Monogenetische Risikofaktoren einer Thrombophilie
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        A. Pavlova
        
Zusammenfassung
Die hereditären Thrombophilien gehören zu den angeborenen Prädispositionen, die thrombotische Ereignisse begünstigen. Die wichtigsten monogenetischen Ursachen für einen venös-thromboembolischen (VTE) Phänotyp stellen Mutationen innerhalb der Gene für die Inhibitoren Antithrombin (AT), Protein C (PC) und Protein S (PS) dar. Die Mutationsprofile in diesen Genen sind sehr unterschiedlich. Die Frequenz von AT-, PC- und PS-Mängeln wird bei VTE-Patienten jeweils mit 1,9%, 2,3% und 3,7% angegeben. Die VTE-Rezidivrate liegt in dieser Gruppe bei etwa 48%. Sie ist für AT-, PC- und PS-Mängel zusammengefasst 1,5-fach, für den AT-Mangel isoliert betrachtet 1,9-fach höher als bei VTE-Patienten ohne einen dieser Mängel. Die Detektionsrate bei einem Inhibitormangel und VTE-Ereignis liegt bei etwa 70% für AT, bei 60% für PC und bei 30% für PS. Dies unterstreicht das Problem der unterschiedlichen Sicherheit der Diagnose der Phänotypen und der damit zusammenhängenden differentialdiagnostischen Abgrenzung zwischen erworbenem und angeborenem Inhibitormangel.
Abstract
Inherited thrombophilias are a group of hereditary conditions that predispose to thrombotic events. The most important monogenetic causes of the venous thromboembolic (VTE) phenotype are mutations in the genes for the coagulation inhibitors antithrombin (AT), protein C (PC), and protein S (PS). Their mutation profiles show high heterogeneity in loss-of-function defects. The frequencies of AT, PC, and PS deficiencies in VTE patients are estimated at 1.9%, 2.3%, 3.7%, respectively. The rate of recurrence in that group is 48.4%. The composite risk of recurrence for VTE patients with AT, PC or PS deficiency is estimated at 1.5 times that for VTE patients without inhibitor deficiency, for those with AT deficiency alone up to 1.9 times. The detection rates for inhibitor deficiency and symptomatic VTE are about 70% for AT, 60% for PC, and 30% for PS. These results demonstrate the problems with the varying accuracy of phenotype diagnostics and differential diagnosis of inherited and intrinsic inhibitor deficiencies.
© Springer-Verlag 2008
Artikel in diesem Heft
- Mitteilungen BVDH
- Pharmakogenetik der oralen Antikoagulation mit Cumarinen
- Genetik und Klinik der seltenen autosomal rezessiven hämorrhagischen Diathesen
- Monogenetische Risikofaktoren einer Thrombophilie
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- Eugenische Argumentation im Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zum Inzestverbot
- Mitteilungen der GfH
- Genetik von erblichen Störungen der Blutgerinnung
- Genetik und Klinik der Hämophilie A und B
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- Laudatio für Christa Fonatsch
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