Zusammenfassung
Das Schreibzentrum der Bibliothek der FH Vorarlberg wurde 2014 gegründet und weist zwei konzeptionelle Besonderheiten auf, die sich wechselseitig bedingen: Zum einen ist es Teil der Bibliothek, zum anderen widmet es sich als Bibliothekseinrichtung nicht nur der Vermittlung von Schreibkompetenz, sondern auch ausdrücklich der Vermittlung von Informationskompetenz. Weitere Besonderheiten des Schreibzentrums sind die intensive abteilungsübergreifende Zusammenarbeit und die Breite des Angebots.
Abstract
The Library Writing Centre at FH Vorarlberg University of Applied Sciences was set up in 2014. It is characterised by two conceptual features that are mutually dependent upon each other. On the one hand, the centre, which is part of the library, teaches writing skills. On the other hand, as part of the library, the centre is also explicitly dedicated to teaching information literacy skills. Additional features of the centre are its intensive departmental cooperation and its wide range of offerings.
1 Eckdaten zur Bibliothek
Die Bibliothek der FH Vorarlberg ist eine junge Einrichtung und wurde im Jahr 1999 gegründet. Organisatorisch ist sie dem Verwaltungsbereich der FH Vorarlberg zugeordnet und untersteht direkt dem Geschäftsführer. Die Sammelschwerpunkte richten sich nach den Inhalten der an der FH Vorarlberg angebotenen Bachelor- und Masterstudiengänge und umfassen somit die Bereiche Wirtschaft, Technik, Gestaltung und Soziales mit einem Medienangebot von ca. 70 000 Medieneinheiten in Freihandaufstellung sowie einem stetig wachsenden elektronischen Angebot. Die Serviceangebote der Bibliothek stehen den ca. 1 200 Studierenden sowie den Lehrenden, Forschenden, Mitarbeitern und Absolventen der FH Vorarlberg, aber auch externen Interessierten zur Verfügung. Im Jahr 2015 hatte die Bibliothek 2 178 aktive Benutzer. Die Öffnungszeiten von knapp 60 Stunden pro Woche während des Semesters werden ausschließlich vom bibliothekarischen Stammpersonal abgedeckt. Die Bibliothek hat 9 Mitarbeiterinnen mit einem Stellenausmaß von 5,75 Vollzeitäquivalenten. Das Raumkonzept der Bibliothek mit Schulungsraum, einem Lesesaal, fünf Studierräumen sowie einem flexibel nutzbaren Zeitschriftenbereich ermöglicht die Abhaltung verschiedenster Veranstaltungen. Auch sämtliche Veranstaltungsformate des Schreibzentrums können in den Räumlichkeiten der Bibliothek stattfinden. Ergänzend zu den „klassischen“ Bibliotheksaufgaben betreut die Bibliothek den Shop der FH Vorarlberg und ist für den Druck und die Ausgabe der Campuskarten zuständig. Dadurch wird bei neuen Studierenden und Mitarbeitenden der FH Vorarlberg bereits zu Beginn ihrer Zeit an der FH Vorarlberg der Kontakt zur Bibliothek hergestellt. Insgesamt ist die FH Vorarlberg eine Institution mit kurzen Wegen und eine sehr persönliche Hochschule.

Raumkonzept des Nutzungsbereichs der Bibliothek der FH Vorarlberg
2 Entstehungsgeschichte
Die Bibliothek kooperiert seit ihrer Gründung eng mit dem Lehrbereich. Von Anfang an nahm sie das Aufgabenfeld der Informationskompetenzvermittlung wahr, sodass Bibliothekseinführungen und Recherche-Workshops im Rahmen von Lehrveranstaltungen angeboten werden konnten. Im Zuge dieser engen Kooperation wurde der Bedarf an Informations- und Schreibkompetenzvermittlung immer offensichtlicher. Und so wurde ein entsprechendes Weiterbildungsangebot gesucht und im Lehrgang „Schreibberatung an der Hochschule“ an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften gefunden. 2011 schlossen drei Hochschulmitarbeiter diesen Lehrgang erfolgreich ab. Dieser gemeinsame Lehrgangsbesuch brachte wertvolle Impulse und Anregungen für den Aufbau des Schreibzentrums. Die wohlwollende und engagierte Haltung der Kursleitung in der Person von Otto Kruse forderte auf, den Schritt zur Gründung eines Schreibzentrums vertiefter anzudenken.
Ausgehend von der Idee einer „Teaching Library“ wurden Konzepte und Ideen entwickelt, intensiv diskutiert und versuchsweise umgesetzt sowie evaluiert. Eine Pilotveranstaltungsreihe entstand, regte eine intensive hochschulinterne Diskussion an und bereitete die Gespräche mit den Entscheidungsträgern zur Institutionalisierung von informations- und schreibkompetenzfördernden Angeboten der Bibliothek vor. Ende 2013 mündeten die Bemühungen im Auftrag der Geschäftsleitung, das Teaching Library-Konzept im Fachhochschulkollegium zu präsentieren. Das Kollegium befürwortete einstimmig die Gründung einer entsprechenden Einrichtung. Kritisch angemerkt wurde dabei lediglich der Name „Teaching Library“. Dieser wurde als nicht selbsterklärend und potentiell missverständlich bezeichnet.
Auf der Suche nach einem geeigneten Namen wurde das „Zentrum für Informations- und Schreibkompetenz“ geboren. Diese unzweifelhaft selbsterklärende Bezeichnung musste jedoch aufgrund ihrer Länge und Sperrigkeit verworfen werden. So entschied man sich nach eingehender Recherche für den Begriff „Schreibzentrum der Bibliothek“ und tröstete sich damit, dass durch das Wort „Bibliothek“ implizit auch die Informationskompetenzvermittlung angeführt sei. Ausschlaggebend für die Bezeichnungswahl waren Marketingargumente. Das kurze Wort „Schreibzentrum“ ließ sich einfach und werbewirksam in der E-Mailadresse (schreibzentrum@fhv.at), auf der Homepage, dem Folder, dem Plakat und den Formatvorlagen für die Arbeitsunterlagen einbinden. Diese Informationsunterlagen wurden direkt nach dem Auftrag zum offiziellen Schreibzentrumsaufbau gestaltet, um den Nutzergruppen das neue Angebot näherzubringen. Begleitend wurden Kurzinformationen in ausgewählten Lehrveranstaltungen und bei hausinternen Treffen der Studiengangsleitungen und -administrationen, der Lehrbeauftragten, Studierendenvertretungen und Mitarbeiter durchgeführt. Heute gehen wir davon aus, dass dieser Begriff an der FH Vorarlberg gut verankert und klar mit den Aktivitäten der Bibliothek verknüpft ist.
3 Institutionelle Einbindung und Konzeption
Im Zuge der Konzipierung des Schreibzentrums wurde ausgangsoffen über die organisatorische Einbindung dieses Aufgabenbereiches diskutiert. Es wurde eine Vielzahl möglicher Einbindungsvarianten herausgearbeitet und bewertet. Für die Einrichtung des Schreibzentrums als Teil der Bibliothek waren schlussendlich sowohl organisatorische als auch inhaltliche Gründe maßgeblich. Die Bibliothek ist eine etablierte, in die Abläufe der Hochschule sehr gut integrierte Organisationseinheit. Ihre strukturellen, räumlichen und personellen Ressourcen bieten dem Schreibzentrum einen idealen Heimatort.
Die Bibliothek war gut geeignet, den neuen Aufgabenbereich organisatorisch aufzunehmen und aufzubauen. Es mussten daher keine neuen Verwaltungsstrukturen geschaffen werden. Die während der Bibliotheksöffnungszeiten ständig besetzte Infotheke der Bibliothek fungiert beispielsweise als zentrale Kontakt- und Vermittlungsstelle für alle Bibliotheksbereiche, also auch für das Schreibzentrum.
Auch die vorhandene Rauminfrastruktur konnte ohne aufwändige Um- oder Ausbauvorhaben für die Schreibzentrumsarbeit direkt genutzt werden (siehe Abb. 1). Der mit Beamer und 12 PCs ausgestattete Schulungsraum eignet sich für Bibliothekseinführungen und Workshops zur Vermittlung von Informationskompetenz wie für Schreibworkshops. Der als Treffpunkt nutzbare Zeitschriftenbereich bietet mit seiner kaffeehausähnlichen Möblierung eine entspannte Atmosphäre nicht nur fürs Zeitschriftenlesen. Er lässt sich gut für Peerfeedbacks zu Textzwischenschritten, für Vorträge und Diskussionen nutzen. Die Studierräume können nicht nur von Bibliotheksnutzern, sondern auch vom Schreibzentrum für die Einzel- und Kleingruppenberatungen gebucht werden. Die Stille des Lesesaals fördert nicht nur das lesende Lernen, sondern auch das Umsetzen der erhaltenen Beratungsimpulse. Und auch die weitere Bibliotheksinfrastruktur mit FH-Shop, Kopierer, Scanner etc. ist für Informations- und Schreibarbeit gleichermaßen geeignet.
Die Bibliothek war jedoch nicht nur aufgrund ihrer strukturellen und räumlichen Ressourcen prädestiniert, das Schreibzentrum organisatorisch aufzunehmen. Das Know-how der Bibliothekare insbesondere im Bereich der Informationskompetenz war und ist ein unverzichtbarer Input für das Schreibzentrum. Bibliotheksmitarbeiter besitzen allgemein sehr gute Grundlagen für die Beratungstätigkeit im Kontext des Wissenschaftlichen Schreibens.
Der Übergang zwischen den Kompetenzbereichen Informations- und Schreibkompetenz ist fließend. Das Schreiben akademischer Textsorten ist ohne vorausgehende fundierte Recherchearbeit nun mal nicht denkbar. Es wäre in diesem Kontext daher wenig befriedigend, Schreibkompetenz losgelöst von Informationskompetenz zu vermitteln. In einem Schreibzentrum, das Teil der Bibliothek ist, wird der Fokus „natürlicherweise“ auf beiden Kompetenzbereichen liegen und damit – so hoffen die Autorinnen – wirksamer sein. Die Bibliothek kann sich durch die Schreibzentrumsarbeit im für Bibliotheken immer wichtiger werdenden Aufgabenfeld der Kompetenzvermittlung positionieren.
Neben diesen beiden konzeptionellen Besonderheiten des Schreibzentrums – der Einbindung in die Bibliotheksorganisation und der übergangsfreien Vermittlung von Informations- und Schreibkompetenz – bedingen die Studierendenanzahl gepaart mit der fachlichen Breite der Hochschule eine standortspezifische Herangehensweise. Die überschaubare Größe der Hochschule mit ihren rund 1 200 Studierenden in den Geschäftsfeldern „Technik“, „Wirtschaft“, „Gestaltung“ und „Soziales“ ermöglicht die enge Zusammenarbeit mit allen Abteilungen und macht diese auch notwendig. Die Zahl derer, die im Schreibzentrum mitarbeiten, wird überschaubar bleiben. Zur Erhöhung der Informations- und Schreibkompetenz unserer Studierenden ist daher die enge abteilungsübergreifende Zusammenarbeit nötig. Das fachspezifische Know-how in den vier Geschäftsfeldern ist dabei genauso unverzichtbar wie die Angebotseinbindung diverser Supportabteilungen. Das Schreibzentrum sieht sich daher nicht nur als Anbieter eigenständiger Unterstützungsangebote, sondern auch als Plattform, auf der die vielfältigen Angebote aller Beteiligtengruppen für alle Nutzergruppen leicht zugänglich sind. Die Bündelung von Maßnahmen sowie die Arbeit mit Schnittstellen sind ein explizites Aufgabenfeld des Schreibzentrums.
Die Koordinatorin des Schreibzentrums ist zugleich Dozentin und hat damit automatisch starken Bezug zur Lehre. Gemeinsam mit den Studiengangsleitungen und dem Kollegium aus der Lehre werden systematisch relevante Aufgabenfelder des Schreibzentrums identifiziert, Konzepte ausgearbeitet und umgesetzt. Fachdozenten, die sich mit einem spezifischen Thema der Informations- und Schreibkompetenz vertieft auseinandersetzen, ergänzen die Arbeit des Schreibzentrums, indem sie beispielsweise Workshops anbieten. Auch werden themenrelevante Unterlagen anderer Abteilungen auf der elektronischen Plattform des Schreibzentrums dargeboten. Die Lernunterlagen des Learning Supports zur Literaturverwaltungssoftware Zotero finden sich dort genauso wie der Sprachleitfaden zur diskriminierungsfreien Kommunikation der Gleichbehandlungsstelle und die Leitfäden zu den Formalanforderungen der Hochschulschriften. All diese Unterlagen sind thematisch verlinkt, um eine größtmögliche Verbreitung zu finden und größtmöglichen Nutzen zu stiften.[1]
4 Vermittlungsinhalte und Vermittlungsformate
Nicht zuletzt aufgrund dieser engen Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen kann das Schreibzentrum ein breites, bedarfsgerechtes Angebot für seine Nutzergruppen bereitstellen.[2] Dieses umfasst einerseits Einzelberatungen und Workshops für die internen Nutzergruppen, also vorwiegend für die Studierenden und Dozenten. Andererseits liegt auf der Homepage des Schreibzentrums umfassendes schriftliches Material, das von allen Interessierten frei heruntergeladen und genutzt werden kann. Darüber hinaus leistet das Schreibzentrum auch einen Beitrag zum Hochschulmarketing. Indem spezifische Angebote für Schulen oder Unternehmen gestaltet werden, fördert es die Attraktivität des Hochschulstandortes und regionale Kooperationen. Es ist geplant, die oben genannten Aktivitäten sukzessive auszuweiten und laufend an die sich ändernden Anforderungen anzupassen. Die Vermittlungsinhalte lassen sich dabei drei Bereichen zuordnen:
Informationskompetenz: Neben den einführenden Workshops zur Bibliotheksnutzung bilden fachspezifische Informationen zu den elektronischen Ressourcen, zur thematischen Recherche wie auch zur Quellenrelevanzprüfung und zur Literaturverwaltung mit der Software Zotero die Hauptelemente der Informationskompetenzvermittlung.
Schreibkompetenz: Hierzu gehört notwendigerweise die reflektierte Auseinandersetzung mit dem Schreibprozess und den Schreibstilanforderungen. Aber auch die Vermittlung der Formalkriterien zur Manuskriptgestaltung, Zitierweise und Plagiatsprävention sowie die unterschiedlichen Erfordernisse von Textsorten wie beispielsweise Laborbericht, Projektdokumentation oder Masterarbeiten zählen zu den Aktivitäten der Schreibkompetenzvermittlung.
Betreuungskompetenz: Dieser dritte Vermittlungsinhalt könnte als Teil der Schreibkompetenzvermittlung angesehen werden. Eine gesonderte Darstellung empfiehlt sich jedoch, da die Hauptzielgruppe nicht die Studierenden, sondern die Dozenten sind. Basierend auf einem Phasenkonzept zur Erstellung von Hochschulschriften wird die Betreuung von Abschlussarbeiten in Kleingruppen und die intensive Einbindung von Peerfeedback in den Betreuungsprozess angeregt und unterstützt.
Die Vermittlung dieser Themenbereiche erfolgt in unterschiedlichen Formaten:
Schriftliche Unterlagen: Viele Inhalte der Einzelveranstaltungen liegen jeweils auch in schriftlicher Form vor. Damit können die Inhalte unabhängig von einer Präsenzveranstaltung eingesehen und heruntergeladen werden. Diese Unterlagen stehen Personengruppen außerhalb der FH Vorarlberg genauso zur Verfügung wie internen Nutzergruppen. Die Unterlagen umfassen Leitfäden zu den Formalanforderungen von Hochschultexten, ausgearbeitete Formatvorlagen in Word und LaTeX, Textsortenbeschreibungen, Informationsmaterial und Arbeitsblätter zum Schreib- und Betreuungsprozess wie auch das Zotero-Handbuch.
Workshops: Einige Workshop-Formate sind direkt in Lehrveranstaltungen integriert, andere werden maßgeschneidert zu spezifischen Themen auf Anfrage der Nutzergruppen ausgestaltet. Diese letztgenannte Möglichkeit wird von Studierendengruppen, Betreuungspersonen von Abschlussarbeiten, Studiengangsleitungen, aber auch von der Marketingabteilung der FH Vorarlberg genutzt. Letztere steht in engem Kontakt zu Unternehmen und Schulen der Region. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wurden beispielsweise für Maturanten (Abiturienten) Unterlagen und Workshops zur Unterstützung des Erstellungsprozesses ihrer Abschlussarbeiten (Vorwissenschaftliche Arbeit bzw. Diplomarbeit) entwickelt. Aber auch Lehrpersonen interessieren sich für die angebotenen Unterlagen und Workshops.
Einzelberatungen: Während der gesamten Bibliotheksöffnungszeiten besteht die Möglichkeit, Adhoc-Beratung am „point of use“ in der Bibliothek zu nutzen. Für tiefergehende oder umfassendere Auskünfte können darüber hinaus auch Einzelberatungstermine gebucht und über die E-Mailadresse des Schreibzentrums Anfragen gestellt werden.
Die beschriebenen Kompetenzvermittlungsangebote sollen künftig um einige Aktivitäten erweitert werden. In Anlehnung an Vorbilder aus der Bibliothek der ETH Zürich oder der KIT-Bibliothek sind ca. fünfzehnminütige Veranstaltungen („coffee lectures“) zu verschiedenen Themengebieten wie etwa neue Bibliotheksangebote, Lesetechniken, Zitierstile, Open Source Softwareprodukte etc. angedacht. Geplant sind außerdem die verstärkte Auseinandersetzung mit dem Thema Plagiatsprävention, die Durchführung einer Veranstaltung zur Schreibbegleitung und -unterstützung für Studierende mit nichtdeutscher Muttersprache, ein Ratgeber in deutscher und englischer Sprache für Austauschstudierende (incomings) sowie die laufende Erweiterung der auf der Homepage des Schreibzentrums zur Verfügung gestellten Leitfäden, Arbeits- und Übungsblätter. Um die eigenen Erfahrungen weiterzugeben und auch von den Erfahrungen anderer Institutionen lernen zu können, wird eine Intensivierung des Austauschs mit anderen Einrichtungen angestrebt.
5 Fazit
Mit der Gründung des Schreibzentrums hat die Bibliothek der FH Vorarlberg auch offiziell ihre Kernaufgaben erweitert. Das Schreibzentrum ist in regelmäßigem Kontakt mit den Studiengangsleitungen und Lehrenden, der Marketingabteilung, dem Learning Support und der Gleichbehandlungsstelle. Arbeit und Zielsetzungen des Schreibzentrums sind auch fixer Bestandteil im jährlichen Planungsgespräch zwischen Bibliotheksleitung und der Koordinatorin des Schreibzentrums mit dem Geschäftsführer. Die Vermittlung von Kompetenzen unter dem Dach der Bibliothek ist umfassender, sichtbarer und bedeutender geworden. Das gesamte Bibliotheksteam ist in die Arbeit des Schreibzentrums eingebunden – sei es durch die Konzeption und Durchführung von Veranstaltungen oder Beratungen, sei es durch administrative Tätigkeiten (z. B. Raumbuchungen, Betreuung der Homepage etc.) oder durch die Arbeit an der Infotheke, der Kontaktstelle des Schreibzentrums. In Stoßzeiten wie zu Semesterbeginn mit intensiven Schulungsphasen müssen von der Bibliotheksleitung bewusst Prioritäten zu Gunsten des Schreibzentrums gesetzt werden. Das Know-how der Teammitglieder muss laufend angepasst und im Rahmen von Personalentwicklungsmaßnahmen ausgebaut werden. So hat beispielsweise eine Bibliotheksmitarbeiterin den Zertifikatslehrgang „Teaching Librarian“ an der FH Köln absolviert und als Abschlussprojekt die drei halbtägig dauernde Veranstaltung „Schreiben an Hochschulen. Workshop für künftige Studierende des Studiengangs Internationale Betriebswirtschaft“ gestaltet. Für die Bibliotheksleitung waren dabei auch der Know-how- und Lerntransfer innerhalb des Bibliotheksteams wichtig. Der Kompetenzaufbau im Bereich der Schreibkompetenz wird derzeit intern von der Koordinatorin des Schreibzentrums unterstützt.
Die bisherigen Erfahrungen bestätigen, dass Bibliotheken aufgrund des Know-hows ihrer Mitarbeiter, ihrer Infrastruktur und ihrer organisationalen Verankerung in den Institutionen prädestiniert sind, neben der Vermittlung von Informations- auch die Vermittlung von Schreibkompetenz wahrzunehmen und unter ihrem Dach anzubieten. Durch die bewusste Ressourcenbündelung und die aktive Nutzung von Kooperationsmöglichkeiten können attraktive Kompetenzvermittlungsangebote mit vertretbarem Aufwand und breiter Wirkung angeboten werden. Dies ist unseres Erachtens ein zukunftsweisendes Konzept sowohl für kleinere als auch für größere Bibliothekseinrichtungen und damit ein Baustein von strategischer Bedeutung für die Zukunft unserer Bibliotheken.
© 2016 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Artikel in diesem Heft
- Titelseiten
- Inhaltsfahne
- Next Generation Library Systems
- Next Generation Library Systems
- Renewing the Library System Environment in Finland – What We Have and What We Need
- Libraries of French Higher Education
- Transitioning from a Self-developed and Self-hosted ILS to a Cloud-based Library Services Platform for the BIBSYS Library System Consortium in Norway
- Austrian Library Network and Next Generation Library System: Alma
- Zukunftsgestalter in Bibliotheken 2016: Sieger
- Mehr Spielräume: Methoden der partizipativen Lernraumgestaltung
- Ein JuWel ist entstanden
- Zukunftsgestalter in Bibliotheken 2016: Weitere innovative Projekte
- Schreibzentrumsarbeit als integriertes Tätigkeitsfeld einer Hochschulbibliothek
- MusikNetz Hagen: Eine Musikbücherei auf dem Weg zu einer Informations-Tauschbörse
- Schülerwettbewerb zu ökonomischen Fragen bringt Jugendlichen Informations- und Medienkompetenz näher
- Open-Access-Publizieren und -Beraten: Mit Fokus auf die PUBLISSO – Publikationsplattform von ZB MED
- Kollaboration und Web 2.0
- Wo bin ich? iBeacons im Einsatz in der Bibliothek der TH Wildau
- Stadtliebe.ch – Ein Erinnerungsblog für Winterthur
- Bibliothekspolitik
- „Bibliothekspolitik“ – Prätention, Praxis und Perspektiven
- Wissenschaftliche Information: Zugang, Verarbeitung und Speicherung
- Bibliotheksbau
- Die neue Universitätsbibliothek Freiburg – gebaut für eine digitale Zukunft
- „Bis morgen in der Bibliothek!“ – Entwicklungen für Lernorte an der SUB Göttingen
- An der Zukunft bauen: Die Norderweiterung der Universitätsbibliothek Heidelberg und ihre aktuellen Innovationsfelder
- Bibliothek als Ort, Bibliothek als Organisation, Bibliothek im Wandel
- Die Bibliothèque nationale et universitaire de Strasbourg (BNU) nach der Wiedereröffnung: Modernisierte Organisationsform in einem neuen „alten“ Bibliotheksbau
- Neue Entwicklungen
- Aktuelle Entwicklungen an den österreichischen Bibliotheken 2015
- Rezensionen
- Graham Jefcoate: Deutsche Drucker und Buchhändler in London 1680–1811. Strukturen und Bedeutungen des deutschen Anteils am englischen Buchhandel (Archiv für Geschichte des Buchwesens, Studien; 12), Berlin: De Gruyter, 2015. 611 S., 139,95 €
- The German book in Wolfenbüttel and abroad: studies presented to Ulrich Kopp in his retirement. Ed. by William A. Kelly and Jürgen Beyer. (Studies in reading and book culture; 1) Tartu: University of Tartu Press, 2014. 344 S., Ill. ISBN 978-9949-32-494-1, $ 44,00
- Holger Böning; Iwan-Michelangelo D’Aprile; Hanno Schmitt; Reinhart Siegert (Hg.): Selbstlesen – Selbstdenken – Selbstschreiben. Prozesse der Selbstbildung von „Autodidakten“ unter dem Einfluss von Aufklärung und Volksaufklärung vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Mit 600 Kurzbiographien von Autodidakten im deutschen Sprachraum bis 1850 und Verzeichnissen von Bauernbibliotheken. Bremen: edition lumière, 2015. (Philanthropismus und populäre Aufklärung. Studien und Dokumente; Bd. 10). 552 S., s/w. Abb., Fest geb. ISBN 978-3-943245-35-6. € 44,80
- Vermarktungsstrategien für das Buch im multimedialen Raum. Eine interdisziplinäre Untersuchung. Hrsg. von Vincent Kaufmann. Wiesbaden: Harrassowitz, 2015. 238 S., 11 Abb., 22 Diagr., 19 Tab., br. (Buchwissenschaftliche Beiträge; 90 ) ISBN 978-3-447-10355-8 € 52,–
- „Der ganze Verlag ist einfach eine Bonbonniere“. Ullstein in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Hg. von David Oels und Ute Schneider. Berlin, München, Boston: De Gruyter, 2015. 433 S., s./w. Abb. (Archiv für Geschichte des Buchwesens – Studien; 10). Fest geb. – ISBN 978-3-11-033708-2, e-ISBN (PDF) 978-3-11-033721-1, e-ISBN (EPUB) 978-3-11-038397-1, ISSN 2197-0351. € 119,95
- Jahresinhaltsverzeichnis 2016
- Jahresinhaltsverzeichnis 2016
Artikel in diesem Heft
- Titelseiten
- Inhaltsfahne
- Next Generation Library Systems
- Next Generation Library Systems
- Renewing the Library System Environment in Finland – What We Have and What We Need
- Libraries of French Higher Education
- Transitioning from a Self-developed and Self-hosted ILS to a Cloud-based Library Services Platform for the BIBSYS Library System Consortium in Norway
- Austrian Library Network and Next Generation Library System: Alma
- Zukunftsgestalter in Bibliotheken 2016: Sieger
- Mehr Spielräume: Methoden der partizipativen Lernraumgestaltung
- Ein JuWel ist entstanden
- Zukunftsgestalter in Bibliotheken 2016: Weitere innovative Projekte
- Schreibzentrumsarbeit als integriertes Tätigkeitsfeld einer Hochschulbibliothek
- MusikNetz Hagen: Eine Musikbücherei auf dem Weg zu einer Informations-Tauschbörse
- Schülerwettbewerb zu ökonomischen Fragen bringt Jugendlichen Informations- und Medienkompetenz näher
- Open-Access-Publizieren und -Beraten: Mit Fokus auf die PUBLISSO – Publikationsplattform von ZB MED
- Kollaboration und Web 2.0
- Wo bin ich? iBeacons im Einsatz in der Bibliothek der TH Wildau
- Stadtliebe.ch – Ein Erinnerungsblog für Winterthur
- Bibliothekspolitik
- „Bibliothekspolitik“ – Prätention, Praxis und Perspektiven
- Wissenschaftliche Information: Zugang, Verarbeitung und Speicherung
- Bibliotheksbau
- Die neue Universitätsbibliothek Freiburg – gebaut für eine digitale Zukunft
- „Bis morgen in der Bibliothek!“ – Entwicklungen für Lernorte an der SUB Göttingen
- An der Zukunft bauen: Die Norderweiterung der Universitätsbibliothek Heidelberg und ihre aktuellen Innovationsfelder
- Bibliothek als Ort, Bibliothek als Organisation, Bibliothek im Wandel
- Die Bibliothèque nationale et universitaire de Strasbourg (BNU) nach der Wiedereröffnung: Modernisierte Organisationsform in einem neuen „alten“ Bibliotheksbau
- Neue Entwicklungen
- Aktuelle Entwicklungen an den österreichischen Bibliotheken 2015
- Rezensionen
- Graham Jefcoate: Deutsche Drucker und Buchhändler in London 1680–1811. Strukturen und Bedeutungen des deutschen Anteils am englischen Buchhandel (Archiv für Geschichte des Buchwesens, Studien; 12), Berlin: De Gruyter, 2015. 611 S., 139,95 €
- The German book in Wolfenbüttel and abroad: studies presented to Ulrich Kopp in his retirement. Ed. by William A. Kelly and Jürgen Beyer. (Studies in reading and book culture; 1) Tartu: University of Tartu Press, 2014. 344 S., Ill. ISBN 978-9949-32-494-1, $ 44,00
- Holger Böning; Iwan-Michelangelo D’Aprile; Hanno Schmitt; Reinhart Siegert (Hg.): Selbstlesen – Selbstdenken – Selbstschreiben. Prozesse der Selbstbildung von „Autodidakten“ unter dem Einfluss von Aufklärung und Volksaufklärung vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Mit 600 Kurzbiographien von Autodidakten im deutschen Sprachraum bis 1850 und Verzeichnissen von Bauernbibliotheken. Bremen: edition lumière, 2015. (Philanthropismus und populäre Aufklärung. Studien und Dokumente; Bd. 10). 552 S., s/w. Abb., Fest geb. ISBN 978-3-943245-35-6. € 44,80
- Vermarktungsstrategien für das Buch im multimedialen Raum. Eine interdisziplinäre Untersuchung. Hrsg. von Vincent Kaufmann. Wiesbaden: Harrassowitz, 2015. 238 S., 11 Abb., 22 Diagr., 19 Tab., br. (Buchwissenschaftliche Beiträge; 90 ) ISBN 978-3-447-10355-8 € 52,–
- „Der ganze Verlag ist einfach eine Bonbonniere“. Ullstein in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Hg. von David Oels und Ute Schneider. Berlin, München, Boston: De Gruyter, 2015. 433 S., s./w. Abb. (Archiv für Geschichte des Buchwesens – Studien; 10). Fest geb. – ISBN 978-3-11-033708-2, e-ISBN (PDF) 978-3-11-033721-1, e-ISBN (EPUB) 978-3-11-038397-1, ISSN 2197-0351. € 119,95
- Jahresinhaltsverzeichnis 2016
- Jahresinhaltsverzeichnis 2016