Unde malum? Unde natura? Unde gratia?
-
Peter Schallenberg
Zusammenfassung
Der Beitrag analysiert das augustinische Naturrecht im Spannungsfeld von Neuzeit und Moderne und dessen Bedeutung für die katholische Moraltheologie. Ausgangspunkt ist die Unterscheidung zwischen theologia moralis generalis und specialis, die seit dem Trienter Konzil die moraltheologische Reflexion prägt. Besondere Aufmerksamkeit gilt Joseph Mausbachs Rezeption der augustinischen Naturrechtslehre, die das Verhältnis von Natur und Gnade neu akzentuiert. Angesichts zunehmender Säkularisierung wird die Frage nach der normativen Geltung des Naturrechts gestellt. Dabei zeigt sich, dass eine theologisch fundierte Ethik die Erbsünde, das Böse und die menschliche Freiheit reflektieren muss. Der Beitrag diskutiert zudem die Rolle von Kultur, Menschenwürde und Autonomie und weist auf die Notwendigkeit einer Synthese von Schöpfungs- und Erlösungsordnung hin. Schließlich wird das Naturrecht als Grundlage einer christlichen Sozialethik skizziert, welche die moralische Orientierung einer säkularen Gesellschaft gewährleistet.
Zusammenfassung
Der Beitrag analysiert das augustinische Naturrecht im Spannungsfeld von Neuzeit und Moderne und dessen Bedeutung für die katholische Moraltheologie. Ausgangspunkt ist die Unterscheidung zwischen theologia moralis generalis und specialis, die seit dem Trienter Konzil die moraltheologische Reflexion prägt. Besondere Aufmerksamkeit gilt Joseph Mausbachs Rezeption der augustinischen Naturrechtslehre, die das Verhältnis von Natur und Gnade neu akzentuiert. Angesichts zunehmender Säkularisierung wird die Frage nach der normativen Geltung des Naturrechts gestellt. Dabei zeigt sich, dass eine theologisch fundierte Ethik die Erbsünde, das Böse und die menschliche Freiheit reflektieren muss. Der Beitrag diskutiert zudem die Rolle von Kultur, Menschenwürde und Autonomie und weist auf die Notwendigkeit einer Synthese von Schöpfungs- und Erlösungsordnung hin. Schließlich wird das Naturrecht als Grundlage einer christlichen Sozialethik skizziert, welche die moralische Orientierung einer säkularen Gesellschaft gewährleistet.
Kapitel in diesem Buch
- Titelei I
- Inhalt V
- Einleitung 1
-
I Historische Perspektiven
- Über Quellen naturrechtlichen Denkens 7
- Das naturgemäße Leben als das glückliche Leben 29
- Naturrecht als Vernunftrecht 51
- Lässt sich moralische Kategorizität ohne Gott denken? 73
- Die Transformation des Naturgesetzes zum Gesetz der Freiheit bei Johannes Duns Scotus 99
- Ius naturale und Lex naturalis bei Autoren der „Schule von Salamanca” 113
- Konfessionelle Partikularisierung und neuzeitliches Naturrecht als Vernunftrecht 145
- Unde malum? Unde natura? Unde gratia? 171
-
II Systematische Perspektiven
- Naturrechtsethik und Moralischer Realismus 195
- Naturrecht und der Vorwurf des naturalistischen Fehlschlusses 215
- Fallibilistischer Essentialismus als Voraussetzung für eine zeitgemäße Naturrechtsethik 231
- Neue Naturrechtsethik als dispositionale Werttheorie? 255
- Die inclinationes naturales nach Thomas von Aquin und die empirischen Wissenschaften 275
- Zur Relevanz des Gottesbegriffs für die christliche Ethik 291
- Protestantische Zugänge zum Naturrechtsgedanken 313
- Ist die New-Natural-Law-Theory eine naturrechtliche Ethik? 333
- Metaethischer Konstitutivismus 357
-
III Angewandte Perspektiven
-
III.1 Rechtliche Perspektiven
- Naturrecht und Menschenrechtsbegründung aus der rechtspositivistischen Sicht von N. Bobbio und H. L. A. Hart 385
- Das Recht auf Leben als unveräußerliches Menschenrecht 407
- Friedensethische Orientierungen in einer Zeit weltordnungspolitischer Umbrüche 429
-
III.2 Sozialethische Perspektiven
- Natur als Grenze und Anspruch 449
- Gemeinwohl im Spannungsfeld von Freiheit und Natur 471
- Sozialethische Reflexionen auf naturrechtliche Gerechtigkeitsvorstellungen 493
-
III.3 Bioethische Perspektiven
- Deathbots 517
- Altern und Sterben als Gestaltung der Ambivalenz zwischen Verletzlichkeit und Wachstumspotenzialen 527
- Naturrechtliches Denken und die Frage nach dem assistierten Suizid aus christlich-protestantischer Sicht 549
- Personenregister
Kapitel in diesem Buch
- Titelei I
- Inhalt V
- Einleitung 1
-
I Historische Perspektiven
- Über Quellen naturrechtlichen Denkens 7
- Das naturgemäße Leben als das glückliche Leben 29
- Naturrecht als Vernunftrecht 51
- Lässt sich moralische Kategorizität ohne Gott denken? 73
- Die Transformation des Naturgesetzes zum Gesetz der Freiheit bei Johannes Duns Scotus 99
- Ius naturale und Lex naturalis bei Autoren der „Schule von Salamanca” 113
- Konfessionelle Partikularisierung und neuzeitliches Naturrecht als Vernunftrecht 145
- Unde malum? Unde natura? Unde gratia? 171
-
II Systematische Perspektiven
- Naturrechtsethik und Moralischer Realismus 195
- Naturrecht und der Vorwurf des naturalistischen Fehlschlusses 215
- Fallibilistischer Essentialismus als Voraussetzung für eine zeitgemäße Naturrechtsethik 231
- Neue Naturrechtsethik als dispositionale Werttheorie? 255
- Die inclinationes naturales nach Thomas von Aquin und die empirischen Wissenschaften 275
- Zur Relevanz des Gottesbegriffs für die christliche Ethik 291
- Protestantische Zugänge zum Naturrechtsgedanken 313
- Ist die New-Natural-Law-Theory eine naturrechtliche Ethik? 333
- Metaethischer Konstitutivismus 357
-
III Angewandte Perspektiven
-
III.1 Rechtliche Perspektiven
- Naturrecht und Menschenrechtsbegründung aus der rechtspositivistischen Sicht von N. Bobbio und H. L. A. Hart 385
- Das Recht auf Leben als unveräußerliches Menschenrecht 407
- Friedensethische Orientierungen in einer Zeit weltordnungspolitischer Umbrüche 429
-
III.2 Sozialethische Perspektiven
- Natur als Grenze und Anspruch 449
- Gemeinwohl im Spannungsfeld von Freiheit und Natur 471
- Sozialethische Reflexionen auf naturrechtliche Gerechtigkeitsvorstellungen 493
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III.3 Bioethische Perspektiven
- Deathbots 517
- Altern und Sterben als Gestaltung der Ambivalenz zwischen Verletzlichkeit und Wachstumspotenzialen 527
- Naturrechtliches Denken und die Frage nach dem assistierten Suizid aus christlich-protestantischer Sicht 549
- Personenregister