Neues vom Projekt „Cloudbasierte Infrastruktur für Bibliotheksdaten“
Das DFG-geförderte Projekt „Cloudbasierte Infrastruktur für Bibliotheksdaten“ (CIB) ist erfolgreich gestartet. Informationen zum Projekt und seinem Fortgang, aktuelle Termine und Veröffentlichungen (Aufsätze, Vortragsfolien) werden ab sofort laufend auf der neu eingerichteten Projektwebsite www.projekt-cib.de bereitgestellt.
Im Oktober 2012 hatte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ein Förderprogramm zur Neuausrichtung überregionaler Informationsservices ausgeschrieben, um eine umfassende Neuausrichtung bestehender Infrastrukturen anzustoßen, die mit den Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Zukunft der bibliothekarischen Verbundsysteme in Deutschland gefordert wurde. Im Themenfeld „Bibliotheksdateninfrastruktur und Lokale Systeme“ der DFG-Ausschreibung wurde das vom Hessischen Bibliotheksinformationssystem (HeBIS), vom Bibliotheksverbund Bayern (BVB) und vom Kooperativen Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV) beantragte Vorhaben „Cloudbasierte Infrastruktur für Bibliotheksdaten“ (CIB) bewilligt. Das Projekt zielt auf die Überführung bibliothekarischer Workflows und Dienste in cloudbasierte Arbeitsumgebungen und die sukzessive Ablösung traditioneller Verbund- und Lokalsysteme durch internationale Systemplattformen. Zu den Arbeitspaketen des Vorhabens gehören u. a. die Einbindung von Norm- und Fremddatenangeboten und weiterer Services in diese Plattformen. Mit der angestrebten Synchronisation der internationalen Plattformen entsteht ein einheitlicher deutscher Datenraum, der die Metadaten der deutschen Bibliotheken umfasst. Der deutsche Datenraum ist virtuell, in Alma als German Network Zone und in WorldShare als eine Teilmenge des WorldCat verfügbar. Damit sind die Daten aller deutschen Bibliotheken homogen unmittelbar zugreifbar und nachnutzbar. Als Sicherungskopie wird ein laufend aktualisierter Datenabzug in Form einer physischen Ausspeicherung aufgebaut. Ggf. weitere, anders nicht realisierbare Services können darauf zugreifen. In den deutschen Datenraum können über Alma und WorldShare hinaus die Plattformen weiterer Systemprovider perspektivisch einbezogen werden.
Die CIB-Projektpartner, HeBIS, BVB und KOBV, übernehmen die Konzeption und den Aufbau des einheitlichen deutschen Datenraums; dies umfasst auch den Aufbau und prototypischen Betrieb der German Network Zone in Alma.
Uwe Johnsons Bibliothek im Onlinekatalog der UB Rostock weltweit sichtbar
Nur wenige Monate nach der feierlichen Eröffnung des Uwe Johnson-Archivs Rostock ist ein erster Meilenstein erreicht: Binnen einem Jahr konnte die Bibliothek Uwe Johnsons für die weltweite Forschung im Onlinekatalog der Universitätsbibliothek sichtbar gemacht werden.
Mitarbeiterinnen der Universitätsbibliothek Rostock haben in Zusammenarbeit mit der Uwe Johnson-Forschungsstelle die Arbeits- und die Privatbibliothek des Schriftstellers, die seit 2012 als Depositum der Johannes und Anita Fries-Stiftung in der Universitätsbibliothek aufbewahrt wird, im Onlinekatalog des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes erschlossen. Das Erschließungsprojekt wurde durch Fördermittel des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur gefördert.
In seiner Bibliothek hat Uwe Johnson viele Spuren seiner Arbeit hinterlassen. Er hat in Buchdeckeln die Zahlen der Seiten notiert, die ihn besonders interessierten, zahlreiche Lesezeichen hinterlassen und seine Bücher angereichert mit Zeitungsausschnitten, Notizzetteln, Briefen, Fotos und anderen Dokumenten. Häufig machen Widmungen und Einlagen in den Büchern Beziehungen zu anderen Personen, vor allem zu Schriftstellerkollegen sichtbar. Die Provenienzvermerke und Einlagen wurden als exemplarbezogene Merkmale erfasst und die genannten Personen, wo erforderlich, in die GND aufgenommen.
Die 8.500 Bände umfassende Büchersammlung ist eine wichtige Grundlage für die Forschung zu Leben und Werk Johnsons und wird von der Uwe Johnson-Forschungsstelle für die Erarbeitung einer wissenschaftlichen Edition der Werke Johnsons ausgewertet.
Parallel zur Erschließung der Bibliothek werden die handschriftlichen Manuskripte und Briefe Johnsons von der Uwe Johnson-Forschungsstelle in der Datenbank Kalliope (http://kalliope.staatsbibliothek-berlin.de), dem zentralen Sucheinstieg für Nachlässe und Autographen in Deutschland, detailliert erschlossen.
Kontakt:
Universität Rostock
Universitätsbibliothek
Robert Zepf, Leitender Bibliotheksdirektor
Fon: 0381 498-8600
E-Mail: robert.zepf@uni-rostock.de
Web: http://www.ub.uni-rostock.de
Evolutionärer Schritt in der wissenschaftlichen Literaturversorgung: Artikel mieten statt kaufen
Durch die Kooperation von FIZ Karlsruhe und DeepDyve stehen den Kunden von FIZ AutoDoc wissenschaftliche Volltexte aus über 10 Mio. Zeitschriftenartikeln zur Ausleihe bei DeepDyve zur Verfügung.
FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur und DeepDyve Inc., der führende Online-Dokumenten-Verleih für Artikel aus Forschung und Lehre, haben vereinbart, den Kunden von FIZ AutoDoc das Ausleihen von wissenschaftlichen Artikeln online zu ermöglichen. FIZ AutoDoc ist einer der weltweit größten Dokumentenlieferdienste, der von den internationalen Marktführern aus der Pharma- und Chemieindustrie ebenso wie von großen Patentämtern und Forschungseinrichtungen genutzt wird.
FIZ Karlsruhe integriert den Verleih von wissenschaftlichen Artikeln über DeepDyve seit März 2014 in FIZ AutoDoc als neues Feature. Zusätzlich zur Bestellung von wissenschaftlichen Publikationen als Volltext-PDFs können Kunden die Artikel von DeepDyve dann zu günstigeren Preisen „mieten“. Die Artikel können für 30 Tage ausgeliehen werden und in dieser Zeit mehrfach über einen Browser angezeigt, jedoch nicht gedruckt oder bearbeitet werden. Dies stellt sicher, dass keine Urheberrechte verletzt werden. Der Zugang zu DeepDyve erfolgt über das normale FIZ AutoDoc-Login, ohne dass zusätzliche Installationen erforderlich sind.
Mit über 10 Mio. verfügbaren Artikeln aus ca. 10.000 Zeitschriften, deren Qualitätssicherung nach dem Peer-Reviewing-Verfahren erfolgt, bietet DeepDyve durch seine Zusammenarbeit mit führenden akademischen Verlagshäusern wie Reed Elsevier, Springer Science+Business Media und John Wiley & Sons die umfassendste Sammlung an wissenschaftlich relevanten, ausleihbaren Dokumenten.
„Wir wollen unseren Kunden innovative Nutzungsmöglichkeiten bieten und sind überzeugt, dass die Option, wissenschaftliche Artikel zu leihen, den nächsten zukunftsweisenden Schritt in der Evolution der wissenschaftlichen Literaturversorgung darstellt“, so Dr. Rainer Stuike-Prill, Bereichsleiter Marketing und Vertrieb bei FIZ Karlsruhe. „Mit DeepDyve haben wir einen international renommierten Partner mit einer technisch ausgereiften Plattform gewonnen.“
„Wir freuen uns, mit FIZ Karlsruhe zusammenzuarbeiten und seinen internationalen Kunden aus Wissenschaft und Forschung mit unserem Dokumenten-Verleih einen einfachen und preisgünstigen Zugang zu Forschungspublikationen zur Verfügung stellen zu können“, erklärt William Park, Geschäftsführer von DeepDyve. „So wie es für private Nutzer mittlerweile selbstverständlich geworden ist, Musik oder Videos auszuleihen oder zu streamen, werden unserer Meinung nach auch Wissenschaftler zukünftig die Online-Ausleihe von Artikeln als eine von zahlreichen Liefer-Optionen für wissenschaftliche Dokumente erwarten.“
FIZ AutoDoc (http://www.fiz-karlsruhe.de/autodoc_home.html), der webbasierte, weitgehend vollautomatische und urheberrechtskonforme Dokumentenlieferdienst von FIZ Karlsruhe, arbeitet mit einer Vielzahl renommierter nationaler und internationaler wissenschaftlicher Verlage und Bibliotheken zusammen. Wissenschaftliche Artikel aus Zeitschriften und Serien, Konferenzberichte sowie Patentdokumente stellt FIZ AutoDoc vorwiegend in elektronischer Form (PDF) zur Verfügung. Eine weitere Stärke von FIZ AutoDoc ist seine Integrationsfähigkeit in den jeweiligen Workflow beim Kunden.
DeepDyve Inc. bietet einfachen und preisgünstigen Zugang zu Millionen von wissenschaftlichen Artikeln aus Tausenden von durch Experten geprüften Zeitschriften. DeepDyve arbeitet mit über 100 weltweit führenden wissenschaftlichen Verlagen zusammen, darunter Reed Elsevier, Springer Science+Business Media, John Wiley & Sons und viele andere. Weitere Informationen finden Sie unter www.DeepDyve.com.
Pressekontakt:
Dr. Robert Hauser, Tel. 07247 808-115, robert.hauser@fiz-karlsruhe.de
Vierter „Tag der Bestandserhaltung“
Der diesjährige vierte „Tag der Bestandserhaltung“ wird am 6. Oktober 2014 in Berlin im Hotel Dietrich-Bonhoeffer-Haus in der Ziegelstraße 30 stattfinden. Es wird u. a. eine Präsentation zum IPM (Integrierte Schädlingskontrolle) für Museen und Sammlungen angeboten, die KEK-Modellprojekte 2013 aus Berlin und Brandenburg werden vorgestellt und wie auch im letzten Jahr werden am Nachmittag, neben den Workshops, Führungen angeboten. Das Programm ist voraussichtlich Ende Mai auf der Website des KBE unter der Rubrik „Tag der Bestandserhaltung“ einzusehen.
Kontakt und Anmeldung:
Kompetenzzentrum Bestandserhaltung für Archive und Bibliotheken in Berlin und Brandenburg (KBE)
Web: www.zlb.de/kbe
Fon: 030 90226-638
Fax: 030 90226-718
Anmeldung: kbe@zlb.de
Rote Liste der bedrohten Kultureinrichtungen März/April 2014
Neue Negativmeldungen aus Berlin, Leipzig und Schleswig
In der Ausgabe März/April der Zeitung Politik & Kultur setzt der Deutsche Kulturrat die Reihe „Die Rote Liste bedrohter Kultureinrichtungen“ fort. Zwei Bibliotheken und zwei Institutionen der Sparte Theater wurden neu auf die Rote Liste gesetzt.
Von der Schließung bedroht sind die Bona-Peiser-Bibliothek in Berlin-Kreuzberg und das Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig. In Kreuzberg sollen die Türen der Bibliothek ab September 2014 verschlossen bleiben, dem Institut für Theaterwissenschaften droht spätestens 2020 das Aus, wenn die Streichung von fünf Stellen umgesetzt wurde. In die Kategorie „gefährdet“ wurden die ebenfalls in Berlin beheimatete Johannes-Bobrowski-Bibliothek sowie die Schleswig-Holsteinische Landestheater und Sinfonieorchester GmbH in Schleswig eingeteilt.
Eine Verbesserung der Gefährdungssituation von Einrichtungen aus vorherigen Ausgaben hat sich u. a. beim Bielefelder Bunker Ulmenwall und beim Maison de France in Berlin ergeben. Bei beiden konnte die Gefährdung aufgehoben werden.
In der Reihe „Die Rote Liste“ werden wir in Analogie zu den bekannten Roten Listen der Tiere und Pflanzen bedrohte Kultureinrichtungen in Deutschland vorgestellt. In jeder Ausgabe werden gefährdete oder bereits geschlossene Kulturinstitutionen, -vereine und -programme aufgeführt.
- Die aktuelle Ausgabe von Politik & Kultur mit der „Die Rote Liste“ steht für Sie unter http://www.kulturrat.de/puk/puk02-14.pdf (7,8 MB) als pdf-Datei zum Herunterladen bereit. Die Rote Liste finden Sie auf Seite 13. 
- Alle bislang erschienenen elf Ausgaben von „Die Rote Liste“ finden Sie unter http://www.kulturrat.de/rote-liste-kultur. 
- Benachrichtigen Sie uns über die Lage Ihnen bekannter Kultureinrichtungen! Senden Sie uns dazu Ihre Vorschläge an info@politikundkultur.net. 
Deutscher Kulturrat e. V.
Mohrenstraße 63
10117 Berlin
Web: http://www.kulturrat.de
E-Mail: post@kulturrat.de
Konferenz „Chancen 2014: Erfolgsfaktor Bibliotheksstrategie“ beeindruckt Teilnehmer
Innovativ, inspirierend und ideengebend – bei der Konferenz „Chancen 2014: Erfolgsfaktor Bibliotheksstrategie“ am 20. Februar 2014 in Berlin, die der Deutsche Bibliotheksverband (dbv), der Berufsverband Information Bibliothek (BIB) und die ekz.bibliotheksservice GmbH gemeinsam veranstalteten, standen neben Fachvorträgen aus der Bibliothekswelt auch der aktive Austausch in einem World-Café zur Entwicklung von Bibliotheksstrategien auf dem Programm.
Gesellschaftliche und technologische Entwicklungen fordern öffentliche Bibliotheken heraus. Wie soll sich die einzelne Bibliothek vor Ort positionieren? Können lokale, regionale oder nationale Strategien bei der Zukunftssicherung helfen? Welche Aspekte müssen Bibliotheken bei ihrer Strategie berücksichtigen? Um Antworten auf diese Fragen ging es bei der Konferenz „Chancen 2014: Erfolgsfaktor Bibliotheksstrategie“. Rund 180 Gäste aus Deutschland, Schweden und der Schweiz waren zu dieser eintägigen Veranstaltung ins Berliner Ellington Hotel gekommen.
Zum Markenzeichen wurde die Konferenzreihe „Chancen“, die alle zwei Jahre stattfindet, durch die ausgewogene Balance zwischen Information und Praxis. So gab es diesmal neben Vorträgen von Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik und der internationalen Fachwelt einen interaktiven Baustein mit der erfolgreichen World-Café-Methode. Dabei formulierten die Teilnehmer in verschiedenen Gruppen und an wechselnden Tischen nicht nur Ziele für eine individuelle Bibliotheksstrategie, sondern konnten bereits Ansätze für die eigene Umsetzung mit nach Hause nehmen.
Der Vortrag von Chefredakteur Christoph Seeger (Harvard Business Manager) machte anhand der Unternehmen Encyclopedia Britannica, Burberry und Harvard Business Manager deutlich, wie sich Bibliotheken von Unternehmen inspirieren lassen können, die mit einer strategischen Neuausrichtung erfolgreich Krisen bewältigt haben. Einen konkreten Rahmen für nachhaltigen Bibliothekserfolg entwarfen am Beispiel Schleswig-Holsteins Dr. Heinz-Jürgen Lorenzen, Direktor der Büchereizentrale Schleswig-Holstein und Präsident des bibliothekarischen Dachverbandes BID, sowie Rolf Teucher, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Rendsburg. Zentrale Rollen spielten hierbei ein strategischer Entwicklungsplan, das geplante Bibliotheksgesetz für das nördlichste Bundesland sowie die notwendige Lobbyarbeit für die Politik. Inga Lundén, Direktorin der Stockholmer Stadtbibliothek und Vorsitzende des schwedischen Bibliotheksverbands, zeigte anhand des bereits dritten Strategieplanes ihres Hauses, wie eine konsequente Zielausrichtung, das Programm „Stockholm City Vision 2030“ und Themen wie Lernen und Erleben in der Bibliothek eine ideenreiche Verbindung eingehen.
Weitere Informationen zu den Konferenz-Themen und zum World-Café lesen Sie im Blog zur Konferenz http://chancen2014.wordpress.com sowie unter http://chancen2014.ekz.de.
Ihr Ansprechpartner:
Andreas Mittrowann
Telefon 07121 144-111
E-Mail: Andreas.Mittrowann@ekz.de
Deutscher Bibliotheksverband (dbv) solidarisiert sich mit französischen Bibliotheken
In der Auseinandersetzung um extremistische Gruppen in Frankreich, die circa 30 Öffentliche Bibliotheken und Bibliothekare massiv unter Druck gesetzt hatten, die Schulfibel „ABCD Égalité“ aus den Bibliotheksbeständen zu entfernen, solidarisiert sich der Deutsche Bibliotheksverband ausdrücklich mit den französischen Bibliothekaren. Der Verband schließt sich der entschiedenen Haltung der französischen Kultusministerin Aurélie Filippetti an. Diese hatte in ihrer Pressemitteilung vom 10. Februar als Reaktion auf die unentschuldbaren Vorgänge die Bibliotheken als Leuchttürme der Republik im Geiste Voltaires und der Aufklärung verteidigt.
In einem Brief an die französischen Bibliotheksverbände Association des Bibliothecaires de France (abf) und Interassociation Archives Bibliothèques Documentation (IABD, Institutionen) schreibt der Vorsitzende des Bibliotheksverbandes Dr. Simon-Ritz: „Die Bibliotheken sind unmittelbar Teil der durch den Staat zu schützenden Freiheit von Kunst und Wissenschaft. Ihre Bestände sind ein Spiegel der Kultur einer Gesellschaft und ihrer Lebenswirklichkeiten sowie der Weltanschauungen aller Teile der Bevölkerung. Damit leisten Bibliotheken einen unverzichtbaren Beitrag zu einem demokratischen, gleichberechtigen und pluralistischen Gemeinwesen.“
Aufgrund der leidvollen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts sind die Bibliothekarinnen und Bibliothekare in Deutschland nur allzu vertraut mit dem Ruf nach Säuberung ihrer Bestände von politisch oder ideologisch missliebigen Werken. Vor diesem Hintergrund hält der dbv es für besonders wichtig, dass schon Ansätzen einer derartigen Entwicklung entschieden entgegengetreten wird.
Betreiberabgabe für Kopiergeräte
Neuer Rahmenvertrag ab dem 1.1.2014 in Kraft
Seit dem 1.1.2014 gilt ein neuer Rahmenvertrag zur Betreiberabgabe nach § 54c UrhG. Eine repräsentative Erhebung über das Betreiben von Kopiergeräten in Hochschulen und Bibliotheken hat ergeben, dass diese ganz überwiegend nicht mehr selbst betrieben werden, sondern das Aufstellen und der Betrieb an Drittanbieter vergeben wurde. Deshalb haben Bund und Länder den Rahmenvertrag über die Zahlung einer pauschalen Vergütung zum 31.12.2013 gekündigt und zum 1.1.2014 einen neuen Rahmenvertrag geschlossen, dem jede Hochschule oder Bibliothek ausdrücklich beitreten muss, wenn sie selbst Kopiergeräte betreibt. Der Beitritt erfolgt durch Meldung an die Verwertungsgesellschaft Wort. Der Vertrag gilt für Hochschulen und Bibliotheken in öffentlicher Trägerschaft des Bundes, der Länder, Kommunen, Landkreise und der Kirchen (im Folgenden Bibliothek genannt). Hautmerkmal des neuen Rahmenvertrages ist, dass die Bibliothek die Vergütung selbst zu entrichten hat.
Wesentliche Bestandteile des neuen „Rahmenvertrages zur Vergütung von Ansprüchen nach § 54c UrhG“ sind:
- Als Kopiergeräte im Sinne des Rahmenvertrages gelten alle Geräte, mit denen Kopien hergestellt werden können, einschließlich der Multifunktionsgeräte. Von der Anwendung des Rahmenvertrages ausgenommen sind Stand-alone Scanner und Drucker sowie alle Kopiergeräte, die ausschließlich für den internen Gebrauch genutzt werden. Letztgenannte Geräte sind nicht zu melden! 
- Die Vergütung ist nur für solche Geräte zu entrichten, die von der Bibliothek für eine öffentliche Nutzung auf eigene Rechnung selbst betrieben werden. Dies schließt geleaste Geräte mit ein. 
- Die Vergütung wird einmal jährlich und je Gerät fällig. Dazu sind die Anzahl der selbst betriebenen Geräte in einem Kalenderjahr im Folgejahr an die VG Wort von der Bibliothek zu melden. Durch die Meldung tritt die Bibliothek dem Rahmenvertrag bei. 
- Die Meldung für das Jahr 2014 ist demnach in der Zeit vom 1.1. bis 30.6.2015 vorzunehmen. 
- Zur Meldung wird in Kürze auf der Website der VG Wort ein Online-Meldeformular eingestellt. Der dbv wird nach Freischaltung darüber informieren. 
- Die Vergütungshöhe je Gerät bemisst sich nach folgenden Tarifstufen: 
- wissenschaftliche Bibliotheken: 334,40 Euro, 
- ÖBs mit einem Versorgungsauftrag mit über 20.000 Einwohnern: 152,00 Euro, 
- ÖBs mit einem Versorgungsauftrag mit bis zu 20.000 Einwohnern: 34,64 Euro. 
Die Tarife errechnen sich nach Abzug eines Rahmenvertragsrabatts nach den sog. Normaltarifen gemäß UrhWahrnG. Die Tabelle im Vertrag weist den Normal- und den Rabatttarif aus.
Bestehende Einzelverträge mit der VG Wort über die Betreiberabgabe behalten ihre Geltung. Sie können ordentlich gekündigt werden, wenn der Beitritt zum Rahmenvertrag gewünscht ist.
Der Wortlaut des Rahmenvertrages ist auf der Website des dbv im Volltext zugänglich:
http://www.bibliotheksverband.de/fileadmin/user_upload/DBV/vereinbarungen/Rahmenvertrag__54c_181213_unterschrieben.pdf
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