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24 Die Katastrophe der Loveparade 2010 in Duisburg

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Niclas Olschenka24 Die Katastrophe der Loveparade 2010 in Duisburg24.1 FallstudieBei der 19. Veranstaltung der Loveparade am 24. Juli 2010 in Duisburg ereignete sicheine der größten Katastrophen, die es jemals bei Großveranstaltungen in Deutsch­land gegeben hat. Während dieser Technoparade entstand dieses verheerende Un­glück aufgrund nachweisbarer Organisationsfehler in der Planung dieser Veranstal­tung. An diesem Tag verloren 21 Menschen aus sieben verschiedenen Ländern ihr Le­ben, weitere 541 Menschen wurden schwer verletzt (Wikipedia, 2018a).Zunächst wurde eine Massenpanik als Grund für dieses Unglück herangezogen,doch im Laufe der Untersuchungen zu diesem Unglück stellten sich einige fatale Or­ganisations- und Kommunikationsfehler als Grund für dieses Unglück heraus. Dar­aufhin begann eine dauerhafte Schuldzuweisung unter den beschuldigten Parteien.Die Loveparade ist eine Techno-Musikveranstaltung, die in den Jahren von 1989 bis2010 veranstaltet wurde und stets hunderttausende Besucher/-innen anlockte. Biszum Jahr 2006 fand diese Parade in Berlin statt. Der Leiter der Loveparade-Veranstal­tung und zugleich Inhaber einer Fitnessstudiokette, Rainer Schaller, beschloss im Fe­bruar 2007 diese Veranstaltung von Berlin ins Ruhrgebiet zu verlegen. Dort sollte siein wechselnden Standorten stattfinden. Im Juni 2007 entschließ sich die Stadt Duis­burg einstimmig für eine Ausrichtung der Loveparade. Die Stadt Bochum hingegenentschied sich im Jahr 2009 gegen eine Ausrichtung der Loveparade aufgrund man­gelnder Infrastruktur und Voraussetzung für ein Event von solcher Größe (Wikipedia,2018a).Nachdem die Stadt Duisburg im Jahr 2007 eine Austragung der Loveparade ge­nehmigte, stand bis Anfang 2010 noch kein Veranstaltungsort fest. Bereits im Febru­ar 2009 äußerte der damalige Polizeipräsident von Duisburg Bedenken aufgrund vonenormen Sicherheitsmängeln, dieser wurde jedoch kurze Zeit später pensioniert. En­de2009trafensichdiebeteiligtenParteien,daesbereits„[...]BedenkenzuEngstellenundSicherheitsrisiken[...]“(Stern,2016)gab.Daraufhinwurdeverlangt,einGutach­ten zu erstellen, das die Sicherheit des VeranstaltungsgeländesundderZu-undAbwe­ge überprüfen sollte. Dieses Gutachten wurde jedoch erst zwei Monate vor Beginn derLoveparade im Mai 2010 in Auftrag gegeben. Über eine Absage der Loveparade wur­de jedoch zu keinem Zeitpunkt von Seitender Stadt gedacht, da die Angst vor einemImageschaden überwiegte (Stern, 2016).Am 14. Juni 2010 fehlten immer noch wichtige Unterlagen von Seiten des Veran­stalters, wiedasBrandschutzkonzeptund einSicherheitskonzept. Bei einem erneutenTreffen der Parteien wurde bereits vor zu wenigen Fluchtwegen gewarnt (Stern, 2016).https://doi.org/10.1515/9783110697308-024
© 2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Munich/Boston

Niclas Olschenka24 Die Katastrophe der Loveparade 2010 in Duisburg24.1 FallstudieBei der 19. Veranstaltung der Loveparade am 24. Juli 2010 in Duisburg ereignete sicheine der größten Katastrophen, die es jemals bei Großveranstaltungen in Deutsch­land gegeben hat. Während dieser Technoparade entstand dieses verheerende Un­glück aufgrund nachweisbarer Organisationsfehler in der Planung dieser Veranstal­tung. An diesem Tag verloren 21 Menschen aus sieben verschiedenen Ländern ihr Le­ben, weitere 541 Menschen wurden schwer verletzt (Wikipedia, 2018a).Zunächst wurde eine Massenpanik als Grund für dieses Unglück herangezogen,doch im Laufe der Untersuchungen zu diesem Unglück stellten sich einige fatale Or­ganisations- und Kommunikationsfehler als Grund für dieses Unglück heraus. Dar­aufhin begann eine dauerhafte Schuldzuweisung unter den beschuldigten Parteien.Die Loveparade ist eine Techno-Musikveranstaltung, die in den Jahren von 1989 bis2010 veranstaltet wurde und stets hunderttausende Besucher/-innen anlockte. Biszum Jahr 2006 fand diese Parade in Berlin statt. Der Leiter der Loveparade-Veranstal­tung und zugleich Inhaber einer Fitnessstudiokette, Rainer Schaller, beschloss im Fe­bruar 2007 diese Veranstaltung von Berlin ins Ruhrgebiet zu verlegen. Dort sollte siein wechselnden Standorten stattfinden. Im Juni 2007 entschließ sich die Stadt Duis­burg einstimmig für eine Ausrichtung der Loveparade. Die Stadt Bochum hingegenentschied sich im Jahr 2009 gegen eine Ausrichtung der Loveparade aufgrund man­gelnder Infrastruktur und Voraussetzung für ein Event von solcher Größe (Wikipedia,2018a).Nachdem die Stadt Duisburg im Jahr 2007 eine Austragung der Loveparade ge­nehmigte, stand bis Anfang 2010 noch kein Veranstaltungsort fest. Bereits im Febru­ar 2009 äußerte der damalige Polizeipräsident von Duisburg Bedenken aufgrund vonenormen Sicherheitsmängeln, dieser wurde jedoch kurze Zeit später pensioniert. En­de2009trafensichdiebeteiligtenParteien,daesbereits„[...]BedenkenzuEngstellenundSicherheitsrisiken[...]“(Stern,2016)gab.Daraufhinwurdeverlangt,einGutach­ten zu erstellen, das die Sicherheit des VeranstaltungsgeländesundderZu-undAbwe­ge überprüfen sollte. Dieses Gutachten wurde jedoch erst zwei Monate vor Beginn derLoveparade im Mai 2010 in Auftrag gegeben. Über eine Absage der Loveparade wur­de jedoch zu keinem Zeitpunkt von Seitender Stadt gedacht, da die Angst vor einemImageschaden überwiegte (Stern, 2016).Am 14. Juni 2010 fehlten immer noch wichtige Unterlagen von Seiten des Veran­stalters, wiedasBrandschutzkonzeptund einSicherheitskonzept. Bei einem erneutenTreffen der Parteien wurde bereits vor zu wenigen Fluchtwegen gewarnt (Stern, 2016).https://doi.org/10.1515/9783110697308-024
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