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Archäologische Forschungen am Karacadağ und eine hieroglyphenluwische Inschrift aus Karaören

  • Çiğdem Maner EMAIL logo , Mark Weeden und Metin Alparslan
Veröffentlicht/Copyright: 30. November 2021
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Abstract

This essay presents a partial report of surveys on the Karacadağ (Konya), which have been carried out since 2016 due to the find of a fragment of a hieroglyphic Luwian inscription from the 13th century BC at the village of Karaören. The results of the survey allow a holistic understanding of the material and topographic conditions which led to the writing, re-use and then find of the inscription. The inscription is presented and a possible historical-geographical framework both of this and of other related texts is explained, whereby it seems probable that there was an important military-strategic border here. The survey and associated ethnographic research established the importance of the freshwater springs on the Karacadağ, as well as the continuous re-use of stones attesting a profound cultural memory that runs from the Hittite period through a populous Byzantine occupation up until modern applications by the inhabitants of the Karacadağ.

Das „Konya-Ereğli-Survey-Projekt (KEYAR)“

Seit 2013 wird in den Provinzstädten im Südosten von Konya ein systematischer archäologischer Survey durchgeführt, welcher in diesem Artikel von nun an kurz als KEYAR (Konya Ereğli Yüzey Araştırması Projesi) bezeichnet werden soll. KEYAR untersucht systematisch die bronze- und eisenzeitlichen Fundorte in den Provinzstädten Ereğli, Halkapınar, Karapınar und Emirgazi. Das Survey-Gebiet liegt südlich von Çumra, einer Provinzstadt des Bezirks Konya, und wird östlich von Niğde, westlich von Karaman und südlich vom Bolkar-Gebirge begrenzt. James Mellaart (1954, 1955, 1958, 1963), Semih Güneri (1989–1991, 1990) und Hasan Bahar (Bahar 2002, Bahar/Koçak 2004, Bahar/Küçükbezci 2012: 105–106) haben in Ereğli, Karapınar und Emirgazi kurze Geländebegehungen durchgeführt, die jedoch nur wenige Erkenntnisse zur Siedlungsgeschichte beigetragen haben. Deshalb erschien es an der Zeit, einen systematischen Survey in den oben genannten Provinzstädten aufzunehmen.

Heutzutage erscheint die Konya-Ebene als Steppe, doch ist das heutige Landschaftsbild erst in den letzten 35–40 Jahren als Folge der systematischen Austrocknung der zuvor sumpfigen Ebene entstanden. Dieser Landschaftscharakter entspricht auch nicht dem der Prähistorie, der Bronze- und Eisenzeit und der darauffolgenden Epochen. Um diesen besser zu erforschen, wurden zusätzlich zum Survey geomorphologische und ethnografische Untersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse in manchen Teilen dieses Aufsatzes herangezogen werden.

In den Survey-Kampagnen 2013–2014 wurde die Umgebung der Stadt Ereğli, in den Kampagnen 2014–2016 diejenige der Städte Halkapınar, Emirgazi und Karapınar und 2017–2020 schließlich das Umland der Städte Emirgazi und Karapınar begangen. Insgesamt wurden 91 bronze- und eisenzeitliche Fundplätze registriert und systematisch untersucht, darunter auch zwei Tumuli und eine Höhle (Maner 2017a, 2019a).

KEYAR hat bis heute wichtige Informationen zum Siedlungsbild der Region von der Frühbronzezeit (FBZ) bis in die späte Eisenzeit (EZ) geliefert. Durch Zufall wurde auch eine akeramische Siedlung am westlichen Hang des Karacadağ entdeckt, die ebenfalls systematisch untersucht wurde. Sie stellt die älteste bekannte Siedlung in der südlichen Konya-Ebene dar (Maner 2019a, 2019b: 164–166). Die Siedlungen der FBZ befanden sich größtenteils an Rändern von Sumpfgebieten und Seen, außerdem an Berghängen. In der Mittel- (MBZ) und der Spätbronzezeit (SBZ) wurden die Siedlungsplätze an See- und Sumpfrändern und Berghängen weiterhin genutzt. In der EZ nimmt die Anzahl der Siedlungen stark zu, während zusätzlich zu den schon existierenden Orten kleine Festungen an strategisch wichtigen Punkten, wie an Bergpässen, Wegkreuzungen und Überquerungspunkten der Sumpfgebiete, angelegt wurden. In dieser Zeit wurde auch der Karacadağ besiedelt (Maner 2019a, 2019c).

Das Dorf Karaören, in dem die unten besprochene hieroglyphenluwische Inschrift entdeckt wurde, befindet sich auf dem Karacadağ und somit ebenfalls innerhalb der Surveyregion von KEYAR. Um die Fundumstände bzw. primäre Fundstelle der heute verschwundenen Inschrift zu erkunden, wurde 2016 mit dem Survey in Karaören begonnen.

Karacadağ

Nordöstlich und fast parallel zu den Bolkar-Bergen erstrecken sich auf einer Linie die vulkanischen Berge Karadağ, Karacadağ und Hasandağ. Diese sind mit kleineren Kratern verbunden. Der Karacadağ liegt zwischen Karadağ und Hasandağ und befindet sich circa 11 km östlich von Karapınar, etwa 3 km südlich von Emirgazi und ungefähr 26 km nordwestlich von Ereğli (Abb. 1–2). Er ist das größte vulkanische Bergmassiv, das sich im Zentrum der Konya-Ebene und deren Umgebung befindet. Das Gebirge, dessen höchster Gipfel eine Höhe von 2025 m besitzt, erstreckt sich von Nordost nach Südwest und ist circa 30 km lang und 14 km breit. Insgesamt umfasst das Massiv circa 500 qkm.

Die Konya-Ebene ist Schauplatz verschiedener geomorphologischer Systeme. So weisen diverse Ablagerungen und Geländeausbildungen auf einen Paläo-See hin. Dieser Paläo-See wird durch C14-Datierungen in das letzte Glazial datiert. Im Zentrum der Konya-Ebene befinden sich im Quartär entstandene Vulkane und Krater, die sich entlang einer Linie von Südwest nach Nordost erstrecken und die den Karadağ und Karacadağ verbinden (Kuzucuoğlu 2019).

Südlich des Karacadağ befinden sich Vulkankegel und Maare. Der Büyük Meke ist der größte und vermutlich auch der älteste Vulkankegel südwestlich von Karapınar. Seine Umgebung ist sumpfig; der letzte Ausbruch war ca. cal. 27–26 ka BP (Kuzucuoğlu 2019: 357). Nordwestlich des Büyük Meke befinden sich zwei weitere kleinere Vulkankegel: der Küçük Meke und der Meke Tuzlası, welcher auch als Meke Gölü[1] bekannt ist. Die ausgestoßene Lava des Meke Tuzlası-Kraters wird ca. 20 ka BP datiert. Der Krater ist von einem Salz-Maar umgeben, was ihn zu einer Insel macht (Abb. 3).

Westlich des Karacadağ liegt der Karapınar Gölü, der auch als Sultaniye Sazlığı oder Çamurama bekannt ist. Dieser See war schon im 19. Jh. teilweise ausgetrocknet. Sandstrand und Erosionsterrassen am Nord-, West- und Ostrand des Sees deuten darauf hin, dass die Wasserlinie des Karapınar Gölü ursprünglich 10–15 m höher gewesen ist (Kuzucuoğlu et al. 1997). Um diesen See herum wurde seit dem akeramischen Neolithikum gesiedelt (Maner 2019a, 2019b: 164–166). An seinem östlichen und westlichen Ufer befinden sich jeweils drei Siedlungshügel, welche besonders von der FBZ bis in die EZ genutzt wurden (Maner 2019a, 2019b). Diese Siedlungen wurden bewusst an Süßwasserquellen gegründet (Kuzucuoğlu et al. 1997: 456). An der südlichen Kante des Sees befindet sich ein weiterer Siedlungshügel namens Alitepe Höyüğü, der heutzutage als Stadtpark genutzt wird (Mellaart 1963).

Abb. 1 
          Siedlungsplätze, Festungen und Kloster auf dem Karacadağ (© KEYAR, Karte: Muhip Çarkı).
Abb. 1

Siedlungsplätze, Festungen und Kloster auf dem Karacadağ (© KEYAR, Karte: Muhip Çarkı).

Westlich des Karacadağ liegt das Obruk-Plateau mit Dolinen, das die Konya-Ebene vom großen Tuz Gölü („Salzsee“) trennt. Bis in die 1980er Jahre war das Gebiet zwischen Ereğli und Karapınar sumpfig. Das Schmelzwasser des Taurus-Gebirges speiste nicht nur Flüsse und Seen (wie z. B. Akgöl und Hotamış), sondern führte auch zu temporären Überschwemmungen der Ebene, was wiederum die Sumpfbildung begünstigte. William John Hamilton, der 1837 Karapınar besuchte, berichtete, dass der Ort Karapınar aus ungefähr 400 Häusern bestand und die Bewohner wegen den unkomfortablen Bedingungen, die durch die Sümpfe hervorgerufen wurden, auf den Hochebenen des Karacadağ wohnten (Hamilton 1842: 211–217).

Abb. 2 
          Der südwestliche Abschnitt des Karacadağ von NW fotografiert (© KEYAR, 2018).
Abb. 2

Der südwestliche Abschnitt des Karacadağ von NW fotografiert (© KEYAR, 2018).

Abb. 3 
          Meke Gölü (© KEYAR, 2019).
Abb. 3

Meke Gölü (© KEYAR, 2019).

Archäologische Forschungen am Karacadağ

Erste archäologische Forschungen bzw. Erkundungen am Karacadağ wurden von T. Callander 1904 und kurz danach von Gertrude Margaret Lowthian Bell 1907 (30. Juni−4. Juli) unternommen.[2] Callanders Forschungsreisen in Lykaonien und Isaurien, die er mit Sir William Mitchell Ramsay zusammen plante, führten ihn auch zum Karacadağ, wo er Dağören (Dagh Euren in seinem Eintrag) kurz besuchte und von zwei Festungen, Se Kalesi und Mennek Kalesi, die er südlich und nördlich von Dağören lokalisierte, berichtete (Callander 1906: 176, Abb. S. 175).[3] Er datierte die Ruinen aufgrund stilistischer Merkmale in die byzantinische Epoche. Zwei Tage später entdeckte er die hethitischen Altäre in Emirgazi.

Bell arbeitete damals zusammen mit Ramsay in Binbir Kilise bei Karaman (Ramsay und Bell 1909). Nach der Forschungskampagne in Binbir Kilise durchquerte sie Hotamış, Karapınar, Karacadağ und Emirgazi und reiste weiter nach Silifke. Ihre sehr genau gehaltenen Tagebücher beinhalten wichtige Beobachtungen zur Geografie, zu den Dörfern, der Demografie und den Monumenten auf dem Karacadağ. Die Fotos, die sie auf ihren Erkundungen machte, stellen wichtige Quellen dar und sind die ersten, die wir vom Karacadağ, seinen Monumenten und Dörfern kennen. Am 29. Juni 1907 verließ Bell Binbir Kilise und reiste mit Fattuh (ihrem ständigen Begleiter) und den Kamelen nach Hotamış, einem Dorf, das sich westlich von Karapınar befindet. Am 30. Juni 1907 reisten sie weiter nach Karapınar. Dort dokumentierte sie einen Brunnen mit drei Sarkophagen, in denen Wasser floss. Einer von ihnen war mit Löwen dekoriert.[4] Am nächsten Tag ritt sie mit einem Einheimischen namens Aziz durch Kıcıkışla (Ketshi Kyshla in ihrem Eintrag). Aziz zeigte ihr westlich des Dorfes Ruinen einer Kirche, von der sie annahm, dass es der ursprüngliche Standort der vorher bei Karapınar besichtigten Sarkophage sei. Sie ritt mit Aziz zu der Burg am südlichen Gipfel des Karacadağ, Segh Kalesi (heute als Se Kalesi bekannt). Hier dokumentierte sie die byzantinische Burg, eine Kirche sowie diverse Monumente und Brunnen (Ramsey und Bell 1909: 474–501). Sie schlugen ihr Lager in Ovacık (Ouajib in ihrem Tagebuch) auf, einem Krater mit mehreren Süßwasserquellen. Am 2. Juli stieg sie den Krater hoch und dokumentierte die zwei Festungen Mennek und Keçi Kalesi (Gechekale in ihrem Tagebuch) sowie das Kurşuncu-Kloster (Kurshunju in ihrem Tagebuch). Das Kloster war für sie „no doubt the great shrine of the mountain“. Von hier aus besuchte sie die Ruinen von Dağören (Dagh Euren in ihrem Eintrag); sie berichtete von einer großen Kirche mit Weinblätterdekoration und von einer Festung, die oberhalb angelegt war. Vom Kurşuncu Kloster aus sah sie „einen großen See“ (Dağ Gölü). Am 3. Juli ritten sie weiter am Westhang des Karacadağ über Bağdaylı (Baghdaile in ihrem Tagebuch) nach Ekizli (Ikizli in ihrem Tagebuch), auf dessen Strecke sie weitere Kirchen und Höhlen dokumentierte. Am nächsten Tag beobachtete sie in Ekizli, wie eine Kirche in eine Moschee umgebaut wurde, entdeckte zwei Inschriften und besuchte Adalı. Sie ritten weiter nach Karaören (Karaeuren in ihrem Eintrag), wo sie die Ruine eines großen Klosters und einer Kirche sowie einige Grabsteine mit Kreuzen sah. Bell beschloss, Gölören und Bilören nicht zu besuchen, da ihr gesagt wurde, dass es sich um unwichtige Ruinenstätten handele.

Die nächste Untersuchung des Karacadağ wurde von Klaus Belke und Marcell Restle im Rahmen der Forschungen für den vierten Band der Tabula Imperii Byzantini (TIB 4) in den 1970er Jahren durchgeführt (Belke/Restle 1984). Diese Forschung beinhaltete nicht nur die Kartierung und Dokumentation der byzantinischen Monumente, Inschriften und Siedlungen vor Ort, sondern auch die Erörterung der historischen und geografischen Hintergründe des byzantinischen Straßennetzes. Belke und Restle haben einige byzantinische Ruinen auf dem Karacadağ besucht und dokumentiert. In dem Ortsnamen Hydē vermuteten sie ein Bistum in Lykaonien bei Gölören und sprachen sich somit gegen die traditionelle Identifizierung mit Karapınar aus (Belke/Restle 1984: 174). Bei Gölören handelt es sich um ein ausgedehntes byzantinisches Ruinenfeld mit Kirchen, Zisternen und Häusern.

Dağören wurde von Belke und Restle als Rückzugssiedlung von Hydē vermutet (Belke/Restle 1984: 155). Sie beschrieben Dağören als „Ruinen einer größeren byzantinischen Stadtanlage“. Spolien in der Selimiye Camii in Karapınar würden wohl, so ihre Meinung, auf eine Werkstatt von Dağören hinweisen, da sie vermuteten, dass die Spolien von Dağören nach Karapınar verschleppt worden waren. Sie notierten außerdem, dass es sich bei der von Bell als Festung bezeichneten Ruine um ein kleines Kloster handelt. Beide nahmen auch an, dass die römische und später byzantinische Stadt und die Festung Thēbasa mit Se Kalesi und Kesmez gleichzusetzen seien (Belke/Restle 1984: 232–233, Abb. 4). Im Dorf Kesmez, das am südöstlichen Hang des Karacadağ liegt, wiesen sie auf Spolien in den Dorfhäusern hin, die teilweise auch Inschriften aus spätrömischer und frühbyzantinischer Zeit zeigen. Bei dem Kurşuncu-Kloster beobachteten sie einen stärkeren Verfall als von Bell beschrieben und datierten das Kloster anhand der Bauplastik in das 5./6. Jh. n. Chr. (Belke/Restle 1984: 195–196). Sie besuchten auch den Dağ Gölü (Bergsee) und bemerkten, dass der See durch eine „oval-tropfenförmige Burg“ gesichert wird, die sie für prähistorisch hielten. Auf der gegenüberliegenden Seite vermuteten sie eine frühbyzantinische Siedlung, von der sorgfältig ausgeführte Quadermauern und scharf geschnittene Architekturplastik erhalten sind (Belke/Restle 1984: 155). Am Mennek Kalesi beobachteten sie verschiedenes Mauerwerk, das sie in unterschiedliche Bauphasen datieren wollten, wie z. B. hellenistisch und frühbyzantinisch (Belke/Restle 1984: 204).

Ibrahim Gündüz, ein Lehrer und Hobbyforscher in Karapınar, verfasste ein umfassendes Buch über die Geschichte, Archäologie, Ethnologie und Architektur von Karapınar und Umgebung. Es ist eine wertvolle Zusammenstellung und beinhaltet auch Fotografien zu einigen Monumenten am Karacadağ (Gündüz 1980).

Survey am Karacadağ im Rahmen des KEYAR Survey-Projekts

Der Karacadağ war nie ein Teil der archäologischen Surveys von Mellaart, Güneri und Bahar, auch wenn diese teilweise in der Umgebung des Karacadağ durchgeführt wurden. Da die Forschungen von Callander, Bell, Belke und Restle – wie oben beschrieben – begrenzt waren, erschien es sinnvoll, einen systematischen Survey auf dem Karacadağ zu unternehmen, um unter anderem einen möglichen Herkunftsort der Karaören-Inschrift zu ermitteln. Im Rahmen von KEYAR wurde der Karacadağ während der Kampagnen von 2014–2018 und 2020 untersucht. Die offizielle Genehmigung für diesen Survey umfasste nur die Bronze- und Eisenzeit, was einige Einschränkungen verursachte, da sich auf dem Karacadağ hauptsächlich spätantike Ruinen finden. Trotzdem war es dank zusätzlicher offizieller Genehmigungen möglich, auch die spätantiken Ruinenstätten zu erkunden, mit der Hoffnung, dabei auf bronze- und eisenzeitliche Siedlungsreste, Funde und Keramik zu stoßen.

Forschungen auf dem Karacadağ sind nicht einfach; die meisten Siedlungen auf dem Bergkamm muss man regelrecht erklimmen, da es keine befahrbaren Wege gibt. Nur wenige Dörfer, die sich an dem Ost- und Westhang des Berges befinden, sind mit dem Auto zu erreichen. Anfang des 20. Jahrhunderts ritt Bell mit Pferden den Karacadağ hinauf und Kamele schleppten ihre Sachen und Geräte. Heutzutage gibt es in der Gegend jedoch keine Nutztiere mehr, die man zum Reiten nutzen könnte. Dies verlangsamte unsere Forschung auf dem Karacadağ und erschwerte den Transport von Geräten, Lebensmitteln und Trinkwasser erheblich. Nach einigen demotivierenden Versuchen, alles alleine hochzutragen, beschlossen wir, bei der zweiten Besteigung des Ovacık-Kraters von einem jungen Hirten einen Esel zu mieten, der unsere Sachen auf den Krater transportierte. Somit war es möglich, mehr Zeit mit Forschung auf dem Bergkamm zu verbringen.

Eine weitere Einschränkung, die die archäologische Geländebegehung und Forschung auf dem Karacadağ sehr erschwert, ist, dass fast alle Stätten auch in der Spätantike und oft sogar bis in die heutige Zeit besiedelt waren. Ältere Gebäudeteile tauchen nicht selten als Spolien in jüngeren Bauten auf, unter den Gebäuden befinden sich weitere Siedlungsschichten, die nur mit Ausgrabungen zu erforschen wären; außerdem gibt es fast keine Oberflächenkeramik in den Ruinen.

Während der Survey-Kampagnen wurden auf der Ostseite des Karacadağ die Orte Akören, Oymalı, Dağören, Beyören, Taşbudak und Kızılgedik besucht. Akören und Oymalı befinden sich am Südost-Hang des Karacadağ. Akören ist ein verlassener Ort, dessen Bewohner heute in einem neu gegründeten Dorf namens Yeni Akören in der Ebene wohnen. In Oymalı (1199 m ü. M.) befinden sich siebzehn Höhlensiedlungen, die als „Akören Yeraltı Şehirleri“ bekannt sind. Diese sind vermutlich in das 7. Jh. n. Chr. zu datieren (Bilici 2002) und dienten nicht nur zum Schutz vor Überfällen der Araber, sondern wurden auch als Siedlungsplatz genutzt, um das sumpfige Umland zu meiden. Ausgrabungen bezeugen, dass diese Höhlensiedlungen auch noch in der seldschukischen und osmanischen Zeit genutzt worden sind (Bilici 2002: 193). Schmale Gassen mit erhöhten Stützmauern führen zum Eingang der Höhlen, die oberhalb des Dorfes liegen (Abb. 4). Die Höhlen bestehen aus untereinander verbundenen Galerien und Nischen, die in den Tuff eingearbeitet sind. An einigen Wänden sind Spuren von Fresken erkennbar. Die Höhlensiedlungen in Oymalı wurden im Jahre 2000 von der Museumsdirektion des Konya-Ereğli-Museums gesäubert und mit Metalltüren verschlossen.

Abb. 4 
          Eine Höhlensiedlung in Oymalı (© KEYAR, 2016).
Abb. 4

Eine Höhlensiedlung in Oymalı (© KEYAR, 2016).

Während unseres Surveys im Jahre 2016 hatten wir die Gelegenheit, den Muhtar (Dorfobersten) von Oymalı kennenzulernen, der damals ungefähr 65 Jahre alt war. Dank seiner detaillierten Erläuterungen ist es einerseits möglich, die rezente Siedlungsgeschichte vom Karacadağ besser zu verstehen, andererseits bieten sie auch wichtige Erkenntnisse zur Siedlungsgeschichte der Bronze- und Eisenzeit sowie der folgenden Perioden. Laut seiner Beschreibung wohnten die ersten Bewohner von Oymalı auf dem Karacadağ (in Dağören), von wo sie mit der Zeit erst auf den Hang und zuletzt vor einigen Jahren an den Fuß des Berges zogen. Das Dorf Oymalı am Hang besteht aus Steinhäusern, die hauptsächlich aus spätantiken Spolien gebaut sind (Abb. 5).

Der Muhtar erklärte, dass alle Architekturteile von antiken Siedlungen vom Karacadağ mit Kamelen und Eseln heruntergebracht (vermutlich Dağören, Kurşuncu-Kloster, Mennek Kalesi etc.) und von lokalen Handwerkern erneut mit Meißeln bearbeitet worden sind. Dieses Dorf am Hang wurde vermutlich im Mittelalter gegründet. Bei der Steinbearbeitung wurde wohl besonders darauf geachtet, Dekorationen und Inschriften zu eliminieren, und sollte ein Stein eine Inschrift oder ähnliches haben, diese auf die Innenseite des Gebäudes zu verbauen, so dass sie von außen nicht zu erkennen war. Für die neue Siedlung am Fuß des Berges wurden teilweise Bauteile vom alten Dorf heruntergetragen oder erneut vom Karacadağ gebracht. Es wurde wohl darauf geachtet, dass nur Häuser ohne Besitzer abgerissen wurden; diejenigen mit Besitzern und das Gästehaus (Konuk Evi) wurden nicht angerührt. Der Grund für die Verlagerung der Siedlung an den Fuß des Berges

Abb. 5 
          Ein komplett aus Spolien gebautes Konuk Evi (Gasthaus) in Oymalı (© KEYAR, 2016).
Abb. 5

Ein komplett aus Spolien gebautes Konuk Evi (Gasthaus) in Oymalı (© KEYAR, 2016).

war, dass das Schwemmland ausgetrocknet und es deshalb praktischer war, in der Ebene zu leben. Aufgrund der Sumpfgebiete war es wohl vorher unmöglich, am Fuß des Berges oder in der Ebene zu leben, nicht zuletzt wegen der damals grassierenden Malaria, aber auch des schlechten Geruchs und weil das Trinkwasser nicht genießbar war. Hamilton, der sich am 4. Juli 1837 in Karapınar aufhielt, berichtet, dass der Ort wegen des sumpfigen Terrains bis auf wenige Nitritarbeiter verlassen sei und dass die Bevölkerung auf den Höhenlandschaften (türkisch yayla) des Karacadağ lebe. Nachts konnte Hamilton wegen der vielen Mücken nicht schlafen und beschloss deswegen, gleich am nächsten Tag weiterzureiten (Hamilton 1842: 217). Der İvriz-Staudamm, der in den 1980er Jahren nördlich von İvriz in Halkapınar gebaut wurde, hatte unter anderem das Ziel, die Alluvialfächer in der Ereğli-Bor-Ebene auszutrocknen und die hohe Malariarate in der Ereğli-Bor-Karapınar-Ebene zu bekämpfen. Das Schmelzwasser der Bolkar-Berge, des mittleren Teils des Taurus-Gebirges, fließt unterirdisch ab und speist Flüsse und Seen in der Ebene, aber auch große Sumpfgebiete um die Seen wie Akgöl und breite Alluvialfächer in der Ereğli-Bor-Ebene, die an den Osthang des Karacadağ angrenzen. İvriz liegt am Fuße der Bolkar-Berge. Hier fließt das Schmelzwasser von April bis August aus den Steinen hervor, was die (Spät-)Hethiter in der Eisenzeit dazu veranlasste, an dieser Stelle ein Natur-Heiligtum mit Reliefs, Stelen und Opfernischen zu gründen. Der Staudamm trug dazu bei, dass sich die Bevölkerung des Karacadağ vom Fuße des Berges weiter in die Ebene hinein ausbreiten konnte. Der Muhtar deutete an, dass bis vor 20–30 Jahren immer wieder Bauteile von den antiken Siedlungen auf dem Karacadağ nach Ereğli, Karapınar und in die umliegenden Dörfer transportiert wurden.

Eine große antike Ruine befindet sich in Dağören, welche ca. 2,5 km nordwestlich von Oymalı auf ca. 1755 m ü. M. liegt. Von Oymalı aus ist es ein circa 4-stündiger Aufstieg. Die Siedlung (ca. 20 ha) liegt verborgen und geschützt zwischen Bergkämmen und ihre Lage erinnert an Viranşehir (Mokisos) auf dem Hasandağ (Berger 1998). Die Ruinen von Kirchen, Häusern und Gräbern sind gut erhalten. Wie bereits Bell bemerkte, erinnert Dağören an hethitische Siedlungen, und dies kann von uns nur bestätigt werden (Abb. 6).

Abb. 6 
          Die Siedlungsruine von Dağören (© KEYAR, 2020).
Abb. 6

Die Siedlungsruine von Dağören (© KEYAR, 2020).

Der Boden ist komplett mit Steinen übersäht, so dass fast keine Keramik gefunden wurde. Ausgrabungen wären hier notwendig, um frühere Schichten zu erfassen. Dağören wird noch heute von Bewohnern aus Oymalı von Frühjahr bis Winter für die Kleintierhaltung benutzt; hunderte von Schafen weiden täglich auf der Alm. Es wurde uns vom Muhtar von Oymalı berichtet, dass im Frühjahr Familien mit Hab und Gut nach Dağören ziehen, um mehr als die Hälfte des Jahres dort zu verbringen. Die Hausruinen in Dağören werden noch heute teilweise von den Hirten und Bewohnern benutzt und wurden weiter ausgebaut. Es kann vermutet werden, dass es sich bei den antiken Höhlensiedlungen von Oymalı um die Winterherberge der antiken Bevölkerung handelt, jene, die auch in Dağören wohnte.

Beyören (1440 m ü. M.) befindet sich 5,3 km nördlich von Oymalı, am Osthang des Karacadağ. Heute ist es ein kleines Dorf, das weiterhin bewohnt wird und dessen Häuser und Moschee größtenteils aus Spolien gebaut sind. Vor der Moschee standen meta und catillus, Teile von römischen Steinmühlen (Abb. 7).

Ähnliche Steinmühlen wurden in der Ereğli-Bor-Ebene an verschiedenen Orten entdeckt, wie z. B. in Taştepe Obası Yerleşimi (Maner 2014: 357–358, Abb. 28–29). Circa 4 km nördlich von Beyören wurden auf einem Felsen Mauerreste und in den Stein eingetiefte Zisternen entdeckt. Die wenigen Keramikfunde werden in die byzantinische Periode datiert. Wir möchten annehmen, dass es sich hierbei um eine kleine Festung handelt. Ein weiteres Dorf, dessen Häuser aus Spolien gebaut sind, ist Kızılgedik (1363 m ü. M.), dass sich ungefähr 5,2 km nordnordöstlich von Beyören befindet (Abb. 8). In Kızılgedik wohnte 2014 nur noch eine einzige Familie, die von Ziegenzucht lebte. Laut den Bewohnern stammen die Bausteine und Säulen der Häuser von einer Kirche, die oberhalb des Dorfes stand.

Abb. 7 
          
            Meta und catillus einer römischen Steinmühle und Gebäudeelemente (© KEYAR, 2014).
Abb. 7

Meta und catillus einer römischen Steinmühle und Gebäudeelemente (© KEYAR, 2014).

Abb. 8 
          Ein komplett aus Spolien gebautes Haus in Kızılgedik (© KEYAR, 2018).
Abb. 8

Ein komplett aus Spolien gebautes Haus in Kızılgedik (© KEYAR, 2018).

2018 waren Archäologen vom Konya-Ereğli-Museum wegen einer Raubgrabung in Kızılgedik und dokumentierten unter anderem auch typische mittel- und späteisenzeitliche Keramik.

Im Norden und auf der Westseite des Karacadağ wurden Karaören, Yamaç, Gölören, Meşeli, Işıklar, Öbektaş, Adalı, Ekizli, Öbektaş, Yeşilyurt und im südlichen Teil des Karacadağ Eski Kesmez, Ovacık, Dağ Gölü und das Kurşuncu-Kloster erforscht. Circa 4,5 km nordwestlich von Kızılgedik liegt Gölören (1407 m ü. M.). In der Mitte des Dorfes befindet sich ein kleiner Teich, der von einer Steinmauer umgeben ist, nach dem auch das Dorf benannt wurde: Gölören (See-Ruine). Die Häuser des neuen Dorfes wurden zum großen Teil aus Spolien der antiken Siedlung gebaut, die circa 1,4 km südöstlich auf dem Berg liegt. Bei den antiken Ruinen handelt es sich um Häuser, deren Mauerwerk gut erhalten ist. Es sind starke Steinmauern, die aus großen, teilweise bearbeiteten Steinbrocken errichtet wurden (Abb. 9). Da der Grund voller Geröll war, konnte keine Keramik festgestellt werden; es handelt sich aber hier, wie schon Belke und Restle festgestellt haben, um byzantinische Ruinen (s. o.).

Abb. 9 
          Teile der Siedlungsruine von Gölören (© KEYAR, 2016).
Abb. 9

Teile der Siedlungsruine von Gölören (© KEYAR, 2016).

3,6 km westlich von Gölören liegt inmitten antiker Ruinen das Dorf Karaören (1317 m ü. M.), das von den Einheimischen Gayren genannt wird. Die Ruinen der antiken Siedlung erstrecken sich in nördlicher Richtung bis zum Nachbarsdorf Meşeli sowie nach West und Ost und umfassen ein relativ großes Gebiet (Abb. 10). Häuser, Moschee, Brunnen und Wassertröge im Dorf sind größtenteils aus Spolien gebaut (Abb. 11). Da alle antiken Gebäude bis auf die Fundamente abgebaut wurden, ist es nicht möglich, im Ruinenfeld sichere Gebäudetypen wie z. B. Kirchen zu bestimmen. Einige antike Strukturen haben bienenkorbähnliche Ergänzungen an den Ecken, die aus aufgeschichteten Steinbrocken gebaut wurden (Abb. 13). Einige sind mit Steinplatten abgedeckt, einige offen. In den offenen lagen Menschenknochen und Schädelfragmente. Daher kann man annehmen, dass es sich hierbei vermutlich um römische oder frühbyzantinische Gräber handelt.[5]

Abb. 10 
          Drohnenaufnahme der Siedlungsruine von Karaören (© KEYAR, 2016).
Abb. 10

Drohnenaufnahme der Siedlungsruine von Karaören (© KEYAR, 2016).

Keramik wurde kaum gefunden, nur wenige spätbronzezeitliche, mittel- und späteisenzeitliche und byzantinische Scherben. Ältere Dorfbewohner berichteten, dass vor langer Zeit Teile der antiken Ruinen verkauft wurden. Die Bauteile wurden in die Umgebung gebracht (Karapınar, Emirgazi, Beyören, Kutören, Ereğli, Hotamış), um Häuser und Moscheen zu bauen. So soll z. B. eine ganze Kirche verkauft worden sein, deren Steinblöcke mit Kamelen nach Karapınar und Ereğli getragen wurden.[6]

Das Haus, in dem die hieroglyphenluwische Inschrift von Nizamettin Tezcan entdeckt wurde, befindet sich im Zentrum des Dorfes (Abb. 14). Es wurde von den Eigentümern, die nach Ereğli zogen, vor circa 30 Jahren verlassen. Das Haus, in dessen Garten römische Steinmühlenteile und Säulenbasen liegen, ist komplett aus Spolien gebaut.

2016 wurde der Besitzer dieses Hauses in das Konya-Ereğli-Museum eingeladen, um näheres über den Fundort der Inschrift herauszufinden. Der Besitzer, der damals um die 60 Jahre alt war, berichtete, dass er sich sehr genau an diesen Block mit der hieroglyphenluwischen Inschrift erinnere. Er und sein Vater sammelten sauber bearbeitete rechteckige Blöcke aus den antiken Ruinen, um sie dann als Stufe oder als Stützstein des Tür- oder Fenstersturzes einzubauen. Der besagte Stein soll aus einer Hausruine am Straßenrand stammen. Um größere Blöcke zu finden, grub er, damals um die 15 Jahre alt, eine Grube und stieß auf diesen Stein, der laut ihm zu einer torbauähnlichen Struktur, die aus drei monolithischen Blöcken gebaut war, gehörte.

Abb. 11 
          Architekturelement mit Kreuz eingebaut in die Gartenwand eines Hauses (© KEYAR, 2015).
Abb. 11

Architekturelement mit Kreuz eingebaut in die Gartenwand eines Hauses (© KEYAR, 2015).

Abb. 12 
          Bienenkorbförmige Grabbauten (© KEYAR, 2016).
Abb. 12

Bienenkorbförmige Grabbauten (© KEYAR, 2016).

Abb. 13 
          Das Haus, in dem die hieroglyphenluwische Inschrift entdeckt wurde (© KEYAR, 2020).
Abb. 13

Das Haus, in dem die hieroglyphenluwische Inschrift entdeckt wurde (© KEYAR, 2020).

Er wurde aus einer 3–4 m tiefen Grube geborgen. Sein Vater hatte es sich zur Aufgabe gemacht, alle Inschriften und Abbildungen auszumeißeln, damit die Bauteile nicht christlich aussehen. Aber der Block mit der hieroglyphenluwischen Inschrift war wohl so sauber bearbeitet, dass sein Vater ihn nicht anrührte und beschloss, ihn als Sitzstein zu benutzen. Die Inschrift war anscheinend in einem byzantinischen Gebäude verbaut und demnach bereits zu der Zeit als Spolie benutzt worden.[7]

In der Survey-Kampagne 2020 haben wir die als Gıcan Kalesi bezeichnete Festung oberhalb von Karaören systematisch untersucht. Die Festung ist ca. 77 m (N-S) × 57 m (O-W) groß und befindet sich ca. 2,9 km südlich von Karaören am Berghang. Die kyklopische Befestigungsmauer ist teilweise bis zu 3–4 m hoch erhalten (Abb. 14). Es wurden hier mittelbronzezeitliche, althethitische, spätbronzezeitliche, hethitische und eisenzeitliche Keramikfunde entdeckt. Die Festung war sicherlich mit Karaören verbunden und diente dem Schutz

Abb. 14 
          Befestigungsmauer von Gıcan Kalesi und Aussicht nach Karapınar (Südwest) und Karadağ in der Ferne (© KEYAR, 2020).
Abb. 14

Befestigungsmauer von Gıcan Kalesi und Aussicht nach Karapınar (Südwest) und Karadağ in der Ferne (© KEYAR, 2020).

der Siedlung vor unerwünschten Einbrechern von der nordöstlichen Bergseite. Bei klarer Sicht hat man einen Ausblick bis zum Hasandağ. Die Festung kontrollierte die Hauptroute, die nach Konya, Aksaray, Niğde, Ereğli und Tyana führte.

Südwestlich von Karaören, in der Schlucht, die als Eski Yamaç (alter Name Kehil) bekannt ist, befinden sich weitere Höhlensiedlungen, die laut den Dorfbewohnern bis vor Kurzem noch genutzt worden sind. Sie sind denen von Oymalı ähnlich. 1,7 km nordwestlich befindet sich das kleine Dorf Meşeli (1194 m ü. M.), das auch von der Straße, die von Karapınar nach Emirgazi führt, erreichbar ist. Das kleine Dorf besteht nur aus wenigen Häusern, die auch aus Spolien des Ruinenfeldes zwischen Karaören und Meşeli gebaut wurden. 3,2 km westlich von Meşeli liegt Işıklar (1137 m ü. M.). Auch hier sind die Häuser aus Spolien mit einem Portikus gebaut; im Stil sind sie denen in Kızılgedik ähnlich (Abb. 15).

4,6 km südlich liegt Ekizli (1353 m ü. M.). Die sich im Ort befindende Moschee ist wie auch die meisten Häuser aus Spolien gebaut. Als Bell hier am 3. Juli 1907 vorbeiritt, sah sie, wie die Kirche in eine Moschee umgebaut wurde. 1,5 km südlich von Ekizli liegt ein großes Ruinenfeld, das von den Einheimischen Adalı genannt wird. Die Mauern der Häuser sind gut erhalten. Die Siedlung zieht sich in Richtung Süden zum Gipfel des Berges hoch und ist derjenigen in Gölören ähnlich. Hier haben einige Häuser, wie auch in Karaören, bienenkorbartige Gräber. In Adalı lassen sie sich allerdings eher mit Dolmen- oder Kurgangräbern vergleichen (Abb. 16). Vermutlich datieren sie in die römische oder frühbyzantinische Zeit; ähnliche sind aus Viranşehir (Mokisos) bekannt (Berger 1998: Taf. 54).

Abb. 15 
          Ein Dorfhaus in Işıklar, das aus Spolien gebaut wurde (© KEYAR, 2015).
Abb. 15

Ein Dorfhaus in Işıklar, das aus Spolien gebaut wurde (© KEYAR, 2015).

Abb. 16 
          Bienenkorbförmiges Grab in Adalı (© KEYAR, 2016).
Abb. 16

Bienenkorbförmiges Grab in Adalı (© KEYAR, 2016).

Inmitten des Ruinenfeldes befindet sich ein Wasserbecken, das aus bearbeiteten Steinen gebaut wurde (Abb. 17). Zwischen den Blöcken wurde bei der letzten Erneuerung Zement benutzt; der Muhtar von Gölören deutete aber an, dass erzählt wird, dass dieses Becken genauso alt wie die Siedlung oder sogar älter sei.

Abb. 17 
          Das Wasserbecken in Adalı (© KEYAR, 2016).
Abb. 17

Das Wasserbecken in Adalı (© KEYAR, 2016).

Das Becken liegt direkt vor einer Frischwasserquelle, an der das Wasser aus dem Felsen fließt (Abb. 18).

Der ganze Hang ist mit Geröll und Büschen bedeckt, so dass es nicht möglich war, Keramik zu finden. Eski Kesmez (1419 m ü. M.) befindet sich am Südosthang des Karacadağ, circa 2 km südöstlich des Se Kalesi (1934 m ü. M.). Das Dorf ist am Hang gegründet, aber seit ca. 30 Jahren verlassen. Heute leben dessen Bewohner im Dorf Yeni Kesmez, das an der Hauptstraße von Ereğli nach Karapınar liegt und circa 16 km von Karapınar entfernt ist. Die Häuser in Eski Kesmez sind aus Spolien von Se Kalesi errichtet; diese wurden wiederum ein zweites Mal entnommen, um die Häuser in Yeni Kesmez zu bauen. Die Ruinen werden von Hirten benutzt, die aus den verbliebenen Bauteilen Ställe für ihr Vieh gefertigt haben.

Yeşilyurt (1128 m ü. M.) liegt 6,8 km südwestlich von Ekizli. Der ehemalige Name von Yeşilyurt ist Kıcıkışla. Es handelt sich hierbei um ein größeres Dorf, in dem die Häuser ebenfalls häufig aus Spolien gebaut wurden. Von Yeşilyurt aus kommt man über einen Bergpfad nach Ovacık, einem großen Krater, der circa 4 km östlich von Yeşilyurt liegt. Der Krater umfasst etliche Süßwasser-Quellen, und schon der osmanische Sultan Selim II. ließ Wasserrohre für Trinkwasser von hier nach Karapınar legen (Gündüz 1980: 35). Der Krater ist circa 2,4 km × 2,7 km groß und liegt auf einer Höhe von 1537 m ü. M. Wildpferde leben hier zusammen mit Hirten, die Schafe und Ziege hüten. Im Zentrum des Kraters befindet sich eine Ruine (ca. 160 m × 170 m groß), dessen Architekturteile für den Bau von Viehställen benutzt wurden (Abb. 19).

Eine Deutung des Gebäudes ist nicht möglich; die wenige gefundene Keramik ist römisch und spätantik. Um die Ruine herum liegen Gräber, die auch aus Spolien gebaut wurden – darunter befinden sich auch dekorierte Architekturteile. Die Gräber dürften römisch oder spätantik sein. Der Aufstieg zum Kraterrand ist sehr mühsam, da der Krater steil, mit Geröll übersäht und mit dornigem Gebüsch bewachsen ist. Fast 1,5–2 Stunden sind nötig, um hinaufzuklettern. Nordöstlich befindet sich Mennek Kalesi (1955 m ü. M.),

Abb. 18 
          Frischwasserquelle oberhalb des Wasserbeckens in Adalı (© KEYAR, 2016).
Abb. 18

Frischwasserquelle oberhalb des Wasserbeckens in Adalı (© KEYAR, 2016).

Abb. 19 
          Ruine im Zentrum des Ovacık-Kraters (Drohnenaufnahme) (© KEYAR, 2017).
Abb. 19

Ruine im Zentrum des Ovacık-Kraters (Drohnenaufnahme) (© KEYAR, 2017).

2 km südlich von Mennek entfernt liegt Keçi Kalesi (1932 m ü. M.). Beide Burgen wurden am Kraterrand errichtet, vermutlich um den Krater mit den Wasserquellen zu schützen und das Straßennetz beobachten zu können. Das Mauerwerk der Festungen deutet auf eine Datierung in die späteisenzeitliche oder spätantike Zeit. Von beiden Burgen aus hat man einen sehr weiten Ausblick auf die westliche Konya-Ebene.

Ungefähr 1 km südwestlich von Keçi Kalesi befindet sich das beeindruckende Kurşuncu-Kloster (2013 m ü. M.). Das Kloster ist heute leider noch heruntergekommener als zur Zeit von Bell oder Belke und Restle (Abb. 20). Es ist in östlicher Richtung an einen Felsen gelehnt.

Abb. 20 
          Ruine des Kurşuncu-Klosters (© KEYAR, 2017).
Abb. 20

Ruine des Kurşuncu-Klosters (© KEYAR, 2017).

Von hier hat man eine unbegrenzte Aussicht bis zu den Taurus-Bergen sowie über die Konya-Ebene und Kratere hinweg bis zum Karadağ. Ca. 1 km westlich von Kurşuncu befindet sich der See Dağ Gölü (1933 m ü. M.), von dem zwar heute nur noch ein kleiner Rest zu sehen ist, der aber zu der Zeit von Bell erheblich größer gewesen sein muss (Abb. 21).

Der See ist durch den Klimawandel überwiegend verdunstet und hat in heißen Sommermonaten (August-September) gar kein Wasser mehr. Nordöstlich des Sees befindet sich eine ovale Festung (Abb. 22). Sie ist circa 112 m lang und 51 m breit (1949 m ü. M.). Das Mauerwerk wurde aus unbearbeiteten Steinen gebaut, die aufeinandergeschichtet wurden. An der Erdoberfläche wurde nur wenig spätantike Keramik gefunden. Belke und Restle vermuteten, dass es sich um eine prähistorische Festung handele. Zwar wurde keine Keramik gefunden, die diese Vermutung unterstützen könnte, aber es ist natürlich nicht auszuschließen, dass die Burg auch vor der Spätantike genutzt bzw. gebaut wurde. Parallelen zu dieser Festung sind uns nicht bekannt, aber das Mauerwerk erinnert an eisenzeitliche Festungen, wie z. B. Kerkenes.

Abb. 21 
          Dağ Gölü mit Viehställen im Hintergrund (© KEYAR, 2017).
Abb. 21

Dağ Gölü mit Viehställen im Hintergrund (© KEYAR, 2017).

Abb. 22 
          Festung nordöstlich des Dağ Gölü (Drohnenaufnahme) (© KEYAR, 2017).
Abb. 22

Festung nordöstlich des Dağ Gölü (Drohnenaufnahme) (© KEYAR, 2017).

Die sorgfältig gebaute Mauer auf der gegenüberliegenden Seite der Festung, die Belke und Restle (s. o.) ebenfalls gesehen haben, existiert nicht mehr. Die Steine dieser Festung wurden vermutlich als Spolien für Brunnen, Tröge, Ställe und Plattformen am See benutzt (Abb. 23). Das Wasser des Bergsees ist für Tiere ungenießbar, weshalb die Hirten ihr Wasser für den Trog aus den Brunnen ziehen.

Abb. 23 
          Wildpferde und Wassertröge, die aus Spolien gebaut sind (© KEYAR, 2017).
Abb. 23

Wildpferde und Wassertröge, die aus Spolien gebaut sind (© KEYAR, 2017).

Das Quellwasser für die Tierherden (hauptsächlich Schafe) wird von den südlichen und nördlichen Dörfern des Karacadağ genutzt, und der See dient als Grenze der Weidenaufteilung zwischen den Dörfern. Auf der westlichen Seite des Sees befinden sich aus Spolien gebaute kleine Ställe und Hütten; so können die Hirten mit ihren Tieren hier einige Monate verbringen, ohne in ihre Dörfer zurückkehren zu müssen. Das Mauerwerk einer verlassenen Hütte ist von Interesse. Es wurde aus unbearbeiteten und bearbeiteten Steinen gebaut. Einige bearbeitete Steinblöcke mit kissenförmigen Außenseiten und abgerundeten Seiten und Kanten erinnern an Blöcke vom Polygonalmauerwerk am Löwentor in Ḫattusa (Abb. 24) (Seeher 2002: Abb. 4). Da die Steine sehr verwittert sind, ist es nicht möglich, Werkzeugspuren zu erkennen, wie z. B. von Hämmern, die typisch für eine hethitische Bearbeitung wären.

2016 konnte hier keine Keramik gefunden werden, aber beim zweiten Besuch im Jahre 2017 wurden leider Raubgrabungen in der oben beschriebenen Struktur festgestellt, wie sie auf dem Karacadağ und seiner Umgebung keine Seltenheit sind. 2016 war der Dağ Gölü der einzige Ort ohne Raubgrabung. Unsere Arbeiten am Dağ Gölü im Sommer 2016 haben vermutlich dazu beigetragen, dass hier gegraben wurde, was sehr erschütternd ist. Die Grabungsstelle befand sich genau vor der Mauer mit den polygonal-geformten Steinblöcken. Hier lagen ein kleines Stück Obsidian, ein Eisennagel, drei Henkel, vier Randscherben und sechs Gefäßscherben. Die Keramik kann in die mittlere und späte Eisenzeit und Spätantike datiert werden. Dieser Befund ist sehr wichtig, da er auf ältere Siedlungsschichten hindeutet, die vermutlich sehr viel tiefer liegen.

Während der Kampagne 2016 wurde am Ufer des Dağ Gölü ein fast quadratischer Steinblock entdeckt, auf dem sich möglicherweise ein hieroglyphenluwisches Zeichen befindet (Abb. 25). Dieser war 2017 nicht mehr auffindbar, und bei Anfrage deuteten die Hirten auf einen neuen Brunnen, bei dessen Erbauung er vermutlich verwendet wurde. Dies zeigt, dass die Steine vom Karacadağ heutzutage immer noch wiederverarbeitet werden.

Abb. 24 
          Teile eines Pseudo-Polygonalmauerwerks in einer verlassenen Hütte (© KEYAR, 2017).
Abb. 24

Teile eines Pseudo-Polygonalmauerwerks in einer verlassenen Hütte (© KEYAR, 2017).

Abb. 25 
          Steinblock mit Resten von Zeichen, die vielleicht hieroglyphenluwisch sind (© KEYAR, 2015).
Abb. 25

Steinblock mit Resten von Zeichen, die vielleicht hieroglyphenluwisch sind (© KEYAR, 2015).

Die Karaören-Inschrift

Die hieroglyphenluwische Inschrift (Abb. 26), die sich auf einem rechteckigen Basaltblock befindet, wurde erstmals von Nizamettin Tezcan[8] in Karaören entdeckt.

Abb. 26 
          Die hieroglyphenluwische Inschrift in Karaören (Foto: Nizamettin Tezcan, 2018; © Konya-Ereğli-Museum).
Abb. 26

Die hieroglyphenluwische Inschrift in Karaören (Foto: Nizamettin Tezcan, 2018; © Konya-Ereğli-Museum).

Tezcan hat den beschrifteten Basaltblock mit der Inschrift vor einem Haus im Dorf entdeckt. Dieser sauber bearbeitete Block wurde als linke untere Stufe am Haupteingang des Hauses benutzt und lag laut Tezcan erst verkehrt herum an dieser Stelle, so dass die Inschrift nicht sichtbar war. Ein Foto des Steinblocks wurde von Tezcan in einem Gedichtebüchlein über Karaören publiziert (Tezcan 2011).[9] Im Dezember 2014 kontaktierte er Metin Alparslan und schickte diesem auch ein Foto der Inschrift. Bei einem gemeinsamen Ausflug nach Karaören im Frühjahr 2015 mussten sie allerdings feststellen, dass sich die besagte Inschrift nicht mehr an ihrem Ort befand.

Da nichts Näheres über die Archäologie von Karaören bekannt war und die erwähnte hieroglyphenluwische Inschrift seit 2015 verschwunden ist, konzentrierte sich der Survey 2016 hauptsächlich auf das Gebiet von Karaören und Karacadağ. Während dieser Survey-Kampagne wurde zusammen mit dem Konya-Ereğli-Museum, das unter anderem für Emirgazi und Umgebung zuständig ist, eine Verlustanzeige erstellt, die an das Ministerium für Tourismus und Kultur, Abteilung Kulturerbe und Museen der Türkischen Republik geschickt wurde. Seitdem wird nach der hieroglyphenluwischen Inschrift international gefahndet.

Vorläufige Edition der Karaören-Inschrift (Abb. 27)

Da die Inschrift als verschollen gilt, konnte die vorliegende Edition lediglich anhand eines Fotos erstellt werden. Trotzdem hoffen wir, dass es in Zukunft möglich sein wird, die Inschrift wieder zu finden und eine bessere Zeichnung und auch Umschrift vorzulegen. Auch eine Kollation sollte dann möglich werden.

Abb. 27 
          Zeichnung der Inschrift aus Karaören (Umzeichnung: M. Weeden and M. Alparslan).
Abb. 27

Zeichnung der Inschrift aus Karaören (Umzeichnung: M. Weeden and M. Alparslan).

Auf dem uns vorliegendem Foto (Abb. 26) waren keinerlei Gegenstände abgebildet, die als Maßstab dienen könnten, wodurch es nicht möglich ist, nähere Angaben zu der Größe des Steinblocks zu machen, auf dem sich die Inschrift befindet.

Die Tatsache, dass auf dem Foto um den Steinblock herum verschiedene Pflanzen und Gewächse in etwa die gleiche Größe wie die Schriftzeichen besitzen, deutet darauf hin, dass der Block relativ klein gewesen sein muss. Auch dass der Block in moderner Zeit als Türschwelle oder Sitzstein Verwendung fand, kann als Anhaltspunkt für seine Größe gelten.

Die Steinfläche ist größtenteils unbeschrieben und weist lediglich Reste von zwei Zeilen einer Inschrift auf. Zwischen diesen Zeilen befindet sich eine Trennlinie. Sowohl diese Trennlinie als auch die Abgrenzung der Inschrift zum unbeschriebenen Teil des Steines sind unregelmäßig ausgearbeitet. Da der untere Teil unbeschrieben ist, kann man davon ausgehen, dass es sich um die letzten zwei Zeilen der Inschrift handelt. Das Foto befindet sich seit 2016 auf der Webseite des Ministeriums für Tourismus und Kultur, Abteilung Kulturerbe und Museen der Türkischen Republik (Kültür Varlıkları ve Müzeler Genel Müdürlüğü), wo es unter der Bezeichnung „Karaören Köyü’nden Kaybolan Luvi Hiyeroglif Yazılı Taş“ aufgeführt wird („ein mit luwischen Hieroglyphen beschriebener Stein, der aus dem Dorf von Karaören verschwunden ist“).[10] Aufgrund dieses Fotos hat Max Gander uns per E-mail vorgeschlagen, dass es sich bei dem Stück um einen Bruchteil des sogenannten Emirgazi-Blocks (EMIRGAZI 2) handeln könnte.[11] Ähnlich wie der Emirgazi-Block scheint die Inschrift von Karaören in mehrere Zeilen gegliedert zu sein und eine große unbeschriebene Fläche bis zum unteren Ende des Steines aufzuweisen. Gegen eine Hypothese der Zusammengehörigkeit dieser beiden Blöcke spricht die Tatsache, dass es keine Stelle auf dem Stein von EMIRGAZI 2 gibt, wo der Block aus Karaören hineingefügt werden könnte.[12] Man muss darum davon ausgehen, dass es sich bei der Karaören-Inschrift um ein anderes Denkmal handelt, das aber in einem ähnlichen Stil gefertigt wurde, und vielleicht einen ähnlichen Text enthalten hat.

Der Text ist vom Foto leider nur zu ca. 40 % lesbar. Darüber hinaus gibt es in der unteren Zeile mehrere Zeichen, die entweder nur sehr selten vorkommen oder gänzlich unbekannt sind und deren Formen anhand des uns zur Verfügung stehenden Fotos nur schwer zu deuten bzw. eigentlich nicht wirklich identifizierbar sind. Was die identifizierten Zeichenformen anbelangt, scheinen sie mit denen der Inschriften von YALBURT und EMIRGAZI 1–3 teilweise vergleichbar zu sein. Inhaltlich hat die Karaören-Inschrift Ähnlichkeiten mit den Inschriften EMIRGAZI 2, YALBURT und SÜDBURG. Insbesondere die Formen der Zeichen - ta₂ und ARHA weichen allerdings von denen von YALBURT und SÜDBURG ab, was aber auch teilweise an dem uns zur Verfügung stehenden Foto liegen könnte. Für eine sichere Einordnung der Zeichenformen müsste auf eine Autopsie gewartet werden. Eine Datierung in das späte 13. Jahrhundert v. Chr. ist aber wahrscheinlich.

Text:

1. Spuren x [ ]x[ ]x REGIO [ ]x [ ]x

2. § 1 x VITIS₂ (REGIO) G.206?-i(a)?

§ 2 wa/i-ta-*a HATTI (URBS) ARHA X.X-wa/i-sa5-ha

§ 3 VITIS₂ (REGIO) hi?-x-wa/i-mi?

Übersetzung:

§ 1 Das Land Wiyanawanda? x-t

§ 2 Und ich habe die/von der Stadt Ḫattusa weg ge-x-t

§ 3 Das Land Wiyanawanda? HI-x-WAMI? ...

Kommentar:

§ 1 Die Umschrift VITIS2 folgt dem Vorschlag von Natalia Bolatti Guzzo und Massimiliano Marazzi, der mit einem Schlag der langwierigen Diskussion um die Identifikation dieses Zeichens ein Ende bereitet hat. Das Zeichen (s. Abb. 28) stehe zum normalen „Weinrebe“-Zeichen (L.160) im gleichen Verhältnis wie der ganze Stier zum Stierkopfzeichen stehe.[13] Diese Zeichenform von L.160 findet sich außerdem in den Inschriften von YALBURT, SÜDBURG und jetzt auch BOĞAZKÖY 5 (NIŞANTAŞ), wie von Bolatti Guzzo und Marazzi überzeugend dargelegt. Man möchte nur hinzufügen, dass der herunterhängende Teil des Zeichens einigen Belegen der „Kurzform“ ziemlich genau entspricht (s. Abb. 29), die also als Baustein für die Zusammensetzung der Zeichenform dient. Die Fragen der Identifikation des dahinter verborgenen Länder- oder Stadtnamens und seiner Gleichsetzung mit klassischen Toponymen sind aber immer noch nicht endgültig geklärt.

Da der Anfang vom zweiten Satz durch den Konnektiv mit Partikelkette a=wa=ta angezeigt wird, müsste die direkt davorstehende größtenteils nicht identifizierbare Zeichenkombination das Verb zum Ausdruck bringen. Hier handelt es sich möglicherweise um ein Zeichen (G.206), das auf dem Siegelabdruck SBo. 2.175 vorkommt. Ein Foto dieses Abdrucks liegt leider nicht vor, weshalb wir auf die Zeichnung von Güterbock angewiesen sind. Allerdings ist das Zeichen ziemlich eigentümlich. Während es sich bei dem Siegelabdruck höchstwahrscheinlich um einen Personennamen handelt, müsste das ähnliche Symbol auf der Karaören-Inschrift ein Verb zum Ausdruck bringen. Unter diesem Zeichen scheint sich noch ein weiteres zu befinden. Dem Foto nach könnte es sich dabei um ein L.209 i(a) handeln. Wenn dem so sein sollte, müsste man bei diesem Verb eine Endung im 3. Sg. Präsens annehmen, was durchaus möglich wäre.[14] Allerdings würde man hier eher ein Präteritum erwarten.

§ 2 Das Verb dieses Satzes ist wegen der logografischen Schreibung nicht sicher identifizierbar, scheint aber wegen dem Suffix -ssa- im Iterativ zu stehen. Wenn es sich bei diesem Verb um einen Ausdruck im Sinne der Fortbewegung handeln sollte (vgl. heth. iyannai- „marschieren“), dann müsste die Stadt Ḫattusa im Ablativ stehen, ohne dass dies durch ein phonetisches Komplement deutlich gemacht wurde. Falls es sich aber um eine transitive Handlung handeln sollte, dann müsste Ḫattusa das Objekt sein, und das Adverb ARHA würde statt einer separativen eine intensive Bedeutung annehmen.

§ 3 Die letzte Zeichenkombination enthält ein unidentifiziertes Zeichen. Das zweite ähnelt zwar ein wenig dem Zeichen ta₂, obwohl die Ähnlichkeit nicht ausschlaggebend ist. Dann hätte man hi-ta-wa/i, mit dem man den Ortsnamen Ḫinduwa vergleichen könnte, der einen Ort im Westanatolien bezeichnet hat.[15]

Abb. 28 
          Formen des Zeichens VITIS₂ (aus Hawkins 1995: Abb. 35 und Poetto 1993: Taf. XIII von M. Weeden nachgezeichnet).
Abb. 28

Formen des Zeichens VITIS₂ (aus Hawkins 1995: Abb. 35 und Poetto 1993: Taf. XIII von M. Weeden nachgezeichnet).

Abb. 29 
          Formen des Zeichens VITIS auf spätbronzezeitlichen Siegelabdrücken. Links: Büklükale BHS 3 (Weeden 2016: Abb. 15); Mitte: Kaman-Kalehöyük Seal 12 (Yoshida 1999: Abb. 14–15); rechts: Boğazköy SBo. 1.104 (Gassulawiya) (auf der Basis von Autopsie und eigenen Fotos von M. Weeden gezeichnet).
Abb. 29

Formen des Zeichens VITIS auf spätbronzezeitlichen Siegelabdrücken. Links: Büklükale BHS 3 (Weeden 2016: Abb. 15); Mitte: Kaman-Kalehöyük Seal 12 (Yoshida 1999: Abb. 14–15); rechts: Boğazköy SBo. 1.104 (Gassulawiya) (auf der Basis von Autopsie und eigenen Fotos von M. Weeden gezeichnet).

Kurze geografische Bemerkungen in Bezug auf die Karaören-Inschrift

Der hinter dem Zeichen VITIS2 stehende Ortsname wird meistens mit dem Stadtnamen Wiyanawanda gleichgesetzt, obwohl man auch nicht ganz sicher sein kann.[16] Außerdem sind in den hethitischen Keilschrifttexten mehrere Städte mit dem Namen Wiyanawanda (oder ähnliche Namen wie z. B. Wiyantana) bekannt. Insgesamt sind bis heute vier verschiedene Wiyanawanda belegt, von denen zwei in Westanatolien, eines am mittleren Kızılırmak und eins wahrscheinlich bei dem späteren Epiphaneia in Kilikien lokalisiert werden.[17] Wie Rotislav Oreshko bemerkt, wurden bis vor kurzem die in den Keilschrifttexten vorkommenden Wiyanawandas nie als „Land“, sondern immer als „Stadt“ bezeichnet.[18] Die in den Inschriften von YALBURT und KARAÖREN bezeugten Zeichen hingegen werden als Ländernamen gekennzeichnet. Der neuerdings erkannte Beleg aus BOĞAZKÖY 5 (NIŞANTAŞ) zeigt aber, dass es auch einen Stadtnamen bezeichnen kann. Die Beobachtung von Oreshko, dass die Liste VITIS2, Tamina, Masa und Lukka der SÜDBURG-Inschrift, ähnlich klinge wie Masa, Lukka, Kalasma und Arawanna, die unruhestiftenden Völkerschaften des Gebets an die Sonnengöttin, ist überzeugend, auch wenn die Namen nicht die gleichen sind.[19] Aus hethitischer Sicht müssten nur die sozialen Gegebenheiten von der gleichen Sorte sein; nämlich, dass diese nur schwer kontrollierbar waren. Das mag zu den Belegstellen bei der SÜDBURG-Inschrift passen. Andererseits kommt der betreffende Ortsname VITIS2 im Zusammenhang mit spezifischen anderen Ortsnamen vor, die sich im späteren Lykien und zwar im Xanthos-Tal oder seiner direkten Umgebung befinden: Talawa (Tlos), Awarna (Xanthos), Pinali (Pinara).[20]

Tabelle 1

Die Ortsnamen von YALBURT, EMIRGAZI 2, KARAÖREN und SÜDBURG.

YALBURT EMİRGAZİ 2 KARAÖREN SÜDBURG
LINGUA+CLAVUS-tu-sa (MONS)sa-la-ka HATTI HATTI
VITIS(+x) VITIS(+x) VITIS(+x)
(MONS)pa-tara/i ta-mi-na
HATTI ma-sa 5
REL-la-tara/i-n[a REGIO] REL-la-tara/i-na(REGIO) lu-ka
ni-pi+ra/i i(a)-ku-na
lu-ka(REGIO)-zi/a i(a)-L.503(URBS)[21]
pi-na-(a)li(URBS) pi-na-(a)li(URBS) L.283.REX(URBS)
a-wa/i+ra/i-na-a REGIO a₂⸣-wa/i+ra/i-na(REGIO) L.504(REGIO)
TAL(A)-wa/i(REGIO) TAL(A)-wa/i(REGIO) ta-L.505(URBS)
L.300+x(URBS)
ti-hi-ha-sa₃(URBS)
tara/i-HANA-na(URBS)
MONS+LABARNA.QUINQUE
ta-NEG(URBS)
TONITRUS(URBS)
x-ra/i- sa₃(-ma(URBS)
INFRA.L.122(URBS)

Der Fund einer Inschrift bei Karaören, die diesen Ortsnamen erwähnt, wobei Kuwalatarna und Talawa (Tlos) auch in der Inschrift EMIRGAZI 2 belegt sind, deutet darauf hin, dass der hiesige Beleg vielleicht auch mit dem gleichen Unternehmen zu tun haben könnte, ohne dass es bei einer Lokalisierung von dem durch dieses Zeichen bezeichneten Land helfen könnte. Die Gegend um Emirgazi, Karaören und Karacadağ ist ziemlich wahrscheinlich als ein Teil der Grenze zu Tarḫuntassa zu betrachten, wie wir anschließend besprechen werden. Dazu passt, dass Tudḫaliya ein oder mehrere Denkmäler in der Gegend aufstellte, die seine Taten im Westen Anatoliens jenseits von Tarḫuntassa verherrlichten.

Allgemeine Betrachtungen zur Geografie der Region (s. Abb. 30)

Die in der Nähe vom Karacadağ am Hang des Arısama Dağı gefundenen beschrifteten Altäre von Emirgazi erwähnen einen Gott des „Tisch“-Berges (der Berg Sarpa), dem die Inschriften unter anderem wohl geweiht waren, und einen „Axt“-Berg, dem man etwas, für uns heute noch unbestimmtes, aber nichts Böses antun sollte, da es sonst Konsequenzen gäbe.[22] Wie von Hawkins erkannt, war es somit wahrscheinlich, dass der Berg Sarpa eigentlich der Arısama Dağı ist, wo die Emirgazi-Altäre gefunden worden sind. Dies hieße dann aber auch, dass der „Axt“-Berg mit dem gegenüberliegenden Karacadağ gleichgestellt werden könnte. Wir werden unten sehen, dass es Gründe gibt, auch einen anderen Bergnamen mit dem Karacadağ in Verbindung zu bringen. Der Zusammenhang mit dem nahegelegenen Berg Sarpa führt uns aber schon in die Gegend der hethitischen Stadt Uda, denn aus einem Text ist bekannt, dass Opfergaben von Sarpa für den Kult einer in Uda verehrten Göttin namens Saḫassara verwendet wurden.[23] Somit scheint der Berg Sarpa zu dieser Stadt gehört zu haben. Die Lokalisierung von Uda ist nach wie vor unsicher, aber die Stadt wird generell mit dem byzantinischen Bischofssitz von Hydē gleichgesetzt.[24] Der Berg Sarpa kommt außerdem im Kult von Ḫupisna (klassisches Cybistra) vor. Saḫassara hingegen ist die Stadtgöttin von Tuwanuwa, womit besonders enge Verbindungen zwischen dem Berg und den drei Städten als erwiesen gelten dürfen.[25]

Da der Karacadağ am nordöstlichen Rande von dem Becken des Çarşamba-Flusssystems und dem Hotamış Gölü liegt, der wohl mit dem hethiterzeitlichen Ḫulaya-Flussland gleichzusetzen ist, haben wir es aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem Berg zu tun, der in den Grenzbeschreibungen der Ḫattusa-Tarḫuntassa Verträge vorkommen könnte oder dort eine indirekte Rolle spielt, auch wenn er namentlich nicht genannt würde.[26] Das Ḫulaya-Flussland diente als Grenzzone zwischen dem Land Ḫattusa und dem Land Tarḫuntassa, egal ob es nun mit dem ganzen Gebiet von Tarḫuntassa identisch war, wie neuerdings aufgrund von archäologischen Forschungen in der Gegend um Türkmenkarahöyük erneut vorgeschlagen wurde, oder ob Tarḫuntassa ein eigenes Land war, das von Ḫattusa durch das Ḫulaya-Flussland als Grenzzone abgegrenzt wurde.[27] Deswegen ist eine Gleichsetzung vom Karacadağ mit dem in der Grenzbeschreibung vorkommenden Berg Arlanta schon 1944 von Garstang vorgeschlagen worden, und diese Annahme findet heute noch die größte Unterstützung aller vorgeschlagenen Lokalisierungen, auch wenn die Gleichungen dabei sehr spekulativ sind.[28]

Abb. 30 
          Übersicht der Regionalgeografie (Karte: Muhip Çarkı).
Abb. 30

Übersicht der Regionalgeografie (Karte: Muhip Çarkı).

Es wird allgemein angenommen, dass die Reihenfolge der Orte in der Grenzbeschreibung mehr oder weniger geografischen Kriterien folgt. Diese Grenzbeschreibung in den Tarḫuntassa-Verträgen beginnt an der Grenze zum Land Pitassa (Pedassa) und endet bei Parḫa an dem Fluss Kastaraya und dann bei Walma, wobei Parḫa mit dem klassisch-antiken Perge und Kastaraya mit Kestros gleichgesetzt werden kann. Die Lokalisierung von Walma hingegen ist insbesondere dadurch umstritten, dass es mehrere Orte dieses Namens gegeben haben könnte. Wenn das Ende der Grenzbeschreibung sich bei Walma befunden hat, dann müsste der Anfang auch irgendwo in der Nähe davon gelegen haben. Für die Lokalisation von Walma werden die Gebiete zwischen dem Eğirdir-See und den Sultandağ-Bergen in Erwägung gezogen.[29] Die Grenze zu Pitassa hin muss etwas nördlicher davon gelegen haben.[30]

Die Grenzbeschreibung wird einheitlich nach folgendem Muster strukturiert: In Richtung x ist y die Grenze, und y (oder z) gehört entweder zu Ḫattusa, zum Ḫulaya-Flussland oder zu irgendeinem anderem Land. Die Richtung wird normalerweise mit dem Ablativ ausgedrückt, als ob man von dort kommt. So gelangen wir zu einer Liste von Richtungsanweisungen und Grenzpunkten mit Landeszugehörigkeit. Es ist wichtig festzustellen, dass die Ortsnamen im Ablativ, die die Richtung angeben (aus der Sicht von x), wahrscheinlich nicht selber an der Grenze stehen. Sie geben die Richtung an, sind also eher als Bezugspunkte zu verstehen, anstatt als Grenzpunkte. Folgende Tabelle gibt den Stand der Grenze zur Zeit des Bronzetafelvertrages zwischen Tudḫaliya IV. und Kuruntiya wieder:

Tabelle 2

Die Grenzbeschreibung auf der Bronzetafel bis zur Grenze mit Kizzuwatna bei Saliya.

Richtung Grenzpunkt Zugehörigkeit
Land Pedassa Berg Ḫauwa, :kantanna von Zarniya, Stadt Sanantarwa :kantanna von Zarniya: Ḫulaya Flussland

Stadt Sanantarwa: Land Pedassa
Land Pedassa/Quelle von Arimatta Städte Naḫḫanta+Ḫauttassa Ḫulaya-Flussland
Berg Ḫuwatnawanta :ḫallapuwanza Ḫulaya-Flussland
Stadt Kuwarsaunta ḫuwasi des Hundes
Stadt Ussa Stadt Zarata Ḫulaya-Flussland
Stadt Wanzatarruwa Stadt Ḫarazzuwa Land Ussa
Berg Kuwakuwaliyatta Stadt Santimma Ḫulaya-Flussland
Städte Wanzataruwa+Kunzinasa Wasser auf Berg Arlanta

Stadt Alana
Alana = Ḫulaya Flussland

Arlanta = Land Ḫattusa + Ḫulaya Flussland
Stadt Sinuwanta Berg Lula + damnassara-Berge Stadt Ninainta = Ḫulaya Flussland

Lehen des goldenen Streitwagenkämpfers = ‚Meine Sonne‘
Stadt Zarnussa Stadt Uppassana Ḫulaya-Flussland
Stadt Zarwisa Berg Sarlaimmi Quelle

Wasser in den ḫinnaruwa-
Hoher Berg Stadt Saliya Land Ḫattusa

Unklar ist allerdings der konkrete Ausgangspunkt der Grenzbeschreibung in der Bronzetafel in der realexistierenden Geografie, weshalb auch nicht sicher ist, wie viele Berge, Städte oder andere topografische Erscheinungen sich zwischen Anfang und Ende des beschriebenen Abschnittes befinden. Es liegen verschiedene Identifikationsvorschläge besonders für die im Text vorkommenden Berge vor.[31] Die Frage, welcher Berg im Einzelnen genau welchem hethitischen Bergnamen entspricht, soll nicht Thema dieses Aufsatzes sein.

Die Inschrift von Kuruntiya („Großkönig, Sohn von Muwatalli, Großkönig, Held“) bei HATIP[32] könnte eine Stelle auf dieser Grenze gewesen sein, obwohl sie in der Grenzbeschreibung keine direkte Erwähnung finden muss. Wenn diese Annahme richtig ist, müsste es sich um eine Grenze in Richtung zum Land der Stadt Ussa hin handeln.[33] Allerdings müsste die Grenze, die bis dahin aus dem Norden von der Grenze zu Pitassa hin verlief, dann eine Biegung nach Osten machen, da der nächste bekannte Grenzpunkt bei Saliya liegt und diese sich, der Grenzbeschreibung des Šunaššura-Vertrages zufolge, an der Grenze von Kizzuwatna befindet und daher im Osten des Ḫulaya-Flusslandes zu lokalisieren ist.[34] Wichtig ist für uns der Grenzpunkt, der direkt nach dem Berg Arlanta und der Stadt Alana Erwähnung findet. Es handelt sich um den Berg Lula, dessen Gleichsetzung mit der byzantinischen Festung Loulon erstmals durch Garstang und Gurney vorgeschlagen wurde und dann auch durch Forlanini und inzwischen in der Forschung anscheinend allgemein akzeptiert wird.[35]

Wenn die Grenzbeschreibung vom Westen oder sogar vom Nordwesten nach Osten bis hin zum Berg Lula und Saliya verläuft, dann gibt es die Möglichkeit, dass hier einige Berge theoretisch mit dem Berg Arlanta gleichgesetzt werden könnten, die auch möglicherweise über Wasserquellen verfügen: Karadağ, İvriz Dağ und Karacadağ. Den Berg Arlanta mit dem weiter im Nordwesten liegenden Ballıkdağ gleichzusetzen, überzeugt unserer Meinung nach nicht, da er dann zu weit von dem Berg Lula und Saliya entfernt sein würde.[36] Der Textpassus, der den Berg Arlanta beschreibt, soll hier kurz wiederholt werden (BT i 38–42):

uru Wanzataruaz=ma=ssi (39) uruKunzinasaz hur.sagArlantas uruAlanās irhas (40) nu=kan uruAlanās ina kurid₂hulaya āssanza wātar=ma=kan kuit (41) inahur.sagārlanta ser n=at=kan anakurid₂hulaya(42) u ana kur uruhatti taksan āssan.

„Des Weiteren in Richtung Wanzatar(r)uwa (und) Kunzinasa (sind) ihm der Berg Arlanta (und) die Stadt Alana die Grenze. Und die Stadt Alana bleibt beim Ḫulaya-Flussland. Aber das Wasser, das (sich) oben auf dem Berg Arlanta (befindet), das bleibt für das Ḫulaya-Flussland und das Land Ḫattusa geteilt.“

Es handelt sich also um einen Berg oder eine Bergkette, die vom Territorium des Landes Ḫattusa und dem Ḫulaya-Flussland gleichermaßen benutzt werden kann. Die Berge İvriz Dağ und der Karadağ, die oben gemäß dem ostwärts führenden Pfad der Grenzbeschreibung als Möglichkeiten kurz in Erwägung gezogen wurden, sind hier aller Wahrscheinlichkeit nach auszuschließen, weil sie dafür zu weit im Süden liegen, als dass sie als grenzüberquerendes Bergmassiv in Betracht kommen.

Erbil und Mouton erheben den Einwand, dass das Wasser, das sich oben auf dem Berg Arlanta befindet, eher durch das Wort luli- „Teich“ als durch wātar ausgedrückt würde, da es sich um einen Teich handelt.[37] Die in diesem Aufsatz aufgeführten Ergebnisse der Geländebegehung am Karacadağ haben gezeigt, dass diese Bergkette einerseits über eine Anzahl von Wasserteichen verfügt, die auch in der nachhethitischen Zeit teilweise bis heute für die Bewässerung der weiteren Region Verwendung fand; andererseits aber auch, dass sich mehrere Frischwasserquellen auf diesem Berg befinden. Das Wasser, das in dem betreffenden Paragrafen beschrieben wird, ist also kein einzelner Teich, sondern bezieht sich auf die Wasservorkommen des ganzen Gebirges, die sowohl für das Ḫulaya-Flussland und für das Land Ḫattusa, besonders während der Trockenperioden, von großer Bedeutung gewesen sein dürften. Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass auch andere Berge in der Region eine solche Funktion hätten erfüllen können, aber betrachtet man die jetzt vorliegenden Daten im Zusammenhang mit der Reihenfolge der Grenzbeschreibung und der Regionaltopografie, dann bestärkt es erneut die Beweislage für eine Identität des Karacadağ mit dem Berg Arlanta.

Ferner kommt der richtungsweisende (d. h. eine Richtung eher als einen Punkt bezeichnende) Ortsname Wanzataruwa zweimal vor, einmal als Teil der Bestimmung der Grenze zum Land Ussa und ein anderes Mal hier, wo es um die Grenze zum Land Ḫattusa geht. Es wäre nicht verwunderlich, wenn wir es mit der Beschreibung einer Region zu tun hätten, wo es einerseits eine Grenze nach Westen gegeben hat (Ḫulaya-Flussland – Land Ussa) und andererseits nach Nordosten (Ḫulaya-Flussland – Land Ḫattusa). Auch diese Grenze zum Land Ḫattusa wäre bei einer eher nordwestlichen Lage des Berges Arlanta weniger wahrscheinlich, da die Grenze im Nordwesten der Region an der des Landes Pedassa entlangläuft. Dies würde auch mit der Lage einer der gängigen Lokalisierungsvorschläge für Ussa, nämlich Konya-Karahöyük, gut übereinstimmen.[38]

Obwohl die geografischen Begebenheiten und die durch die Geländebegehung neu gewonnen Erkenntnisse zu keinem absolut sicheren Ergebnis führen, erhärten sie doch den Verdacht, dass es sich bei dem Karacadağ um den hethitischen Berg Arlanta handelt, der zwischen Ḫattusa und Tarḫuntassa wegen seiner Wasservorkommen geteilt wurde. Beim Karacadağ handelt es sich um eine lange Bergkette, die durchaus zwei verschiedenen Gebieten angehört haben könnte. Es ist also auch möglich, dass sich der von Hawkins mit dem Karacadağ gleichgesetzten Berg „Axt“, der aus der EMIRGAZI-Inschrift bekannt ist, nur auf einen Teil dieser Bergkette bezieht. Am wahrscheinlichsten wäre dafür der nördliche Teil, der möglicherweise zum Land Ḫattusa gehört hat und gegenüber vom Arısama Dağı liegt, welcher von Hawkins überzeugend mit dem aus EMIRGAZI bekannten „Tisch“-Berg identifiziert worden ist.[39] So wäre es dann auch gut möglich, dass der südliche Teil des gleichen Massivs eben Arlanta hieß.

Die Identität des Berges Arlanta als Teil des Karacadağ würde sich auch für die schon oben erwähnten Verbindungen und Bezüge von Ortsnamen und Kult untereinander eignen: der Berg Sarpa (Arısama Dağı); Uda, in der Nähe vom Berg Sarpa; die Göttin Saḫassara von Tuwanuwa, die auch in Uda eine Opfergabe bekommt; und der Kult von Ḫupisna, da es laut der Saḫurunuwa-Landschenkungsurkunde (CTH 225) einen Ort namens Arlanduya im Land Tuwanuwa gab.[40]

Das Wasservorkommen auf dem Karacadağ

Der Ovacık-Krater (s. o.), der sich im südlichen Teil des Karacadağ befindet, ist die größte und wichtigste Frischwasserquelle auf dem Karacadağ und in näherer Umgebung. Nicht nur die Osmanen waren sich dessen bewusst, sondern auch die früheren Kulturen, weshalb der Krater vermutlich mit mindestens drei Festungen geschützt wurde (s. o.). Von diesen Festungen aus überschaute man nicht nur die Konya-Ebene, sondern auch das Tal, das nach Ovacık hochführt, den kompletten Krater sowie die Umgebung.

Ethnografische Untersuchungen könnten hier eine Hilfe für eine bessere Veranschaulichung sein. Der junge Hirte Erkan (Name geändert), der uns im September 2020 nach Dağören führte, wurde in Dağören geboren und ist in Oymalı und auf dem Karacadağ aufgewachsen. Seitdem er klein ist, wurde er als Hirte erzogen und er verbringt außer Dezember, Januar und Februar die Monate mit seinen Schaf- und Ziegenherden auf dem Karacadağ. Der Berg darf nur von den Hirten aller Karacadağ-Dörfer als Weide benutzt werden, allerdings gibt es Grenzen und Regeln, an die man sich halten muss. Diese sind sehr ernst und wenn man sie ignoriert, gibt es wohl oft blutige Auseinandersetzungen. Die Kleinviehherden sind groß; jede Herde hat circa 350–400 Tiere.

Laut dem Hirten Erkan (was auch von seinem Großvater, dem ehemaligen Muhtar von Oymalı bestätigt wurde) sind die Weiden des Karacadağ unter den Dörfern folgendermaßen aufgeteilt:

  1. Die Hirten aus Oymalı weiden ihre Tiere im Gebiet zwischen Oymalı und Ekizli (Oymalı hat seine eigenen Wasserquellen für die Tiere).

  2. Das Gebiet der Hirten aus Akören reicht von den Hängen Akörens bis zum Dağ Gölü.

  3. Die Hirten des Dorfes Kesmez weiden ihre Tiere im Gebiet von Kesmez (Eski Kesmez), Se Kalesi und bis zur Grenze am Dağ Gölü.

  4. Die Hirten aus Yeşilyurt benutzen die Weiden in Ovacık.

  5. Die Hirten aus Karaören das Gebiet zwischen Karaören und Ekizli.

  6. Die Hirten aus Beyören weiden ihre Tiere bis hin zum Karasan-Tal.

Das Wasser vom Dağ Gölü und seinen Quellen ist für die Tiere aus Akören und Kesmez bestimmt. Das Wasser der Quellen von Ovacık ist für alle Bewohner des Karacadağ und alle Tierherden. Erkan geht jeden Tag mindestens zweimal mit seinen Herden nach Ovacık, um sie dort zu tränken. Auch wenn es Wasserquellen in Oymalı gibt, ist das Wasser laut Erkan lange nicht so frisch, sättigend und ausreichend wie in Ovacık.

Die Wasserquellen in Ovacık dürften „das Wasser, das (sich) oben auf dem Berg Arlanta (befindet)“ sein.[41] Und genauso wie damals zur hethitischen Zeit, wo es auch für beide Länder zugänglich war („das bleibt für das Ḫulaya-Flussland und das Land Ḫattusa geteilt“), so ist es auch noch heute.

Die Bewohner von Eski Kesmez wurden vor circa 20 Jahren in die Ebene umdisponiert. Es gab keine Wasserleitung, keinen Strom und das Leben wurde immer schwieriger. Auf die Frage, wo denn das Trinkwasser in Kesmez herkäme, antwortete eine alte Dame (circa 75 Jahre alt), die heute in Yeni Kesmez in der Ebene lebt, dass man jeden Tag mit dem Esel nach Ovacık geritten sei und Krüge mit frischem Wasser ins Dorf gebracht habe. Auch wenn dies heutzutage unvorstellbar ist, liegt diese Situation gerade mal 20–25 Jahre zurück. Auf die Frage, wieso sie denn nicht früher in die Ebene gezogen seien, hatte sie zwei Antworten: Nämlich, dass es sumpfig und zum Leben nicht geeignet und dass die Kleinviehhaltung ihr einziges Einkommen gewesen sei. Für die Tierherden ist der Karacadağ sehr gut geeignet.

Der Karacadağ ist mit seinen Almen heutzutage einer der wichtigsten Orte für Kleinviehhaltung und sekundäre Produkte, insbesondere Wolle und Milchprodukte. Vermutlich war dies auch in der hethitischen Zeit so, denn nicht umsonst werden die Weiden, Tierherden und Salzquellen auf der Bronzetafel in Kol. ii § 11 4–7 im Zusammenhang mit diesem Gebiet erwähnt:

„Das Grenzgebiet, welches des Landes Tarḫuntassa (ist) – es (ist nämlich) das Ḫulaya-Flussland –, ein Kleinviehbesitzer sollte nicht hineingehen! Und wenn man aus dem Ḫulaya-Flussland zur großen Salzlecke zum/beim Felsen her(aus)treibt, so soll man ihm (sc. Kuruntiya) die Weiderechte nicht nehmen! Dem König von Tarḫuntassa (ist) es gegeben.“[42]

In diesem Zusammenhang ist es sehr wahrscheinlich, dass mit der Salzlecke zum/beim Felsen der Meke Gölü gemeint ist.[43]

Wiederverwendung der materiellen Kultur und kulturelles Gedächtnis

Die jetzigen Bewohner Karaörens sind sesshaft gewordene Nomaden und kamen laut dem Oberhaupt des Dorfes vor ca. 250–300 Jahren von den Taurus-Bergen nach Karaören (sie gehören der Gruppe der Sarıkeçili-Nomaden an). Von ihren Vorfahren haben sie gehört, dass Karaören bei deren Ankunft eine verlassene Siedlung war. Als die ersten Siedler kamen, fanden sie verwüstete Häuser vor und große Bäume, die in den Ruinen wuchsen. Um ihre eigenen Häuser zu bauen, benutzten sie die bereits fertig zugehauenen Steinblöcke und errichteten ihre eigenen Häuser neben den Ruinen.

Der Fundort der hieroglyphenluwischen Inschrift zeigt, dass bereits zur byzantinischen Zeit ältere Bauteile als Spolien benutzt worden sind. Ob der Stein mit der hieroglyphenluwischen Inschrift bereits vorher schon (z. B. in der Eisenzeit oder römischen Epoche und in der Spätantike) als Bauteil wiederverwertet worden war, kann ohne eine Ausgrabung nicht beantwortet werden. Wie oben bereits erläutert, ist der Karacadağ einer der wenigen Orte mit Süßwasserquellen und fern vom Sumpf und den Mücken der Ebene. Dies war sicherlich einer der Gründe für die Wahl von Karaören und dem Karacadağ als Siedlungsgebiet bereits seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. Der Karacadağ liegt an einem wichtigen strategischen Punkt, um die Ebene in alle Richtungen zu kontrollieren; dies machte ihn als Siedlungsort noch attraktiver. Von hier aus beherrscht man die Hauptroute nach Konya, Aksaray, Niğde, Adana und Ereğli. Außerdem ist es für die Kleinviehhaltung von großer Bedeutung. Aus diesen Gründen war der Karacadağ über eine sehr lange Zeitspanne und ist auch heute noch ein wichtiger Siedlungsplatz. Die sich hier befindenden Orte wurden immer wieder besiedelt. Das Baumaterial auf dem Karacadağ ist hauptsächlich Stein und die Blöcke wurden immer wieder verwendet. Dies erschwert es uns, heute die hethitische Präsenz in der Region ohne Ausgrabungen zu erfassen.

Für die Hethiter waren Berge und Quellen heilig. So kann es auch gut möglich sein, dass der Karacadağ ein heiliger Ort für sie gewesen ist, genauso wie der „Tisch“-Berg Arısama Dağı (auch Kötü Dağ genannt) in Emirgazi, den man von Karaören aus sieht. Felipe Rojas und Valeria Sergueenkova (Rojas/Sergueenkova 2014) zeigen, dass das kulturelle Gedächtnis eine wichtige Rolle bei der Wiederverwendung von Materialien und Orten spielt. Dies gilt sicherlich für Reliefs und Monumente wie zum Beispiel Ambarderesi bei İvriz (Maner/Kuruçayırlı 2018) oder Fasıllar (Rojas/Sergueenkova 2014). Aber im Falle vom Karacadağ scheinen die strategische Lage, der Schutz vom sumpfigen Umland, die Weiden, Almen und die Süßwasserquellen wichtiger als das kulturelle Gedächtnis zu sein.

Sowohl der Karacadağ als auch der Arısama Dağı wurden von den Hethitern vermutlich auch als Jagdrevier benutzt. Im Vergleich zum Arısama Dağı ist der Karacadağ auch heute noch ziemlich bewaldet und war es vermutlich früher noch dichter, genauso wie der Arısama Dağı. Das türkische Wort Karaca bedeutet im Übrigen außer „schwärzlich“ auch „Hirsch“ bzw. „Reh“. Allerlei wildes Tier lebt hier und wird (leider) auch heute noch gejagt. Deshalb dürfte es auch kein Zufall sein, dass Tudḫaliya IV. auf den Emirgazi-Altären den Hirsch-Kult und Ala von Sarpa preist und sich auf dem Emirgazi-Fragment wahrscheinlich als Jäger bezeichnet (Hawkins 2006).

Schlussfolgerung

Die hieroglyphenluwische Inschrift aus Karaören stellt den zurzeit ältesten bekannten Fund vom Karacadağ dar. Spätbronzezeitliche Keramik wurde in Karaören und Gıcan Kalesi, mittel- und späteisenzeitliche Keramik am Dağ Gölü, Karaören, Dağören und in Kızılgedik entdeckt. Teile von römischen Getreidemühlen aus Stein und bienenkorbförmige Gräber belegen die Besiedlung während der römischen Periode. Byzantinische Architekturelemente sind oftmals durch Kreuze oder Inschriften zu erkennen. Ein wichtiges Ergebnis des Surveys ist die Beobachtung, dass Bausteine auf dem Karacadağ nicht nur in rezenter Zeit als Spolien wiederbenutzt wurden, sondern bereits in früheren Epochen. So wurde z. B. der Block mit der hieroglyphenluwischen Inschrift erst in einem byzantinischen Gebäude und später in einem neuzeitlichen Dorfhaus in Karaören verbaut. Dies zeigt, dass die hieroglyphenluwische Inschrift in diversen Epochen als Bauteil wiederverwendet worden war und es eigentlich an ein Wunder grenzt, dass sie nicht in irgendeiner dieser Epochen ausgemeißelt wurde.

Die Tatsache, dass Baumaterial von den Ruinen auf dem Karacadağ in umliegende Dörfer und Provinzstädte gebracht und verbaut wurde, deutet darauf hin, dass, wenn hethitische oder späthethitische (oder auch römische und byzantinische) Inschriften oder Monumente in den umliegenden Ortschaften gefunden werden, der Karacadağ als wahrscheinlichster Herkunftsort in Betracht gezogen werden sollte/muss.

Der Fund einer weiteren Inschrift am nördlichen Teil des Karacadağ erhöht die Zahl der Texte jetzt auf acht, die in dieser Gegend auf verschiedenen Trägern angebracht worden sind: vier Altäre sowie ein Fragment, die einen Jagd-Kult feiern, und nun drei Blöcke mit der Erwähnung militärischer Unternehmen. Eine solche Anhäufung von Denkmälern deutet auf einen sehr wichtigen Ort hin und unterstützt die Annahme, dass es sich um eine Grenzstelle zwischen Ḫattusa und Tarḫuntassa handelt. Hoffentlich bringen die Forschungen der nächsten Jahre weitere Inschriften zutage, die die historischen, geografischen, kultischen und sozialen Beziehungen in dieser Gegend weiter erhellen.

Danksagung

KEYAR wird mit Unterstützung des Ministeriums für Kultur und Tourismus und der Antikenverwaltung der Türkei (Kültür Varlıkları ve Müzeler Genel Müdürlüğü), der Koç Universität, dem Koç University Seed Fund SF 00013, Avis Türkiye, Türk Tarih Kurumu (TTK), dem Koç Üniversitesi Suna & İnan Kıraç Akdeniz Medeniyetleri Araştırma Merkezi (AKMED), Özkoçlar Otel und der Derya Lokantası in Ereğli durchgeführt. Wir danken dem Konya-Ereğli-Museum, besonders Mahmut Altuncan. Außerdem gilt unser Dank auch Herrn Tezcan, der erlaubte, dass wir sein Foto der hieroglyphenluwischen Inschrift hier abbilden dürfen. Frau Dicle Yaz, ehemalige Studentin an der Koç Universität im Department of Archaeology and History of Art, danken wir für die Fotografien und Abmessungen an den Emirgazi-Altären. Herrn Muhip Çarkı, Doktorand an der Koç Universität im Department of Archaeology and History of Art, danken wir für die Anfertigung der Karten. Frau Dr. Dominique Krüger danken wir herzlich für das Korrekturlesen unseres Beitrages.

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Online erschienen: 2021-11-30
Erschienen im Druck: 2021-11-05

© 2021 Çiğdem Maner, Mark Weeden und Metin Alparslan, publiziert von Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

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Heruntergeladen am 26.9.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/aofo-2021-0019/html
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