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»Technikwissen und Wissenstechniken im deutschen Militär seit 1890«

Workshop/Webinar veranstaltet vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw), Potsdam, 15./16. April 2021
  • Sebastian M. Thiem EMAIL logo
Veröffentlicht/Copyright: 12. November 2021
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Schon ein Blick auf das vorgestellte Veranstaltungsprogramm ließ erahnen, dass Forschungen rund um Produktion und Verarbeitung von Wissen über Waffen bis hin zu Akteuren und Medien ergiebig sein würden. Der Workshop betrachtete nicht nur das Militär, sondern auch internationale Beziehungen und zivil-militärische Zusammenarbeit.

Der erste Vortrag der Sektion »Einführungen« von Lutz Budraß (Bochum) zu »Technikgeschichte und Militärgeschichte im 20. Jahrhundert« nahm das Militär als soziale Organisation von Gewalt in den Blick, insbesondere die Bemühungen, um Soldaten zur Kampf- und Opferbereitschaft zu erziehen. Mithin seien die Maßnahmen nicht besonders modern und ebenso kaum professionalisiert. Sie basierten auf der Nutzung und Manipulation sozialer Bindungen (»Kameradschaft«). Die Komponente Technik beschneidet gerade im Militär diese Bindungen und formt sie um. Technische Gewaltmittel erhöhen die Kampfkraft des einzelnen Soldaten. Sie führen zu einer Spezialisierung, aber auch zu einer quantitativen Reduktion der benötigten Soldaten. »Technik spart Blut« wurde spätestens seit den Materialschlachten ab 1916 auf deutscher Seite zu einem Leitgedanken. Die Realität sah anders aus. Die Sorge, dass der Einsatz von Technik die Kampfkraft des Soldaten zwar vergrößert, aber die Kampf- und Opferbereitschaft unterhöhlt, begleitete die Debatte in der Militärführung im 20. Jahrhundert fast durchgängig. Schon nach dem ersten Vortrag wurde deutlich, dass eine Verzahnung von Technik- und Militärgeschichte in Deutschland bislang kaum stattfindet.

Frank Reichherzer (Potsdam) trug vor zu »Wissen in der Militärgeschichte oder: Wissen im Kontext von Krieg und Militär«. Wissen als Gegenstand und Zugang könne zum einen dazu dienen, mehr über Krieg und Militär zu erfahren. Zum anderen eröffne das Themenfeld Krieg / Militär Erkenntnispotenziale über Wissen. Es scheine derzeit jedoch so zu sein, dass der Wissensbegriff in Bezug auf »das Militär« noch nicht hinreichend umrissen ist und es an einem elaborierten Konzept von Wissen in Bezug auf Krieg und Militär mangelt. Auch »das Militär« sei ebenso statisch konnotiert und werde bisweilen zu homogen gedacht. Es mangelt an einem differenzierten Blick auf die verschiedenen Militärkulturen und deren Technikhaltung. Die Rolle von Wissen in der Militärgeschichte wird zwar wahrgenommen, jedoch nur selektiv, nicht verbunden, mangelhaft vernetzt und nur wenig konzeptualisiert. Syntheseleistungen wären ein anzustrebender Schritt. Die Rede vom »Krieg als Vater aller Dinge« ist eine weit verbreitete Formel, die aus der Erfahrung gespeist ist, dass Wissen und Technik aus dem Militär generiert in den zivilen Bereich hineinwirken. Weniger wird jedoch auf technische Entwicklungen und Wissenskomplexe geblickt, die gerade durch den Krieg unterbrochen oder gar dauerhaft vergessen wurden. Krieg ist somit gerade in Hinblick auf Technik und Wissen nicht immer der Vater aller Dinge. Die anschließende Paneldiskussion zeigte, dass nicht nur begrifflich eine Oszillation festgestellt werden kann. Masse macht es nicht. »Ein Mehr an Technik gewinnt Kriege« stimmt so einfach nicht. Es bedarf vielmehr besserer Technik. Diese Sicht wurde um den Kommentar erweitert, dass mit Rückblick auf das 20. Jahrhundert eine Erzählung erkennbar ist, dass eben nicht nur bessere Technik Kriege entscheide, sondern der Faktor Mensch weiterhin entscheidend bleibe. Nur gut ausgebildete Soldaten können bessere Technik so einsetzten, dass diese tatsächlich über Sieg oder Niederlage entscheidet.

Die zweite Sektion überschrieben mit »Produktion und Verarbeitung von Wissen durch die Organisation« eröffnete Helmut Maier (Wuppertal) zu »›Der Konnex mit der Wehrmacht ist vollkommen.‹ Zum Verhältnis von Militär und ziviler Ressortforschung bis 1945«. Ausgelöst durch die Hochindustrialisierung habe das Wissenschafts- und Innovationssystem des Deutschen Reiches ab den 1870er Jahren einen grundlegenden Wandel durchlaufen. Überkommene Wissensformen und -bestände hätten nicht mehr genügt, um etwa die sich etablierenden komplexen Produktionsverfahren abzubilden. Die Folge sei eine Gründungswelle staatlicher wissenschaftlich-technischer Institutionen gewesen. Auch das Militär rezipierte diese Vorgänge und schuf in der Folge eigene technowissenschaftliche Versuchsanstalten und militärtechnische Akademien, die zum Träger der militärischen Ressortforschung avancierten. Diese Entwicklung markierte den Transfer regionaler und nationaler Wissenschafts- und Innovationssysteme in eine neue Epoche der Indienststellung der Ressource Wissenschaft für die Bedürfnisse des Staates, der Industrie und des Militärs. Am Beispiel der Abteilung »Prüf 6« des Waffenamtes wurde die Verflechtung mit Ressortforschungsanstalten exemplifiziert.

Michael Wala (Bochum) widmete sich den Militärmissionen der Reichswehr in den USA. Schon die letzten Monate des Ersten Weltkrieges hätten gerade den Deutschen gezeigt, dass die Vereinigten Staaten von Amerika als bedeutendste politische, wirtschaftliche und als stärkste militärische Macht aus dem Konflikt hervorgehen würden. Das Verhältnis beider Nationen war zudem nicht so tiefgreifend belastet wie die Beziehungen Deutschlands zu den übrigen ehemaligen Kriegsgegnern auf dem europäischen Kontinent. Gerade dies mag ursächlich dafür sein, dass sich die junge Weimarer Republik primär gen USA orientierte, auch weil seitens der USA dem nun demokratischen Deutschland ein Vertrauensvorschuss eingeräumt wurde. Entsprechend weniger kritisch war man in den USA, wenn es um den Aufbau neuer Streitkräfte in Deutschland ging. Die Restriktionen des Versailler Vertrages hätten bedingt, dass sich die Reichswehr neueste waffentechnische Erkenntnisse aus dem Ausland beschaffen musste, so Wala. Gerade in diesem Punkt konnte man in den USA am ehesten hoffen, Informationen für eine Wiederaufrüstung zu erhalten, die dann in den Aufbau des geheimen Ausbildungs- und Rüstungskomplexes in der UdSSR einfließen konnten. Der Vortrag gipfelte in der Aussage, dass Militärgeschichte nicht nur Kriegsgeschichte sei. Sie umfasse ebenso die Technikgeschichte oder die Geschichte der internationalen Beziehungen. Ohne gut funktionierende internationale Beziehungen hätten letztlich die deutschen Studiengruppen der Reichswehr schwerlich die Ford-Werke besuchen, Prozesse und technisches Know-how kennenlernen können. In der Diskussion ging es um die Produktion und Verarbeitung von Wissen. Die Frage kam auf, wie das Dokumentationswesen funktionierte, wie produziertes Wissen zugänglich gemacht wurde. Als Beispiel wurde die Technische Universität Berlin genannt, die Bibliotheksressourcen erschloss. Industriebetriebe machten ebenso zunehmend Wissen zur Verarbeitung zugänglich. Beides führte zu einer Beschleunigung des Wissenstransfers.

In der dritten Sektion »Wissen über Waffen« trat das (militär-)technische Artefakt näher ins Blickfeld. Lukas Grawe (Bremen) trug vor zu: »Technisches Wunderwerk oder strategischer Fehlgriff? Entwicklung, Erprobung und Einsatz des 42-cm-Mörsers ›Dicke Bertha‹«. Anhand des Artilleriegeschützes wurde das Zusammenspiel der preußisch-deutschen Militärbehörden mit der Industrie veranschaulicht. Beide Varianten der »Dicken Bertha« sind zu betrachten: das rund 150 Tonnen schwere Gamma-Gerät, das nur mittels Eisenbahn transportiert werden konnte und eine aufwendige Geschützbettung aus Beton benötigte, sowie das nur rund 45 Tonnen schwere M-Gerät, das mit einer Radlafette nebst Radgürteln ausgestattet war und auf einem Motorschlepper transportiert werden konnte. Am Umgang mit diesen schweren Geschützen konnte Grawe verdeutlichen, wie technisch unbedacht der Generalstab seinerzeit handelte. Obwohl der Erfolg des Kriegsplans wesentlich vom Faktor Geschwindigkeit abhing, sah man von der Forderung nach beweglicher schwerster Artillerie ab und konzentrierte sich auf das nur mit größtem Aufwand zu bewegende Gamma-Gerät. Die Geschütze konnten vor Beginn des Ersten Weltkriegs nicht mehr ausreichend erprobt werden. Dennoch stützten sich die Planungen des Generalstabs auf die Schlagkraft dieser Waffe. Im Hinblick auf Entwicklung, Erprobung und Einsatz der 42-cm-Mörser lässt sich zeigen, so Grawe, dass im Zusammenspiel der preußisch-deutschen Militärbehörden weniger das Technikwissen als vielmehr das Techniknichtwissen im Vordergrund stand.

Wie man einem solchen »Techniknichtwissen« hätte vorbeugen können, demonstrierte Adrian Wettstein (Zürich) in seinem Vortrag über die Sammlung und Verbreitung technischen Wissens über sowjetische Panzer im deutschen Heer 1937–1945. Zunächst erläuterte Wettstein, wie es um den deutschen Wissensstand über sowjetische Panzer vor Kriegsbeginn bestellt war, und aus welchen Quellen sich dieser speiste. Die schlichte Auswertung verschiedener Printmedien, die ab 1941 den Soldaten an die Front geliefert wurden, hätte die Lage deutlich erhellt. In diesen Medien habe man detaillierte Typeninformationen von technischem Großgerät sowie Mittel und Methoden zu ihrer Bekämpfung gefunden. Die Informationen entstammten diversen Quellen. Zu nennen wäre die Aufklärung durch deutsche Offiziere vor Kriegsbeginn, die Analyse der im Spanischen Bürgerkrieg eingesetzten sowjetischen Panzerkampfwagen oder die Befragung von Überläufern. Mit dem Angriff auf die Sowjetunion durch die Wehrmacht 1941 »explodierte« förmlich das begrenzte deutsche Vorkriegswissen über das sowjetische Militär. Die bisher oft nur beschriebenen Waffen und Geräte konnten nach Erbeutung untersucht und getestet werden. Diese Inspektionen geschahen sowohl an der Front als auch nach Transport ins Reich bei spezialisierten Einrichtungen. Eine große Bedeutung kam den Verhören von Kriegsgefangenen zu. Die Verteilung des Wissens innerhalb des Heeres habe sich je nach Interessenlage der beteiligten Akteure unterschiedlich gestaltet. Panzer- und Panzerjägerverbände hätten sich aufgrund ihrer Aufgaben für die technischen Fähigkeiten gegnerischer Panzer mehr als andere Waffengattungen interessiert. Vor allem das Heereswaffenamt habe dezidiert mehr zur Bauweise des Kampfpanzers T-34 wissen wollen, um daraus Schlüsse für den eigenen Panzerbau zu gewinnen. Die lebhaft geführte Paneldiskussion ließ erkennen, dass das Forschungsfeld des Wissens über Waffen mannigfaltige Erkenntnismöglichkeiten bietet. Das Wissen über Innovationsprozesse und militärischen Bedarf ist durchaus ausbaufähig. Auch sollte das waffentechnische Wissen nicht statisch gedacht, sondern auf die unterschiedlichen Kontexte in Kriegs- und Friedenszeiten bezogen werden. Besonders der Wissenstransfer durch die Auswertung von Beutewaffen stellt einen bisher unbeleuchteten Teilaspekt der Wissensgewinnung dar.

Die vierte Sektion »Wissenstechniken« eröffnete Oliver Kann (Mühlheim) mit seinem Vortrag »Kartographie am Vorabend des Weltkrieges. Das Beispiel der ›Karte des Deutschen Reiches‹«. An der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert habe die institutionelle Kartografie in Deutschland den Ruf gehabt, sehr fortschrittlich zu sein. Sie zeichnete sich durch hohe technologische und wissenschaftliche Standards aus und war keine rein militärische Domäne, sondern lebte vom Austausch mit dem zivilen Sektor. Am Beispiel der mit großem finanziellen und wissenschaftlichen Aufwand erstellten Reichskarte konnte dieser Austausch und die Zirkulation militärischen Kartenwissens zum Ende des 19. Jahrhunderts veranschaulicht werden. Gleichwohl werden die Grenzen dieser Verquickungen und nicht zuletzt das Fortschrittsnarrativ an sich – besonders vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges – weiter zu hinterfragen sein. Denn gerade deutschsprachiges Kartenmaterial zu Frankreich oder Russland habe nicht vorgelegen, Maßstäbe, Bezeichnungen und Entfernungsangaben hätten zum deutschen Standard differiert.

Florian Altenhöner (Berlin) präsentierte sein Projekt »›An die Zeichentische der alliierten Flugzeugindustrie heranzukommen‹: Die Gruppe IT/Lw der Abwehr und der Faktor Technik, 1939–1944/1945«. Der Referent stellte die Arbeitsgruppe Technik/Luftwaffe des Amtes Ausland/Abwehr im Oberkommando der Wehrmacht vor. Deren Aufgabe habe darin bestanden, die Entwicklungstätigkeit gegnerischer Luftstreitkräfte zu erkunden. Das von dieser Abteilung der Abwehr generierte Wissen (zumeist durch den Einsatz von Agenten) sei grundsätzlich nur als »Rohinformation« an die Auswertungsorganisationen der Wehrmachtsteile gegangen. Wissensquellen waren auch hier die oben schon genannten: Analyse von erbeutetem Gerät und Dokumenten, »technische Vernehmungen« von Kriegsgefangenen und die Auswertung von Fachliteratur. Am Beispiel der Gruppe I Technik/Luftwaffe (Abwehr I/TLw) wurde festgestellt, dass der Prozess der Transformation von Rohinformationen zu Wissen in der Regel nicht rekonstruierbar ist. Ebenso wenig ist ermittelbar, aus welcher Quelle eine bestimmte Information stammt.

Rüdiger Bergien (Berlin) widmete sich der Fragestellung »Counter Intelligence und Computer. Die EDV-Einführung in westdeutschen Nachrichtendiensten als transatlantischer Wissenstransfer«. Die westlichen Nachrichtendienste erfuhren seit den 1950er Jahren eine massive Expansion der zu verarbeitenden Informationen. Bergien ging der zentralen Frage nach, wie EDV-Technik und -Wissen in die Nachrichtendienste gelangte. Drei Wege konnten nachgezeichnet werden:

  1. durch die Rekrutierung von technischen Experten zumeist in der Frühphase der Nachrichtendienste,

  2. durch die Hersteller der Systeme selbst und

  3. durch Partnerdienste.

Gerade die westdeutschen Dienste hätten vom Bestreben der technischen Aufwertungen seitens der CIA profitiert. Generell wurde festgestellt, dass in west- und ostdeutschen Nachrichtendiensten der Druck zur Einführung von EDV-Systemen sehr hoch war und schon früh ein hoher Ressourceneinsatz stattfand. Die Paneldiskussion brachte einige Präzisierungen. So konnte herausgearbeitet werden, dass Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg nicht nur zu ihrem Technikwissen verhört, sondern auch gezielt abgehört wurden. Schon im Ersten Weltkrieg separierte man gefangene technische Spezialisten, die dann von technischen Spezialisten auf deutscher Seite vernommen wurden. In Bezug auf den Vortrag zur nachrichtendienstlichen EDV-Einführung stellte sich heraus, dass etwa die Staatssicherheit der DDR in puncto EDV auf Augenhöhe mit dem KGB agierte, es aber zu keinem nennenswerten Austausch beider Dienste kam.

In der fünften Sektion »Akteure« zeigte Philipp Münch (Potsdam) unter dem Titel »Zwischen Wissenschaft, Privatwirtschaft und Westalliierten: Relevante Akteursgruppen bei der Einführung von ›Operations Research‹ (OR) in die Bundeswehr«, wie ziviles naturwissenschaftlich-mathematisches Wissen in das militärisch-operative Wissen der Bundeswehr integriert wurde. Dies gelang primär mittels spezialisierter Akteursgruppen (OR-technoscientific experts), die in den ersten Jahrzehnten der Bundeswehr OR in den deutschen Streitkräften verbreiten halfen, vor allem durch zivile Vertreter der US-Streitkräfte, Vertreter des NATO-Verwaltungsstabs, Mitarbeiter der deutschen Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft (IABG) und Vertreter von mit Forschung beauftragten Stellen im Bundesministerium der Verteidigung bzw. in der Bundeswehr. OR entstammt der zivilen Betriebswirtschaftslehre und habe sich ab den 1930er Jahren in den britischen und US-Streitkräften verbreitet. Es stellte die mathematisch-statistische Methode für naturwissenschaftliche, d. h. vor allem systemtheoretische Annahmen dar. So konnte im Vortrag ein Vergleich des »Body Counts« der US-Streitkräfte in Vietnam mit dem Break-even-Point der Wirtschaftswissenschaften gezogen werden. Die Gewinnschwelle des »Body Counts« wird demnach überschritten, wenn sich die gegnerischen Verluste quantitativ von den eigenen deutlich absetzen.

Christian Kehrt (Braunschweig) lenkte den Blick auf »Militärische Hightechzukünfte. Theodore von Kármán als wissenschaftlicher Berater der NATO«. Kármáns Karriere sei geprägt durch seine enge und langanhaltende Beziehung zum Militär, insbesondere zur US Air Force und NATO. Kármán sei ein international gut vernetzter, führender Aerodynamiker gewesen, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entscheidend zum Ausbau der Aerodynamik in Deutschland und dann in den USA beigetragen habe. Gemäß dem Credo Kármáns sollte eine enge Zusammenarbeit zwischen Militär, Politik und Wissenschaft bestehen. Von entsprechender Bedeutung war seine Expertise. Die Problematik einer zunehmenden technischen Komplexität und die damit verbundenen Herausforderungen für die Kriegführung sollten durch das 1960 gegründete Kármán Committee der NATO beantwortet werden. Die NATO sei auch durch den Einfluss Kármáns zu einem multidisziplinären und multinationalen Wissensnetzwerk avanciert, das dezidiert Zukunftswissen zu Fragen der automatisierten Kriegführung generiert habe.

In ihrem Vortrag »Mit Technik aus der Identitätskrise. Die Rolle von Technologie in der Reformulierung von (soldatischer) Männlichkeit in West-Deutschland« beleuchtete Janine Funke (Potsdam) den Zusammenhang von Technik, Ideologie und Geschlecht. Als nach 1945 in Ost- und Westdeutschland militärische Strukturen wieder aufgebaut und Streitkräfte in beiden deutschen Staaten gegründet wurden, hätten Prozesse grundlegender Neuausrichtung in fast allen militärischen Sphären begonnen. Computer hätten eine Schlüsselrolle bei der Gründung der ost- und westdeutschen Militärorganisationen in den 1950er und frühen 1960er Jahren gespielt. Die neuen technologischen Möglichkeiten etwa zur automatisierten Kriegführung waren Bestandteil des militärischen Diskurses sowohl in der NVA als auch in der Bundeswehr. Dem Computer innerhalb militärischer Verbände eine exponierte operative Rolle zukommen zu lassen, hätte die Rehabilitierung soldatischer Männlichkeit entgegengestanden. Die Maschine (der Computer) wurde letztlich zu einem Mittel, um militärische Identität in der frühen Bundeswehr neu zu definieren. In der Paneldiskussion wurde unterstrichen, dass sich gerade die im militärischen Umfeld agierenden Akteure und Akteurgruppen deutlich heterogen darstellten. Es gab nicht wenig Personal, das keine militärische Laufbahn oder einen militärischen Rang vorweisen konnte, da es aus dem zivilen Sektor kam. Das führte nachvollziehbarer Weise zu Widerständen bei den »gelernten« Militärs. Doch gerade das Netzwerk von Akteuren an den Schnittstellen von Industrie und Militär ermöglichte einen Wissenstransfer. In dieser Frage ist die Betrachtung der transnationalen Ebene besonders im Kontext des Kalten Krieges interessant. Noch immer werden das Militär und die dort aktiven Akteure zu sehr im nationalen Kontext gedacht.

Die letzte Sektion »Medien« richtete den Blick auf Militärzeitschriften im Zusammenhang mit Wissenstechniken. Markus Pöhlmann (Potsdam) referierte zu »Militärperiodika und Technik in Deutschland (1890–1990)«. Militärperiodika, hier verstanden als Fachzeitschriften und Jahrbücher, seien eine Antwort auf die Herausforderung der Streitkräfte durch die Technisierung und Verwissenschaftlichung des Militärischen im 19. Jahrhundert gewesen. Neben Fragen der Ausbildung, der Taktik, des inneren Dienstes, der Militärpolitik und der Kriegsgeschichte sei die Technik ein zunehmend zentrales Themenfeld geworden. Im Rahmen der Technisierung auch im Militär formte sich ein neuer Offiziertypus: der Technikoffizier. Dieser musste seinen Stand und seine Rolle erst finden und definieren. Dem entgegen stand der überkommene etablierte Truppenoffizier, getragen von einem auf Tradition basierenden Ethos. Das Aufkommen eigenständiger, militärischer Technikperiodika deute auf die besondere Relevanz dieses Themenfeldes und die Spezialisierung des Fachdiskurses in der Epoche hin. Es sei jedoch anzumerken, dass diese Periodika Medien des Friedensdiskurses darstellen, im Krieg seien sie zumeist eingestellt worden oder es wären andere Formate (Merkblätter, Erfahrungsberichte und dergleichen) an ihre Stelle getreten. Die Beiträge der Paneldiskussion unterstrichen den hohen Quellenwert der Militärperiodika etwa für die Militär- und Technikgeschichte. Ein kritischer Einwand gab zu bedenken, dass diese Periodika allerdings auch unter die Zensur fielen oder dort gar wissentlich Falschmeldungen lanciert wurden. Durch den Verlust wichtiger Quellenbestände (Archiv des Verlages E. S. Mittler & Sohn oder das Heeresarchiv Potsdam) fehlen wichtige Quellen zur Gegenprüfung. Auf die Frage nach dem Schwerpunkt der Technikdebatte vor dem Beginn des Ersten Weltkrieges wurde konstatiert, dass die Debatten der Teilstreitkräfte getrennt voneinander stattfanden und die im Diskurs stehenden Akteure durch die Flut an Innovationen schlichtweg überfordert waren.

Die Abschlussdiskussion der Veranstaltung spiegelte die breite thematische Ausrichtung des Workshops wider. Eine kritische Betrachtung der eigenen und historischen Technikdeutungen, Narrative und Mythen wurde eingefordert. Kriegserfahrungen erwiesen sich als wesentliche Basis, Wissen zu generieren. Die Zeit des Krieges ist dabei eher von der »Praxis des Gefechtes« geprägt, da im Krieg tendenziell wenig Zeit bleibt, umfassende theoretische Lerneffekte aufzugreifen oder umzusetzen. Vielmehr spielt die Adaptionsfähigkeit der Militärorganisation auf allen Ebenen eine Rolle. Im Gegensatz dazu stehen Friedenszeiten, die von der »Theorie des Manövers« geprägt worden seien. In diesen ruhigeren Phasen könne zwar relativ viel Zeit zum Theoretisieren aufgewendet, aber dennoch nicht das gelernt werden, was tatsächlich im Krieg passiere. Der Themenkomplex von Technikwissen und Wissenstechniken im Militär sollte zukünftig, so der Tenor der Tagung, noch stärker fächerübergreifend betrachtet werden. Der Technikfokus solle nicht nur auf Techniknutzende gerichtet sein, sondern auch andere Akteure einbeziehen. Untersuchungen zu Wissensproduzenten und Produktionswissen böten sich zum Beispiel an.

Online erschienen: 2021-11-12
Erschienen im Druck: 2021-11-10

© 2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Artikel in diesem Heft

  1. Frontmatter
  2. Frontmatter
  3. Aufsätze
  4. »Die Waffe Mensch«
  5. The American Expeditionary Forces, Communications and the First World War: A Case Study in Inter-Allied Learning
  6. Die Aktion »Verwüstung«
  7. Forschungsbericht
  8. Martial Culture in Medieval Towns
  9. Nachrichten aus der Forschung
  10. »Vereinte Militärgeschichte: Der Arbeitskreis Militärgeschichte e.V. und die Entwicklung einer historischen Subdisziplin«
  11. »Technikwissen und Wissenstechniken im deutschen Militär seit 1890«
  12. Buchbesprechungen, Allgemeines
  13. Alexander Demandt, Grenzen. Geschichte und Gegenwart, Berlin: Propyläen 2020, 656 S., EUR 28,00 [ISBN 978‑3‑549‑07498‑5]
  14. Buchbesprechungen, Allgemeines
  15. Martyn Rady, Die Habsburger. Aufstieg und Fall einer Weltmacht. Aus dem Englischen von Henning Thies, Berlin: Rowohlt 2021, 624 S., EUR 34,00 [ISBN 978‑3‑7371‑0108‑0]
  16. Wolfgang Krieger, Die Deutschen Geheimdienste. Vom Wiener Kongress bis zum Cyber War, München: C. H. Beck 2021, 128 S., EUR 9,95 [ISBN 978‑3‑406‑76432‑5]
  17. Wolfgang Krieger, Die Deutschen Geheimdienste. Vom Wiener Kongress bis zum Cyber War, München: C. H. Beck 2021, 128 S., EUR 9,95 [ISBN 978‑3‑406‑76432‑5]
  18. Eckard Michels, Fremdenlegion. Geschichte und Gegenwart einer einzigartigen militärischen Organisation, Freiburg i.Br. [u. a.]: Herder 2020, 463 S., EUR 40,00 [ISBN 978‑3‑451‑38533‑9]
  19. Eckard Michels, Fremdenlegion. Geschichte und Gegenwart einer einzigartigen militärischen Organisation, Freiburg i.Br. [u. a.]: Herder 2020, 463 S., EUR 40,00 [ISBN 978‑3‑451‑38533‑9]
  20. Kerstin S. Jobst, Geschichte der Krim. Iphigenie und Putin auf Tauris, Berlin [u. a.]: De Gruyter Oldenbourg 2020, IX, 384 S., EUR 39,95 [ISBN 978‑3‑11‑051808‑5]
  21. Kerstin S. Jobst, Geschichte der Krim. Iphigenie und Putin auf Tauris, Berlin [u. a.]: De Gruyter Oldenbourg 2020, IX, 384 S., EUR 39,95 [ISBN 978‑3‑11‑051808‑5]
  22. Friedrich Freiherr Kreß von Kressenstein. Bayerischer General und Orientkenner. Lebenserinnerungen, Tagebücher und Berichte 1914–1946. Hrsg. von Winfried Baumgart unter Mitwirkung von Giorgi Astamadze, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2020, 741 S., EUR 89,00 [ISBN 978‑3‑506‑70344‑6]
  23. Friedrich Freiherr Kreß von Kressenstein. Bayerischer General und Orientkenner. Lebenserinnerungen, Tagebücher und Berichte 1914–1946. Hrsg. von Winfried Baumgart unter Mitwirkung von Giorgi Astamadze, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2020, 741 S., EUR 89,00 [ISBN 978‑3‑506‑70344‑6]
  24. Friedrich Freiherr Kreß von Kressenstein. Bayerischer General und Orientkenner. Lebenserinnerungen, Tagebücher und Berichte 1914–1946. Hrsg. von Winfried Baumgart unter Mitwirkung von Giorgi Astamadze, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2020, 741 S., EUR 89,00 [ISBN 978‑3‑506‑70344‑6]
  25. Friedrich Freiherr Kreß von Kressenstein. Bayerischer General und Orientkenner. Lebenserinnerungen, Tagebücher und Berichte 1914–1946. Hrsg. von Winfried Baumgart unter Mitwirkung von Giorgi Astamadze, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2020, 741 S., EUR 89,00 [ISBN 978‑3‑506‑70344‑6]
  26. Bernd Braun und Ulrike Hörster-Philipps, In jeder Stunde Demokratie. Joseph Wirth (1879–1956). Ein politisches Porträt in Bildern und Dokumenten. Hrsg. von der Joseph-Wirth-Stiftung e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt Freiburg, Freiburg i.Br.: Modo 2016, 216 S., EUR 49,00 [ISBN 978‑3‑86833‑159‑2]
  27. Bernd Braun und Ulrike Hörster-Philipps, In jeder Stunde Demokratie. Joseph Wirth (1879–1956). Ein politisches Porträt in Bildern und Dokumenten. Hrsg. von der Joseph-Wirth-Stiftung e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt Freiburg, Freiburg i.Br.: Modo 2016, 216 S., EUR 49,00 [ISBN 978‑3‑86833‑159‑2]
  28. Bernd Braun und Ulrike Hörster-Philipps, In jeder Stunde Demokratie. Joseph Wirth (1879–1956). Ein politisches Porträt in Bildern und Dokumenten. Hrsg. von der Joseph-Wirth-Stiftung e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt Freiburg, Freiburg i.Br.: Modo 2016, 216 S., EUR 49,00 [ISBN 978‑3‑86833‑159‑2]
  29. Bernd Braun und Ulrike Hörster-Philipps, In jeder Stunde Demokratie. Joseph Wirth (1879–1956). Ein politisches Porträt in Bildern und Dokumenten. Hrsg. von der Joseph-Wirth-Stiftung e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt Freiburg, Freiburg i.Br.: Modo 2016, 216 S., EUR 49,00 [ISBN 978‑3‑86833‑159‑2]
  30. Routledge Handbook of Naval Strategy and Security. Ed. by Joachim Krause and Sebastian Bruns, London, New York: Routledge 2016, XXIV, 398 S., £ 145.00 [ISBN 978‑1‑138‑84093‑5]
  31. Routledge Handbook of Naval Strategy and Security. Ed. by Joachim Krause and Sebastian Bruns, London, New York: Routledge 2016, XXIV, 398 S., £ 145.00 [ISBN 978‑1‑138‑84093‑5]
  32. Routledge Handbook of Naval Strategy and Security. Ed. by Joachim Krause and Sebastian Bruns, London, New York: Routledge 2016, XXIV, 398 S., £ 145.00 [ISBN 978‑1‑138‑84093‑5]
  33. Routledge Handbook of Naval Strategy and Security. Ed. by Joachim Krause and Sebastian Bruns, London, New York: Routledge 2016, XXIV, 398 S., £ 145.00 [ISBN 978‑1‑138‑84093‑5]
  34. Altertum und Mittelalter
  35. Thomas Fischer, Gladius. Roms Legionen in Germanien. Eine Geschichte von Caesar bis Chlodwig, München: C. H. Beck 2020, 344 S., EUR 26,00 [ISBN 978‑3‑406‑75616‑0]
  36. Martin Clauss, Militärgeschichte des Mittelalters, München: C. H. Beck 2020, 128 S., EUR 9,95 [ISBN 978‑3‑406‑75752‑5]
  37. Frühe Neuzeit
  38. The Military in the Early Modern World. A Comparative Approach. Ed. by Markus Meumann and Andrea Pühringer, Göttingen: V&R unipress 2021, 312 S. (= Herrschaft und soziale Systeme in der Frühen Neuzeit, 26), EUR 45,00 [ISBN 978‑3‑8471‑1013‑2]
  39. Ronald G. Asch, Vor dem Großen Krieg. Europa im Zeitalter der spanischen Friedensordnung 1598–1618, Darmstadt: wbg Theiss 2020, 446 S., EUR 60,00 [ISBN 978‑3‑534‑27222‑8]
  40. Regine Elhs, »Her grefwe Bengts sekreterare« – Balthasar Ehrenstolpe als diplomatischer Grenzgänger am schwedischen Hof (1689–1702), Hamburg: Verlag Dr. Kovač 2019, 341 S. (= Schriftenreihe der David-Mevius-Gesellschaft, 13), EUR 98,80 [ISBN 978‑3‑339‑11066‑4]
  41. Regine Elhs, »Her grefwe Bengts sekreterare« – Balthasar Ehrenstolpe als diplomatischer Grenzgänger am schwedischen Hof (1689–1702), Hamburg: Verlag Dr. Kovač 2019, 341 S. (= Schriftenreihe der David-Mevius-Gesellschaft, 13), EUR 98,80 [ISBN 978‑3‑339‑11066‑4]
  42. Norbert Furrer, Der arme Mann von Brüttelen. Lebenswelten eines Berner Söldners und Landarbeiters im 18. Jahrhundert, Zürich: Chronos 2020, 229 S., CHF 38.00 [ISBN 978‑3‑0340‑1558‑5]
  43. Norbert Furrer, Der arme Mann von Brüttelen. Lebenswelten eines Berner Söldners und Landarbeiters im 18. Jahrhundert, Zürich: Chronos 2020, 229 S., CHF 38.00 [ISBN 978‑3‑0340‑1558‑5]
  44. Marian Füssel, Der Preis des Ruhms. Eine Weltgeschichte des Siebenjährigen Krieges 1756–1763, 2., durchges. Aufl., München: C.H. Beck 2020, 656 S., EUR 32,00 [ISBN 978‑3‑406‑74005‑3]
  45. Marian Füssel, Der Preis des Ruhms. Eine Weltgeschichte des Siebenjährigen Krieges 1756–1763, 2., durchges. Aufl., München: C.H. Beck 2020, 656 S., EUR 32,00 [ISBN 978‑3‑406‑74005‑3]
  46. 1789—1870
  47. Wilhelm Wieprecht (1802–1872). Korrespondenz, Schriften und Dokumente zu Leben und Wirken. Hrsg. und komm. von Achim Hofer und Lucian Schiwietz. Mit einem Werkverzeichnis von Achim Hofer, Würzburg: Königshausen & Neuhaus 2020, XXVI, 827 S., EUR 74,00 [ISBN 978‑3‑8260‑7034‑1]
  48. 1871—1918
  49. Hermann Pölking-Eiken und Linn Sackarnd, Der Bruderkrieg. Deutsche und Franzosen 1870/71, Freiburg i.Br. [u. a.]: Herder 2020, 686 S., EUR 38,00 [ISBN 978‑3‑451‑38456‑1]
  50. Die militärische Elite des Kaiserreichs. 24 Lebensläufe. Hrsg. von Lukas Grawe, Darmstadt: wbg Theiss 2020, 320 S., EUR 25,00 [ISBN 978‑3‑8062‑4018‑4]
  51. Die militärische Elite des Kaiserreichs. 24 Lebensläufe. Hrsg. von Lukas Grawe, Darmstadt: wbg Theiss 2020, 320 S., EUR 25,00 [ISBN 978‑3‑8062‑4018‑4]
  52. Die militärische Elite des Kaiserreichs. 24 Lebensläufe. Hrsg. von Lukas Grawe, Darmstadt: wbg Theiss 2020, 320 S., EUR 25,00 [ISBN 978‑3‑8062‑4018‑4]
  53. Friedrich Kirchner, Mit der SMS Kaiserin Elisabeth in Ostasien. Das Tagebuch eines Unteroffiziers der k.u.k. Kriegsmarine (1913–1920). Bearb. und hrsg. von Peter Pantzer und Nana Miyata, Wien [u. a.]: Böhlau 2019, 389 S., EUR 45,00 [ISBN 978‑3‑205‑23256‑8]
  54. Friedrich Kirchner, Mit der SMS Kaiserin Elisabeth in Ostasien. Das Tagebuch eines Unteroffiziers der k.u.k. Kriegsmarine (1913–1920). Bearb. und hrsg. von Peter Pantzer und Nana Miyata, Wien [u. a.]: Böhlau 2019, 389 S., EUR 45,00 [ISBN 978‑3‑205‑23256‑8]
  55. Friedrich Kirchner, Mit der SMS Kaiserin Elisabeth in Ostasien. Das Tagebuch eines Unteroffiziers der k.u.k. Kriegsmarine (1913–1920). Bearb. und hrsg. von Peter Pantzer und Nana Miyata, Wien [u. a.]: Böhlau 2019, 389 S., EUR 45,00 [ISBN 978‑3‑205‑23256‑8]
  56. Sebastian Bondzio, Soldatentod und Durchhaltebereitschaft. Eine Stadtgesellschaft im Ersten Weltkrieg, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2020, XII, 390 S. (= Krieg in der Geschichte, 113), EUR 89,00 [ISBN 978‑3‑506‑70427‑6]
  57. Ann-Katrin Fett, Briefe aus dem Krieg. Die Feldpost als Quelle von 1914 bis 1918, Stuttgart: Kohlhammer 2021, 195 S. (= Urban-Taschenbücher), EUR 28,00 [ISBN 978‑3‑17‑036744‑9]
  58. Oliver Kann, Karten des Krieges. Deutsche Kartographie und Raumwissen im Ersten Weltkrieg, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2020, VIII, 346 S., EUR 98,00 [ISBN 978‑3‑506‑70312‑5]
  59. Verheißung und Bedrohung. Die Oktoberrevolution als globales Ereignis. Hrsg. von Jörg Ganzenmüller, Redaktion: Katharina Schwinde, Köln [u. a.]: Böhlau 2019, 281 S. (= Europäische Diktaturen und ihre Überwindung, 25), EUR 35,00 [ISBN 978‑3‑412‑51124‑1
  60. Die Stunde der Matrosen. Kiel und die deutsche Revolution 1918. Hrsg. von Sonja Kinzler und Doris Tillmann, Darmstadt: wbg Theiss 2018, 304 S., EUR 29,95 [ISBN 978‑3‑8062‑3698‑9]
  61. Niemcy i Polska w trakcie i po zakończeniu pierwszej wojny światowej. Niemiecka polityka okupacyjna i nowa zachodnia granica Polski/Deutschland und Polen im und nach dem Ersten Weltkrieg. Deutsche Besatzungspolitik und die neue Westgrenze Polens, Red.: Bernd Martin [u. a.], Poznań: Instytut Historii UAM 2019, 572 S. (= Publikacje Instytutu Historii, 178), zł 50,00 [ISBN 978‑83‑66366‑00‑2]
  62. 1919–1945
  63. Jörn Leonhard, Der überforderte Frieden. Versailles und die Welt 1918–1923, München: C. H. Beck 2018, 1531 S., EUR 39,95 [ISBN 978‑3‑406‑72506‑7]
  64. Laslo Mago und Sebastian Rosenboom, Theodor Poretschkin. Die Lebenserinnerungen eines Nachrichtenoffiziers in Abwehr und Reichssicherheitshauptamt. Mit einem Vorwort von Sönke Neitzel, Berlin: be.bra 2019, 256 S., EUR 26,00 [ISBN 978‑3‑95410‑258‑7]
  65. Christian König, Aufklärer, Bomber, Seenotretter. See-Mehrzweckflugzeuge Heinkel He 59 und Heinkel He 115, Aachen: Helios 2020, 297 S., EUR 48,50 [ISBN 978‑3‑86933‑259‑8]
  66. Tomohide Ito, Militarismus des Zivilen in Japan 1937–1940. Diskurse und ihre Auswirkungen auf politische Entscheidungsprozesse, München: Iudicium 2019, 591 S. (= ERGA. Reihe zur Geschichte Asiens, 19), EUR 65,00 [ISBN 978‑3‑86205‑220‑2]
  67. Andrew Roberts, Feuersturm. Eine Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Aus dem Engl. von Werner Roller, München: C. H. Beck 2019, 896 S., EUR 39,95 [ISBN 978‑3‑406‑70052‑1]
  68. Heinz Magenheimer, Die deutsche militärische Kriegführung im II. Weltkrieg. Feldzüge – Schlachten – Schlüsselentscheidungen, Bielefeld, Garmisch-Partenkirchen: Osning 2019, 320 S., EUR 34,00 [ISBN 978‑3‑9819738‑3‑9]
  69. Dieter Keller, Das Auge des Krieges/The Eye of War. Ukraine 1941/42. Hrsg. von/Ed. by Norbert Moos, Berlin: Buchkunst Berlin 2020, 118 S., EUR 38,00 [ISBN 978‑3‑9819805‑2‑3]
  70. Dieter Keller, Das Auge des Krieges/The Eye of War. Ukraine 1941/42. Hrsg. von/Ed. by Norbert Moos, Berlin: Buchkunst Berlin 2020, 118 S., EUR 38,00 [ISBN 978‑3‑9819805‑2‑3]
  71. Aron Shneyer, Pariahs among Pariahs. Soviet-Jewish POWs in German Captivity, 1941–1945. Transl. from the Russian by Yisrael Cohen, Jerusalem: Yad Vashem 2016, 595 S., $ 58.00 [ISBN 978‑965‑308‑522‑0]
  72. Aron Shneyer, Pariahs among Pariahs. Soviet-Jewish POWs in German Captivity, 1941–1945. Transl. from the Russian by Yisrael Cohen, Jerusalem: Yad Vashem 2016, 595 S., $ 58.00 [ISBN 978‑965‑308‑522‑0]
  73. Ludger Tewes, Die Panzergrenadierdivision »Großdeutschland« im Feldzug gegen die Sowjetunion 1942 bis 1945, Essen: Klartext 2020, 1288 S., EUR 59,95 [ISBN 978‑3‑8375‑2089‑7]
  74. Ludger Tewes, Die Panzergrenadierdivision »Großdeutschland« im Feldzug gegen die Sowjetunion 1942 bis 1945, Essen: Klartext 2020, 1288 S., EUR 59,95 [ISBN 978‑3‑8375‑2089‑7]
  75. Iwan Lawrinenko und Michael Meyer, Drei »Falken« der II./JG 52 auf der Krim im Luftkampf um die Kertsch-Halbinsel (1943–1944). Eine Chronik aus sowjetischen Archiven, Aachen: Helios 2020, 200 S., EUR 36,50 [ISBN 978‑3‑86933‑248‑2]
  76. Iwan Lawrinenko und Michael Meyer, Drei »Falken« der II./JG 52 auf der Krim im Luftkampf um die Kertsch-Halbinsel (1943–1944). Eine Chronik aus sowjetischen Archiven, Aachen: Helios 2020, 200 S., EUR 36,50 [ISBN 978‑3‑86933‑248‑2]
  77. Magnus Pahl, Monte Cassino 1944. Der Kampf um Rom und seine Inszenierung, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2021, 331 S. (= Schlachten – Stationen der Weltgeschichte), EUR 29,90 [ISBN 978‑3‑506‑70441‑2]
  78. Magnus Pahl, Monte Cassino 1944. Der Kampf um Rom und seine Inszenierung, Paderborn [u. a.]: Schöningh 2021, 331 S. (= Schlachten – Stationen der Weltgeschichte), EUR 29,90 [ISBN 978‑3‑506‑70441‑2]
  79. Peter Negwer, Die Luftangriffe auf Rosenheim 1944–1945, Aachen: Helios 2020, 52 S., EUR 17,50 [ISBN 978‑3‑86933‑255‑0]
  80. Peter Negwer, Die Luftangriffe auf Rosenheim 1944–1945, Aachen: Helios 2020, 52 S., EUR 17,50 [ISBN 978‑3‑86933‑255‑0]
  81. Conrad Michaels, Rüstungsmanagement der Ministerien Todt und Speer. Das Beispiel Panzerentwicklung/Panzerkommission, Münster: Aschendorff 2020, X, 821 S., EUR 74,00 [ISBN 978‑3‑402‑24622‑1]
  82. Conrad Michaels, Rüstungsmanagement der Ministerien Todt und Speer. Das Beispiel Panzerentwicklung/Panzerkommission, Münster: Aschendorff 2020, X, 821 S., EUR 74,00 [ISBN 978‑3‑402‑24622‑1]
  83. Daniela Rüther, Der »Fall Nährwert«. Ein Wirtschaftskrimi aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, Göttingen: Wallstein 2020, 228 S., EUR 24,90 [ISBN 978‑3‑8353‑3744‑2]
  84. Daniela Rüther, Der »Fall Nährwert«. Ein Wirtschaftskrimi aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, Göttingen: Wallstein 2020, 228 S., EUR 24,90 [ISBN 978‑3‑8353‑3744‑2]
  85. Tagebuch (1926 bis 1945) der Rotkreuzschwester Klara im Heeressanitätsdienst. Eine Konstruktion der Wirklichkeit. Bearb. von Ludger Tewes, 2. Aufl., Köln: Gustav-Siewerth-Akademie 2020, 240 S. (= Beiträge und Miscellen, 11), EUR 16,80 [ISBN 978‑3‑945777‑02‑2]
  86. Tagebuch (1926 bis 1945) der Rotkreuzschwester Klara im Heeressanitätsdienst. Eine Konstruktion der Wirklichkeit. Bearb. von Ludger Tewes, 2. Aufl., Köln: Gustav-Siewerth-Akademie 2020, 240 S. (= Beiträge und Miscellen, 11), EUR 16,80 [ISBN 978‑3‑945777‑02‑2]
  87. Dagmar Pöpping, Passion und Vernichtung. Kriegspfarrer an der Ostfront 1941–1945, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2019, 249 S., EUR 30,00 [ISBN 978‑3‑525‑54145‑6]
  88. Dagmar Pöpping, Passion und Vernichtung. Kriegspfarrer an der Ostfront 1941–1945, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2019, 249 S., EUR 30,00 [ISBN 978‑3‑525‑54145‑6]
  89. Heike Frey, Lili Marleen hatt’ einen Kameraden. Musik in der Wehrmacht-Truppenbetreuung 1939–1945, Münster, New York: Waxmann 2020, 397 S. (= Populäre Kultur und Musik, 29), EUR 39,90 [ISBN 978‑3‑8309‑4254‑2]
  90. Heike Frey, Lili Marleen hatt’ einen Kameraden. Musik in der Wehrmacht-Truppenbetreuung 1939–1945, Münster, New York: Waxmann 2020, 397 S. (= Populäre Kultur und Musik, 29), EUR 39,90 [ISBN 978‑3‑8309‑4254‑2]
  91. Robert M. Zoske, Sophie Scholl: Es reut mich nichts. Porträt einer Widerständigen, Berlin: Propyläen 2020, 448 S., EUR 24,00 [ISBN 978‑3‑549‑10018‑9]
  92. Robert M. Zoske, Sophie Scholl: Es reut mich nichts. Porträt einer Widerständigen, Berlin: Propyläen 2020, 448 S., EUR 24,00 [ISBN 978‑3‑549‑10018‑9]
  93. Niels Schröder, »Gute Laune ist ein Kriegsartikel«. Deutsche und amerikanische Trickfilme, Comics und Cartoons als Mittel der Propaganda während des Zweiten Weltkrieges, Berlin: be.bra 2020, 438 S., EUR 44,00 [ISBN 978‑3‑95410‑239‑6]
  94. Niels Schröder, »Gute Laune ist ein Kriegsartikel«. Deutsche und amerikanische Trickfilme, Comics und Cartoons als Mittel der Propaganda während des Zweiten Weltkrieges, Berlin: be.bra 2020, 438 S., EUR 44,00 [ISBN 978‑3‑95410‑239‑6]
  95. Volker Ullrich, Acht Tage im Mai. Die letzte Woche des Dritten Reiches, 4. Aufl., München: C. H. Beck 2020, 317 S., EUR 24,00 [ISBN 978‑3‑406‑74985‑8]
  96. Volker Ullrich, Acht Tage im Mai. Die letzte Woche des Dritten Reiches, 4. Aufl., München: C. H. Beck 2020, 317 S., EUR 24,00 [ISBN 978‑3‑406‑74985‑8]
  97. Nach 1945
  98. Barbara Lier, Das »Hilfswerk 20. Juli 1944«. Die Geschichte der Hinterbliebenen der Hitler-Attentäter von 1944 bis 1974, Augsburg: Wißner 2020, 508 S. (= Schriftenreihe der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V., 28), EUR 38,90 [ISBN 978‑3‑95786‑236‑5]
  99. Bodo V. Hechelhammer, Spion ohne Grenzen. Heinz Felfe – Agent in sieben Geheimdiensten, München: Piper 2019, 400 S., EUR 24,00 [ISBN 978‑3‑492‑05793‑6]
  100. Die vergessene Vertreibung. Zwangsaussiedlungen an der innerdeutschen Grenze. Hrsg. von Volker Bausch, Mathias Friedel und Alexander Jehn, Berlin [u. a.]: De Gruyter Oldenbourg 2020, XI, 267 S., EUR 29,95 [ISBN 978‑3‑11‑066053‑1]
  101. Wolfgang Schmidt, Die Führungsakademie der Bundeswehr als historischer Ort. Ein geschichtlicher Streifzug durch 100 Jahre, Hamburg: KJM Buchverlag 2020, 161 S. (= Edition Gezeiten. Schriften zur norddeutschen Kultur und Geschichte, 5), EUR 18,00 [ISBN 978‑3‑96194‑119‑3]
  102. Peter Joachim Lapp, Arbeitsgemeinschaft ehemaliger Offiziere. DDR-Propaganda gegen die Bundeswehr, Aachen: Helios 2020, 200 S., EUR 22,80 [ISBN 978‑3‑86933‑251-2]
  103. Vietnam – ein Krieg in Bildern. Horst Faas und andere. Hrsg. von Berthold Petzinna und Renatus Schenkel, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag 2020, 240 S. (= Magdeburger Reihe, 31), EUR 18,00 [ISBN 978‑3‑96311‑212‑6]
  104. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  105. Gesamtinhaltsverzeichnis 2021
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