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Die Antiphon Media vita in morte sumus und Hartmanns von Aue Erzählung Der arme Heinrich
  • Lea Braun
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Hymnus, Sequenz, Antiphon
Ein Kapitel aus dem Buch Hymnus, Sequenz, Antiphon

Abstract

Die aus dem elften Jahrhundert stammende Antiphon Media vita in morte sumus benennt, indem sie die Simultaneität von Leben und Tod betont, ein zentrales Merkmal der conditio humana. Die Tradition deutscher Bearbeitungen setzt erst im vierzehnten Jahrhundert ein, doch bezieht sich bereits im zwölften Jahrhundert der höfische Dichter Hartmann von Aue in seiner legendenhafte Novelle Der arme Heinrich explizit auf diese Antiphon, um das Schicksal seines Protagonisten theologisch zu überformen. Man könnte seine Erzählung, überspitzt formuliert, als Tropus auf das Media vita deuten. Jedenfalls bietet sie den frühesten volkssprachlichen Reflex auf die lateinische Antiphon. Der folgende Beitrag diskutiert zunächst die lateinische Antiphon, stellt dann ihre spätmittelalterlichen deutschen Übertragungen vor und beleuchtet abschließend Hartmanns Verwendung des Media vita im Armen Heinrich.

Abstract

Die aus dem elften Jahrhundert stammende Antiphon Media vita in morte sumus benennt, indem sie die Simultaneität von Leben und Tod betont, ein zentrales Merkmal der conditio humana. Die Tradition deutscher Bearbeitungen setzt erst im vierzehnten Jahrhundert ein, doch bezieht sich bereits im zwölften Jahrhundert der höfische Dichter Hartmann von Aue in seiner legendenhafte Novelle Der arme Heinrich explizit auf diese Antiphon, um das Schicksal seines Protagonisten theologisch zu überformen. Man könnte seine Erzählung, überspitzt formuliert, als Tropus auf das Media vita deuten. Jedenfalls bietet sie den frühesten volkssprachlichen Reflex auf die lateinische Antiphon. Der folgende Beitrag diskutiert zunächst die lateinische Antiphon, stellt dann ihre spätmittelalterlichen deutschen Übertragungen vor und beleuchtet abschließend Hartmanns Verwendung des Media vita im Armen Heinrich.

Heruntergeladen am 6.10.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110648799-010/html
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