Phraseodidaktikern herrschende Zurückhaltung gegenüber ihrer Vermittlung trägt aber der Heterogenität der als, Idiom‘ bezeichneten Sprachphänomene keine Rechnung. Idiome sind in der Kommunikation wichtig: Sie ermöglichen eine natürliche und spontane Interaktion innerhalb einer Sprachgemeinschaft (Mollica 2015: 13), versprachlichen die Konzepte griffig, transportieren Erfahrungen, Ideen und subjektive Einstellungen, haben eine ästhetische Funktion, definieren die Sprechenden sozial und erlauben es ihnen, bewusst gegen kommunikative Regeln zu verstoßen (Lapinskas 2013: 179). Sie können sich auch positiv auf die Herausbildung und Entwicklung der assoziativen Sprachkompetenz, des sog. „figurative thinking“ (Littlemore und Low 2006) in der Fremdsprache auswirken: Die Metaphorisierungen und Metonymisierungen sind in der Sprache weit verbreitet (Sweetser 1990), die Konfrontation der Lernenden mit der Figurativität unvermeidbar (Littlemore und Low 2006: 23). Die systematische, durchdachte Vermittlung der Idiome, die aus kognitiver Perspektive mehrheitlich konventionalisierte Metonymien und Metaphern darstellen, kann zur Sensibilisierung der Lernenden für das Figurative in der Sprache und zur Herausbildung und Etablierung entsprechender Lernstrategien einen Beitrag leisten. Aus diesen Gründen scheint es sinnvoll, idiomatische Mehrwortverbindungen systematisch, in einer nachvollziehbaren Progression im Fremdsprachenunterricht zu didaktisieren, ohne ihr Erlernen auf den Unterricht für Fortgeschrittene zu verschieben. Dafür sind allerdings eine sorgfältige Selektion des Lernmaterials und seine angemessene Aufbereitung notwendig.
3 Kriterien und Methoden zur Ermittlung des idiomatischen Grundwortschatzes
In der phraseodidaktischen Literatur herrscht Einigkeit darüber, dass bei der Selektion der Phraseme für didaktische Zwecke mehrere Kriterien erforderlich sind (vgl. z.B. Chrissou 2018: 114–115; Hallsteinsdóttir 2011: 9; Hessky 1997: 140; Jesenšek 2007: 21; Lüger 2019: 70), die teils allgemein und universell sind, teils an die jeweilige Adressatengruppe, ihr Alter und ihre Lernziele angepasst werden müssen. Den Ausgangspunkt jeder Selektion bildet jeweils das sprachstatistische Kriterium – die Gebrauchshäufigkeit der Idiome im authentischen Usus, in plurilingual ausgerichteten Ansätzen gilt zusätzlich der kontrastiv ermittelte Äquivalenzgrad als richtungsweisend. Sowohl die Gebrauchshäufigkeit, als auch der interlinguale Äquivalenzgrad lassen sich empirisch intersubjektiv ermitteln und bilden eine Grundlage für sekundäre, an die Lernenden und ihre kommunikativen Bedürfnisse angepasste Kriterien. Der Schwerpunkt des vorliegenden Beitrags liegt auf der Ermittlung der frequenten und zugleich interlingual konvergenten idiomatischen Mehrwortverbindungen für das Sprachenpaar Deutsch-Polnisch.
3.1 Verwendungshäufigkeit im authentischen Sprachgebrauch
Primär für die Auswahl von Idiomen für den Fremdsprachenunterricht ist die Festlegung ihrer Gebrauchshäufigkeit. Im Unterricht sollten in erster Linie diejenigen idiomatischen Mehrwortverbindungen angeboten werden, die im authentischen Sprachgebrauch oft vorkommen. Hervorgehoben wird dabei die Notwendigkeit der empirischen Fundierung der Selektion: Ausgerechnet die Idiomatik scheint weitgehend durch areale und idiolektale Gebrauchspräferenzen gekennzeichnet zu sein. Sowohl die Durchsicht der auf YouTube oder auf Web-Seiten[2]angebotenen Lektionen mit idiomatischen Einheiten, die als die wichtigsten und in der alltäglichen Umgangssprache häufigsten „Top-Redewendungen“ angepriesen werden, als auch die detaillierten quantitativen Analysen der äußeren Auswahl der Idiome in phraseologischen Wörter- und Übungsbüchern (Hallsteinsdóttir 2005; Sulikowska 2013a) verdeutlichen klar, dass es zwischen den intuitiv vorgenommenen Selektionen nur wenige Überschneidungen gibt. Die Absicherung der Auswahl durch den Einsatz intersubjektiver Erhebungsmethoden ist in der Phraseologie deswegen besonders wichtig und wird als ein Forschungsdesiderat der Phraseodidaktik[3], der kontrastiven Phraseologie und der Phraseographie angesehen (vgl. Dobrovol’skij 1997: 128; Ettinger 2007: 901; Mellado Blanco 2009: 4 ff.; Szczęk 2010: 266)
3.1.1 Methoden zur Ermittlung der Gebrauchshäufigkeit von Phrasemen
Zur Ermittlung der Gebrauchshäufigkeit der festen Mehrworteinheiten im Usus werden in der Phraseodidaktik zwei empirische Methoden eingesetzt: Informantenbefragunen und Korpusanalysen (Juska-Bacher 2012: 140). Informantenbefragungen bilden ein nützliches Werkzeug zur Festlegung, welche Mehrworteinheiten einem statistisch bedeutenden Anteil einer Sprachgemeinschaft bekannt oder durch den häufigen Gebrauch geläufig sind (Jesenšek 2006b: 67), sie können aktiv (freie Abfrage) oder passiv sein (den Probanden werden vorgefertigte Listen zur Einschätzung der Gebrauchshäufigkeit vorgelegt). Diese Methode hat in den letzten Jahren gegenüber der Korpuslinguistik deutlich an Gewicht verloren (Juska-Bacher 2012: 142). Außer methodologischen Schwierigkeiten (Repräsentativität der Befragtengruppe, Faktoren wie Fragebogengestaltung, Art, Menge und Reihenfolge der Fragen) und dem hohen Kosten- und Arbeitsaufwand haben die Informantenbefragungen den Nachteil einer gewissen Subjektivität der Ergebnisse (Divjak und Caldwell-Harris 2015: 54). Noch um das Jahr 2000 war es allerdings die einzige Methode, mit der – mangels der genügend großen (Spezial-)Korpora – die Frequenz der Phraseme in der gesprochenen Sprache erfasst werden konnte.
Die schnelle Entwicklung der Korpuslinguistik ermöglicht Frequenzrecherchen in großen Sammlungen authentischer Texte. Dank Korpusanalysen können verhältnismäßig intersubjektive Angaben zum aktiven Gebrauch von festen Mehrwortverbindungen gewonnen werden: Die relative Reliabilität der quantitativen Korpusuntersuchungen ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass Korpora den Sprachgebrauch in unterschiedlicher Breite oder Vollständigkeit abbilden und nur einen Ausschnitt aus der Gesamtheit aller produzierten Texte enthalten (Bickel et al. 2009: 7). Zu den großen Problemen der Korpuslinguistik gehört dementsprechend die komplexe Frage der Repräsentativität, d.h. einer gleichmäßigen Vertretung aller Funktionalstile. Ob und inwieweit sich dieses Ideal in die Praxis umsetzen lässt, ist nicht klar. Festzustellen ist allerdings, dass sich die gegenwärtigen deutschen Korpora durch Überrepräsentativität von Presse- und älteren literarischen Texten charakterisieren.
Die Korpusanalysen basieren auf zwei Verfahren (Steyer 2009: 119): Bei dem korpusbasierten Herangehen arbeitet man mit im Voraus an den Korpus formulierten Fragen, in phraseologischen Frequenzuntersuchungen werden beispielshalber die ausgewählten Wortkombinationen in die Suchmaschine eingegeben. Der Nachteil dieser Methode liegt in der Gebundenheit der Ergebnisse an die Suchanfrage: Die in der Phraseologie üblichen Varianten, Neologismen, Kontaminationen, geläufige, aber lexikographisch nicht kodifizierte Phraseme werden in einem korpusbasierten Verfahren nicht erfasst. Im korpusgesteuerten Herangehen arbeitet man induktiv. Die Ausgangsbasis bilden die mit mathematisch-statistischer Methode automatisch ermittelten Kookkurrenzdaten, die dann – a posteriori – von Linguisten interpretiert, analysiert und kategorisiert werden. Korpusgesteuerte Untersuchungen gewähren neue Einblicke in die Struktur der Sprache: Bei diesem Herangehen beschreibt man nicht nur das, was man ohnehin überschaut, sondern primär das, was den menschlichen Wahrnehmungshorizont übersteigt (Steyer 2023: 203). „Es geht nicht nur um ein ‘Mehr an Daten’, sondern um andere Vernetzungen, ungewöhnliche Querverbindungen, überraschende Zusammenhänge. Ganz generell betrifft dies die Einsicht, dass lexikalisch-phraseologische Verfestigung für das Funktionieren von Sprache viel fundamentaler ist als früher angenommen“ (Steyer 2023: 203).
Bei allen Vorteilen der korpusgesteuerten Analyse gibt es einen Nachteil: Wegen der großen Quantität und Heterogenität der Daten, dem großen Zeit- und Arbeitsaufwand, der mit ihrer Strukturierung, Systematisierung und linguistischen Kommentierung zusammenhängt, ist sie in kleineren Studien zur Ermittlung kommunikativ wichtiger Idiome kaum applizierbar. Die schnelle Entwicklung der Korpuslinguistik lässt aber hoffen, dass die künftigen phraseologischen Optima korpusgesteuert ermittelt werden.
3.1.2 Vorschläge zur Selektion kommunikativ relevanter Idiome
Die ersten Vorschläge zur Reduktion der kommunikativ relevanten Idiome liegen bereits vor. Auf Informantenbefragungen beruht die von Dobrovol’skij (1997: 263–288) veröffentlichte Liste von 826 intersubjektiv geläufiger deutscher Idiome. Die Selektion von Dobrovols’kij umfasst ausschließlich vollidiomatische Mehrwortverbindungen und ist in der ersten Linie kognitiv ausgerichtet: Frequenz und Geläufigkeit stellen nämlich wichtige Aspekte der Idiom-Verarbeitung dar, sind grundlegend für ihr Entrechment, d.h. die ususbedingte Verankerung mentaler Repräsentationen. Informantenbefragungen liegen ebenfalls der im Rahmen einer Dissertation durchgeführten und phraseodidaktisch ausgerichteten Geläufigkeitsuntersuchung von Šajánková (2005) zugrunde. Šajánková bediente sich der umfangreichen Fragebögen mit 1179 vorwiegend idiomatischen Phrasemen, anhand von 101 zurückgeschickten Formulare wurde die Geläufigkeit von 1112 Phrasemen festgelegt. Das von Hallsteinsdóttir, Šajánková und Quasthoff (2006) erstellte phraseologische Optimum DaF basiert auf der Kombination beider Erhebungsmethoden: der Informantenbefragung und Korpusanalyse. Der statistischen Frequenzuntersuchung im Korpus Wortschatzlexikon Deutscher Wortschatz wurden ca. 6000 den bewährten (Lerner-)Wörterbüchern entnommene Phraseme unterzogen. Die Ergebnisse der Frequenzuntersuchung sind anschließend mit Šajánkovás Geläufigkeitsuntersuchung zusammengestellt worden: Zum Kernbereich eines phraseologischen Optimums und Grundwortschatz DaF gehören 634 Phraseme mit hoher Geläufigkeit bei Muttersprachlern und hoher, mittlerer oder niedriger Frequenz in den Korpora.
Aus didaktischer Perspektive stellt das phraseologische Optimum (PhO) von Hallsteinsdóttir et al. den bisher methodisch am besten ausgearbeiteten Vorschlag zur Reduktion kommunikativ relevanter Phraseme, es bezieht sich allerdings auf unterschiedliche phraseologische Klassen und baut auf empirischen Daten, die inzwischen 20 Jahre zurückliegen (die Geläufigkeitsuntersuchung wurde 2005, Korpusuntersuchung 2002 durchgeführt). Weitere Studien vom größeren Skopus zur Ermittlung von Grundwortschatz in DaF für die phraseologische Klasse der Idiome liegen m.W. nicht vor. Beachtenswerte Fortschritte wurden dafür in der Kollokationsforschung erzielt: Die äußere Selektion der Lemmata in den neuesten Kollokationswörter- und Übungsbüchern (z.B. Ďurčo, Vajčková und Tomášková 2019; Häcki Buhofer et al. 2014) basiert auf großangelegten korpuslinguistischen Untersuchungen.
3.2 Die Rolle der L1 und die plurilinguale Fremdsprachendidaktik
Bei der Selektion des phraseologischen Grundwortschatzes muss außer der Gebrauchshäufigkeit ebenfalls die Tatsache berücksichtigt werden, dass der Erwerb der Fremdsprache sich immer auf der Basis der L1 bzw. der bereits angeeigneten Fremdsprache(n) vollzieht[4] (Stern 1992: 282; Ellis 1994: 300). Diese auf den ersten Blick offensichtliche Feststellung wurde in der Fremdsprachendidaktik lange aus den Augen gelassen: Fremdsprachenunterricht wird immer noch grundsätzlich als Domäne des sukzessiven Einzelerwerbs einer oder mehrerer Sprachen angesehen, die Verwendung der Erstsprache wird weitgehend tabuisiert, der Erfolg des Erwerbsprozesses an dem Ideal eines monolingualen Muttersprachlers gemessen. Langsam setzt sich allerdings eine neue, als Multikompetenz bezeichnete Perspektivierung durch, der die Grundvoraussetzung: „the bilingual is NOT the sum of two complete or incomplete monolinguals“ (Grosjean 1989: 3) zugrunde liegt. Bei mehrsprachigen Menschen sind alle Sprachen Teil eines Gesamtsystems mit komplexen und wechselnden Beziehungen, die sowohl die erste Sprache als auch die anderen umfassen. Multikompetenz, d.h. ‘the knowledge of more than one language in the same mind’ (Cook 2016) schließt also alle sprachbezogenen Aspekte des Geistes ein. Aus weiterer Sicht wird der Zweitsprachenerwerb als ein Prozess betrachtet, der die gesamte Kognition des L2-Benutzers, nicht nur die zweite Sprache, einbezieht.
Der Multikompetenzansatz und die Aufwertung der Rolle des bereits vorhandenen lingualen und sprachlernbezogenen Vorwissens der Lernenden werden in der plurilingualen Didaktik (vgl. den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen 2001, 2020 und seinen Begleitband Referenzrahmen für Plurale Ansätze von Candelier et al., 2010) wahrgenommen:
Die integrierte Fremdsprachendidaktik zielt darauf ab, den Sprachenlernern das Herstellen von Vernetzungen zwischen den erlernten Sprachen zu erleichtern – entweder um umfassende Kompetenzen oder um in sehr kurzer Zeit erreichbare rezeptive Kompetenzen in den Zielsprachen aufzubauen. Ihre Methodik besteht in einer sprachenübergreifenden Steuerung, die die Erstsprache und/oder eine oder zwei gut beherrschte Fremdsprachen und das lernerseitig vorhandene Wissen über das Lernen von Sprachen als Sprungbrett für den Erwerb weiterer Fremdsprachen nutzt. Sie greift dabei, soweit wie möglich, auf alle einem Lerner verfügbaren Sprachen und dessen relevantes Vorwissen zurück. Schon dies unterstreicht die Wichtigkeit von Transfereffekten. Die initiierten Transferprozesse fassen proaktiv (auf die Zielsprache zu) und retroaktiv (auf die Ausgangssprachen oder Transferbasen) zurück, was zu einer Erweiterung und Festigung der brückensprachlichen Wissensbestände führt. (Candelier et al. 2009: 5–6)
Grundlegend für Diskussion des Einflusses von der Muttersprache bzw. der bereits erlernten/erworbenen Sprachen auf das Erlernen einer Fremdsprache ist der Begriff des Transfers, unter dem der Einfluss aufgefasst wird, der sich aus den Ähnlichkeiten und Unterschieden zwischen der Zielsprache und jeder anderen Sprache ergibt, die zuvor erworben wurde (Odlin 1989: 27). Es gibt viele Möglichkeiten, in denen sich der Transfer im Spracherwerb manifestieren kann, in der Fachliteratur wird vor allem auf Fehler, Übergeneralisierung, Vermeidung und Erleichterung (facilitation) eingegangen (zur Übersicht Ellis 1994: 301–306). Während die frühe, behavioristische Forschung sich vor allem auf den negativen Transfer (die ersten drei Manifestationen) konzentrierte und darin die Quelle der potentiellen Fehler sah, wird er in der kognitiven und plurilingualen Fremdsprachendidaktik als eine Ressource betrachtet, die der Lernende aktiv in die Entwicklung der Interlanguage einbezieht (Ellis 1994: 343). Kellermann (1984) bringt dabei einen psycholinguistischen Aspekt in die Transferforschung ein: Entscheidend für das Zustandekommen des Transfers sind nicht nur tatsächlich vorliegende linguistische Konvergenzen und Differenzen zwischen den Sprachen, sondern auch die individuelle Einschätzung der interlingualen Transferfähigkeit von dem Lernenden. In diesem Sinne wird der Transfer als eine Lernstrategie betrachtet, die – gekonnt genutzt – den kognitiven Aufwand bei Fremdsprachenerwerb reduzieren und den Lernprozess fördern kann.
Die plurilinguale Didaktik geht mit den Befunden der lernpsychologischen Forschung einher, die einstimmig auf die Bedeutung des lernerseitig vorhandenen Vorwissens beim Erwerb neuer Sprache(n) verweisen. Fundamental für die Funktionsweise der menschlichen Kognition ist das Prinzip der Ökonomie der mentalen Repräsentation (Lighthoot 1979): Neue Wissensinhalte werden in die bereits bestehenden Wissensstrukturen integriert, fremdsprachliche Einheiten in die bereits bestehenden Netzwerke der muttersprachlichen Strukturen eingebaut, zwei (oder mehrere) Sprachsysteme funktionieren in einem komplexen, dynamischen Rückkopplungsgefüge.
Die Frage der mentalen Repräsentation und Organisation lexikalischen Bestandes wird in der Psycholinguistik und Fremdsprachendidaktik im Rahmen der Modellierung des mentalen Lexikons diskutiert. Das mentale Lexikon wird als ein Speicher für den sprachlichen Wissensbestand definiert, der für die Sprachproduktion und Sprachrezeption nötig ist (Roche und Suñer 2017: 134). Es gibt viele Theorien zu dem Aufbau und der Funktionsweise des mehrsprachigen mentalen Lexikons, als Grundprämisse der neueren Modelle gilt allerdings die Annahme eines dynamischen, für alle Sprachen gemeinsamen semantisch-konzeptuellen Systems (Lutjeharms 2019: 312; Roche und Suñer 2017: 141). Fremdsprachliche Formen werden demzufolge nicht getrennt abgespeichert, sondern an die bereits existierenden Konzepte gekoppelt. Dabei verändern sich mit dem zunehmenden L2-Erwerb die Verknüpfungen zwischen den L1- und L2-Wortformen und Konzepten. Der Einfluss der L1 ist besonders ausgeprägt bei Lernenden mit niedrigem L2-Niveau: Der Zugang der L2 zum konzeptuellen System erfolgt über die L1-Formen. Mit der fortschreitenden Beherrschung der L2 gewinnen die fremdsprachlichen Formen einen direkten Zugriff zum konzeptuellen System. Nach dem Revised Hierarchical Model (Kroll und Stewart 1994: 158) sind die konzeptuellen Verbindungen zwischen den Formen und Konzepten in der L1 allerdings stärker als in der L2, auch die lexikalischen Verknüpfungen sind in der Richtung L1 zu L2 stärker als in der Richtung L2 zu L1 (vgl. Abbildung 1). Die L1 als Vermittlungsinstanz ist dementsprechend auf jeder Etappe des Spracherwerbs potentiell präsent, die interlingualen Einflüsse und Transfermechanismen sollen wahrgenommen, beschrieben und – falls sie den Lernprozess fördern – bewusst im Fremdsprachenunterricht eingesetzt werden.

Abbildung 1: Revised hierarchical model (Kroll und Stewart 1994: 158)
Diese Einsicht setzt sich auch in der Phraseodidaktik durch (Chrissou 2018; Hallsteinsdóttir 2011; Irujo 1986, 1993; Jesenšek 2006a, 2013; Mollica 2015; Mena Martinez et al. 2021; Mena Martinez und Strohschen 2023). Empirische Untersuchungen bestätigen die positiven Transfereffekte aus der Muttersprache auf den rezeptiven und produktiven Erwerb von interlingual ähnlichen Idiomen in der L2 (vgl. Irujo 1986, 1993 für das Sprachenpaar Englisch-Spanisch). In den letzten Jahren wird immer mehr Aufmerksamkeit dem translexikalischen und transphraseologischen Einfluss der L2 auf die L3 gewidmet (Ecke und Hall 2000, Mena Martinez und Strohschen 2023), der zusätzlich durch den Fremdsprachen- (Meisel 1983) und Letztspracheneffekt (Shanon 1991) bedingt wird. In diesem Kontext scheint die Erarbeitung didaktischer Materialien, die die interlingualen Parallelitäten der phraseologischen Bestände von verschiedenen Sprachpaaren auf sprachkontrastiver Basis für den Fremdsprachenunterricht zunutze machen, eine wichtige Forschungsaufgabe zu sein[5].
4 Selektion idiomatischer Mehrwortverbindungen für Deutsch lernende Polen
Vor dem Hintergrund der besprochenen Kriterien wird im Folgenden eine Auswahl idiomatischer Mehrwortverbindungen für Deutsch Lernende mit Polnisch als L1 vorgelegt. Die Erarbeitung der deutsch-polnischen Lernmaterialien ist von anwendungsbezogenem Nutzen: Mit beinahe 2000000 Lernenden (vgl. https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/kultur-und-gesellschaft/-/2346768, Zugriff am 12.02.2024) bilden Polen die größte Gruppe der Deutschlernenden weltweit, wegen der weitgehenden ethnischen Homogenität der polnischen Gesellschaft werden die Fremdsprachen an Schulen und Universitäten in verhältnismäßig einheitlichen Lernergruppen mit Muttersprache Polnisch unterrichtet.
Die Selektion der Idiome für Deutsch Lernende mit L1 Polnisch erfolgt in zwei Schritten. Zuerst werden die Ergebnisse einer korpusbasierten Frequenzanalyse präsentiert, deren Ziel in der Absicherung der statistischen Gebrauchshäufigkeit der ausgewählten Idiome in der Zielsprache Deutsch liegt. Im zweiten Schritt erfolgt eine linguistische Untersuchung auf sprachkontrastiver Basis: Unter Annahme der Brückenfunktion der Muttersprache beim Erwerb der L2-Phraseologie werden deutsche Idiome ermittelt, für die es in der Muttersprache Polnisch weitgehend kongruente Äquivalente gibt. Die Fokussierung auf die interlingualen Affinitäten hat zum Ziel, die Wortschatzarbeit im Fremdsprachenunterricht effizienter zu gestalten (Chrissou 2023: 191).
4.1 Ausgangsmaterial
Als Ausgangsmaterial für die Frequenzuntersuchung der Idiome dient das phraseologische Optimum (=PhO) von Hallsteinsdóttir et al. (2006). Es besteht aus 1112 Phrasemen, vorwiegend aus verbalen Idiomen, es enthält allerdings auch vereinzelte Vertreter anderer phraseologischer Klassen: Routineformeln (Kopf hoch!), Einwortphraseologismen (Spaßvogel), nicht idiomatische Mehrwortverbindugen (Pech haben), feste Phrasen (Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen). Diese Mehrwortverbindungen wurden aus der Selektion ausgeschlossen. In die vorliegende Analyse wurden ausschließlich Mehrwortverbindungen mit einer mehr oder weniger ausgeprägten Idiomatizität einbezogen. Das PhO wurde um 123 Idiome erweitert: Es handelt sich um die sich aus der linguistischen Interpretation des DWDS-Wortprofils ergebenden Idiom-Vorschläge von Ulrike Hass und 14 mit derselben Methode ermittelten eigene Vorschläge. Die auf diese Art und Weise zusammengestellte Materialgrundlage umfasst 1228 idiomatische Einheiten, die dann auf ihre Frequenz hin in den Korpora für gesprochene und geschriebene Sprache untersucht worden sind. Damit bildet eine aktualisierte, erweiterte und auf Idiome eingeschränkte Version des PhOs von Hallsteinsdóttir et al. die Grundlage für weitere Selektionsschritte.
4.2 Frequenzuntersuchung
Die Frequenz der idiomatischen Mehrwortverbindungen wurde 2022 in einer korpusbasierten Untersuchung festgelegt. Um bessere Repräsentativität der Ergebnisse zu sichern, wurden zwei getrennte Untersuchungen durchgeführt:
Die Frequenz der Idiome in der geschriebenen Sprache wird anhand der DWDS-Referenz- und Zeitungskorpora festgelegt. Mit beinahe 49 Milliarden tokens (Stand 20.01.2023) stellt das DWDS das zweitgrößte Korpus des Deutschen dar. Das Subkorpus, Referenz- und Zeitungskorpora‘ wurde wegen seiner Größe und der Aktualität der Belege gewählt.
Zur Bestimmung der Frequenz von Idiome in der gesprochenen Sprache wurden das DWDS-Subkorpus, Gesprochene Sprache‘ sowie – wegen der unzureichenden Größe der Korpora und konzeptioneller Nähe vieler Belege zum Schriftlichkeitspol[6] – zwei weitere Subkorpora der Datenbank für Gesprochenes Deutsch (DGD) des Instituts für Deutsche Sprache herangezogen: das, Forschungs- und Lehrkorpus Gesprochenes Deutsch (FOLK)‘ und das, Korpus Deutsch heute (DH)‘.
Die detaillierten quantitativen Daten zur Größe und Aktualität der Korpora werden in der Tabelle 1 dargelegt.
Die eingesetzten Korpora für die geschriebene und gesprochene Sprache
| geschriebene Sprache | gesprochene Sprache |
||||
| Korpus | DWDS Referenz- und Zeitungskorpora |
DWDS ‚gesprochene Sprache’ | FOLK |
DH |
insgesamt |
| Tokens: | 1 330 886 730 | 2 858 964 | 3 203 882 | 6 274 343 | 12 337 189 |
| Zeitraum der Datenerhebung | 1900–2022 | 1900–1999 | 2003–2021 | 2006–2008 | das 20. und 21. Jh. |
Die Suchabfrage in den DWDS-Korpora erfolgte durch die Abstandssuche mit dem NEAR-Operator NEAR (die wichtigsten Idiom-Komponenten in einem Abstand von acht Wörtern), in den DGD-Korpora wurde – mangels einer komplexeren Suchmaschine – eine auffallende, meistens nominale Idiom-Komponente eingegeben: Alle erzielten Suchtreffer wurden zunächst manuell überprüft und als eventuelle Idiome qualifiziert.
Trotz des Einbezugs von mehreren Korpora für gesprochene Sprache ist die Datenbasis durch deutliche quantitative Dominanz der geschriebenen Sprache gekennzeichnet. Um beide Sprachmodalitäten gleichrangig zu berücksichtigen, wurden zwei getrennte Untersuchungen für die gesprochene und geschriebene Sprache durchgeführt und dann abgeglichen. Als frequent und kommunikativ relevant wurden diejenigen Idiome eingestuft, die mindestens einen Beleg in der gesprochenen und zugleich ≥ 500 in der geschriebenen Sprache aufweisen. Auf diese Art und Weise erfolgte die Reduktion der ursprünglichen 1228 Einheiten zählenden Liste auf 376 Idiome, für die in einem zweiten Schritt interlingual kongruente polnische Entsprechungen gesucht wurden.
4.3 Sprachkontrastive Untersuchung
Die 376 als frequent eingestuften Idiome bilden das Ausgangsmaterial für den nächsten Selektionsschritt: Die Ermittlung der kongruenten Äquivalente im Polnischen.
Die Bestimmung des Äquivalenzgrades erfolgt auf der Grundlage lexikographischer Quellen: Die Bedeutungen der deutschen Idiome wurden im DWDS-Wörterbuch und im Redensarten-Index nachgeschlagen. Zur Festlegung ihrer polnischen Entsprechungen wurden alle online zugänglichen Nachschlagewerke herangezogen, bei fehlender Lemmatisierung ist auf die muttersprachliche Intuition der Autorin zurückgegriffen worden. Falls mehrere polnischen Entsprechungen vorliegen, werden diejenigen gewählt, die die größte formal-semantische Affinität zu den deutschen Idiomen aufweisen. Die Bedeutungsparaphrasen der polnischen Äquivalente entstammen dem Großwörterbuch der Polnischen Sprache (WSJP) sowie dem phraseologischen Wörterbuch von Sobol (2008). In zahlreichen Zweifelsfällen bei der Bestimmung der Semantik war der sprachkontrastive Vergleich der Verwendungsbeispiele in den Nachschlagewerken (ggf. Sprachkorpora) notwendig: Angenommen wird dabei, dass die lexikographisch erfassten Verwendungsbeispiele den prototypischen Gebrauch der Idiome veranschaulichen[7].
Die Festlegung des Äquivalenzgrades aus didaktischer Perspektive setzt andere Schwerpunkte als allgemein-theoretische linguistische Untersuchungen auf sprachkontrastiver Basis. Grundlegend ist hier die Frage, welche Divergenzen eine potenzielle Fehlerquelle darstellen, welche Idiom-Komponenten durchschnittliche Deutschlernende anders übersetzen würden, wo die möglichen Lernschwierigkeiten liegen könnten. Im Mittelpunkt stehen die voll- oder teiläquivalenten Idiome mit kongruenter denotativer Bedeutung und komparabler Motivationsbasis, Bildlichkeit und Bildhaftigkeit. Als nulläquivalent betrachtet und aus der Untersuchung ausgeschlossen werden dementsprechend:
Deutsche Idiome, denen sich keine idiomatischen Wortverbindungen im Polnischen zuordnen lassen, z.B.: auf der Kippe stehen (ważyć się), in Schwung kommen (rozkręcać się, ożywiać się), jmdm. über den Weg laufen (napatoczyć się). In dieser Gruppe findet man bedauerlicherweise auch hochfrequente deutsche Idiome: ums Leben kommen (zginąć), jmdn. ums Leben bringen (zabić kogoś), etwas in Kauf nehmen (zaakceptować coś, pogodzić się z czymś).
Idiome mit einer stark abweichenden Bildhaftigkeit und Motivationsbasis: in Hülle und Fülle (w bród), aus der Luft gegriffen (wyssane z palca), jmdn. auf die Palme bringen (doprowadzać do szału). Zu dieser Gruppe zählen auch Idiome mit einer unikalen Komponente, die keine ausgeprägte (im Nu, w mgnieniu oka‘) oder sehr unterschiedliche Bildhaftigkeit im interlingualen Vergleich haben (im Handumdrehen, jak z bicza strzelił‘, aus dem Stegreif, z marszu‘, Reißaus nehmen, dać drapaka‘).
Fünf Idiome, die als falsche Freunde betrachtet werden. Bei ähnlicher Formseite weisen sie sehr deutliche Divergenzen in der Bedeutungsstruktur auf, weswegen sie mit großer Wahrscheinlichkeit von Lernenden falsch interpretiert und gebraucht werden könnten: das Licht der Welt erblicken (ujrzeć światło dzienne), das/etw. steht (noch) in den Sternen (geschrieben) (coś jest zapisane w gwiazdach), ein neuralgischer Punkt (punkt newralgiczny), unter dem Strich stehen (być pod kreską), etw. geht jmdm. nicht in den Kopf (coś nie chce komuś wejść do głowy).
Die Anzahl der nulläquivalenten Idiome beläuft sich auf 156. Die übrig gebliebenen 220 deutsche Einheiten wurden mit Einbezug des formalen und des semantischen Kriteriums (vgl. Tabelle 2) in weitere Subklassen eingegliedert:
Kriterien zur Festlegung des formalen und semantischen Äquivalenzgrades
| Ia Formale Volläquivalenz: volle Übereinstimmung der Vergleichsparameter: dieselbe Bildhaftigkeit, Motivationsbasis, derselbe Komponentenbestand. Sprachtypologische Unterschiede (z.B. Artikel im Deutschen, Aspektualität des Verbs im Polnischen, Deklinationsendungen bei polnischen Substantiven) sind zugelassen | 1 Semantische Volläquivalenz: weitge-hende Übereinstimmung der Bedeutung im Deutschen und im Polnischen 2 Semantische Teiläquivalenz: kleinere semantische Unterschiede: z.B. Polyse-mie in einer der Sprachen, abweichende Sememe, semantische Bedeutungsspezifi- |
| Ib Formale Volläquivalenz: volle Übereinstimmung der Vergleichsparameter bei Abweichungen im Gebrauch von Possesivpronomina IIa. Teiläquivalenz: dieselbe Bildhaftigkeit und Motivationsbasis, geringfügige morphosyntaktische Unterschiede im Komponentenbestand, z.B. Gebrauch von Präpositionen, Singular vs. Plural, Reihenfolge der Komponenten IIb. Teiläquivalenz: ähnliche Bildhaftigkeit, Bildlichkeit und Motivationsbasis bei kleinen Divergenzen in lexikalischer Besetzung. Mindestens eine autosemantische Komponente ist den Idiomen in der Ausgangsund Zielsprache gemeinsam IIc. Teiläquivalenz: Ähnlichkeiten in der Bildlichkeit und Motivationsbasis auf der konzeptuellen Ebene bei weitgehenden Unterschieden in dem Komponentenbestand (keine gemeinsame autosemantische Komponente) |
zierung, anderes Sprachregister |
Das formale Kriterium wurde in Anlehnung an Chrissou[8](2018: 116-117) erarbeitet und fokussiert die formbezogenen Kongruenzen und Divergenzen im sprachkontrastiven Vergleich. Die gleiche denotative Bedeutung wird dabei als „wichtigster äquivalenzbestimmender Parameter und minimale Voraussetzung“ (ebd., 116) angenommen. Vor dem Hintergrund der wachsenden Bewusstheit für semantisch-pragmatische Fragen in der Phraseologie, die auf korpusbezogene Analysen zurückzuführen ist (Schafroth 2021; Sulikowska 2019; Taborek 2018) und in den neuesten, korpusbasiert verfassten (WSJP) oder überarbeiteten Wörterbüchern (DWDS) in der ausgebauten, oft polysemen Struktur der Bedeutungsparaphrasen ihre Widerspiegelung findet, wird das formale Kriterium um das semantische erweitert. Die Ermittlung des Äquivalenzgrades ergibt sich aus der Kombination der beiden Kriterien. Das Verfahren ist dabei unidirektional: Das Interesse wird auf eine Sprache – das Deutsche – gerichtet (Taborek, Lobin und Mollica 2022: 356). So wird das Idiom etw. auf den Kopf stellen und sein polnisches Äquivalent stawiać coś na głowie formal als volläquivalent (Ia), semantisch allerdings als teiläquivalent (Typ 2) wegen der Polysemie im Deutschen eingestuft. Eine Asymmetrie in dem Bedeutungsumfang ist ebenfalls in dem Idiom jmdm. das Herz brechen zu verzeichnen; die Bedeutung des polnischen Idioms ist auf romantische Liebe eingeschränkt (vgl. Tabelle 3):
Beispiele für semantische Asymmetrien bei formal volläquivalenten Idiomen
| Deutsches Idiom | Polnisches Idiom | Semantischer Unterschied mit Verwendungsbeleg |
| etw. auf den Kopf stellen 1. etwas durcheinander-bringen/stark verändern/ verdrehen; etwas ins Gegenteil verkehren 2. etwas genau durchsuchen[9](RI, Zugriff am 7.03.2024) |
ktoś/coś stawia na głowie coś jemand oder etwas stört die bestehende Ordnung der Sachen (WSJP, Zugriff am 7.03.2024) |
Polysemie im Deutschen, die zweite Bedeutung ist im Polnischen unüblich. Ich habe die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt, den Schlüssel habe ich trotzdem nicht gefunden (RI, Zugriff am 7.03.2024) |
| jmdm. das Herz brechen jmdn. sehr unglücklich machen; jemandem sehr großen Kummer bereiten (RI, Zugriff am 7.03.2024) |
ktoś złamał komuś serce jemand hat den anderen Menschen enttäuscht, indem er dessen Gefühle zurückgewiesen hat, ihn nicht mehr liebt, ihn betrügt oder verlässt (WSJP, Zugriff am 7.03.2024) |
Im Polnischen nur in Bezug auf romantische Liebe verwendet. Es gibt eine gravierende Arbeitslosigkeit unter unseren Leuten. Das kann einem wirklich das Herz brechen (RI, Zugriff am 07.03.2024) |
Bei der Bestimmung der interlingualen Konvergenzen zwischen den voll- und teiläquivalenten Idiomen wurden neun Äquivalenzgruppen (s. Anhang) ermittelt:
Den Kern der Selektion bildet die Gruppe Ia1 mit 62 volläquivalenten Idiomen. Aufgrund der weitgehenden Übereinstimmung mit muttersprachlichen Idiomen ist ihr Schwierigkeitsgrad aus rezeptiver Perspektive sehr gering. Aus produktiver Perspektive ist allerdings Chrissou (2018: 118) zuzustimmen, dass selbst sprachtypologische Unterschiede als potenzielle Stolpersteine beim Erwerb der festen Wendungen zu werten sind. Bei dem Sprachenpaar Deutsch-Polnisch handelt es sich vor allem um Determinatoren: Das Polnische ist eine artikellose Sprache, weswegen die Unterscheidung zwischen dem bestimmten, unbestimmten und Nullartikel den polnischen Lernenden Probleme bereitet (Kostrova und Prokop 2020: 48). In der Ib1-Gruppe sollten die Lernenden für die Abweichungen im Gebrauch der Possessivpronomina sensibilisiert werden. Die Differenzierung zwischen den Gruppen Ia1 und Ib1 ist zweckmäßig, weil der Gebrauch der Possesivpronomina, insbesondere von swój (,sein‘) in den Anfängergruppen besonderer didaktischer Aufmerksamkeit bedarf. Selbst volläquivalente Idiome erfordern dementsprechend systematische Festigungsübungen, der schwache Kontrast bildet eine potenzielle Quelle von Interferenzfehlern. Die interlinguale Affinität der Ia1/Ib1-Idiome ist allerdings unbestreitbar, diese Äquivalenzgruppen dürften – soweit sie den kommunikativen Bedürfnissen der Lernenden entsprechen – bereits auf A2-Niveau dargeboten werden.
Die Teiläquivalenz umfasst sieben Typen mit wachsendem Divergenz- und Schwierigkeitsgrad. In den Gruppen mit semantischer Volläquivalenz und formalen Abweichungen (IIa1, IIb1, IIc1) ist ein expliziter Verweis auf Sprachkontraste und eine große Menge an Festigungsübungen erforderlich. Die IIa1-Gruppe umfasst Idiome mit kleineren morpho-syntaktischen Abweichungen: z.B. im Gebrauch der Präpositionen etw. zur Hand haben (mieć coś pod ręką), im Numerus: der Teufel steckt/liegt/sitzt im Detail (diabeł tkwi w szczegółach) und in der Reihenfolge der Komponenten von Kopf bis Fuß (od stóp do głów). In die umfangreichste IIb1-Gruppe haben 94 Idiome Eingang gefunden, die bei weitgehenden Ähnlichkeiten in der Bedeutung, Bildhaftigkeit, Bildlichkeit und Motivationsbasis Divergenzen in lexikalischer Besetzung aufweisen. Mindestens eine autosemantische Komponente des Idioms muss dabei in der Ausgangs- und Zielsprache gemeinsam sein: etw. auf eigene Faust tun (robić coś na własną rękę lit., etw. auf eigene Hand tun’), ein Auge/ beide Augen zudrücken (przymknąć na coś oko, lit., ein Auge halb zumachen‘). Geringe formale Unterschiede können die unzulässigen Inferenzen aus der Muttersprache fördern, weswegen die Bewusstmachung (z.B. durch selbstständiges Erarbeiten der Sprachkontraste) und unterrichtliche Fokussierung der Formen von Relevanz ist: Die Äquivalenzgruppen IIa1, IIb1 sind ab B1 vorgesehen.
Die IIc1-Gruppe unterscheidet sich von der IIb1 Gruppe dadurch, dass die deutschen und polnischen Idiome bei ähnlicher Motivationsbasis lexikalisch anders besetzt sind. So haben die Idiome: Höhen und Tiefen (wzloty i upadki lit., Anstiege und Stürze‘), die Oberhand gewinnen (brać nad kimś górę, lit., hoch über jmdn. nehmen‘) keine gemeinsamen lexikalischen Komponenten, ihre denotativen Bedeutungen sind allerdings aufgrund der Ähnlichkeit der mentalen Bilder und gemeinsamer konzeptueller Metaphern leicht erschließbar (der Konzeptualisierung der Idiome Höhen und Tiefen, Oberhand gewinnen liegt die konzeptuelle Metapher gut ist oben, schlecht ist unten zugrunde). Die Idiome der Gruppe IIc1 sind für fortgeschrittene Lernende ab B2 geeignet und sollten in möglichst vielen authentischen Belegen dargeboten und geübt werden: Auch wenn lexikographische Nachschlagewerke gleiche denotative Bedeutung nahelegen, ziehen die Unterschiede im Komponentenbestand sehr oft mehr oder weniger subtile Divergenzen in den konnotativen Bedeutungen und spezifische Gebrauchspräferenzen mit sich (Dobrovol’skij und Piirainen 2005; Sulikowska 2019).
Eine besondere Aufmerksamkeit ist bei der Aufbereitung didaktischer Materialien für Idiome mit semantischer Teiläquivalenz (Ia2, IIa2, IIb2, IIc2) und Asymmetrien im Bedeutungsumfang erforderlich: Sowohl in der Erkennungs- und Entschlüsselungsphase[10], in der Idiome in fremdsprachigen Texten erscheinen, als auch in Übungen sollen sie in prototypischen Ko- und Kontexten dargeboten werden. Ein expliziter Verweis auf die interlingualen Unterschiede ist auf jeden Fall sinnvoll: Der unterrichtliche Fokus auf die Tatsache, dass sich im Sprachgebrauch z.T. auch unterschiedliche Aspekte der metaphorischen Interpretation lexikalisieren können, trägt zur Sensibilisierung der Lernenden auf den semantischen Mehrwert der Idiome und zum Aufbau der Sprachreflexion bei: Beide Aspekte sind für erfolgreiches autonomes Lernen der Idiomatik grundlegend. Die Vermittlung dieser Idiome wird eher auf den Fortgeschrittenenunterricht (ab B2/C1) verschoben.
Selbstverständlich sind die Grenzen zwischen den einzelnen Äquivalenztypen verschwommen: In formaler Hinsicht sind die Bildhaftigkeit, Bildlichkeit und Motiviertheit als individuelle Dimensionen mentaler Natur schwer operationalisierbar, psycholinguistisch jedoch real und für die Verarbeitung der metaphorischen Sprache von großem Belang. Das Idiom mit jmdm. in einem/im gleichen Boot sitzen (jechać z kimś jednym/na tym samym wózku, lit., mit jmdm. auf einer Karre fahren‘) kann je nach der individuellen Beurteilung der Bildhaftigkeit als IIb1 (gemeinsame Attribute) oder IIc1, das Idiom etw. steckt (noch) in den Kinderschuhen (coś jest w powijakach, lit., etw. ist in Windeln‘) als IIc1 oder nulläquivalent eingestuft werden. In semantischer Hinsicht ist die Erfassung der Polysemie von idiomatischen Mehrwortverbindungen in der Lexikographie manchmal verwirrend: Das deutsche Idiom mit leeren Händen weist nach dem DWDS drei Teilbedeutungen auf:, 1. ohne etwas mitzubringen, mitzunehmen (z. B. ein Geschenk), 2. ohne Erfolg, Ergebnis, Perspektive, 3. ohne Geld, Vermögen‘ (Zugriff am 16.03.2025). Im WSJP wird sein polnisches Äquivalent schlicht mit, ohne das, was erwartet wurde‘ beschrieben. Trotzdem legt die Analyse der Verwendungsbeispiele in beiden Wörterbüchern nahe, dass der Bedeutungsumfang beider Idiome sehr ähnlich ist. Das auf den ersten Blick als semantisch teiläquivalent beurteilte Idiompaar (Ia2), wurde schließlich der Gruppe Ia1 zugewiesen.
Ebenfalls der vorgeschlagene Lernprogressionsverlauf hat einen Orientierungswert: Die Differenzen zwischen einzelnen Subgruppen (Ia1/Ib1, IIa1/IIb1) sind klein und dienen eher der Modifizierung der Anzahl der Festigungsübungen nach dem angenommenen Schwierigkeitsgrad. Wichtig ist des Weiteren, dass die Auswahlkriterien den Lernenden explizit erklärt und selbst Anfänger gelegentlich auf Sprachkontraste sensibilisiert werden: Die durch den plurilingualen Ansatz hervorgehobenen Affinitäten dürfen nicht den Eindruck vermitteln, dass es in der Phraseologie keine interlingualen Unterschiede gibt.
5 Zusammenfassung und Ausblick
Das Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Erstellung eines Vorschlags für die empirisch abgesicherte Selektion der gebrauchsfrequenten Idiome und die Festlegung ihrer nachvollziehbaren Lernprogression für Deutsch Lernende mit Polnisch als L1. Der Frequenzanalyse wurden 1228 idiomatische Mehrwortverbindungen unterzogen: Die relativ kleine Anzahl der untersuchten Idiome – nur ein Ausschnitt des idiomatischen Bestandes des Deutschen wurde in die Untersuchung einbezogen – lässt diese Selektion nicht als ein Optimum bezeichnen. Hoffentlich sind allerdings mit diesem Verfahren „nur sporadisch in der Sprachwirklichkeit auftretende Phraseme, die oftmals selbst von Muttersprachlern kaum verwendet werden“ (Ettinger 2007: 902) ausgeschlossen worden.
Vielversprechende Ergebnisse wurden in der sprachkontrastiven Untersuchung der 376 frequenten deutschen Idiome und ihrer polnischen Äquivalente erzielt: Die quantitativen Angaben der ermittelten Äquivalenztypen werden in der Abbildung 2 dargestellt, die Auflistung der Idiome befindet sich im Anhang. Zwar ist die Nulläquivalenz mit 156 Einheiten reichlich vertreten, 65 Idiompaare lassen sich aber als volläquivalent, 155 als teiläquivalent einstufen. Die idiomatischen Systeme des Deutschen und des Polnischen weisen viele Affinitäten auf, die didaktisch wahrzunehmen und zu nutzen sind: Formal-semantische Konvergenzen sind insbesondere bei den Äquivalenztypen Ia1, Ib1, IIa1, IIb1 weitgehend und relevant, können eine deutliche Erleichterung beim Erwerb fremdsprachlicher Idiome darstellen, den Lernprozess verkürzen und die Motivation der Lernenden steigern. Die muttersprachliche phraseologische Kompetenz ist lernfördernd nicht nur für die Identifikation und Entschlüsselung der Bedeutung von interlingual kongruenten Idiomen, sondern auch für ihre Produktion, auch wenn ausgiebige Festigungsübungen auf jeden Fall zur Eliminierung der potenziellen Interenzfehler empfehlenswert sind.

Abbildung 2: Verteilung der Äquivalenztypen
Phraseologie wird oft als der Bereich der sprachlichen Unregelmäßigkeiten wahrgenommen. In dem Bestreben, Idiome auf der Ebene des Sprachsystems perfekt zu beschreiben, ihre Nuancen auf der formalen, semantischen und pragmatischen Ebene zu ergründen und kulturspezifische Eigenheiten zu erfassen, dürfen wir die zahlreichen interlingualen Ähnlichkeiten nicht aus den Augen verlieren. Paradoxerweise begünstigen idiomatische Eigentümlichkeiten: Bildlichkeit, Bildhaftigkeit und Motiviertheit, die Idiome sonst so kompliziert machen, das Auftreten zahlreicher interlingualer Konvergenzen, zumindest in europäischen Sprachen. Die Fokussierung auf diese Affinitäten fördert die effiziente Wortschatzarbeit, leitet positive Transfereffekte ein und „entzaubert“ die Idiomatik als den als „sehr schwierig“ abgestempelten lexikalischen Bereich im DaF-Unterricht.
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Anhang
Äquivalenzgrad Ia1 (ab A2)
| deutsches Idiom | Frequenz Gesprochene Sprache |
Frequenz Geschriebene Sprache |
polnisches Äquivalent |
| von A bis Z | 0,439556565 | 0,243167224 | od A do Z |
| etw. zu den Akten legen | 1,181918765 | 0,162111483 | odłożyć coś do akt |
| jmdn. mit offenen Armen empfangen | 0,856571769 | 0,243167224 | przyjąć kogoś z otwartymi ramionami |
| (sich) die Ärmel hochkrempeln/ aufkrempeln/aufrollen | 0,457589655 | 0,324222965 | zakasać rękawy |
| jmdn./etw. aus den Augen verlieren | 3,295547173 | 0,891613154 | stracić kogoś/coś z oczu |
| jmdm. die Augen öffnen | 2,047507078 | 0,810557413 | otworzyć komuś oczy |
| etw. vor den Augen haben | 0,69427396 | 0,972668896 | mieć coś przed oczami |
| jmd. macht die Augen auf | 0,656705023 | 0,486334448 | ktoś otwiera oczy na coś |
| jmdm. einen Bärendienst erweisen |
0,433545535 | 0,081055741 | wyświadczyć komuś niedźwiedzią przysługę |
| das Blatt wendet sich | 1,540326426 | 0,243167224 | karta się odwraca/ się odwróciła |
| jmdm./für jmdn. die Daumen halten/ drücken | 1,425365478 | 0,405278707 | trzymać za kogoś kciuki |
| jmdm. ein Dorn im Auge sein | 2,052015351 | 0,405278707 | być komuś cierniem w oku |
| unter Druck (stehen, sein) | 11,55169681 | 1,702170567 | być pod presją |
| jmdm. etw. (Geld) aus der Tasche ziehen | 1,53807229 | 0,324222965 | wyciągać pieniądze/kasę z kieszeni |
| das/sein Gesicht verlieren | 0,980549261 | 0,162111483 | stracić twarz |
| das Gesicht wahren/bewahren | 1,545586077 | 0,324222965 | zachować twarz |
| jmdn./etw. auf dem Gewissen haben | 0,734097033 | 0,324222965 | mieć kogoś/coś na sumieniu |
| jmdm. ins Gewissen reden | 0,553014756 | 0,162111483 | przemówić komuś do sumienia |
| Hand in Hand (arbeiten, gehen) | 3,593844534 | 0,729501672 | ręka w rękę |
| freie Hand haben/ lassen | 2,676411087 | 0,162111483 | mieć/zostawić komuś wolną rękę |
| etw. in jmds./die Hände geben | 2,325517214 | 0,729501672 | oddać coś w czyjeś ręce |
| in guten Händen sein | 0,522959606 | 0,081055741 | być w dobrych rękach |
| mit leeren Händen | 1,190183931 | 0,243167224 | z pustymi rękoma |
| jds. rechte Hand sein | 0,390716947 | 0,081055741 | być czyjąś prawą ręką |
| sich etw. zu Herzen nehmen | 1,17891325 | 0,243167224 | brać/ wziąć sobie coś do serca |
| von (ganzem) Herzen, aus ganzem/tiefstem Herzen | 2,833449245 | 1,945337791 | z całego serca |
| alles auf eine Karte setzen | 0,587578178 | 0,081055741 | stawiać wszystko na jedną kartę |
| jd./etw. liegt jmdm. (sehr) am Herzen | 3,300806824 | 2,593783722 | leżeć komuś na sercu |
| sich den Kopf zerbrechen/zermartern | 2,003175732 | 0,810557413 | łamać sobie głowę |
| sich an den Kopf fassen/greifen | 0,444816217 | 0,405278707 | łapać się za głowę |
| den Kopf verlieren | 0,402739007 | 0,081055741 | tracić głowę |
| jmdn./etw. aufs Korn nehmen | 0,951996869 | 0,243167224 | ktoś bierze na cel kogoś/ coś, ktoś bierze kogoś/ coś na muszkę |
| das Leben kosten | 3,0753932 | 0,486334448 | kosztować życie |
| ins Leben rufen | 2,81842167 | 0,405278707 | powołać do życia |
| grünes Licht geben/haben | 5,406170065 | 0,486334448 | dać/mieć zielone światło |
| im Lichte von/der/des | 2,102357727 | 0,405278707 | w świetle czegoś |
| sich in Luft auflösen | 0,629655388 | 0,162111483 | rozpłynąć się w powietrzu |
| etw./jmdn. unter die Lupe nehmen |
3,49466254 | 0,729501672 | wziąć kogoś/ coś pod lupę |
| jmdm. etw. in den Mund legen | 1,394558949 | 0,729501672 | wkładać coś komuś do ust |
| sich einen Namen machen | 3,652452076 | 0,324222965 | wyrobić sobie nazwisko (markę, renomę) |
| jmdm. vor der Nase (wegfahren, wegschnappen) | 0,984306155 | 0,567390189 | sprzątnąć komuś coś/odjechać sprzed nosa |
| ein gemeinsamer Nenner: etw. auf einen (gemeinsamen) Nenner bringen, einen gemeinsamen Nenner finden | 0,640926069 | 0,324222965 | wspólny mianownik; sprowadzić coś do wspólnego mianownika, znaleźć wspólny mianownik, |
| die Nerven verlieren | 1,12481398 | 0,567390189 | tracić nerwy, komuś puszczają nerwy |
| die Nummer eins sein | 3,879368457 | 0,972668896 | być numerem jeden |
| eine bittere Pille schlucken | 0,449324489 | 0,081055741 | przełknąć gorzką pigułkę |
| jmdn./etw. auf die Probe stellen | 1,193189446 | 0,162111483 | wystawić kogoś/coś na próbę |
| eine/keine (große, wichtige, bedeutende…) Rolle spielen | 57,17691693 | 38,01514267 | grać/odgrywać ważną rolę |
| das schwarze Schaf sein | 0,434296914 | 0,243167224 | być czarną owcą |
| schwarz auf weiß | 1,11880295 | 0,567390189 | czarno na białym |
| Spuren hinterlassen | 5,192027123 | 0,405278707 | pozostawić ślady; wycisnąć ślad |
| jmdm./einer Sache auf der Spur sein | 1,255553882 | 0,567390189 | być na tropie kogoś/czegoś |
| jmdn. in Schach halten | 1,729673869 | 0,324222965 | trzymać kogoś w szachu |
| mit/gegen den Strom schwimmen |
0,522959606 | 0,081055741 | płynąć z prądem/pod prąd |
| Tag und Nacht | 7,968371583 | 1,86428205 | dzień i noc, dniami i nocami |
| aus eigener/der eigenen Tasche bezahlen | 0,54474959 | 0,081055741 | płacić z własnej kieszeni |
| etw. in der Tasche haben | 3,083658367 | 1,459003343 | mieć coś w kieszeni |
| etw. unter den Teppich kehren | 0,539489938 | 0,324222965 | zamieść coś pod dywan |
| den Ton angeben | 1,411840661 | 0,486334448 | nadać ton |
| hinter verschlossenen Türen | 2,16021389 | 0,081055741 | za zamkniętymi drzwiami |
| das letzte Wort haben | 5,228093303 | 0,162111483 | mieć ostatnie słowo |
| mit einem Wort | 3,93121359 | 1,134780378 | jednym słowem, krótko mówiąc |
| jmdm. ins Wort fallen | 0,591335072 | 0,405278707 | wpadać komuś w słowo |
Äquivalenzgrad Ib1 (ab A2)
| seinen (eigenen) Augen nicht trauen | 1,232261141 | 0,081055741 | nie wierzyć własnym oczom |
| jmdm. in die Hände fallen | 1,539575047 | 1,21583612 | wpaść w czyjeś ręce |
| sein Wort halten | 2,415682663 | 1,053724637 | dotrzymać słowa |
Äquivalenzgrad IIa1 (ab B1)
| unter vier Augen | 1,307399015 | 0,162111483 | w cztery oczy |
| um die Ecke | 4,438394243 | 6,160236339 | za rogiem |
| jmdm. zur Hand gehen | 0,564285437 | 0,243167224 | iść komuś na rękę |
| etw. (selbst) in die Hand nehmen | 6,165813976 | 3,161173911 | wziąć coś/ sprawę w swoje ręce |
| etw. hat Hand und Fuß/ weder Hand noch Fuß | 0,873102101 | 0,405278707 | coś ma ręce i nogi |
| etw. zur Hand haben | 0,564285437 | 0,243167224 | mieć coś pod ręką |
| schweren Herzens | 1,111289163 | 0,324222965 | z ciężkim sercem |
| jmdm. durch den Kopf gehen | 1,959595765 | 0,729501672 | chodzić komuś po głowie |
| von Kopf bis Fuß | 0,627401251 | 0,162111483 | od stóp do głów |
| auf (meine/seine/ihre usw.) Kosten/ auf Kosten | 17,3778876 | 2,350616498 | na mój (czyjś) koszt |
| mit Leib und Seele | 0,973786853 | 0,405278707 | duszą i ciałem |
| auf der Stelle | 3,641932774 | 0,64844593 | z miejsca, natychmiast |
| der Teufel steckt/liegt/sitzt im Detail | 0,391468326 | 0,162111483 | diabeł tkwi w szczegółach |
Äquivalenzgrad IIb1 (ab B1)
| keine (blasse) Ahnung haben | 69,87974733 | 75,38183941 | nie mieć bladego pojęcia |
| eine Antenne für etw. haben | 5,012575515 | 0,162111483 | mieć żyłkę do czegoś |
| jmdn./etw. in Atem halten | 20,49476688 | 0,243167224 | trzymać w napięciu |
| ins Auge fallen/springen | 14,56856923 | 0,162111483 | rzucać się w oczy |
| ein Auge/beide Augen zudrücken | 9,325530474 | 0,405278707 | przymknąć na coś oko |
| auf die schiefe Bahn geraten/kommen | 4,4611099 | 0,081055741 | ktoś schodzi na manowce |
| jmdm. auf die Beine helfen | 11,48200795 | 0,243167224 | postawić kogoś na nogi |
| wieder auf die Beine kommen | 7,185514654 | 0,081055741 | znów stanąć na nogi |
| über den Berg sein | 9,103298062 | 0,081055741 | mieć (już) z górki |
| sich ein Bild von jmdm./etw. machen | 29,91083649 | 0,729501672 | wyrobić sobie o czymś opinię |
| auf den ersten Blick | 146,5334678 | 2,269560757 | na pierwszy rzut oka, od pierwszego wejrzenia |
| guter Dinge sein | 16,75797003 | 0,243167224 | być dobrej myśli |
| unter Druck setzen | 77,85542167 | 1,459003343 | wywierać na kogoś presję |
| mit allem Drum und Dran | 4,123645867 | 1,540059085 | ze wszystkimi bajerami |
| ein heißes Eisen | 10,54369332 | 0,081055741 | gorący kartofel |
| den Faden verlieren | 7,415977896 | 1,053724637 | stracić/ gubić wątek |
| etw. auf eigene Faust tun | 2,9799681 | 0,729501672 | robić coś na własną rękę |
| das Feld räumen | 8,823449839 | 0,081055741 | ustąpić/ zwolnić komuś pola; oddać komuś pole |
| jmdm. auf den Fersen sein/ sitzen/bleiben |
14,81549413 | 0,162111483 | deptać komuś po piętach |
| jmdm. auf die Finger schauen/sehen | 8,864603989 | 0,324222965 | patrzeć komuś na ręce |
| ein großer Fisch | 7,84398106 | 0,162111483 | gruba ryba |
| jmdm. auf den Fuß treten | 13,17755895 | 0,162111483 | nadepnąć komuś na odcisk |
| auf eigenen Füßen stehen | 4,666880652 | 0,162111483 | stać na własnych nogach |
| in jds. Fußstapfen treten | 12,52732337 | 0,324222965 | iść w czyjeś ślady |
| jmdm. etw. ins Gesicht sagen | 7,465362877 | 0,162111483 | powiedzieć (prosto) w oczy |
| ein Glückspilz sein | 4,889113064 | 0,162111483 | być szczęściarzem |
| von Grund auf | 23,01340089 | 1,459003343 | z gruntu |
| den Gürtel enger schnallen | 6,72458817 | 0,081055741 | zaciskać pasa |
| jmdm. stehen die Haare zu Berge | 5,778042712 | 0,162111483 | komuś włosy stoją dęba |
| etw. hat einen Haken | 9,753533637 | 0,081055741 | mieć haczyk |
| jmdm. um den Hals fallen | 8,535370786 | 0,081055741 | rzucać się komuś na szyję |
| Hals über Kopf | 7,531209517 | 0,243167224 | na łeb, na szyję |
| etw. nicht aus der Hand geben | 19,74576135 | 0,729501672 | nie wypuścić/wypuszczać czegoś z rąk |
| jmdm. sind die Hände gebunden | 17,01312576 | 0,64844593 | mieć związane ręce |
| alle/beide Hände voll zu tun haben | 12,54378503 | 0,081055741 | mieć ręce pełne roboty |
| die Hände in den Schoß legen | 6,527048248 | 0,405278707 | siedzieć z założonymi rękami |
| ein alter Hase | 8,568294107 | 0,081055741 | stary wyga |
| sein eigener Herr sein | 4,387032429 | 0,081055741 | ktoś jest panem samego siebie |
| jmdn. in sein/ins Herz schließen | 7,983905171 | 0,081055741 | przypadać komuś do serca |
| (wie) aus heiterem Himmel | 13,02117318 | 0,486334448 | jak/niczym grom z jasnego nieba |
| auf der Höhe der Zeit/der Ereignisse sein | 11,84416448 | 0,567390189 | być na czasie, być na bieżąco |
| [vor jmdm./etw.] auf der Hut sein | 12,77424827 | 0,243167224 | mieć się na baczności |
| in der Klemme sitzen/stecken | 6,527048248 | 0,243167224 | być, znaleźć się w potrzasku/ w tarapatach |
| bis auf die Knochen | 5,835658522 | 0,162111483 | do szpiku kości |
| jmdm. in den Knochen stecken | 4,312954959 | 0,081055741 | ktoś czuje w kościach coś |
| einen klaren/kühlen Kopf behalten/bewahren | 6,955051412 | 0,162111483 | zachować zimną krew |
| etw. steigt jmdm. zu Kopf(e)/ in den Kopf | 6,189584215 | 0,081055741 | coś uderza komuś do głowy |
| den Kopf in den Sand stecken | 4,44464824 | 0,081055741 | chować głowę w piasek |
| jmdm. den Kopf verdrehen | 0,452330004 | 0,405278707 | zawrócić komuś w głowie |
| auf seine Kosten kommen | 27,35104833 | 0,243167224 | wyjść na swoje |
| etw. auf Lager haben | 6,428278288 | 0,324222965 | mieć coś w zanadrzu |
| auf dem Laufenden sein/bleiben | 5,703965241 | 0,486334448 | być na bieżąco, trzymać rękę na pulsie |
| etw. am eigenen Leib(e) erfahren/spüren |
8,683525728 | 0,243167224 | doświadczyć czegoś na własnej skórze |
| jmdn. auf den Leim locken/ führen |
7,415977896 | 1,21583612 | brać kogoś na lep |
| ans Licht kommen/bringen | 34,73410291 | 0,405278707 | wychodzić/wyciągać na światło dzienne |
| Licht am Ende des Tunnels sehen | 4,798573933 | 0,162111483 | widzieć światełko w tunelu |
| etw. liegt in der Luft | 27,28520169 | 0,324222965 | coś wisi w powietrzu |
| etw. liegt jmdm. (schwer) im Magen | 4,650418992 | 0,243167224 | coś leży komuś na wątrobie |
| der kleine Mann (von/auf der Straße) | 24,0834088 | 1,053724637 | mały (szary) człowiek |
| in aller Munde | 10,96346566 | 0,324222965 | na ustach wszystkich, na językach |
| den/seinen Mund/ die/seine Klappe/Fresse/ Schnauze/ das Maul halten | 8,568294107 | 2,107449274 | trzymać buzię/ mordę na kłódkę, zamknąć się |
| etw. für bare Münze nehmen | 4,798573933 | 0,081055741 | brać coś za dobrą monetę |
| etw. an den Nagel hängen | 8,741141538 | 0,243167224 | zawiesić coś na kołku |
| (von jmdm./etw.) die Nase voll haben | 17,63043802 | 0,405278707 | mieć czegoś/kogoś po dziurki w nosie |
| die Nase (über jmdn./etw.) rümpfen | 11,00461981 | 0,081055741 | kręcić nosem na kogoś/coś |
| jmdn. an der Nase herumführen | 5,950890143 | 0,324222965 | wodzić kogoś za nos |
| jmdm. auf die Nerven gehen | 20,86515424 | 2,593783722 | działać komuś na nerwy |
| auf Nummer sicher setzen | 0,95725652 | 0,405278707 | obstawiać pewniaki |
| jmdm. kommt etw. zu Ohren; jmdm. ist etw. zu Ohren gekommen | 8,280215054 | 0,162111483 | obić się komuś o uszy |
| die Ohren spitzen | 7,621748648 | 0,324222965 | nadstawić uszu |
| ein Pechvogel sein | 8,609448257 | 0,162111483 | być pechowcem |
| den Rahmen sprengen | 7,77813442 | 0,162111483 | wykraczać poza ramy, przesuwać granice |
| an der Reihe sein | 35,0057203 | 1,053724637 | być następnym w kolejce |
| mit sich (selbst)/ mit etw. ins Reine kommen/ im Reinen sein | 11,58077791 | 0,324222965 | dojść z kimś/czymś do ładu |
| jmdm. in den Rücken fallen | 6,461201608 | 0,162111483 | wbić komuś nóż w plecy |
| keinen (blassen) Schimmer (von etw.) haben | 9,119759722 | 0,162111483 | nie mieć bladego pojęcia |
| Schnee von gestern/vorgestern/vom vergangenen Jahr | 5,185422946 | 0,081055741 | zeszłoroczny śnieg |
| auf Schritt und Tritt | 13,50679215 | 0,405278707 | na każdym kroku |
| ins Schwarze treffen | 6,222507536 | 0,243167224 | trafić w sedno |
| jmdm. verschlägt es die Sprache; etw. verschlägt jmdm. die Sprache | 9,671225337 | 0,243167224 | coś odebrało/odjęło komuś mowę |
| jmdm./etw. auf die Spur kommen |
32,14139144 | 0,162111483 | wpaść, trafić na trop |
| auf der Stelle treten | 14,09118109 | 0,486334448 | dreptać/stać w miejscu |
| jmdn. auf die Straße setzen | 6,280123346 | 2,674839463 | wyrzucić kogoś na bruk/na ulicę |
| jmdm. einen Streich spielen | 5,037268005 | 0,405278707 | płatać komuś figle |
| etw. aus freien Stücken tun | 10,21446012 | 0,324222965 | robić coś z własnej i nieprzymuszonej woli |
| alle/alles in einen Topf werfen | 8,197906753 | 0,891613154 | wrzucać wszystko do jednego worka |
| die Waffen strecken | 4,880882234 | 0,081055741 | złożyć broń |
| eigene/die eigenen vier Wände | 15,78673208 | 0,324222965 | własny kąt |
| ein Wörtchen/Wort mitreden/mitzureden haben | 6,634049039 | 0,243167224 | mieć coś do powiedzenia |
| im wahrsten Sinne des Wortes | 19,23544988 | 1,86428205 | w pełnym tego słowa znaczeniu |
| jmdm. das Wort geben/erteilen | 4,189492508 | 3,242229652 | oddać komuś głos, udzielić komuś głosu |
| jmdn. beim Wort nehmen | 13,06232733 | 0,243167224 | trzymać kogoś za słowo |
| dummes Zeug reden | 7,383054576 | 0,567390189 | mówić od rzeczy, pleść głupstwa, pleść farmazony, |
| das Zeug zu etw. haben | 17,81151628 | 0,810557413 | mieć smykałkę do czegoś |
Äquivalenzgrad IIc1 (ab B2)
| jmdm. unter die Arme greifen | 19,79514633 | 0,243167224 | wyciągnąć do kogoś pomocną dłoń |
| in einem/(im gleichen) Boot (mit jmdm.) sitzen | 4,946728874 | 0,162111483 | jechać z kimś jednym/na tym samym wózku |
| im Dunklen tappen | 6,67520319 | 0,081055741 | błądzić/działać po omacku |
| (mit etw.) nicht vom Fleck kommen | 4,996113855 | 0,243167224 | dreptać/pozostawać/utknąć w miejscu |
| jmdn. auf freien Fuß setzen | 15,16941983 | 0,162111483 | wypuszczać kogoś na wolność |
| sich in die Haare geraten/kriegen | 4,749188953 | 0,324222965 | brać się za łby |
| Höhen und Tiefen | 13,31748306 | 0,162111483 | wzloty i upadki |
| es ist ein Katzensprung bis … | 4,987883025 | 0,324222965 | o rzut beretem, o rzut kamieniem |
| etw. steckt (noch) in den Kinderschuhen | 6,461201608 | 0,162111483 | być w powijakach |
| sich über etw. im Klaren sein | 17,26005066 | 2,999062428 | zdawać sobie (jasno) sprawę z czegoś |
| den Kopf hängen lassen | 6,329508327 | 0,486334448 | spuścić nos na kwintę |
| die Oberhand gewinnen | 15,87727121 | 0,081055741 | brać nad kimś górę |
| aus der Reihe tanzen | 4,576341521 | 0,324222965 | wyłamać się z szeregu |
| jmdm. einen (dicken) Strich durch die Rechnung machen | 12,51086171 | 0,243167224 | pokrzyżować komuś plany/szyki |
| Staub aufwirbeln | 5,160730456 | 0,081055741 | narobić szumu |
| jmdm. Steine in den Weg legen | 6,156660895 | 0,081055741 | rzucać komuś kłody pod nogi |
| einen/den Stein ins Rollen bringen | 4,222415828 | 0,081055741 | nadać sprawie bieg |
| in Strömen regnen | 14,46979927 | 0,081055741 | leje jak z cebra |
| ein großes/hohes Tier | 17,60574553 | 0,243167224 | gruba ryba |
| sich zu Wort melden | 51,07230061 | 2,107449274 | chcieć zabrać głos |
Äquivalenzgrad Ia2 (ab B2)
| sich die Haare raufen | 0,578561633 | 0,081055741 | rwać sobie włosy z głowy |
| jmdm. das Herz brechen | 1,519287821 | 0,081055741 | łamać komuś serce |
| etw. auf den Kopf stellen | 3,083658367 | 0,810557413 | stawiać coś na głowie |
| jmdn. in der Tasche haben | 0,989565806 | 0,729501672 | mieć/trzymać kogoś w kieszeni |
Äquivalenzgrad IIa2 (ab C1)
| jmdn./etw. im Auge haben/behalten | 5,956179306 | 3,08011817 | mieć kogoś/coś na oku |
| in Frage stellen | 11,9551872 | 8,510852837 | stawiać coś pod znakiem zapytania |
| sich die Hände reiben | 1,484724399 | 0,243167224 | zacierać ręce |
| etw. vor der Nase haben | 0,984306155 | 0,567390189 | mieć coś pod nosem |
| aus den/allen Nähten platzen/gehen | 0,649942614 | 0,324222965 | pękać w szwach |
| jmdm./etw. den Rücken kehren/wenden | 4,652537185 | 0,567390189 | odwrócić się do kogoś plecami |
Äquivalenzgrad IIb2 (ab C1)
| an allen Ecken und Enden | 0,758892532 | 0,081055741 | na każdym kroku/rogu |
| Farbe bekennen | 1,043665076 | 0,324222965 | puszczać (puścić) farbę |
| die Finger von etw./jmdm. lassen | 1,531309881 | 0,162111483 | zabierać łapy od czegoś/kogoś, trzymać się z dala |
| jmdn./etw. im Griff haben | 4,587167234 | 2,107449274 | trzymać kogoś w garści |
| jmdn./etw. am/auf dem Hals(e) haben | 0,816748695 | 0,567390189 | mieć kogoś na karku, siedzieć komuś na karku |
| (bei etw. selbst) mit Hand anlegen | 0,55076062 | 0,081055741 | przykładać rękę do czegoś |
| etw. liegt (klar) auf der Hand | 5,17023714 | 1,702170567 | widać jak na dłoni |
| das/sein Herz schlägt höher | 0,540992696 | 0,324222965 | serce komuś zadrżało |
| (nicht) (ganz) auf der Höhe sein | 5,234855712 | 2,350616498 | (nie) być w (szczytowej) formie |
| jmdm. zur Last fallen | 0,668727082 | 0,162111483 | być dla kogoś ciężarem |
| etw. auf den Punkt bringen | 2,681670738 | 1,459003343 | trafić w punkt/sedno |
| unter die Räder kommen/geraten | 0,847555224 | 0,243167224 | wpaść pod samochód |
| nicht der Rede wert sein | 0,779931137 | 0,486334448 | nie ma o czym mówić |
| Theater spielen/machen | 1,460680279 | 2,188505015 | robić sceny |
| jmdn. vor die Tür setzen | 1,121808465 | 0,243167224 | wyrzucać/wypraszać za drzwi; wyrzucić kogoś na zbity pysk |
| zu Wort kommen | 4,336958112 | 2,755895204 | dojść do słowa/głosu |
Äquivalenzgrad IIc2 (ab C1)
| jmdm. unter die Haut gehen | 5,786273542 | 0,081055741 | poruszyć kogoś do żywego |
| den Mund (nicht) aufmachen/auftun | 7,210207145 | 0,405278707 | siedzieć cicho |
© 2025 the author(s), published by De Gruyter, Berlin/Boston
This work is licensed under the Creative Commons Attribution 4.0 International License.
Artikel in diesem Heft
- Frontmatter
- Editorial
- Editorial (English)
- Editorial (Deutsch)
- Articles
- Phraseology and Figurative Language: Some Basic Concepts and Future Prospects
- Idiomatische Mehrwortverbindungen im Fremdsprachenunterricht – Vorschlag einer Selektion für Deutsch lernende Polen aus der Perspektive der plurilingualen Fremdsprachendidaktik
- Bridging the Gap: Using Embodiment and CMT Strategies to Improve Idiom Understanding Among Moroccan EFL Students
- Measuring Creative Phraseology in Literature: Machine Translation Systems Versus Large Language Models
- Addition in Anglo-American anti-Proverbs about Money
- Where there is (there’s) a will, there is (there’s) a way
- Book reviews
- Book reviews
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- Book reviews
Artikel in diesem Heft
- Frontmatter
- Editorial
- Editorial (English)
- Editorial (Deutsch)
- Articles
- Phraseology and Figurative Language: Some Basic Concepts and Future Prospects
- Idiomatische Mehrwortverbindungen im Fremdsprachenunterricht – Vorschlag einer Selektion für Deutsch lernende Polen aus der Perspektive der plurilingualen Fremdsprachendidaktik
- Bridging the Gap: Using Embodiment and CMT Strategies to Improve Idiom Understanding Among Moroccan EFL Students
- Measuring Creative Phraseology in Literature: Machine Translation Systems Versus Large Language Models
- Addition in Anglo-American anti-Proverbs about Money
- Where there is (there’s) a will, there is (there’s) a way
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