Daz wir in dem tôde sweben
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Lea Braun
Abstract
Die aus dem elften Jahrhundert stammende Antiphon Media vita in morte sumus benennt, indem sie die Simultaneität von Leben und Tod betont, ein zentrales Merkmal der conditio humana. Die Tradition deutscher Bearbeitungen setzt erst im vierzehnten Jahrhundert ein, doch bezieht sich bereits im zwölften Jahrhundert der höfische Dichter Hartmann von Aue in seiner legendenhafte Novelle Der arme Heinrich explizit auf diese Antiphon, um das Schicksal seines Protagonisten theologisch zu überformen. Man könnte seine Erzählung, überspitzt formuliert, als Tropus auf das Media vita deuten. Jedenfalls bietet sie den frühesten volkssprachlichen Reflex auf die lateinische Antiphon. Der folgende Beitrag diskutiert zunächst die lateinische Antiphon, stellt dann ihre spätmittelalterlichen deutschen Übertragungen vor und beleuchtet abschließend Hartmanns Verwendung des Media vita im Armen Heinrich.
Abstract
Die aus dem elften Jahrhundert stammende Antiphon Media vita in morte sumus benennt, indem sie die Simultaneität von Leben und Tod betont, ein zentrales Merkmal der conditio humana. Die Tradition deutscher Bearbeitungen setzt erst im vierzehnten Jahrhundert ein, doch bezieht sich bereits im zwölften Jahrhundert der höfische Dichter Hartmann von Aue in seiner legendenhafte Novelle Der arme Heinrich explizit auf diese Antiphon, um das Schicksal seines Protagonisten theologisch zu überformen. Man könnte seine Erzählung, überspitzt formuliert, als Tropus auf das Media vita deuten. Jedenfalls bietet sie den frühesten volkssprachlichen Reflex auf die lateinische Antiphon. Der folgende Beitrag diskutiert zunächst die lateinische Antiphon, stellt dann ihre spätmittelalterlichen deutschen Übertragungen vor und beleuchtet abschließend Hartmanns Verwendung des Media vita im Armen Heinrich.
Kapitel in diesem Buch
- Frontmatter I
- Inhaltsverzeichnis V
- Einleitung 1
-
Abteilung I: Hymnen
- Die Reimpaarübersetzungen des Hymnus Veni creator spiritus 15
- Die deutschen Übertragungen des Hymnus Jesu dulcis memoria 37
- Sehen und Erkennen 65
- Mischsprachigkeit 94
-
Abteilung II: Sequenzen
- Der Mönch von Salzburg als Übersetzer von Hymnen und Sequenzen 125
- Die Sequenz Salve mater salvatoris von Adam von St. Viktor und ihre niederrheinische Tagzeiten-Bearbeitung 172
- Die Übersetzungen des Mönchs von Salzburg als Lieder 193
-
Abteilung III: Antiphonen
- Aneignungsformen der Antiphon Salve regina in spätmittelalterlichen Gebet- und Andachtsbüchern 225
- Daz wir in dem tôde sweben 249
- Index 270
- Autorenverzeichnis 278
Kapitel in diesem Buch
- Frontmatter I
- Inhaltsverzeichnis V
- Einleitung 1
-
Abteilung I: Hymnen
- Die Reimpaarübersetzungen des Hymnus Veni creator spiritus 15
- Die deutschen Übertragungen des Hymnus Jesu dulcis memoria 37
- Sehen und Erkennen 65
- Mischsprachigkeit 94
-
Abteilung II: Sequenzen
- Der Mönch von Salzburg als Übersetzer von Hymnen und Sequenzen 125
- Die Sequenz Salve mater salvatoris von Adam von St. Viktor und ihre niederrheinische Tagzeiten-Bearbeitung 172
- Die Übersetzungen des Mönchs von Salzburg als Lieder 193
-
Abteilung III: Antiphonen
- Aneignungsformen der Antiphon Salve regina in spätmittelalterlichen Gebet- und Andachtsbüchern 225
- Daz wir in dem tôde sweben 249
- Index 270
- Autorenverzeichnis 278