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Published/Copyright: August 15, 2019
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Bachelorstudiengang „Informationswissenschaften“ und Kontaktstudium „Bibliotheks- und Informationsmanagement“ an der Hochschule der Medien in Stuttgart

Seit dem Wintersemester 2018/19 setzt die Hochschule der Medien (HdM) in ihrem Bachelorstudiengang ein neues inhaltliches und strukturelles Konzept um. Zum Sommersemester 2019 erfolgte außerdem die Umbenennung von „Bibliotheks- und Informationsmanagement“ in „Informationswissenschaften“.

Nach einem gemeinsamen Grundstudium (1. und 2. Semester) wählen die Studierenden zwischen zwei Schwerpunkten: In „Bibliotheks-, Kultur- und Bildungsmanagement“ (BKBM) werden gesellschaftlich-kulturelle und pädagogische Kompetenzen sowie der Management-Bereich betont. Der Schwerpunkt „Daten- und Informationsmanagement“ (DIM) ist stärker technisch orientiert und fokussiert auf das Thema „Daten“. Die Profilierung erfolgt sowohl durch spezifische Pflichtveranstaltungen als auch durch Unterschiede beim Wahlangebot. Auch bei den von allen Studierenden zu belegenden Lehrveranstaltungen wurden neue Akzente gesetzt, so mit den Pflichtmodulen „Cultural Heritage, Digitalisierung“ und „Open Society“. Außerdem erwerben alle Studierenden – unabhängig von ihrer Profilierung – umfangreiche IT-Kompetenzen, insbesondere in den Bereichen Programmieren und Web-Technologien.[1]

Der Studiengang „Informationswissenschaften“ ist in das Gesamtkonzept der Fakultät „Information und Kommunikation“ eingebettet, das stark auf studiengangübergreifende Lehrveranstaltungen im Bereich der Schlüsselqualifikationen und wissenschaftlichen Grundlagen setzt (mit Modulen vom 1. bis ins 4. Semester). Betont wird außerdem das Lernen im Rahmen von Projekten, bei denen die Studierenden in interdisziplinären Teams mit externen Partnern an realen Problemstellungen arbeiten (6. und 7. Semester).

Ab dem Wintersemester 2019/20 besteht für Studierende mit abgeschlossener Ausbildung als Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (Fachrichtung Bibliothek) die Möglichkeit, ein um zwei Semester verkürztes „Short-Track-Studium“ zu absolvieren.

Neben dem Bachelorstudiengang bietet die HdM mit dem„Kontaktstudium Bibliotheks- und Informationsmanagement“[2] berufsbegleitende Weiterbildung auf akademischem Niveau an – kompakt und gezielt auf Berufstätige ausgerichtet. Es besteht aus in sich abgeschlossenen, einzeln buchbaren Weiterbildungsmodulen, die gezielt die beruflichen Erfahrungen der Teilnehmenden einbinden. Durch einen Mix aus kompakten Präsenzseminaren, E-Learning und Transferaktivitäten lassen sich die Weiterbildungsmodule gut in den Berufsalltag integrieren.

Nicht nur die Formate, sondern auch das Themenspektrum ist auf die Nachfrage Berufstätiger aller Sparten der Bibliotheks- und Informationsbranche ausgerichtet. Es umfasst Module aus den Bereichen Information Systems, Kultur & Bildung sowie Public Management. Wer möchte, kann die besuchten Weiterbildungsmodule mit einer Prüfung abschließen und damit Credit Points (ECTS) erwerben. Diese können in den berufsbegleitenden, akkreditierten Masterstudiengang Bibliotheks- und Informationsmanagement eingebracht werden und so zum Abschluss „Master of Arts“ führen.

Ordnungsgemäße Aktenführung

Zur ordnungsgemäßen Aktenführung äußert sich die Bundesregierung in ihrer Antwort (Drucksache 19/10084 vom 13. Mai 2019) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (Drucksache 19/9383). Danach ist jegliches Verwaltungshandeln „dem Grundsatz der ordnungsgemäßen Aktenführung verpflichtet, der wiederum auf dem Rechtsstaatsprinzip nach Artikel 20 Absatz 3 des Grundgesetzes (GG) beruht“. Nur durch die ordnungsgemäße Aktenführung werde „ein rechtsstaatlicher Verwaltungsvollzug, eine Rechtskontrolle durch Gerichte sowie Aufsichtsbehörden und eine Überprüfung durch die Parlamente gewährleistet“, schreibt die Bundesregierung weiter. Alle Beschäftigten einer Behörde seien diesen Prinzipien verpflichtet und an die jeweils geltenden Regelungen gebunden. Insgesamt haben die Grundsätze einer ordnungsgemäßen Aktenführung, die eine einheitliche und vollständige Dokumentation des Verwaltungshandelns einschließen, hohe Priorität.

Die ordnungsgemäße Aktenführung stellt der Antwort zufolge „die Pflicht der Behörde zur Aktenmäßigkeit und Regelgebundenheit dar“. Das Prinzip der Aktenmäßigkeit besage unter anderem, „dass alle entscheidungsrelevanten Unterlagen und Bearbeitungsschritte eines Geschäftsvorfalls in der Akte zu führen (Prinzip der Schriftlichkeit) sowie vollständig, wahrheitsgemäß und nachvollziehbar zu dokumentieren sind, und zwar unabhängig davon, ob eine Behörde als führendes Aktensystem noch papierbasiert oder elektronisch veraktet“. Hierzu können laut Vorlage auch Anmerkungen auf den Unterlagen selbst oder auf dort beigefügten Zetteln gehören. Solche beigefügten Anmerkungen und Hinweise würden vollständig zur Akte genommen oder – bei elektronischer Aktenführung – mit eingescannt, wenn sie aktenrelevant sind. Zu den aktenrelevanten Unterlagen zählen alle entscheidungserheblichen Informationen, unabhängig davon, auf welchem Weg sie die Behörde erreichen. Gegebenenfalls seien relevante Informationen zu verschriftlichen – zum Beispiel Telefonate oder SMS – beziehungsweise auszudrucken – beispielsweise Eingänge per E-Mail –, wenn als führende Akte noch ein papierbasiertes System existiert. Die Digitalisierung der Verwaltungsarbeit hat insofern zu keiner Veränderung des ausgeführten Grundsatzes einer ordnungsgemäßen Aktenführung geführt.

Digitalstudie 2019

Wie die Umfrage der Postbank bei insgesamt 3.126 bevölkerungsrepräsentativen Personen bis März 2019 ergab, sind die „digitalen Deutschen“ inzwischen im Schnitt 49,9 Stunden pro Woche online, das sind fast vier Stunden mehr als 2018. Bei der Internetnutzung zeigt sich weiterhin eine Kluft zwischen Jüngeren und Älteren: Die unter 40-Jährigen, die so genannten Digital Natives, sind pro Woche etwa 65 Stunden online. Ältere bringen es auf im Schnitt knapp 43 Stunden.

Zum Surfen nutzen die Deutschen am meisten ihr Smartphone (76 Prozent). Es ist erstmals seit der ersten Auflage der Studie im Jahr 2015 das Gerät Nummer eins, um im Netz unterwegs zu sein. 2018 lagen Smartphone und Laptop beziehungsweise Notebook noch gleich auf. Auch in der Altersgruppe ab 40 Jahren hat sich das Smartphone als das meistgenutzte Gerät zum Surfen etabliert, 2018 lag noch der mobile Computer an erster Stelle. Dieser belegt altersübergreifend nun Platz zwei mit 72 Prozent Nutzung. Weiter auf dem Vormarsch ist das Tablet, das von 46 Prozent der Deutschen (2018: 42 Prozent) verwendet wird. Ein kleines Revival erlebt der Desktop-PC: Nachdem der stationäre Computer mit Monitor und Maus in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgedrängt wurde, stieg die Nutzung in 2019 erstmals wieder auf 58 Prozent (2018: 54 Prozent). Das zeigt sich auch in der Zeit, die die Deutschen vor dem PC verbringen: 2019 waren es mit 13,8 Stunden pro Woche, 1,3 Stunden mehr als 2018.

Vor allem die Nutzung von Sprachassistenten wie Alexa oder Google Assistant sowie von Wearables wie Smartwatches zum Surfen hat spürbar zugenommen. Zehn Prozent der Deutschen (2018: fünf Prozent) sprechen mit Alexa oder Siri. Sechs Prozent (2018: vier Prozent) haben Wearables für sich entdeckt. Intelligente Sprachassistenten sind wöchentlich im Schnitt 1,7 Stunden im Einsatz, Smartwatches und Fitness-Tracker werden 1,8 Stunden pro Woche genutzt. Die unter 40-Jährigen kommen im Schnitt bereits auf gut drei Wochenstunden, in denen sie mit ihrer Smartwatch online sind, und 2,7 Wochenstunden für die Nutzung von Sprachassistenten. Es wird erwartet, dass Wearables wie Smartwatches die mobile Internetnutzung noch einmal stark verändern werden, und zwar auf Kosten der Smartphone-Nutzung, die 2019 stundenmäßig keinen Anstieg mehr verzeichnete.

Die Studie enthält auch eine Aufschlüsselung der durchschnittlichen Online-Nutzung nach Bundesländern. Die Spanne reicht von 40,5 Stunden im ländlich geprägten Schleswig-Holstein bis hin zu 62,9 Stunden in der Großstadt Berlin.

Nationale Forschungsdateninfrastruktur mit Direktorat in Karlsruhe

In der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) sollen die dokumentationswürdigen Datenbestände von Wissenschaft und Forschung für das gesamte deutsche Wissenschaftssystem systematisch erschlossen, vernetzt und nutzbar gemacht werden. Bislang sind sie zumeist dezentral, projektbezogen oder zeitlich begrenzt verfügbar. Bund und Länder werden die NFDI gemeinsam fördern und mit diesem digitalen Wissensspeicher eine Voraussetzung für neue Forschungsfragen, Erkenntnisse und Innovationen schaffen. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat im Mai 2019 beschlossen, das Direktorat der NFDI in Karlsruhe anzusiedeln sowie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das FIZ Karlsruhe mit den Aufgaben zu betrauen, die in der komplexen Gründungsphase anstehen. Zentrales Element der NFDI werden die Konsortien sein, in denen Nutzer und Anbieter von Forschungsdaten mit Einrichtungen der Informationsinfrastruktur zusammenwirken. Aufgrund der verkehrstechnisch guten Erreichbarkeit soll das Direktorat räumlich in der Innenstadt von Karlsruhe beheimatet werden. Formal wird die NFDI eine eigene Rechtspersönlichkeit werden, geleitet und koordiniert durch das Direktorat mit Geschäftsstelle. Das Mandat von KIT und FIZ Karlsruhe wird enden, sobald nach intensiver Aufbauarbeit die NFDI in diese eigene Rechtspersönlichkeit übergegangen ist.

Zertifikatskurs Data Librarian des ZBIW der TH Köln

Die fortschreitende Automatisierung und Digitalisierung der Wissenschaft führen zu einer rasant wachsenden Datenmenge im Forschungsbetrieb. Seit dem Wintersemester 2018/19 bietet die TH Köln deshalb den Bachelor-Studiengang Data and Information Science mit dem Schwerpunkt Data Librarian an. Um darüber hinaus Beschäftigte wissenschaftlicher Bibliotheken mit bereits abgeschlossenem Studium für dieses neue Feld zu qualifizieren, konzipierte das ZBIW–Zentrum für Bibliotheks- und Informationswissenschaftliche Weiterbildung den Zertifikatskurs Data Librarian. Der achtmonatige Kurs vermittelt in sechs Modulen Überblickswissen zu Programmierung, Analyse bibliothekarischer Daten, dem gesamten Forschungs(daten)prozess bis hin zu Lizenzen und ethischen Aspekten.

Der Kurs richtet sich an Beschäftigte wissenschaftlicher Bibliotheken mit einem Studien- oder Fachwirt-Abschluss und mindestens einem Jahr Berufserfahrung. Er ist als Blended Learning-Kurs mit E-Learning-Phasen und Präsenztagen konzipiert. Als Abschluss erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine ausführliche Teilnahmebescheinigung oder fakultativ nach Erstellung einer Facharbeit als Prüfung ein Zertifikat mit ausgewiesenen ECTS. Das ZBIW der TH Köln bietet den Zertifikatskurs erstmalig von November 2019 bis Juli 2020 an, die Kurskosten betragen 2.950 Euro. Beratung und Kontakt: TH Köln, ZBIW, Marvin Lanczek, Telefon 0221 8275-3695, marvin.lanczek@th-koeln.de, www.th-koeln.de/weiterbildung/zertifikatskurs-data-librarian_63393.php

Information Science: neuer Studiengang an der Hochschule Darmstadt

Im Wintersemester 2019/20 startet an der Hochschule Darmstadt (h_da) ein neuer Bachelor- und Master-Studiengang für Information Science. Er ersetzt den bisherigen Studiengang Informationswissenschaft. Ziel ist es Studierende zu Expertinnen und Experten im professionellen Umgang mit Daten, Informationen und Wissen auszubilden. Sie sollen so die im Zuge der Digitalisierung angehäuften großen meist unstrukturierten und weit verstreuten Datenmengen für Wirtschaft und Gesellschaft in Form von Wissen nutzbar machen können. Denn immer mehr Unternehmen und Einrichtungen sind darauf angewiesen, dass Information Scienticts die Digitalisierungsprozesse begleiten und Innovationen anstoßen. So sind denn auch die beruflichen Möglichkeiten der angehenden Information Scientists breit gefächert. Sie arbeiten für Bibliotheken, Verlage und Medienanstalten, für Unternehmen im Bereich Telekommunikation, IT und Software oder in der datenverarbeitenden Industrie.

Der sechssemestrigen Bachelorstudiengang beginnt jeweils im Wintersemester und vermittelt Studierenden auch durch praxisorientierte Projektmodule mit Daten, Informationen und Wissen kompetent umzugehen. Dabei können eigene Schwerpunkte gesetzt werden, beispielsweise in der Studienrichtung Bibliothekswissenschaft (Library Science).

Dazu beginnt im Winter- wie auch im Sommersemester ein viersemestriges Master-Studium. Es soll die technisch-wissenschaftlichen Fertigkeiten zur Aufbereitung, Analyse und zum menschlichen Umgang mit Informationen und Informationssystemen vertiefen. Hier stehen wissenschaftliche Herangehensweisen und forschungsorientierte Projektmodule im Vordergrund. Der erfolgreiche Master-Abschluss befähigt im nächsten Schritt zur Promotion. An der Hochschule Darmstadt bestehen hierfür Perspektiven im hochschulübergreifenden Promotionszentrum „Angewandte Informatik“, an dem die h_da beteiligt ist.

Informationen zur Bewerbung und zu den Zulassungsvoraussetzungen sind zu finden unter https://h-da.de/bewerben. Detaillierte Informationen zum Information Science-Studium finden sich unter https://iw.h-da.de/.

Published Online: 2019-08-15
Published in Print: 2019-08-06

© 2019 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Downloaded on 25.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/iwp-2019-2034/html
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