Startseite Literaturwissenschaften Zur Frage des strengen Denkens bei Heidegger und Musil
Kapitel
Lizenziert
Nicht lizenziert Erfordert eine Authentifizierung

Zur Frage des strengen Denkens bei Heidegger und Musil

  • Sebastian Hüsch

Abstract

In dem vorliegenden Beitrag wird die These entwickelt, dass es zwischen Martin Heidegger und Robert Musil im Bemühen um eine methodisch strenge Phänomenologie eines eigentlichen Selbstseins bemerkenswerte Parallelen gibt. Jedoch, so argumentiere ich, schlägt Musil insofern einen überzeugenderen Weg ein, als er in der Lage ist, die Frage bedeutungsvoller Formen des Selbstseins durch den Rückgriff auf eine methodisch operierende Ironie zu thematisieren, während bei Heidegger das eigentliche Selbstsein, wie es als Ergebnis des für die Philosophie charakteristischen strengen Denkens emergiert, durch das Fehlen diesbezüglicher methodischer Mittel in den Horizont des Apodiktisch-Dezisionistischen gerät.

Abstract

In dem vorliegenden Beitrag wird die These entwickelt, dass es zwischen Martin Heidegger und Robert Musil im Bemühen um eine methodisch strenge Phänomenologie eines eigentlichen Selbstseins bemerkenswerte Parallelen gibt. Jedoch, so argumentiere ich, schlägt Musil insofern einen überzeugenderen Weg ein, als er in der Lage ist, die Frage bedeutungsvoller Formen des Selbstseins durch den Rückgriff auf eine methodisch operierende Ironie zu thematisieren, während bei Heidegger das eigentliche Selbstsein, wie es als Ergebnis des für die Philosophie charakteristischen strengen Denkens emergiert, durch das Fehlen diesbezüglicher methodischer Mittel in den Horizont des Apodiktisch-Dezisionistischen gerät.

Kapitel in diesem Buch

  1. Frontmatter I
  2. Inhalt V
  3. Psychologie und Phänomenologie als diskursive Kontexte von Musils Werk 1
  4. I
  5. Weltzugänge, Weltverluste: Max Schelers Phänomenologie als Herausforderung für den späten Musil (Das Ulrich-Tagebuch) 13
  6. Flegeljahre der Psychologie. Ulrichs geschichtlicher Abriss der Gefühlspsychologie 37
  7. Zur Frage des strengen Denkens bei Heidegger und Musil 57
  8. II
  9. „Ich will dir meine Geschichten erzählen, um zu erfahren, ob sie wahr sind“. Das Erhabene und das Erzählen in Musils Novelle Die Amsel 75
  10. Im Dreieck von Psychologie, Literatur und Mythologie: Die Funktion des Vogelsymbols in Musils Novelle Die Amsel 95
  11. III
  12. Das Gedankenexperiment als Schnittstelle zwischen Literatur und Wissenschaft. Musils Roman Der Mann ohne Eigenschaften 115
  13. Experimentieren im Großen. Über Summativität und Übersummativität (MoE I, 81–84) 135
  14. IV
  15. Zur Selbstkonstitution in der Moderne. Die Gestaltung der Mentalitätstransformation im 20. Jahrhundert in Musils Roman Der Mann ohne Eigenschaften 151
  16. Selbstliebe und Seele. Das andere Erleben in Musils Roman Der Mann ohne Eigenschaften mit Blick auf Geburt und vorgeburtliche Welt 171
  17. V
  18. Konflikte zwischen Libido und Sublimierung. Zum Hysterie-Syndrom in Musils Roman Der Mann ohne Eigenschaften 193
  19. Wagen und Landschaft. Gestaltpsychologisches und (quasi‐)psychoanalytisches Wissen in Musils Roman Die Verwirrungen des Zöglings Törleß 225
  20. VI
  21. „… in der glashellen Einsamkeit …“ Felddynamiken in Musils Triëdere und Ein Soldat erzählt 249
  22. Die „motorische Extase“ des Gehirns in der Hand. Musil und die Neurophänomenologie 267
  23. VII
  24. „Unfug“. „Unzeit“. „Unding“. Über Musils ‚Un-‘ 291
  25. Herrn Ulrichs letzte Liebe(sgeschichte) 311
  26. Kant avec Musil 333
  27. Autorinnen und Autoren 351
  28. Personenregister 355
Heruntergeladen am 15.11.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110988352-004/html?lang=de
Button zum nach oben scrollen