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Oable bindet alle Zeitschriften von Elsevier ein
Elsevier, ein weltweit führender Anbieter von Forschungspublikationen und Informationsanalysen, startet ein Pilotprojekt mit Oable. Die von Knowledge Unlatched entwickelte innovative Workflow-Management-Lösung für Open Access (OA) soll helfen, den bibliothekarischen Verwaltungsworkflow für OA zu vereinfachen. Oable unterstützt Bibliotheken bei der Verwaltung ihrer verlagsübergreifenden Open-Access-Aktivitäten, einschließlich verschiedener Arten von Geschäftsmodellen und Produkten. Die neue Partnerschaft wird mit ausgewählten Institutionen erprobt, um die Transaktionen zu vereinfachen und den Verwaltungsaufwand für Beschäftigte von Bibliotheken und Forschungseinrichtungen zu verringern. Bibliothekarinnen und Bibliothekare der an dem Pilotprojekt teilnehmenden Einrichtungen können somit ihre Open-Access-Vereinbarungen für alle Elsevier-Zeitschriften über Oable verwalten. Knowledge Unlatched, eine Marke von Wiley, engagiert sich nach eigener Aussage für den offenen Zugang zu akademischen Inhalten für Lesende und Forschende sowie für Open-Access-Lösungen für Bibliotheken und Verlage auf der ganzen Welt. Seine Online-Plattform ist eine zentrale Anlaufstelle für Bibliotheken weltweit, um Open-Access-Modelle, Buch- und Zeitschriftensammlungen führender Verlage und verschiedene Open-Access-Initiativen zu unterstützen. Das Open-Access-Workflow-Tool Oable stellt dabei nach Aussage des Unternehmens eine wichtige Lösung für Bibliotheken zur nahtlosen Verwaltung ihrer Open-Access-Management-Aktivitäten und -Prozesse dar.
Quelle: Knowledge Unlatched
Neues vom Projekt JASPER
Das Projekt JASPER wurde am World Preservation Day im November 2020 angekündigt. Die Initiative wurde von DOAJ, CLOCKSS, Internet Archive, Keepers Registry und Public Knowledge Project ins Leben gerufen, um das Problem des Verschwindens von Open-Access-Zeitschriften aus dem Netz anzugehen. Das Projekt hat nun über erste Ergebnisse berichtet:
In der ersten Phase haben die Projektpartner ein Verfahren zur Verbesserung der Effizienz der Arbeitsabläufe, der Kapazität und der Benutzerfreundlichkeit entwickelt, eingeführt und getestet. Artikel aus einer Reihe von Fachzeitschriften wurden aufgenommen und die Dokumentation aktualisiert. Dabei wurden neue Erkenntnisse gewonnen und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Die Erfahrungen bezogen sich sowohl auf das Projekt und die Archivierung, aber einige tangierten auch andere verlagsbezogene Anforderungen, die für kleinere Zeitschriften eine Herausforderung darstellen.
Auf der Haben-Seite ist festzuhalten:
Zeitschriften, die vom Projekt erfahren haben, haben Kontakt aufgenommen und sind sehr an einer Beteiligung interessiert.
Zeitschriften, die den Prozess erfolgreich abgeschlossen haben, haben mitgeteilt, dass sie mit der Archivierung sehr zufrieden sind.
Die erste JASPER-indizierte Zeitschrift Alphaville erhielt das DOAJ-Siegel. Ein Kriterium für das Siegel ist, dass der Inhalt der Zeitschrift von einem Langzeitarchivierungsdienst (Long Term Digital Preservation – LTDP) aufbewahrt wird, und dank JASPER wird Alphaville nun bei CLOCKSS archiviert.
Die Zusammenarbeit mit JASPER steht nach Aussagen der Projektpartner von JASPER in direktem Einklang mit den Empfehlungen der „Open Access Diamond Journals Study“, die im März 2021 veröffentlicht wurde. Die Studie habe das Interesse von Branchenverbänden wie COPIM, der Library Publishing Coalition und OASPA geweckt.
Zu den vom Projekt aufgezeigten Herausforderungen gehören:
die Rekrutierung von Zeitschriften für das Projekt;
die derzeit noch langsame und manuell vorgenommene Einbindung einiger Zeitschriften. So sind beispielsweise bei einigen Zeitschriften und ihren Mutterorganisationen langwierige Konsultationen erforderlich, um eine Vereinbarung über den Beginn der Archivierung zu treffen;
das Fehlen von Artikel-Metadaten im DOAJ für einige Zeitschriften, die archiviert werden möchten.
Zeitschriftenherausgeberinnen und -herausgeber haben fallweise Schwierigkeiten, die richtige Person in ihrer Organisation zu finden und mit ihr in Kontakt zu treten, um einen Vertrag mit einer Archivierungsagentur zu unterzeichnen. In der ersten Phase, bei der es um Zeitschriften ohne Einnahmequellen ging, kam es zu Schwierigkeiten, die Informationen zu verstehen, die DOAJ darüber bereithält, wie Zeitschriften finanziert werden. Als Nächstes steht für das Projekt JASPER eine Finanzierungsaktion an, damit noch mehr Zeitschriften unterstützt und noch mehr Archivierungsdienste einbezogen werden können.
Quelle: DOAJ
Anteil der Open-Access-Inhalte in Transformative Journals von Springer Nature steigt um 40 %
Am 1. Juni 2022 veröffentlichte Daten zeigen, dass die Transformative Journals (TJs) von Springer Nature im Jahr 2021 40 % mehr Open-Access-Forschungsartikel in Gold veröffentlicht haben als im Jahr 2020. 730 Springer-Nature-Zeitschriften erfüllten außerdem die anspruchsvollen TJ-Anforderungen der COAlition S. Das bedeutet, dass nach Aussage des Unternehmens mehr Springer-Nature-Titel die geforderten Kriterien erfüllten als die Titel aller anderen TJ-Verlage zusammen.[1]
Die Artikel wurden im Durchschnitt 2,8-mal[2] mehr genutzt als Abonnement-Artikel in denselben Zeitschriften. Die TJs von Springer Nature verzeichneten ein Wachstum des Volumens von Open-Access-Forschungsartikeln von 40 % im Vergleich zu einem Wachstum von 8,4 % bei Abonnement-Forschungsartikeln in denselben Titeln. 24 Nature-Zeitschriften haben nach Aussage des Verlags ebenfalls die Ziele erreicht. Der Anteil der Open-Access-Forschungsartikel, die 2021 veröffentlicht wurden, ist bei den Zeitschriften des Nature-Portfolios insgesamt um 8 Prozentpunkte gestiegen. Sechs TJs erreichten 2021 eine Open-Access-Quote von 75 % und werden 2023 in Open-Access-Titel überführt, zusätzlich zu vier weiteren Titeln, die sich bereits verpflichtet haben, 2023 auf Open Access umzustellen. Springer Natures nationale und institutionelle Vereinbarungen umfassen nach eigener Aussage über 2 650 angeschlossene Institutionen, im Rahmen dieser Vereinbarungen werden voraussichtlich mehr als 41 400 Open-Access-Artikel pro Jahr veröffentlicht, 10 % mehr als bei jedem anderen Verlag. Denjenigen Zeitschriften von Springer Nature, die die geforderten TJ-Kennzahlen im Jahr 2021 nicht erreicht haben, wurde eine Ausnahmeregelung für 12 Monate gewährt. Daher haben alle Transformative Journals von Springer Nature weiterhin Anspruch auf TJ APC-Finanzierung durch Plan S-Förderer.
Quelle: Springer Nature
Neue UK Research and Innovation (UKRI) Open-Access-Policy für Monographien, Buchkapitel und Sammelbände
Am 1. Januar 2024 wird die neue UK Research and Innovation (UKRI) Open-Access-Policy für Monographien, Buchkapitel und Sammelbände in Kraft treten. Um den Fortbestand der reichhaltigen und vielfältigen Buchlandschaft durch Diversifizierung zu fördern und eine praktikable Alternative zum BPC-Modell zu bieten, beabsichtigt Jisc, in den kommenden Monaten mehr kollaborativ finanzierte Open-Access-Vereinbarungen für Monographien mit von Forschenden geleiteten, neuen und traditionellen Universitäts- und kommerziellen Verlagen anzubieten. So arbeitet Jisc mit dem Open Book Collective (OBC) an einer Lizenzvereinbarung. OBC ist ein Ergebnis des COPIM-Projekts, das von Research England und dem Arcadia Trust finanziert wird. Die Vereinbarungen werden unter Verwendung der Jisc-Musterlizenz bereitgestellt. Darüber hinaus hat das im Mai 2022 gestartete Pilotprojekt Jisc Open Access Community Framework zu zusätzlichen Open-Access-Vereinbarungen für neue Zeitschriften und Bücher mit Dienstleistern und Diamond Publishers geführt. Zehn neue Verlagsverträge für Monographien, Reihen und Zeitschriften werden für Institutionen zur Verfügung stehen.
Quelle: Jisc
OCLC veröffentlicht mehr als 150 Millionen WorldCat-Entitäten als Grundlage für eine Linked-Data-Infrastruktur
OCLC hat ein Projekt abgeschlossen, das teilweise durch einen Zuschuss der Mellon Foundation finanziert wurde, um eine gemeinsame Infrastruktur für die Verwaltung von Entitäten zu entwickeln. Diese soll nach Aussage von OCLC Initiativen der Bibliothekscommunity für mehr Linked Data unterstützen. Als Ergebnis dieser Bemühungen hat OCLC Millionen von Referenzentitäten aus WorldCat über eine öffentlich durchsuchbare Website veröffentlicht und will weiterhin mit Bibliotheken zusammenarbeiten, um die Tools zu entwickeln, die für die vollständige Integration von verknüpften Daten in die Arbeitsabläufe von Bibliotheken und die Verbesserung der Ressourcensuche durch Verbindungen erforderlich sind.
In enger Zusammenarbeit mit einer Beratergruppe von Bibliotheken aus der ganzen Welt hat OCLC mehr als 150 Millionen WorldCat-Entities mit Beschreibungen von Werken und Personen erstellt und freigegeben. Diese Entitäten sind auf der WorldCat-Entities-Website[3] für alle frei zugänglich und können dort recherchiert werden. Metadatenspezialisten in Bibliotheken können mit der Suche nach Entity-URIs beginnen und sehen, wie sie neue Verknüpfungen herstellen können, die das Auffinden und Recherchieren erleichtern – ein wichtiger Schritt, um Linked Data für Bibliotheken nutzbar zu machen.
Im Rahmen der Förderung hat OCLC auch ein Verwaltungstool für verknüpfte Daten – OCLC Meridian – sowie APIs entwickelt, die nach einer Entwicklungspartnerphase freigegeben werden sollen. OCLC arbeitet nun mit Bibliotheken als Entwicklungspartner zusammen, um zu untersuchen, wie diese Tools am besten in die Arbeitsabläufe von Bibliotheken integriert werden können. Diese Entwicklungspartnerschaft soll OCLC dabei unterstützen, diese neuen Entitätendienste zu verfeinern und zu verbessern, damit Bibliotheken Entitäten besser verwalten, bearbeiten und erstellen können.
Quelle: OCLC
Einführung des TV News Visual Explorer und eines weißrussischen, russischen und ukrainischen TV-Nachrichtenarchivs durch das Internet Archive
Seit mehr als 20 Jahren erfasst das Fernsehnachrichtenarchiv des Internet Archive auch Fernsehnachrichten und bewahrt mehr als 9,5 Millionen Sendungen mit insgesamt mehr als 6,6 Millionen Stunden Sendezeit aus der ganzen Welt auf, mit einem kontinuierlichen Archiv, das das letzte Jahrzehnt umfasst. Heute ist nur ein kleiner Teil dieses Archivs für Journalistinnen und Journalisten oder Forschende zugänglich, da Videos in diesem Maßstab für die traditionelle Nutzung unzugänglich sind: das schnelle Durchsuchen dieser Menge an Fernsehnachrichten übersteigt schlichtweg die Fähigkeiten eines Menschen, sie zu verstehen. Der kleine Teil der Sendungen, die Untertitel, Spracherkennungstranskripte oder OCR-Text auf dem Bildschirm enthalten, kann bereits mit dem TV Explorer und dem TV AI Explorer nach Stichwörtern durchsucht werden, aber für den Großteil des globalen Archivs, das mehrere Jahrzehnte umfasst, gab es bisher keine Möglichkeit für Forschende, die Narrative von Fernsehnachrichten im großen Maßstab zu bewerten und zu verstehen, insbesondere die visuelle Landschaft, die das Fernsehen von anderen Medien unterscheidet und die zentral für das Verständnis vieler der größten Storys der Welt ist, von Krieg über Pandemien bis hin zur Wirtschaft.
Das TV News Archive geht nun in sein drittes Jahrzehnt und beschäftigt sich zunehmend damit, wie es die nationale und internationale Reaktion auf globale Ereignisse bewahren kann, wie es dies vor zwei Jahrzehnten bereits mit dem 11. September getan hat. Als ersten Schritt auf dem Weg zu dieser Vision hat das Archiv nach eigener Aussage in den letzten Monaten mehr als 46 000 Sendungen inländischer belarussischer, russischer und ukrainischer Fernsehsender konserviert, darunter (in der Reihenfolge ihrer Aufnahme ins Archiv) Russia Today (seit Juli 2010 Teil des Archivs, aber seit dem 1. Januar 2022 in dieser Kollektion enthalten), die russischen Sender 1TV, NTV und Russia 1 (ab 26. März 2022) und Russia 24 (ab 25. April 2022), den ukrainischen Sender Espreso (ab 25. April 2022) und den belarussischen Sender Belarus 24 (ab 16. Mai 2022).
Während es für die breite Öffentlichkeit unzählige Möglichkeiten gibt, diese Kanäle in Echtzeit zu verfolgen, gibt es bisher keine forschungsorientierte Archivschnittstelle, die es ermöglicht, die Berichterstattung auf einer Skala zwischen einzelnen Tagen bis zu Monaten zu verstehen, nach wichtigen Bildern und Ereignissen zu suchen und diese zu kommentieren, zu diskutieren und zu veranschaulichen, wie die einzelnen Staaten wichtige Themen darstellen.
Um diesen kritischen Bedarf zu decken hat das Internet Archive den Television News Visual Explorer entwickelt, eine Zusammenarbeit des GDELT-Projekts, des Internet Archive’s Television News Archive und des Media-Data Research Consortium, um neue Ansätze zu erforschen, die eine schnelle Exploration und ein Verständnis der visuellen Landschaft der Fernsehnachrichten ermöglichen.
Der Visual Explorer konvertiert jede Sendung in ein Raster von Miniaturbildern, eines alle vier Sekunden, das diese in einem sechs Bilder breiten Streifen anzeigt und vertikal durch das gesamte Programm scrollt, so dass eine einstündige Sendung in wenigen Sekunden überflogen werden kann. Im Gegensatz dazu ermöglicht es diese neue Schnittstelle, eine ganze Sendung auf einmal auf einem einzigen Bildschirm zu sehen, wodurch Fernsehnachrichten zum ersten Mal „überflogen“ werden können. Wenn man auf ein beliebiges Miniaturbild klickt, wird ein kurzer 30-Sekunden-Clip der Sendung an dieser Stelle abgespielt. Die zugrundeliegenden Miniaturansichten können auch als ZIP-Datei heruntergeladen werden, um eine nichtkommerzielle computergestützte Analyse zu ermöglichen, von OCR bis hin zu einer erweiterten Suche.
Der Visual Explorer und die neue Forschungssammlung belarussischer, russischer und ukrainischer Fernsehnachrichten sind erste Einblicke in eine neue Initiative, die zeigen soll, wie Gedächtnisinstitutionen – wie das Archive – ihre umfangreichen Fernsehnachrichtenarchive für Forschende, Journalistinnen und Journalisten sowie für informierte Bürgerinnen und Bürger besser zugänglich machen können.
Quelle: Kalev Leetaru, Internet Archive
© 2022 bei der Autorin, publiziert von De Gruyter.
Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.
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