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Fazioskapulohumerale Muskeldystrophie

Aktuelle klinische und molekulargenetische Aspekte
  • W. Kress , S. Jakubiczka und M.C. Koch
Veröffentlicht/Copyright: 12. September 2009
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Zusammenfassung

Die fazioskapulohumerale Muskeldystrophie (FSHD, MIM 158900) zählt zu den häufigsten Muskeldystrophien mit einer Prävalenz von mindestens 1:20.000. Bei den meisten Patienten manifestiert sich die langsam progrediente Myopathie in der 2. Lebensdekade mit einer Schwäche der Gesichts- und Schultermuskulatur sowie der Oberarme. Typischerweise sind die unteren Extremitäten erst im weiteren Verlauf betroffen. In selteneren kindlichen Fällen treten die Symptome schon in der 1. Dekade auf, und die Erkrankung verläuft schwer mit besonders starker Beteiligung der Gesichtsmuskulatur. Die Genetik der FSHD ist einzigartig und bis heute nicht endgültig geklärt. Ein direkter Gendefekt ist nicht bekannt. Es gibt eine enge Assoziation zur Deletion von subtelomerischen D4Z4-Repeat-Einheiten auf Chromosom 4q. Man vermutet einen Positionseffekt dieser D4Z4-Repeats auf zentromerwärts gelegene Gene, die bei Patienten in der Muskulatur überexprimiert werden. Die molekulargenetische Diagnostik erfolgt durch den Nachweis eines verkürzten D4Z4-Fragments im Southern-Blot. Erschwerend kommt hinzu, dass 10q-Repeat-Einheiten zu D4Z4-Einheiten hochhomolog sind und beide untereinander ausgetauscht werden können. Nur verkürzte Repeatfragmente in einer speziellen 4q-Umgebung sind pathogen.

Abstract

Facioscapulohumeral muscular dystrophy (FSHD, MIM 158900) is one of the most frequent muscular dystrophies with a prevalence of at least 1:20,000. The slowly progressive myopathy normally begins in the second decade of life with weakness in facial muscles, shoulder muscles and proximal arm muscles. Lower extremities are typically affected in the later disease course. In rare pediatric cases, symptoms start in the first decade, and the disease takes a severe course with extreme manifestation in the face. The genetics of FSHD are complex and the pathomechanism is not well understood as yet. A direct gene defect is not known. There is a close association to deletions of subtelomeric D4Z4 repeats on chromosome 4q. A positional effect of these D4Z4 repeats on centromeric genes is suspected, which seem to be overexpressed in the muscles of patients. Molecular diagnosis is based on the detection of shortened D4Z4 fragments in Southern blot analysis. Diagnosis is complicated by 10q repeats highly homologous to D4Z4 repeats, which are both interchangeable. Only shortened repeat fragments in a special 4q environment are pathogenic.


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Received: 2009-07-10
Published Online: 2009-09-12
Published in Print: 2009-09-01

© Springer-Verlag 2009

Heruntergeladen am 15.9.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1007/s11825-009-0176-5/html
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