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Satzinterne Großschreibung von Substantiven und Substantivierungen in Hexenverhörprotokollen

Eine multifaktorielle Analyse des Majuskelgebrauchs. Pragmatische, semantische und syntaktische Einflussfaktoren
  • Lisa Dücker , Stefan Hartmann and Renata Szczepaniak
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Abstract

Dieser Beitrag fasst wesentliche Forschungsergebnisse des Projekts „Die Entwicklung der satzinternen Grosschreibung im Deutschen“ (SiGS) zusammen und fugt weitere, bisher noch nicht systematisch untersuchte soziopragmatische Aspekte hinzu. Dabei wird zunachst das Korpus aus Hexenverhorprotokollen vorgestellt, auf das sich die Untersuchung stutzt. Anschliesend werden Hauptergebnisse bisheriger Forschung zu Einflussfaktoren, die die satzinterne Majuskelsetzung in ihrer Entstehungszeit steuern, zusammengefasst. Auf Grundlage des 56 Hexenverhorprotokolle umfassenden SiGS-Korpus wird gezeigt, dass die Faktoren (v.a. Wortart und Wortsemantik), die zuvor fur gedruckte Texte herausgearbeitet wurden, auch bei handschriftlichen Texten eine zentrale Rolle spielen, sich jedoch auch weitere, bislang unberucksichtigt gebliebene Faktoren aufzeigen lassen. Diese sind Wortfrequenz, syntaktische Funktion und semantische Rolle. Insbesondere wird detailliert auf die soziopragmatische Funktion der Gros- und Kleinschreibung eingegangen: So zeigt sich im Korpus bspw. deutlich, dass Frauenbezeichnungen signifikant haufiger kleingeschrieben werden als Bezeichnungen, die auf Manner referieren. Auch wird bei Bezeichnungen fur Personen mit niedriger sozialer Stellung haufig die Kleinschreibung gewahlt.

Abstract

Dieser Beitrag fasst wesentliche Forschungsergebnisse des Projekts „Die Entwicklung der satzinternen Grosschreibung im Deutschen“ (SiGS) zusammen und fugt weitere, bisher noch nicht systematisch untersuchte soziopragmatische Aspekte hinzu. Dabei wird zunachst das Korpus aus Hexenverhorprotokollen vorgestellt, auf das sich die Untersuchung stutzt. Anschliesend werden Hauptergebnisse bisheriger Forschung zu Einflussfaktoren, die die satzinterne Majuskelsetzung in ihrer Entstehungszeit steuern, zusammengefasst. Auf Grundlage des 56 Hexenverhorprotokolle umfassenden SiGS-Korpus wird gezeigt, dass die Faktoren (v.a. Wortart und Wortsemantik), die zuvor fur gedruckte Texte herausgearbeitet wurden, auch bei handschriftlichen Texten eine zentrale Rolle spielen, sich jedoch auch weitere, bislang unberucksichtigt gebliebene Faktoren aufzeigen lassen. Diese sind Wortfrequenz, syntaktische Funktion und semantische Rolle. Insbesondere wird detailliert auf die soziopragmatische Funktion der Gros- und Kleinschreibung eingegangen: So zeigt sich im Korpus bspw. deutlich, dass Frauenbezeichnungen signifikant haufiger kleingeschrieben werden als Bezeichnungen, die auf Manner referieren. Auch wird bei Bezeichnungen fur Personen mit niedriger sozialer Stellung haufig die Kleinschreibung gewahlt.

Downloaded on 15.12.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110679649-005/html?lang=en
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