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Petit bringt Proust zum Tanzen: Impressionistische Reflexionen von Literatur und Ballett

  • Fabian Schmitz
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Écrire la danse, danser l’écrit
Ein Kapitel aus dem Buch Écrire la danse, danser l’écrit

Zusammenfassung

Roland Petit adaptierte bereits 1974 Marcel Prousts Roman À la recherche du temps perdu in seinem klassischen Ballett Les intermittences du coeur. In für seine Choreographien charakteristischer Weise konzentriert er die moderne Nicht-Handlung der Recherche auf die Abfolge der Liebespaare und ihrer erotischen Geschichten in losen, zum Teil narrativ verbundenen Tableaus. Dabei gelingt es Petit in der Liebesthematik Prousts literarischen Impressionismus und den Perspektivismus der Recherche zu kondensieren. Der in den Bewegungen des Tanzes fortgeführte Diskurs des Blicks und der Undurchsichtigkeit der/des Geliebten wird in vielfältiger Variation vorgeführt. Illusionistische Effekte der Beleuchtung, Kostüme und des Bühnendekors komplettieren das Gesamtkonzept seines impressionistischen Balletts. In Verweis auf Portrait und Photographie rahmt Petit im Spiegel des Publikumsblicks eine selbstreflexive Ebene des Balletts als einer kinästhetischen Kunstform der Bewegung in Zeit und Raum.

Zusammenfassung

Roland Petit adaptierte bereits 1974 Marcel Prousts Roman À la recherche du temps perdu in seinem klassischen Ballett Les intermittences du coeur. In für seine Choreographien charakteristischer Weise konzentriert er die moderne Nicht-Handlung der Recherche auf die Abfolge der Liebespaare und ihrer erotischen Geschichten in losen, zum Teil narrativ verbundenen Tableaus. Dabei gelingt es Petit in der Liebesthematik Prousts literarischen Impressionismus und den Perspektivismus der Recherche zu kondensieren. Der in den Bewegungen des Tanzes fortgeführte Diskurs des Blicks und der Undurchsichtigkeit der/des Geliebten wird in vielfältiger Variation vorgeführt. Illusionistische Effekte der Beleuchtung, Kostüme und des Bühnendekors komplettieren das Gesamtkonzept seines impressionistischen Balletts. In Verweis auf Portrait und Photographie rahmt Petit im Spiegel des Publikumsblicks eine selbstreflexive Ebene des Balletts als einer kinästhetischen Kunstform der Bewegung in Zeit und Raum.

Kapitel in diesem Buch

  1. Frontmatter I
  2. Inhaltsverzeichnis / Table des matières V
  3. Prolog 1
  4. Teil I: Tanzendes in der Literatur 1ère Partie : Éléments de danse dans la littérature
  5. Jean-Georges Noverre et le ballet en action : une approche fonctionnelle de l’écriture de la danse 13
  6. Ballet (lyrique) entre texte et image : Les Étoiles (1888) de Félicien Champsaur 35
  7. Le texte comme corps, chanson et danse dans Les Vrilles de la vigne (1908) de Colette 47
  8. L’homme qui danse : vers un nouveau paradigme masculin dans le roman des dadaïstes ? 59
  9. Teil II: Choreographen, Tänzer und Literatur 2ème Partie : Chorégraphes, danseurs et littérature
  10. Petit bringt Proust zum Tanzen: Impressionistische Reflexionen von Literatur und Ballett 81
  11. Le Hamlet du chorégraphe John Neumeier : comme un drame romantique français ? 103
  12. Du geste à la plume : moteurs de la prise d’écriture chez les danseuses modernes de la première moitié du XXe siècle 115
  13. Écrire d’après le geste dansé : récits d’artistes chorégraphiques à la rencontre des textualités littéraires 133
  14. Écrire la danse au XXIe siècle : Concordan(ces) artistiques 149
  15. Teil III: Tanzpädagogische Reflexionen 3ème Partie : Réflexions en pédagogie de la danse
  16. Theoretische und praktische Ansätze aktueller Bedürfnisse in der Tanzpädagogik – von alter Theorie zum eigenen Tanzkonzept 165
  17. Tanzpraktisches Atelier: Von der Geste zur Bewegung – Worte, Inspiration und Transformation 181
  18. Épilogue 197
  19. Index des mots-clés / Sachregister 203
  20. Index des noms / Namensregister 209
Heruntergeladen am 3.10.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110788020-006/html
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