Friedensethische Orientierungen in einer Zeit weltordnungspolitischer Umbrüche
-
Thomas Hoppe
Zusammenfassung
In der Entfaltung des Lehrstücks vom „gerechten Krieg” wurde deutlich, dass ihre naturrechtliche Fundierung diese Argumentation zunehmend für gewalteingrenzende Kriterien öffnete. Da das tatsächliche Geschehen in modernen Kriegen solche Grenzen nur zu leicht durchbricht, formuliert das Konzept des Gerechten Friedens als zentrale Fragestellung: Wie lässt sich verhindern, dass Situationen entstehen, in denen man nur noch zwischen Handlungsoptionen wählen kann, die sämtlich schwere Bedenken auf sich ziehen? Der Beitrag zeigt die Bedingungen auf, unter denen es diesen Ansatz umzusetzen gilt, und hebt die Bedeutung hervor, die dem weltweiten Schutz der Menschenrechte und der Arbeit an gerechteren Nord-Süd-Beziehungen zukommt. Er untersucht, durch welche politischen Dynamiken, aber auch durch welche Strukturmerkmale des internationalen Systems eine Orientierung an der Zielsetzung erschwert wird, Friedenspolitik müsse auf die Förderung eines übernationalen Gemeinwohls gerichtet sein.
Zusammenfassung
In der Entfaltung des Lehrstücks vom „gerechten Krieg” wurde deutlich, dass ihre naturrechtliche Fundierung diese Argumentation zunehmend für gewalteingrenzende Kriterien öffnete. Da das tatsächliche Geschehen in modernen Kriegen solche Grenzen nur zu leicht durchbricht, formuliert das Konzept des Gerechten Friedens als zentrale Fragestellung: Wie lässt sich verhindern, dass Situationen entstehen, in denen man nur noch zwischen Handlungsoptionen wählen kann, die sämtlich schwere Bedenken auf sich ziehen? Der Beitrag zeigt die Bedingungen auf, unter denen es diesen Ansatz umzusetzen gilt, und hebt die Bedeutung hervor, die dem weltweiten Schutz der Menschenrechte und der Arbeit an gerechteren Nord-Süd-Beziehungen zukommt. Er untersucht, durch welche politischen Dynamiken, aber auch durch welche Strukturmerkmale des internationalen Systems eine Orientierung an der Zielsetzung erschwert wird, Friedenspolitik müsse auf die Förderung eines übernationalen Gemeinwohls gerichtet sein.
Chapters in this book
- Titelei I
- Inhalt V
- Einleitung 1
-
I Historische Perspektiven
- Über Quellen naturrechtlichen Denkens 7
- Das naturgemäße Leben als das glückliche Leben 29
- Naturrecht als Vernunftrecht 51
- Lässt sich moralische Kategorizität ohne Gott denken? 73
- Die Transformation des Naturgesetzes zum Gesetz der Freiheit bei Johannes Duns Scotus 99
- Ius naturale und Lex naturalis bei Autoren der „Schule von Salamanca” 113
- Konfessionelle Partikularisierung und neuzeitliches Naturrecht als Vernunftrecht 145
- Unde malum? Unde natura? Unde gratia? 171
-
II Systematische Perspektiven
- Naturrechtsethik und Moralischer Realismus 195
- Naturrecht und der Vorwurf des naturalistischen Fehlschlusses 215
- Fallibilistischer Essentialismus als Voraussetzung für eine zeitgemäße Naturrechtsethik 231
- Neue Naturrechtsethik als dispositionale Werttheorie? 255
- Die inclinationes naturales nach Thomas von Aquin und die empirischen Wissenschaften 275
- Zur Relevanz des Gottesbegriffs für die christliche Ethik 291
- Protestantische Zugänge zum Naturrechtsgedanken 313
- Ist die New-Natural-Law-Theory eine naturrechtliche Ethik? 333
- Metaethischer Konstitutivismus 357
-
III Angewandte Perspektiven
-
III.1 Rechtliche Perspektiven
- Naturrecht und Menschenrechtsbegründung aus der rechtspositivistischen Sicht von N. Bobbio und H. L. A. Hart 385
- Das Recht auf Leben als unveräußerliches Menschenrecht 407
- Friedensethische Orientierungen in einer Zeit weltordnungspolitischer Umbrüche 429
-
III.2 Sozialethische Perspektiven
- Natur als Grenze und Anspruch 449
- Gemeinwohl im Spannungsfeld von Freiheit und Natur 471
- Sozialethische Reflexionen auf naturrechtliche Gerechtigkeitsvorstellungen 493
-
III.3 Bioethische Perspektiven
- Deathbots 517
- Altern und Sterben als Gestaltung der Ambivalenz zwischen Verletzlichkeit und Wachstumspotenzialen 527
- Naturrechtliches Denken und die Frage nach dem assistierten Suizid aus christlich-protestantischer Sicht 549
- Personenregister
Chapters in this book
- Titelei I
- Inhalt V
- Einleitung 1
-
I Historische Perspektiven
- Über Quellen naturrechtlichen Denkens 7
- Das naturgemäße Leben als das glückliche Leben 29
- Naturrecht als Vernunftrecht 51
- Lässt sich moralische Kategorizität ohne Gott denken? 73
- Die Transformation des Naturgesetzes zum Gesetz der Freiheit bei Johannes Duns Scotus 99
- Ius naturale und Lex naturalis bei Autoren der „Schule von Salamanca” 113
- Konfessionelle Partikularisierung und neuzeitliches Naturrecht als Vernunftrecht 145
- Unde malum? Unde natura? Unde gratia? 171
-
II Systematische Perspektiven
- Naturrechtsethik und Moralischer Realismus 195
- Naturrecht und der Vorwurf des naturalistischen Fehlschlusses 215
- Fallibilistischer Essentialismus als Voraussetzung für eine zeitgemäße Naturrechtsethik 231
- Neue Naturrechtsethik als dispositionale Werttheorie? 255
- Die inclinationes naturales nach Thomas von Aquin und die empirischen Wissenschaften 275
- Zur Relevanz des Gottesbegriffs für die christliche Ethik 291
- Protestantische Zugänge zum Naturrechtsgedanken 313
- Ist die New-Natural-Law-Theory eine naturrechtliche Ethik? 333
- Metaethischer Konstitutivismus 357
-
III Angewandte Perspektiven
-
III.1 Rechtliche Perspektiven
- Naturrecht und Menschenrechtsbegründung aus der rechtspositivistischen Sicht von N. Bobbio und H. L. A. Hart 385
- Das Recht auf Leben als unveräußerliches Menschenrecht 407
- Friedensethische Orientierungen in einer Zeit weltordnungspolitischer Umbrüche 429
-
III.2 Sozialethische Perspektiven
- Natur als Grenze und Anspruch 449
- Gemeinwohl im Spannungsfeld von Freiheit und Natur 471
- Sozialethische Reflexionen auf naturrechtliche Gerechtigkeitsvorstellungen 493
-
III.3 Bioethische Perspektiven
- Deathbots 517
- Altern und Sterben als Gestaltung der Ambivalenz zwischen Verletzlichkeit und Wachstumspotenzialen 527
- Naturrechtliches Denken und die Frage nach dem assistierten Suizid aus christlich-protestantischer Sicht 549
- Personenregister