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series: Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde
Reihe

Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde

  • Herausgegeben von: Sebastian Brather , Wilhelm Heizmann und Steffen Patzold
ISSN: 1866-7678
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Die Germanische Altertumskunde Online wird – wie bereits das in ihr aufgegangene Reallexikon – durch Ergänzungsbände begleitet. Diese Reihe umfasst Monographien ebenso wie Sammelbände zu spezifischen Themen aus Archäologie, Geschichte und Literaturwissenschaft. Damit wird der Inhalt der Datenbank um jene Aspekte erweitert, die einer ausführlichen Analyse bedürfen. Inzwischen sind bereits mehr als 100 Bände erschienen von Germanenproblemen in heutiger Sicht bis zur Germanischen Altertumskunde im Wandel.

Information zu Autoren / Herausgebern

Sebastian Brather, Universität Freiburg/Breisgau; Wilhelm Heizmann, Universität München; Steffen Patzold, Universität Tübingen.

Buch Noch nicht erschienen 2026
Band 147 in dieser Reihe

In the 8th-9th centuries annals became the predominant genre of Frankish historiography, displaying a remarkable variety of texts. Yet for a long time scholarly appreciation of this variety has been limited, stuck in 19th-century fixations on urtexts and doubts about the proficiency of annalists. But for some years now, annals have resurfaced as historiographical texts sui generis, much helped by the increasing availability of digitised manuscripts. This has facilitated the study of codicological contexts in which annals functioned - a feature flattened out in 19th-century editions - and was accompanied by renewed interest in the genre’s role within Carolingian literary culture. The articles in this volume discuss the genre’s characteristics, development and differentiation over time, including the agency available to authors, compilers and scribes alike. Test cases analyse regional interests, language, the (re)use of annalistic texts in chronicles and vice versa, and their use as tools of communication between intellectual networks. A recurring theme is the need for new editions, be it in print or digital. In all, the volume intends to provide a reference point for future research on the practice of early medieval history writing.

Buch Open Access 2025
Band 146 in dieser Reihe

Der vorliegende Band bietet zum ersten Mal in der germanistischen Fachgeschichte exklusiv eine umfassende Untersuchung der kulturellen Überlieferung des niederdeutschen Raums im Frühmittelalter. Das thematisch breite Spektrum des Bandes umfasst verschiedene Aspekte von Geschichte und Sprache bis zu Glossen und Textüberlieferung. Ein besonderer Akzent liegt auf den größeren Bibeldichtungen (Heliand und Genesis) sowie auf den kleineren Texten in altsächsischer Sprache. Der Band, der auf ein internationales Colloquium an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg zurückgeht, belegt damit nicht nur, dass es eine äußerst lebendige und interdisziplinäre Forschung in diesem Bereich gibt, sondern auch dass sich auf der Grundlage der hier vorgestellten Erkenntnisse in vielerlei Hinsicht neue Perspektiven für eine methodisch fundierte weitere Erforschung des gesamten Gegenstandsbereiches ergeben.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2025
Band 145 in dieser Reihe

The traditional picture is that there is little information about Tongeren, the capital of the civitas Tungrorum in Roman times, from Late Antiquity onwards. In the last twenty years or so, very cautiously, voices have been raised to nuance the story of the general decline of Tongeren from the beginning of the fifth century. A recurring question is whether Tongeren remained inhabited and what its function might have been. A key site is the Roman basilica, the predecessor of an early medieval church. A key figure is the bishop, whose seat was moved to neighbouring Maastricht in the sixth century. Based on an extensive database, a picture of late Roman Tongeren is drawn, with its public and private buildings, cemeteries and material finds. While the number of finds is decreasing, more historical sources are becoming available for the early Middle Ages. For this period, not only the re-Christianisation is discussed, but also the political, religious and economic role that the former capital of the civitas could have played. Due to its location, one could state that in the civitas Tungrorum the Middle Ages started earlier than elsewhere because of the emergence of a Franko-Roman society.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2024
Band 144 in dieser Reihe

One of the most well-known potential forgeries is SG-65 Kleines Schulerloch, which has provoked controversies and debates among scientists of various disciplines since its discovery. In this study an interdisciplinary grid of methods was developed and applied to the inscription of the Kleines Schulerloch in order to analyse its authenticity. Due to the approach new results could be made, leading to a revised edition entry of the inscription.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2024
Band 143 in dieser Reihe

Die Bedeutung der Physiologus- und Bestiarientradition im nordeuropäischen Mittelalter wurde bislang vorwiegend an zwei Artefakten des frühen 13. Jahrhunderts bemessen: den isländischen Physiologus-Fragmenten AM 673 a I/II 4to. Die allegorischen Tiernarrative dieser produktiven und variationsreichen Text- und Bildtradition hinterlassen jedoch darüber hinaus an vielen weiteren Stellen ihre Spuren. Ziel dieses Bandes ist, dem nordeuropäischen Kulturraum einen Platz im Forschungskomplex um Physiologus und Bestiarien zuzuweisen. Im Zentrum steht die Analyse der von Lateineuropa ausgehenden Transferwege des Text- und Bildmaterials und seiner Niederschläge in unterschiedlichen Medien und literarischen Gattungen des Nordens. Neben den isländischen Physiologi mit ihrem engen Bezug zur englischen Bestiarientradition demonstrieren Beispiele aus Enzyklopädik, religiöser Literatur und den originalen riddarasögur des Spätmittelalters das breite Spektrum der nordischen Physiologus- und Bestiarienrezeption. Das Buch untersucht die Modalitäten und Resultate solcher kulturellen Transfers und präsentiert damit zugleich einen ausführlichen Überblick über Berührungspunkte des Nordens mit der lateineuropäischen Physiologus- und Bestiarientradition.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2023
Band 142 in dieser Reihe

Die Publikation versammelt 25 Beiträge von Freunden, Weggefährten und Kollegen zu Ehren von Heinrich Beck, dem 2019 verstorbenen Herausgeber des Reallexikons der Germanischen Altertumskunde und Mitbegründer der Reihe Ergänzungsbände zum RGA sowie von G(ermanische) A(lterumskunde) O(nline) mit Themen aus dem Bereich der frühmittelalterlichen Archäologie, der altgermanistischen und altnordistischen Literatur- und Sprachwissenschaft, der Namenkunde, der Runologie sowie der mittelalterlichen Geschichte Skandinaviens. Zudem enthält der Band zwei biographische Skizzen sowie ein vollständiges Verzeichnis der Schriften Heinrich Becks.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2023
Band 141 in dieser Reihe

Versammlungen waren im frühmittelalterlichen Lateineuropa wichtige Institutionen: Hier handelten die Entscheidungsträger ihre Hierarchie aus, hier machten sie Politik, hier tauschten sie Informationen aus. Der Band untersucht diese frühmittelaltelriche "assembly politics". Mit vier Zugriffen werden die Funktionen und Wirkungen dieser Versammlungen präziser herausgearbeitet: 1) Der Band nimmt das Ineinander von Religion und Politik im frühmittelalterlichen Westen ernst und untersucht deshalb vergleichend "geistliche" und "weltliche" Versammlungen. 2) Er berücksichtigt das Spannungsgefüge zwischen Höfen und regionalen Gesellschaften, das in Lateineuropa vielerorts die politische Praxis mitbestimmte, und analysiert deshalb nicht nur Reichsversammlungen, sondern auch regionale und lokale Versammlungen. 3) Er fragt konsequent auch nach der Kommunikation und deren Formen im Vorfeld und Umfeld der Versammlungen. 4) Er blickt in regionalen Vergleichen und diachronen Längsschnitten über den fränkisch-karolingischen Tellerrand hinaus, indem er zeitlich bis in das 3. Jahrhundert zurückschaut und räumlich vergleichend auch Spanien, Britannien und Italien miteinbezieht.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2023
Band 140 in dieser Reihe
Otto Höfler (1901–1987) was an Austrian Germanist and Scandinavist. His research on ‘Germanic culture’, in particular on Germanic Männerbünde (men’s bands), was controversial and remains a topic of academic debate. In modern discourse, Höfler’s theories are often fundamentally rejected on account of his involvement in the National Socialist movement and his contribution to the research initiatives of the SS Ahnenerbe, or they are adopted by scholars who ignore his problematic methodologies and the ideological and political elements of his work.
The present study takes a comprehensive approach to Höfler’s research on ‘Germanic culture’ and analyses his characterisation of the ‘Germanic peoples’, contextualising his research in the backdrop of German philological studies of the early twentieth century and highlighting elements of his theories that are still the topic of modern academic discourse. A thorough analysis of his main research theses, focusing on his Männerbund-research, reveals that his concept of ‘Germanic culture’ is underscored by a belief in the deep-seated religiosity of the ‘Germanic peoples’ formed through sacred-daemonic forces.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2023
Band 139 in dieser Reihe

Der Band analysiert in enger interdisziplinärer Debatte von Archäologen und Historikern die Dukate des Merowingerreiches einschließlich ihrer möglichen spätantiken Vorläufer. Ziel ist ein systematischer Vergleich von duces und Dukaten innerhalb des Frankenreiches des 6. bis 8. Jahrhunderts sowie weiterer ausgewählter Beispiele. Dabei wird jeweils nach Zeitpunkt, Voraussetzungen und Umständen ihrer Entstehung sowie nach der politischen Struktur und ihrer Entwicklung während der jüngeren Merowingerzeit gefragt. Besonderes Interesse beanspruchen einerseits Aufgaben der duces in Militär und Administration, Gesetzgebung und Rechtsprechung sowie andererseits Folgewirkungen in den Bereichen Kultur und Religion. Mit dem althistorischen bzw. mediävistischen Ausgangspunkt eröffnen sich vielfältige archäologische Perspektiven. Denn die zu rekonstruierenden politik- und verwaltungsgeschichtlichen Kontexte bieten Ansatzpunkte für neue Interpretationen jenseits des ‚ethnischen Paradigmas‘ bei der Interpretation archäologischer Befunde, und sie wirken mit ihren Raumanalysen zurück auf das geschichtswissenschaftliche Verständnis von duces und Dukaten.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2023
Band 138 in dieser Reihe

The Old English Genesis is the sole illustrated Anglo-Saxon poem. In full appreciation of this unique concurrent execution of visualization and versification in a single manuscript, this multidisciplinary work explores the pictorial (Vol. 1) and the metrical (Vol. 2) organization from both synchronic–structural and diachronic–comparative perspectives. Among the most significant findings of each volume are: The first twenty-two images in the Old English Genesis originated on the whole from the Touronian Bibles; and the underlying classical Old English and Old Saxon meters were interactively reshaped through mutual adaptation and recomposition aimed at their firm integration into a synthesized Old English Genesis. While each part is solidly embedded in the respective scholarly tradition and pursues its own disciplinary concerns and problematics, vigorous formal and cognitive reasoning and theorizing run commonly through both. By way of mutual corroboration and integration, the twin volumes eventually converge on the hypothesis that the earliest portion of the extant Old English Genesis (lines 1–966) derived from the corresponding episodes of an illustrated Touronian Old Saxon Genesis in both pictorial and metrical terms.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2023
Band 137 in dieser Reihe

Research on late antique and early medieval migrations has long acknowledged the importance of interdisciplinarity. The field is constantly nourished by new archaeological discoveries that allow for increasingly refined pictures of socio-economic development. Yet the perspectives adopted by historians and archaeologists are frequently different, and so are their conclusions. Diverging views exist in respect to varying geographical areas and scholarly traditions too.

This volume brings together history and archaeology to address the impact of the inflow and outflow of migrations on the rural landscape, the creation of new settlement patterns, and the role of migrations and mobility in transforming society and economy.

Such themes are often investigated under a regional or macro-regional viewpoint, resulting in too fragmented an understanding of a widespread phenomenon. Spanning Eastern and Western Europe, the book takes steps toward an integrated picture of territories normally investigated as separate entities, and critically establishes grounds for new comparisons and models on late antique and early medieval transformations.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2023
Band 136 in dieser Reihe
Wie sich der aus Edelmetall gefertigte mährische Frauenschmuck im 9. Jahrhundert entwickelte, besitzt Relevanz für Mitteleuropa insgesamt, weil er exemplarisch komplexe Netzwerke des Frühmittelalters widerspiegelt. Bislang beruht die Chronologie auf der Auswertung des Gräberfeldes Staré Město „Na valách“ in den 1950er Jahren, doch erweist sie sich sogleich als widersprüchlich, bezieht man die Stratigraphie der Gräber ein. Aufbauend auf einer kritischen Analyse des Forschungsstandes, bietet der Band eine detaillierte typologisch-chronologische Neubewertung des Fundstoffs zwischen dem späten 8. und dem späten 9. Jahrhundert in Südmähren und seinen Nachbarregionen. Sie wiederum bietet die wesentliche Grundlage, die Entwicklung der Schmuckkombinationen zu verfolgen und drei Zeithorizonte zu unterscheiden: einen ersten in den Jahrzehnten um 800, eine „neue Schmuckwelle“ nach dem frühen 9. Jahrhundert und Modifikationen nach der Jahrhundertmitte. Abschließend wird der Frauenschmuck (kultur)historisch eingeordnet. Der Band ist von zentraler Bedeutung für die Archäologie und Kulturgeschichte des 9. Jahrhunderts in Mitteleuropa.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2023
Band 135 in dieser Reihe

Seitdem Bernhard Salin vor über 100 Jahren die frühmittelalterliche Tierornamentik der Germanen in drei zeitlich aufeinander folgende Stile I-III unterteilte, wird bis heute die Entstehung, Entwicklung und Bedeutung des germanischen Tierstils II kontrovers diskutiert. Neben der Beschreibung und Definition wurden dabei immer wieder drei Hauptfragen gestellt, nämlich zunächst nach der Herkunft (dem Entstehungsgebiet), der Chronologie (dem Entstehungszeitraum) und nach den möglichen „Bildbotschaften" der Motive. Grund sich mit dem Tierstil II zu befassen ist nicht nur der ästhetische Reiz dieser zumeist symmetrisch verschlungenen Ornamente, die zum Enträtseln und Erkennen der darin versteckten Figuren auffordern, sondern auch die erstaunliche weite räumliche und schnelle Verbreitung innerhalb weniger Jahrzehnte dieses Stils von Skandinavien bis Norditalien. Hinzu kommt, dass Tierstil II fast ausschließlich in Gebieten gefunden wurde, in denen eine germanischsprachige Bevölkerung siedelte. Dies wirft nicht nur die Frage auf, wie und warum sich dieser Stil so schnell über weite Gebiete Europas verbreiten konnte, sondern auch warum dies offenbar nur in Gebieten mit germanischsprachiger Bevölkerung stattfand.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2023
Band 134 in dieser Reihe

This volume presents contributions to the conference Old English Runes Workshop, organised by the Eichstätt-München Research Unit of the Academy project Runic Writing in the Germanic Languages (RuneS) and held at the Catholic University of Eichstätt-Ingolstadt in March 2012. The conference brought together experts working in an area broadly referred to as Runology.

Scholars working with runic objects come from several different fields of specialisation, and the aim was to provide more mutual insight into the various methodologies and theoretical paradigms used in these different approaches to the study of runes or, in the present instance more specifically, runic inscriptions generally assigned to the English and/or the Frisian runic corpora. Success in that aim should automatically bring with it the reciprocal benefit of improving access to and understanding of the runic evidence, expanding and enhancing insights gained within such closely connected areas of study of the Early-Mediaeval past.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2023
Band 133 in dieser Reihe

In der nordischen Religionsgeschichte nimmt der Gott Balder eine merkwürdig ambige Rolle ein. Keineswegs ist er ausschließlich der strahlende Lichtgott der Snorra Edda, der auf heimtückische Weise sein Leben verliert und damit den Untergang des ganzen Kosmos einläutet, die dänische Überlieferung kennt ihn vielmehr als den rücksichtslosen, lustgesteuerten, wenn auch im Ende gleichermaßen todesverfallenen Heroen. Trotz zahlreicher Interpretationszugänge ist es bis heute nicht gelungen, diese widersprüchliche Quellensituation in Einklang zu bringen. Vorliegende Arbeit versucht erstmals die Fragestellung zu wenden und vom Ergebnis her zu überlegen, in welchem mythischen Denkraum die Polysemien des Baldermythos jenseits narrativer Logiken nachgerade unhintergehbares strukturelles Kennzeichen wären: Es ist die Welt des Kults. Die bewusste Entscheidung für den transkulturellen religionswissenschaftlichen Vergleich wird dabei ebenso methodologisch thematisiert wie die Möglichkeiten neuerer und neuester kognitionswissenschaftlicher oder sprachtypologischer Zugänge. Sie ergänzen sich bei der Entschlüsselung prälogischer Körpercodes, die bekanntlich kaum Halt machen vor kulturellen wie disziplinären Grenzen heute wie vor Jahrzehntausenden.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2022
Band 132 in dieser Reihe
The Ruthwell Cross is one of the finest Anglo-Saxon high crosses that have come down to us. The longest epigraphic text in the Old English Runes Corpus is inscribed on two sides of the monument: it forms an alliterative poem, in which the Cross itself narrates the crucifixion episode. Parts of the inscription are irrevocably lost. This study establishes a historico-cultural context for the Ruthwell Cross’s texts and sculptures. It shows that The Ruthwell Crucifixion Poem is an integral part of a Christian artefact but also an independent text. Although its verses match closely with lines of The Dream of the Rood in the Vercelli Book, a comparative analysis gives new insight into their complex relationship. An annotated transliteration of the runes offers intriguing information for runologists. Detailed linguistic and metrical analyses finally yield a new reconstruction of the lost runes. All in all, this study takes a fresh look at the Ruthwell Cross and provides the first scholarly edition of the reconstructed Ruthwell Crucifixion Poem—one of the earliest religious poems of Anglo-Saxon England. It will be of interest to scholars and students of historical linguistics, medieval English literature and culture, art history, and archaeology.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2022
Band 131 in dieser Reihe
Die Færeyinga saga ist ein einzigartiger Text im Kontext der altnordischen Literatur. Als einziger vormoderner Text hat sie die Färöer im Nordatlantik zum Gegenstand, deren Geschichte sie im Stile einer Isländersaga als Familienkonflikt auserzählt, ist selbst aber nur als Interpolation in anderen Texten überliefert. Drehte sich die bisherige Forschungsdiskussion stets um ihre Historizität, Datierung, Überlieferung, Gattung und Ideologie, so betrachtet die vorliegende Studie den Text als Erzähleinheit in diesem Spannungsfeld und fragt textimmanent nach ihren Themen und Erzählverfahren. Als zentral stellen sich narrative Portraits verschiedener Akteure im Streit um politische Macht und Einflusssphären in der kleinen Inselgesellschaft heraus, die mitunter paradox und die Deutung irritierend gegeneinander modelliert werden und so die Rezipienten zu eigenständiger Einordnung des Dargestellten aufrufen. Die Erzählstrategien der Saga zielen insofern auf eine Öffnung des Textgehalts zur Interpretation ab, der so nicht allein Einblick in vormoderne Vorstellungswelten und zeitgebundene Diskurse ermöglicht, sondern die altisländische Erzählkunst als Medium der Erzeugung sozial relevanter Diskussion und ihrer Grundlagen offenbart.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2022
Band 130 in dieser Reihe

Die altisländischen Königssagas sind einzigartige Erzählungen über Entstehung und Etablierung des skandinavischen Königtums von mythischen Anfängen bis um 1200. Sie erzählen aber keine gradlinige Erfolgsgeschichte, sondern beschäftigen sich auch mit Zufällen und Unwägbarkeiten der nordischen Geschichte und betonen die Kontingenz historischen Geschehens. Die Entstehung dieser Sagas ab dem 13. Jahrhundert rückt sie in den Kontext bedeutsamer Entwicklungen in Kontinentaleuropa. Dazu zählen die Wiederentdeckung aristotelischer Schriften, die Trennung von Philosophie und Theologie, die Kreuzzüge sowie die Herausbildung einer neuen Form der fiktionalen Literatur. Die Frage nach den treibenden Kräften historischer Entwicklung erhielt in diesem Milieu einen vormals ungekannten Stellenwert und Kontingenz und Zufall wurden zu einem zentralen Streitthema. Vor diesem Hintergrund präsentiert die vorliegende Studie eine umfassende Neulesung der Königssagas als Krisenliteratur. Sie argumentiert für die mentalitätsgeschichtliche Bedeutung von Unbestimmtheitsphänomenen in altisländischer Literatur und stellt Möglichkeiten und Grenzen narrativer Sinngebung zur fachübergreifenden Diskussion.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2022
Band 129 in dieser Reihe

Waren Grabbeigaben im Frühen Mittelalter persönlicher Besitz der Verstorbenen?

Am Beispiel der merowingerzeitlichen Gewandspangen, sog. Fibeln, wirft dieses Buch einen kritischen Blick auf diese Frage und schließt gleichzeitig eine Forschungslücke: Statistisch fundierte Aussagen zu einem Zusammenhang zwischen den Beigaben und den Verstorbenen stellen ein Desiderat dar.

Kernpunkt der Arbeit ist eine empirische Fallstudie anhand von 836 Fibeln Süddeutschlands zur möglichen Korrelation zwischen deren Abnutzung und dem Sterbealter der Trägerinnen. Sie wird ergänzt durch eine Übersicht der bisherigen Untersuchungen sowie eine Analyse der Abnutzungsfaktoren, wie Tragedauer und Position am Körper, dem Material, aber auch der verwendeten Restaurierungsmethoden. Die Autorin stellt den in der Fallstudie gewonnenen Erkenntnissen abschließend die theoretisch möglichen Erwerbsmodalitäten gegenüber. Ein Vergleich der Ergebnisse beider Teile ermöglicht eine Eingrenzung auf einige wenige Möglichkeiten des Fibelerwerbs.

Ein direkter Zusammenhang zwischen der Fibelabnutzung und dem Alter der Verstorbenen ist nicht nachzuweisen. Zumindest die Fibeln waren nicht per se persönlicher Besitz der Frauen, der regelhaft in einer bestimmten Lebensphase erworben wurde.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2021
Band 128 in dieser Reihe

Mit diesem Band liegt erstmalig eine literarische Analyse der beiden Konzepte ergi und níð vor, die das Gesamtcorpus der Isländersagas in den Blick nimmt. Ausgehend von älteren und kontinentalen Quellen wird zunächst die historische Entwicklung der beiden Konzepte in Bezug auf ihre verschiedenen Bedeutungsaspekte nachvollzogen und diese Quellen hinsichtlich ihres semantischen Gehalts aufgeschlüsselt. Die daran anschließenden Textanalysen stützen sich methodisch auf Erkenntnisse der bisherigen altnordistischen Forschung, nehmen Bezug auf gendertheoretische Untersuchungen und bieten narratologisch basierte Lesungen und Interpretationen der relavanten Textstellen. Die zentralen Fragestellungen richten sich auf die Figurendarstellungen und die Erzählhaltungen. Dabei werden ergi und níð als soziale Phänomene begriffen, denen eine Schlüsselrolle für das Verständnis des Gesellschaftsbildes der Isländersagas, ihrer textlichen Gestalt sowie der Strukturierung und narrativen Darbietung ihrer Konflikte zukommt.
Das Werk bietet sowohl neue Interpretationsperspektiven für die Isländersagas als auch Ansätze zur Untersuchung anderer Textgattungen.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2022
Band 127 in dieser Reihe

Mit dem früh verstorbenen Hayo Vierck verlor die jüngere deutsche Frühmittelalterforschung einen ihrer innovativsten Vertreter. In seiner bislang unveröffentlichten Münsteraner Habilitationsschrift übernahm er einen konsequent interdisziplinären Ansatz. Aus der Zusammenschau von Archäologie, Kunstgeschichte, Philologie, Religionswissenschaft und Zoologie gelangt er zu neuen, wegweisenden Erkenntnissen über eine der rätselhaftesten Gestalten der germanischen Heldensage: Wieland den Schmied, den eine bis ins 7. Jahrhundert zurückreichende, überwiegend trümmerhafte Schrift- und Bildüberlieferung bei Angelsachsen und Skandinaviern als tragischen Helden einer grausamen Rache- und Fluchtfabel feiert.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2021
Band 126 in dieser Reihe

The scattered research history of the Old Frisian runic inscriptions dating to the early Medieval period (ca. AD 400–1000) calls for a comprehensive and systematic reprocessing of these objects within their socio-cultural context and against the backdrop of the Old English Runic tradition. This book presents an annotated edition of 24 inscriptions found in the modern-day Netherlands, England and Germany. It provides the reader with an introduction to runological methodology, a linguistic commentary on the features attested in the inscriptions, and a detailed catalogue which outlines the find history of each object and summarizes previous and new interpretations supplemented by pictures and drawings. This book additionally explores the question of Frisian identity and an independent Frisian runic writing tradition and its relation to the contemporary Anglo-Saxon runic culture. In its entirety, this work provides a rich basis for future research in the field of runic writing around the North Sea and may therefore be of interest to scholars of historical linguistics and early Medieval history and archaeology.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2021
Band 125 in dieser Reihe

Die allgemeinen Vorstellungen in unserer Gesellschaft vom Leben im alten Germanien der ersten Jahrhunderte n. Chr. beruhen immer noch auf den Darstellungen in den Schriftquellen der antiken Historiker seit Caesar und Tacitus. Doch inzwischen erlauben die Ergebnisse der Archäologie über Ausgrabungen und neue Auswertungen ihrer Quellen, der Siedlungen, Kultplätze und Gräberfelder ein völlig anderes Bild zu beschreiben. Zwar gibt es eine Fülle von Publikationen zu den Germanen von Historikern, doch diese schildern die Inhalte der antiken Texte und nehmen archäologische Objekte höchstens als Illustration.

Dieses Buch dreht den Spieß um, beschreibt die neuartigen Ergebnisse der Archäologie und ergänzt nur dann und wann als Illustration mit historischen Fakten der Ereignisgeschichte die Schilderung. In zwei Abschnitten werden einerseits die neuen archäologischen Fakten erzählt und andererseits in einer Reihe von Thesen die Vorteile und Topoi der antiken Quellen entlarvt, z.B. gab es große Dörfer aus 20 Gehöften in offenen Landschaften, also nicht in finsterem Wald, die über eine beachtliche Wirtschaftskraft verfügten. Sie stellten zahlreiche Kriegerverbände, weshalb Rom Germanien nicht erobern konnte.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2021
Band 124 in dieser Reihe

Die Forschung der letzten 20 Jahre zum Epochenwandel hat gezeigt, dass die römische Welt gewissermaßen in das frühe Mittelalter transformiert wurde und ein massiver Bruch unter „germanischem" Vorzeichen nicht stattgefunden hat. Die Autoren gehen der Frage nach, welche Rolle in den verschiedenen regna des Frühmittelalters fortbestehende Grundbedingungen spielten.

Die Städte, Familien und verschiedenste politische Gruppen lassen sich als Träger des Imperium Romanum ausmachen. Diese Akteure sind kommunikativ miteinander und mit dem Kaiserhaus vernetzt. An diesem Prinzip hat sich auch im westlichen Frühmittelalter nichts geändert. Zwar sind die Akteure nicht mehr dieselben wie etwa vor dem Prozess der Christianisierung. Aber nach wie vor bestehen die politischen Räume des ehemaligen römischen Reiches im Westen aus politischen Basisgrößen, allen voran immer noch die Städte, die auch im frühen Mittelalter als Kleinstaaten aufzufassen sind.

Zukünftige Forschung wird daher intensiver auch den politischen Kleinräumen und der Bedeutung lateinischer Kommunikation nachgehen müssen.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2021
Band 123 in dieser Reihe

Any reader of scholarship on the ancient and early medieval world will be familiar with the term 'Germanic', which is frequently used as a linguistic category, ethnonym, or descriptive identifier for a range of forms of cultural and literary material. But is the term meaningful, useful, or legitimate? The term, frequently applied to peoples, languages, and material culture found in non-Roman north-western and central Europe in classical antiquity, and to these phenomena in the western Roman Empire’s successor states, is often treated as a legitimate, all-encompassing name for the culture of these regions. Its usage is sometimes intended to suggest a shared social identity or ethnic affinity among those who produce these phenomena. Yet, despite decades of critical commentary that have highlighted substantial problems, its dominance of scholarship appears not to have been challenged. This edited volume, which offers contributions ranging from literary and linguistic studies to archaeology, and which span from the first to the sixteenth centuries AD, examines why the term remains so pervasive despite its problems, offering a range of alternative interpretative perspectives on the late and post-Roman worlds.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2020
Band 122 in dieser Reihe
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Band 121 in dieser Reihe

In der altnordischen Literatur stellt das Thema der kriegerischen Raserei eines der bevorzugten Motive dar: der vom Kampfrausch gepackte Krieger wird mit einem wilden Tier verglichen. Über den literarischen Charakter dieser animalischen Metaphern hinaus, gehört das Phänomen des furor heroicus zu einer altertümlichen Tradition, die den Zusammenhang zwischen dem Krieg und der Sphäre der numinosen Kräfte veranschaulicht. Diese Tradition manifestiert sich in den Bräuchen und Ritualen, die bestimmten Kriegergruppen zu Eigen sind. Die vendel- und wikingerzeitlichen Quellen liefern uns eine Fülle an entsprechend wertvolleren Zeugnissen, die sich - zumindest teilweise - in einen relativ genauen historischen Kontext einbetten lassen. In vielen altisländischen Texten werden die Tierkrieger unter der Bezeichnung berserkir aufgeführt. Der Ursprung und die historische Bedeutung der berserkir, deren Wahrnehmung oft durch die in vielen Sagas auftretende topoï überschattet wird, sind seit zwei Jahrhunderten Gegenstand sich widersprechender Hypothesen. Eine aufmerksame Untersuchung der archäologischen und literarischen Quellen erlaubt es dennoch, die mit diesem archaischen Brauch verbundenen Mythen und Rituale zu rekonstruieren.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2020
Band 120 in dieser Reihe
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Band 119 in dieser Reihe

Seit langem ist eine Neuedition der inzwischen auf knapp 100 angewachsenen südgermanischen Runeninschriften ein Desideratum. In vorliegendem Werk werden diese Zeugnisse in archäologischer, epigraphischer und linguistischer Hinsicht analysiert. In Auswahl sind ferner runenähnliche Inschriften und Fälschungen berücksichtigt. Karten, Abbildungen der Vorder- und Rückseiten der Schriftträger sowie Detailphotos der Runeninschriften veranschaulichen die Darlegungen. Erstmals wird damit die runenepigraphische Überlieferung voll erschlossen und in ihrer Bedeutung als vorliterarisches originales Quellenmaterial für Philologen und Archäologen in angemessener Weise zugänglich gemacht.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2020
Band 118 in dieser Reihe

The rich corpus of literary otherworld journeys that has survived from the Scandinavian - and especially the Icelandic - Middle Ages is in many respects tied to a space 'Between the Worlds'. Every otherworld journey quite literally engages with a space 'between the worlds' in the sense that it plays itself out between this world and a world beyond, an otherworld. Yet this is not all. Also in terms of its cultural context this branch of the literature of the medieval North takes up a position situated midway between a broad range of poles. Texts from the Christian period treat pre-Christian mythology; allegedly pre-Christian material is studded with Christian motifs; Scandinavian texts adapt the learning and literature of the European continent, Ireland, and the classical Mediterranean; and Finnish narratives in turn appear to adapt Scandinavian narrative patterns. The volume presents a rich panorama of a broad range of very different - Scandinavian, Finno-Ugric, Greek, Latin, Celtic, Ancient Near Eastern, and archaeological - perspectives on the topic of the 'otherworld journey', which contextualises the motif of the otherworld journey in Old Norse-Icelandic literature in an unprecedented breadth.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2020
Band 117 in dieser Reihe

Disputes lie at the heart of the sagas. Consequently, literary texts have been treated as sources of legal practice – narrations of law – while the sagas themselves and the handling of legal matters by the figures adhere to ‘laws of narration’. The volume addresses this intricate relationship between literature and social practice from the perspective of historians as well as philologists. The contributions focus not only on disputes and their solution in saga literature, but also on the representation of law and its history in sagas and Latin historiography from Scandinavia as well as the representation of laws and norms in mythological texts. They demonstrate that narrations of law provide an indispensable insight into legal culture and its connection to a wider framework of social norms, adjusting the impression given by the laws. The philological approaches underline that the narrative texts also have an agenda of their own when it comes to their representation of law, providing a mirror of conduct, criticising inequity, reinforcing the political and juridical position of kings or negotiating norms in mythological texts. Altogether, the volume underlines the unifying force exerted by a common fiction of law beyond its letter.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2020
Band 116 in dieser Reihe

Karolingische politische Ordnung ist, anders als das Reich der Ottonen, in der Forschung durchaus als hoch entwickelt erkannt worden. Dabei scheut sich die Forschung aus verschiedenen Gründen, das Karolingerreich als staatliche Ordnung zu betrachten, auch weil dem Reich die dazu notwendige Transpersonalität fehle. In der karolingischen Gesellschaft des Frankenreiches bestehen aber sehr wohl transpersonale Größen, nämlich Kirchen und Familien, die beide einen von der einzelnen Person unabhängigen Zusammenhang in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bedeuten. Diese Größen werden auf ihre innere Struktur und ihre Funktionalität im Reich hin untersucht und ihr Zusammenwirken als für das Reich konstituierend dargelegt. Für die auf die politischen Realitäten abzielende Fragestellung ist eine erneute Diskussion des mutmaßlichen Charakters des Reiches auf der Basis der zeitgenössischen theoretischen Konzeptionen, wie sie die Forschung zu karolingischer Staatlichkeit bisher vornahm, nicht mehr wesentlich. So entsteht ein Bild vom karolingischen Frankenreich, das sich zwischen dem in neueren Forschungen als nachantik erkannten Gallien der Merowinger und der regressiven politischen Ordnung der Ottonen befindet und sich so als nach vormodernen Prinzipien als staatlich geordnet erweist, indem das Politische aus den sozialen Realitäten heraus begründet wird.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2020
Band 115 in dieser Reihe

Mit der Dekonstruktion des Lehnswesens seit der Grundsatzkritik Susan Reynolds’ 1994 sind eben jene Strukturen in Frage gestellt, die bis dahin als Epochenspezifikum des Mittelalters galten. Besonders die Funktionsweisen frühmittelalterlicher Ordnung stehen grundlegend zur Diskussion. In dieser Diskussion leistet der vorliegende Band einen Neuentwurf für einen Bereich, den Historikern seit jeher als zentralen Ort sozio-politischer Ordnungen des frühen Mittelalters betrachtet haben: Die militärische Organisation. Konkret ist er auf die karolingische Welt der Jahrzehnte um 800 gerichtet, die als Ursprungsort des Lehnswesens galt. Denn trotz der zentralen Stellung, die der Krieg in ihr einnahm, hat sich nach der Feudalismusdebatte kein neues Modell etablieren können. In der Forschung werden derzeit parallel zwei – scheinbar – unvereinbare Modelle karolingischer Militärorganisation vertreten, die mit den Schlagworten der „Wehrpflicht" (Bachrach) und der „Warband" (Reuter) umrissen sind. Der Neuentwurf fügt diese beiden Erklärungsentwürfe zusammen: Über die Verbindung öffentlich-gemeinschaftlicher und personaler Strukturen bietet diese Deutung ein neues Modell der Organisation sozialer Ordnungen in der karolingischen Welt.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2020
Band 113 in dieser Reihe

This book assesses the importance of poetry for the Old Icelandic literary flowering of c. 1150–1350. It addresses the apparent paradox that an extremely conservative form of literature, namely skaldic poetry, was at the core of the most innovative literary and intellectual experiments in the period. The book argues that this cannot simply be explained as a result of strong local traditions, as in most previous scholarship. Thus, for instance, the author demonstrates that the mix of prose and poetry found in kings’ sagas and sagas of Icelanders is roughly contemporary to the written sagas. Similarly, he argues that treatises on poetics and mythology, including Snorri’s Edda, are new to the period, not only in their textual form, but also in their systematic mode of analysis. The book contends that what is truly new in these texts is the method of the authors, derived from Latin learning, but applied to traditional forms and motifs as encapsulated in the skaldic tradition. In this way, Christian Latin learning allowed for its perceived opposite, vernacular oral literature of pagan extraction, to reach full fruition and to largely replace the very literature which had made this process possible in the first place.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2020
Band 112 in dieser Reihe

Das mittelhochdeutsche Nibelungenlied findet in der skandinavischen Völsungenüberlieferung mehrere Entsprechungen. Diese Texte der nordischen Heldendichtung sind geprägt von einem Wechselspiel verschiedener Diskursstränge: Es überlagern sich heroische und höfisch-ritterliche Wertesysteme und werden zusammen mit mythischen Erzählkonventionen gegeneinander ausagiert. Die vorliegende Untersuchung bricht mit der Tradition der Heldensagenforschung, indem sie die nordische Nibelungenüberlieferung nicht motiv- und stoffgeschichtlich untersucht, sondern stattdessen nach dem ästhetischen Entwurf hinter Menschenbild und Weltkonzept des völsungischen Heldenkosmos fragt. Dies geschieht anhand thematischer Blöcke, die das Erzähluniversum der altnordischen Heldendichtung prägen: Abstammung, Erziehung, Herrschaft, Trauer, Rache, Schicksal und Tod. Dahingehend bietet die Studie eine Erklärung der eigentümlichen Figur des Helden an, die mit unserem modernen Heldenkonzept nahezu ausschließlich den Namen gemein hat. Dieses Buch soll sowohl einen Zugang zur germanischen Heldendichtung ermöglichen, als auch dem fortgeschrittenen Heldensagenforscher neue Perspektiven auf das Material eröffnen.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2019
Band 111 in dieser Reihe

Die vorliegende Studie fragt nach dem Selbstverständnis der gallo-römischen Oberschicht in der zweiten Hälfte des 5. bis zum Ende des 6. Jahrhunderts. In dieser Zeit der Neuordnung Galliens zwischen Imperium Romanum und der Bildung der Reiche der Visigoten, Burgunder und Franken gingen alte Gewissheiten verloren und neue entstanden, die Verfügungsmacht über materielle und immaterielle Ressourcen wechselte, Vorstellungen und Wahrnehmungsmuster änderten sich. Diese Dynamik spiegelt sich auch in der Veränderung des kulturellen, sozialen und politischen Wissens über die eigene gesellschaftliche Gruppe wider. Die römische Oberschicht Galliens erscheint trotz der Umwälzungen jedoch keineswegs rückwärtsgewandt oder konservativ. Vielmehr zeigten sich schon die epistolographischen Übergangsrömer des 5. Jahrhunderts pragmatisch in Bezug auf ihr Selbstverständnis, das im Verlauf der Untersuchungszeit hybride Formen annahm und schließlich lediglich latent weiterexistierte. Bei diesem Prozess wurde die romanitas von der Oberschicht zunehmend nicht mehr als ethnisch konnotiert wahrgenommen oder im historischen Diskursraum auf diese Weise dargestellt.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2019
Band 110 in dieser Reihe

In den gentilen Verbänden der Übergangsphase von der Antike zum Mittelalter ist eine Vielzahl von duces bekannt, die herausgehobene Funktionen hatten. Trotz ihrer großen Bedeutung fehlte bisher eine systematische, vergleichende Darstellung dieser Amtsträger und auch die Frage nach der Vorbildwirkung der römischen duces wurde nicht tiefgehend behandelt. Diese Forschungslücke wird durch den Band geschlossen. Für die Untersuchung wurden die Reiche der Alemannen, Burgunder, Westgoten, Ostgoten, Langobarden und Franken (auch der rechtsrheinischen Dukate) bis zum Anfang des siebenten Jahrhunderts betrachtet. Dabei zeigte sich, dass nur in vier davon duces existierten. Diese entwickelten sich zwar auf ähnliche Weise, doch ließen sich auch Unterschiede feststellen. Anders als andere, aus dem Römischen bekannte Positionen, waren die duces deutlich variabler. Auch die Analyse der Übernahme römischer Strukturen fiel nicht eindeutig aus, jedoch sind Fälle eindeutiger Kontinuität sehr selten. Die Ergebnisse der Studie sind durch zahlreiche Karten illustriert. Die Gesamtdarstellung bietet einen neuen Zugang aus der Perspektive der Verwaltungsgeschichte und ergänzt die intensive Erforschung des Wandels in der Spätantike um eine weitere Facette.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2019
Band 109 in dieser Reihe
Die Kulturgeschichte des frühen Mittelalters ist geprägt durch den Besitz, den Raub, die Zurschaustellung und das Verteilen von Gold. Disziplinenübergreifend ist die Semantisierung von Gold in der Kultur dieser Epoche bislang nicht untersucht.
Die hohe kulturelle Bedeutung des Goldes lässt sich an archäologischen Funden wie Grabbeigaben oder Schätzen ablesen. Auch die überlieferten Zeugnisse der Heldendichtung zeigen den besonderen Stellenwert des Metalls an: Helden tragen goldene Rüstungsgegenstände, Herrscherinnen sind goldgeschmückt, und der Raub von Gold hat fatale Folgen. Angesichts dieses Befundes wird die Frage nach der kulturellen Bedeutung des Goldes in der europäischen Heldendichtung des frühen Mittelalters erstmals gestellt. Der vorliegende Band unternimmt dies im Dialog mit der Archäologie und im Rückgriff auf Methoden und Ergebnisse der historischen Narratologie, Anthropologie und Geschichtswissenschaft und stellt die Frage nach der Bedeutung der goldenen Gegenstände im Kontext der erzählten Welten der volkssprachigen und lateinischen Literaturen Mittel- und Nordeuropas.
Die Übersicht über die hier diskutierten Texte lässt eine Eigentümlichkeit erkennen: Geraubt oder präsentiert oder geschenkt werden Artefakte aus Gold. Im Unterschied zur aus dem archäologischen Befund ermittelbaren kulturellen Praxis wird kaum davon erzählt, dass goldene Gegenstände geschmolzen, gemahlen und neu verarbeitet werden. Der Wert der in der Literatur imaginierten Gold-Dinge ist nicht nur von ihrem Grundstoff abhängig, sondern mehr noch von der spezifischen Geschichte der Herkunft und Weitergabe des Artefakts.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2019
Band 108 in dieser Reihe

Der Sammelband vereint Beiträge von Sprachwissenschaftlern und Historikern zu Phänomenen des Sprach- und Kulturkontaktes in europäischen Personennamen des Mittelalters. Im Mittelpunkt stehen kulturhistorische, historische und philologische Fragestellungen, insbesondere in den Bereichen der Migration, der Akkulturation und der Integration in multilingualen Gesellschaften bzw. in Grenzgebieten. Die Untersuchungen widmen sich schwerpunktmäßig den Verhältnissen im fränkischen Merowinger- und Karolingerreich und in Italien. Beiträge zu jüdischen Namentraditionen auf der Iberischen Halbinsel sowie zu skandinavisch-kontinentalen, angelsächsisch-keltischen und baltisch-slawisch-westeuropäischen Namenbeziehungen eröffnen weitere Perspektiven. Der Band gibt neue Impulse für die Interferenz-Onomastik.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2019
Band 107 in dieser Reihe

New scientific methods offer new insights in the past. Promising opportunities for archaeology and historiography are confronted with the challenges of interdisciplinary cooperation between the sciences and the humanities. This volume presents contributions by European researchers, arranged in four sections: fundamental questions of archaeology and biosciences, migrations, transformations, and social structures.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2018
Band 106 in dieser Reihe

Die facettenreiche Disziplin Altnordistik zielt darauf ab, den nordgermanischen Raum im ersten Jahrtausend nach Christus und im Mittelalter umfassend kulturhistorisch zu erschließen. Da die dortigen Menschen aber länger als die der kontinentalen Kulturen bis zum Spätmittelalter überwiegend mündlich organisiert waren, sind Forscher darauf angewiesen, ihre materielle Kultur, also archäologische Quellen, Bilddarstellungen sowie Runeninschriften, in die Untersuchungen einzubeziehen. Als einer der renommiertesten Altskandinavisten hat sich Wilhelm Heizmann in seinem Oevre intensiv mit den Bereichen Altertumskunde, Ikonographie, Runologie und Literaturwissenschaft befasst. Dabei sind auch produktive interdisziplinäre Kooperationen entstanden. Die vielen disparaten, auch im vorliegenden Band angesprochen Themen gelten als Annäherung an die Kultur der Nordgermanen aus unterschiedlicher Perspektive. Mittelalter-Forscher können durch die Beiträge gute Einblicke in die breite Palette der Altnordistik bekommen; daraus ergeben sich deutliche Berührungspunkte und Gemeinsamkeiten mit benachbarten Fächern, die zu einer fruchtbaren Interdisziplinarität beitragen.     

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2018
Band 105 in dieser Reihe

Untersucht wird das Zusammenleben von Polytheisten und Christen in den angelsächsischen Reichen des 7. Jahrhunderts. Dabei wird untersucht, wie es in den jeweiligen Reichen zu einer religiös gemischten Situation kommen konnte, wie sich diese Situation besonders für die Polytheisten gestaltete und zuletzt wie lange das religiöse Nebeneinander andauerte. Eine systematische Untersuchung dieser Fragen, die alle angelsächsischen Reiche und alle zur Verfügung stehenden Quellen – auch die Erkenntnisse der archäologischen Forschung – in den Blick nimmt, stand bislang aus. Der politischen und kulturellen Vielfalt der angelsächsischen Welt im 7. Jahrhundert wird methodisch Rechnung getragen, indem die Einfluss nehmenden Faktoren für jedes Reich einzeln untersucht werden. So konnten innen- und außenpolitische sowie rechts- und religionshistorische Gründe für das religiöse Nebeneinander gefunden werden. Besonders durch die Anwendung der Theorie des Rechtspluralismus konnten neue Einsichten in die Bedingungen des Zusammenlebens von Heiden und Christen gewonnen werden. Für jedes der angelsächsischen Reiche des 7. Jahrhunderts wurde ein Zeitraum ermittelt, für den vom Verschwinden des Polytheismus aus dem öffentlichen Leben auszugehen ist.

Buch Open Access 2020
Band 114 in dieser Reihe
This book seeks to revitalise the somewhat stagnant scholarly debate on Germanic rulership in the first millennium AD. A series of comprehensive chapters combines literary evidence on Scandinavia’s polities, kings, and other rulers with archaeological, documentary, toponymical, and linguistic evidence. The picture that emerges is one of surprisingly stable rulership institutions, sites, and myths, while control of them was contested between individuals, dynasties, and polities. While in the early centuries, Scandinavia was integrated in Germanic Europe, profound societal and cultural changes in 6th-century Scandinavia and the Christianisation of Continental and English kingdoms set northern kingship on a different path. The pagan heroic warrior ethos, essential to kingship, was developed and refined; only to recur overseas embodied in 9th–10th-century Vikings. Three chapters on a hitherto unknown masonry royal manor at Avaldsnes in western Norway, excavated 2017, concludes this volume with discussions of the late-medieval peak of Norwegian kingship and it’s eventual downfall in the late 14th century. This book’s discussions and results are relevant to all scholars and students of 1st-millenium Germanic kingship, polities, and societies.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2018
Band 104 in dieser Reihe

The Royal manor Avaldsnes in southwest Norway holds a rich history testified by 13th century sagas and exceptional graves from the first millennium AD. In 2011–12 the settlement was excavated. In this first book from the project crucial results from an international team of 23 scholars are published. The chapters cover a wide array of topics ranging from building-remains and scientific analyses of finds to landownership and ritual manifestations.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2017
Band 103 in dieser Reihe

Obwohl zum Plündern in der Merowingerzeit viele Quellenaussagen vorhanden sind, wurden diese in der deutschsprachigen Mediävistik bisher noch nicht systematisch untersucht. Ein Grund hierfür ist die Theoriebezogenheit der Forschung und die damit verbundene Terminologie: Sie prägte mit ihren Implikationen die Forschungsperspektiven stärker vor. In der vorliegenden Studie werden daher analytische Termini mit einer deskriptiven Funktion verwendet. Damit werden abseits älterer Begriffe und Konzepte wahrscheinliche und plausible Annahmen expliziert. Gefragt wird nach der Relevanz des Plünderns für das Organisieren von Folgeleistungen in Gallien zwischen 451 und 592. Das Plündern ist als eine sozioökonomische Praktik des Erwerbens von materiellen Gütern und Ressourcen erfasst. Die Ergebnisse der analytisch und quellennah angelegten Studie bieten nicht nur aus wirtschafts- und sozialgeschichtlicher Perspektive neue Einblicke: Die methodologischen Reflektionen zur Terminologie und zum geschichtswissenschaftlichen Arbeiten sind auch über das Thema und den hier untersuchten Zeitraum hinaus relevant.

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Band 102 in dieser Reihe

Dieser Band bietet eine aktuelle Bestandsaufnahme der Forschung zu den frühmittelalterlichen Lebenswelten in der Alamannia. Angesichts erheblicher Fortschritte und gewandelter Perspektiven in Rechtsgeschichte, Archäologie und Geschichtswissenschaft wird damit ein Desiderat erfüllt.
Die Beiträge zeichnen anhand von Text- und Sprachzeugnissen sowie archäologischen Befunde ein komplexes Bild frühmittelalterlicher Lebenswelten in der Alamannia, wobei die Frage nach dem Verhältnis von rechtlichen Normen zu sozialen, kulturellen sowie religiösen Praktiken im Mittelpunkt steht. Fünf zentrale Felder strukturieren den Aufbau des Bandes: Archäologie und Geschichte, Recht und Sprache, Habitus und Bestattungen, Siedlung und Wirtschaft sowie Kirche und Glaube. Der interdisziplinäre Ansatz bilanziert methodische Probleme der Quelleninterpretation ebenso wie die Folgen wissenschaftsgeschichtlichen Ballasts und bietet eine komplexe Rekonstruktion frühmittelalterlicher Lebenswelten.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2017
Band 101 in dieser Reihe

Der Band widmet sich der aktuellen Forschungslage der Altskandinavistik und benachbarter Disziplinen (germanische Sprachwissenschaft, Ur- und Frühgeschichte).

Führende internationale Forscherinnen und Forscher der mittelalterlichen Kultur Skandinaviens und des gesamten germanischen Sprachgebietes behandeln in ihren Aufsätzen einzelne Runeninschriften, ihre sprachlichen Inhalte und kulturellen Kontexte, die mittelalterliche Dichtung, insbesondere die Skaldik mit ihren Kenningar, aber auch die eddische und altenglische Dichtung, die altnordische Prosaliteratur sowie die germanischen Einzelsprachen wie Gotisch oder Friesisch. Das Kompendium spiegelt somit auch die große Vielfalt der Themen wider, mit denen Edith Marold, der dieser Band gewidmet ist, sich in ihrer Forschung befasst, und zeugt von der Faszination sprachlicher Rätsel und den Wegen zur ihrer Entschlüsselung.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2021
Band 100/1 in dieser Reihe

Für den 100. Ergänzungsband zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde wurden aus 150 Jahren Forschung zur Geschichte und Kultur der „Germanen‘‘ 18 Beiträge zusammengetragen. Die ausgewählten Texte sind typisch für ihre Zeit, zum Teil Wendemarken der Forschung, die den weiteren Gang der wissenschaftlichen Diskussion tief beeinfl ussten. Jeder Text wird durch einen Kommentar ergänzt, der diesen in den zeithistorischen Kontext und die Wissenschaftsgeschichte einordnet.

In diesem ersten Teilband sind nach einer ausführlichen Einleitung jeweils sechs archäologische und geschichtswissenschaftliche Beiträge versammelt. Der zweite Teilband enthält ebenso viele philologische Beiträge, eine Auswahlbibliographie sowie ein Register für beide Bände.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2016
Band 99 in dieser Reihe

This book presents the first comprehensive study of Anglo-Saxon manuscript texts containing runic letters. To date there has been no comprehensive study of these works in a single volume, although the need for such an examination has long been recognized. This is in spite of a growing academic interest in the mise-en-page of early medieval manuscripts. The texts discussed in this study include Old English riddles and elegies, the Cynewulfian poems, charms, Solomon and Saturn I, and the Old English Rune Poem. The focus of the discussion is on the literary analysis of these texts in their palaeographic and runological contexts. Anglo-Saxon authors and scribes did not, of course, operate within a vacuum, and so these primary texts are considered alongside relevant epigraphic inscriptions, physical objects, and historical documents. Victoria Symons argues that all of these runic works are in various ways thematically focused on acts of writing, visual communication, and the nature of the written word. The conclusion that emerges over the course of the book is that, when encountered in the context of Anglo-Saxon manuscripts, runic letters consistently represent the written word in a way that Roman letters do not.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2017
Band 98 in dieser Reihe

Der Thul, eine Figur aus der altnordischen und altenglischen Literatur, entzieht sich einer exakten Definition. In seiner Analyse des Textkorpus kann Tsitsiklis aufzeigen, dass sich der Thul als Quelle performativer und fast immer auch autoritativer Verbalhandlungen weniger als fester Typus und eher als die Vielgestalt einer Sprecherfigur erweist.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2016
Band 97 in dieser Reihe

Seit der ersten Auflage hat die Forschung die Kenntnis der mittelalterlichen nordischen Rechtsquellen erweitert und vertieft. Dementsprechend ist die neue Auflage vollständig durchsehen, erheblich überarbeitet und erweitert worden.
Neu sind Ausführungen über Runensteine als Rechtsquellen, die Eroberungen der Dänen und Schweden im Baltikum, vor allem in Estland, und ihre dortige Verwaltung. Strauch hat nunmehr auch den Einfluss der Chasaren in Russland auf die dortige Herrschaft der Waräger berücksichtigt.
Erhebliche Änderungen ergaben sich bei Jyske Lov, im älteren und jüngeren Västgötalag und im schwedischen Landslag. Erweitert und vertieft behandelt werden nunmehr die Rolle des kanonischen Rechts und der kirchlichen Landbücher Norwegens, der Begriff "Folklande" in Uppland und des crimen laesae maiestatis in Schweden. Auch die beigefügten Karten sind überarbeitet worden. Die Literaturnachweise sind auf den neuesten Stand gebracht und erheblich erweitert worden.
Somit ist die Neuauflage wieder ein unentbehrliches Referenzwerk für Skandinavisten und Rechtshistoriker.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2016
Band 96 in dieser Reihe

Chronologie ist archäologische Grundlagenforschung. Doch sind die verwendeten Chronologiemodelle auch von der schriftlichen Überlieferung unabhängig?
Die vorliegende Studie untersucht dieses Problem für das 5. bis 8. Jahrhundert in Süddeutschland und kommt zu dem Schluss, dass schriftliche Quellen auch heute noch weitreichenden Einfluss auf die Chronologie der Merowingerzeit haben. Hierzu zählen u.a. der Konflikt zwischen Franken und Alemannen in den Jahren um 500, die Eingliederung der Alamannia in das Merowingerreich sowie der Fall des Thüringerreiches 531. Doch auch das oft verwendete Generationenkonzept ist Gegenstand kritischer Betrachtungen.
Im zweiten Teil seiner Studie stellt der Autor daher ein neues Chronologiemodell vor, das auf statistischen Auswertungen von mehr als 650 relevanten Grabfunden aus Süddeutschland basiert und erstmals auch das 7. und 8. Jahrhundert einbezieht. Durch ausführliche und reich illustrierte Appendices ist künftig eine schnelle und sichere chronologische Ansprache merowingerzeitlicher Grabfunde aus Süddeutschland möglich.

Diese Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem Barbara-Scholkmann-Förderpreis für historische Archäologie (2018).

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2015
Band 95 in dieser Reihe

In der bisherigen Forschung ist wiederholt die Frage aufgeworfen worden, ob die Paradiesgefilde des Ódáinsakr und der Glæsisvellir der mittelalterlichen isländischen Mythologie auf keltische Einflüsse zurückgehen, und wie genau diese Einflüsse zu fassen und sozial und historisch einzuordnen sind. Um diese Fragen zu beantworten, arbeitet das Buch die nordischen Zeugnisse vollständig auf; neben literarischen werden dabei auch folkloristische Quellen und archäologische Befunde berücksichtigt. Nach der Analyse dieses Materials wendet sich die Studie dem keltischen Vergleichsmaterial zu: der arthurischen Literatur, der irischen Literatur und antiken keltischen Zeugnissen. Die vergleichende Analyse dieses breit gestreuten Materials zeigt, dass der Ódáinsakr/Glæsisvellir-Komplex in der Tat von keltischen Überlieferungen nicht zu trennen ist. Die unmittelbare Quelle für die zugrundeliegenden Einflüsse ist dabei wohl nicht in der arthurischen Literatur oder gar der keltischen Antike, sondern in der volkssprachlichen Überlieferung des wikingerzeitlichen Irland zu suchen. Von dort scheint der Motivkomplex während der Landnahmezeit nach Island gelangt zu sein.

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Band 94 in dieser Reihe

Die vorliegende Arbeit bietet ein tieferes Verständnis des Charakters des altwestnordischen Gottes Heimdallr und dessen Bedeutung in den mythologischen Überlieferungen. Die Notwendigkeit einer neuen Untersuchung zu diesem Gott wird dadurch bestätigt, dass er in der Sekundärliteratur noch immer als „rätselhafter Gott“ bezeichnet wird. Im Unterschied zu vielen der früheren Untersuchungen versucht diese Arbeit, den Gott primär aus der Gesellschaft zu analysieren, in der die Traditionen über ihn überliefert wurden, d. h. aus den Texten, aus der Gedankenwelt der Mythologie und aus dem geschichtlichen Kontext der Überlieferungen. In der Arbeit werden sämtliche Quellen (zentral sind Völuspá, Rígsþula, Hyndluljóð und Húsdrápa) kritisch diskutiert und im Licht eines aus dem empirischen Material ausgearbeiteten analytischen Modells untersucht. Cöllen zeigt, dass Heimdallr in vorchristlicher Zeit wahrscheinlich eine weniger disparate Figur darstellte, als häufig angenommen wird, und dass er in der mythologischen Überlieferung eine wichtige strukturelle Funktion hatte, die unter anderem Vorstellungen von Ordnung und Abstammung reflektierte.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2016
Band 93 in dieser Reihe

This volume studies local priests as central players in small communities of early medieval Europe. As clerics living among the laity, priests played a double role within their communities: that of local representatives of the Church and religious experts, and that of owners of land and other goods. By virtue of their membership of both the ecclesiastical and the secular world, they can be considered as ‘men in the middle’: people who brought politico-religious ideas and ideals to secular communities, and who linked the local to the supra-local via networks of landownerhsip.
This book addresses both roles that local priests played by approaching them via their manuscripts, and via the charters that record transactions in which they were involved. Manuscripts once owned by local priests bear witness to their education and expertise, but also indicate how, for instance, ideals of the Carolingian reforms reached the lowest levels of early medieval society. The case-studies of collections of charters, on the other hand, show priests as active members of networks of the locally powerful in a variety of European regions. Notwithstanding many local variations, the contributions to this volume show that local priests as ‘men in the middle’ are a phenomenon shared by the early medieval world as a whole.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2015
Band 92 in dieser Reihe

Ab dem späten 8. Jahrhundert segelten Wikinger in die Irische See, und die Chroniken zeichnen über Jahrzehnte ein eindeutiges Bild von ihnen als Heiden und Piraten. Dass sie auch auf die Isle of Man gelangten und sich dort ansiedelten, belegen reiche archäologische Zeugnisse. In Bezug auf Chronologie und Charakter der skandinavischen Anwesenheit auf Man führen aber in der Forschung zwei unterschiedliche Herangehensweisen zu zwei ebenso unterschiedlichen und unvereinbaren Ergebnissen. So sind zentrale Punkte nicht gesichert: Zum einen, wann der erste Kontakt und wann eine dauerhafte Ansiedlung stattgefunden haben; zum anderen, ob die Insel Opfer von Raubzügen und gewaltsam erobert und besetzt wurde oder ob man sich eher friedlich ansiedeln konnte, und wie in der Folge beide Gruppen mit- oder gegeneinander auf Man lebten. Diesen Fragen wird hier erstmals detailliert nachgegangen: Eine sorgfältige quellenkritische Untersuchung der archäologischen, historischen, literarischen, kunsthistorischen und epigraphischen Zeugnisse stellt das verfügbare Quellenmaterial dar, hinterfragt traditionelle Paradigmen, diskutiert ihre Schlüsse und formuliert eine neue These zur Rekonstruktion der frühen Wikingerzeit auf der Isle of Man.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2015
Band 91 in dieser Reihe

Im vorliegenden Band werden erstmals die wichtigsten ikonographischen Quellen zur germanischen Mythologie und Heldensage auf aktuellem Forschungsstand vorgestellt und diskutiert. Schwerpunkte liegen auf den Möglichkeiten der Interpretation sowie neuen technischen Verfahrung zur Autopsie und Bilddokumentation. Räumlich werden dabei insbesondere Skandinavien, aber auch England und Deutschland einbezogen, der zeitliche Rahmen wird von der Römischen Kaiserzeit und der späten Wikingerzeit markiert. Zu den hier behandelten Denkmälern gehören kaiserzeitliche Bilddarstellungen wie die Zierscheiben von Torsberg, die völkerwanderungszeitlichen Goldhalskragen und Goldhörner von Gallehus, die gotländischen Bildsteine, vendelzeitliche Pressbleche und Goldfolien, das angelsächsische Bilder- und Runenkästchen von Auzon (Franks Casket) sowie wikingerzeitliche Runen- und Bildsteine.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2014
Band 90 in dieser Reihe

Die Transformation der römischen Welt ist ein hoch aktuelles und viel diskutiertes Thema der Geschichtswissenschaft. Die Bedeutung von Verwandtschaft für diesen epochalen Prozess wurde bislang kaum untersucht. Der vorliegende Band schließt diese Lücke: International führende Forscher nehmen die Rolle der Verwandtschaft für die Umwandlung der sozialen Ordnung in den Blick, untersuchen das Beziehungsgeflecht zwischen politischer Herrschaft und der Formation von Verwandtschaft und fragen auf dieser Basis nach den Implikationen für die sprachwissenschaftliche und historische Beschäftigung mit Personennamen. Die Perspektive des Bandes ist multiperspektivisch, interdisziplinär und transepochal. Damit überschreitet er die bisherigen Grenzen der Forschungsdiskussion und macht auf Brüche, Kontinuitäten und Transformationsprozesse der Praxis und Konzeption von Verwandtschaft aufmerksam.

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Band 89 in dieser Reihe

Die etwa 3.000 erhaltenen skandinavischen Runensteine der Wikinger gelten nach dem gängigen wissenschaftlichen Verständnis als Totengedenksteine. Tatsächlich enthalten aber nur 218 Inschriften dieser Runensteine explizite Aussagen zum Thema Tod und Sterben.
Die vorliegende Studie stellt die Inschriftengruppen mit und ohne Sterbeterminologie einander gegenüber. Bei der Herangehensweise mit statistischen Hilfsmitteln betritt die Autorin innerhalb der Runologie methodisches Neuland. Sie stellt die Erforschung der wikingerzeitlichen Runensteininschriften auf eine solide empirische Grundlage.
Zunächst werden das Datenmaterial quantitativ aufbereitet und eine Fülle von neuen Erkenntnissen präsentiert. Im zweiten Teil diskutiert Köster die Befunde qualitativ anhand der Frage, ob die wikingerzeitlichen Runensteininschriften in erster Linie dem Totengedenken dienten, oder ob sie überwiegend doch für noch lebende Personen erstellt wurden.

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Band 88 in dieser Reihe

Auch der vormoderne Mittel- und Nordeuropäer ist als „homo ludens“ vorzustellen. So begegnen uns verschiedenste Spiele sportliche Disziplinen im Germanischen und Keltischen in mannigfacher Funktion als literarisches Motiv in fiktionalen Texten und als mythologische Chiffre. Spielverbote sind für die Rechtsgeschichte einschlägig. Reichhaltiges archäologisches Material dokumentiert diesen kulturellen Bereich auch realhistorisch.
Die im vorliegenden Band versammelten Aufsätze ergründen das Phänomen „Spiel und Sport“ in seinen philologischen, archäologischen, kunsthistorischen sowie kultur- und sozialgeschichtlichen Bezügen. Der behandelte Zeitraum reicht von der Erwähnung des Würfelspiels bei Tacitus über die höfische Falknerei bis zur Spielkultur im schwedischen Bergmannsmilieu des 17. Jahrhunderts. Das Themenspektrum umfasst Würfel- und Brettspiele, die ritterlichen septem probitates, (Beiz-)Jagd, Ballspiele, Kampfkunst, Pferdekämpfe und Bootswettfahrten.

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Band 87 in dieser Reihe

By the early middle ages vernacular aristocratic traditions of heroic narration were firmly established in Western and Northern Europe. Although there are regional, linguistic and formal differences, one can observe a number of similarities. Oral literature disseminates a range of themes that are shared by narratives in most parts of the continent. In all the European regions, this tradition of heroic narration came into contact with Christianity, which led to modifications. Similar processes of adaptation and transformation can be traced everywhere in this field of early European vernacular narrative. But with the increasing specialization of academic fields over the last half century, inter-disciplinary dialogue has become increasingly difficult. The volume is a contribution to renew the inter-disciplinary dialogue about common themes, topics and motifs in Nordic, Roman, Anglo-Saxon and Germanic literature, and about the different methodologies to explore them.

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Band 86 in dieser Reihe

This book is a formal and functional study of the three distinct meters of Old Norse eddic poetry, fornyrðislag, málaháttr, and ljóðaháttr. It provides a systematic account of these archaic meters, both synchronic and diachronic, and from a comparative Germanic perspective; particularly concerned with Norse innovations in metrical practice, Suzuki explores how and why the three meters were shaped in West Scandinavia through divergent reorganization of the Common Germanic metrical system. The book constitutes the first comprehensive work on the meters of Old Norse eddic poetry in a single coherent framework; with thorough data presentation, detailed philological analysis, and sophisticated linguistic explanation, the book will be of enormous interest to Old Germanic philologists/linguists, medievalists, as well as metrists of all persuasions. A strong methodological advantage of this work is the extensive use of inferential statistical techniques for giving empirical support to specific analyses and claims being adduced. Another strength is a cognitive dimension, a (re)construction of a prototype-based model of the metrical system and its overall characterization as an integral part of the poetic knowledge that governed eddic poets' verse-making technique in general.

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Band 85 in dieser Reihe

Der isländische Historiker, Dichter und Politiker Snorri Sturluson war eine Ausnahmegestalt des nordischen Mittelalters. Die Beiträge international renommierter Forscher diskutieren den aktuellen Stand der Forschung und bringen selbst neue Ansätze ein. Dabei werden neben religionshistorischen und historischen Themen auch Fragen der Biographie, der Wissenschaftsgeschichte und der Textüberlieferung behandelt.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2014
Band 84 in dieser Reihe

Wolfgang Krause war einer der Begründer der deutschsprachigen Runologie. Die Runen sind nicht nur sprachhistorische Zeugnisse; ihre Analyse erschließt auch das Alltagsleben. Somit gehört die Runologie zum Nukleus der Kulturwissenschaften am Schnittpunkt Linguistik, Philologie, Archäologie und Geschichte.

Hier werden Krauses wichtigste Schriften versammelt. Die Einleitung arbeitet zudem die Relevanz für aktuelle wissenschaftliche Fragen heraus.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2014
Band 83 in dieser Reihe

Die vom 13. bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts entstandenen Isländersagas sind seit jeher Schwerpunkt altnordistischer Forschung.
Ihren zahlreichen, oft minutiösen Beschreibungen von Kleidung ist bislang aber wenig Beachtung geschenkt worden. Sie wurden zumeist als Beiwerk ohne Handlungsrelevanz betrachtet, das lediglich der Illustration einer mittelalterlichen Umwelt gedient hätte.
Die vorliegende Arbeit untersucht die Bekleidung der Sagafiguren im Hinblick auf soziale, geschlechtliche und emotionale Konstellationen innerhalb des Erzählkontexts der Íslendingasögur und Íslendingaþættir. Sauckel zeigt, dass es sich bei diesen Beschreibungen um gezielt eingesetzte Erzählelemente handelt, die Vorstellungen und Konventionen im Wertesystem der hochmittelalterlichen Gesellschaft Islands reflektieren.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2013
Band 82 in dieser Reihe

Bereits in seiner viel beachteten Dissertation Namenschatz und Dichtersprache erklärte Schramm, dass der Strukturtypus der zweigliedrigen germanischen Personennamen in eine ferne indogermanische Vergangenheit zurückreiche. So wie die germanischen Beispiele (vom Typ Wolfram, d.h. „Wolfrabe“) aus komponierten Mannbezeichnungen der Heldenpoesie hervorgingen, d.h. dem dichterischen Vokabular für Fürsten und Krieger entsprangen , so sei gleiches für den Namenschatz einer viel früheren Zeit wahrscheinlich zu machen — nämlich als Niederschlag der Streitwagenkultur der Indoiraner östlich des Kaspisees. Von dort aus sei die Verbreitung in die weitere Indogermania erfolgt — auch zu den Kelten und Germanen. In seinem neuen Buch unterzieht der Autor seine Theorie einer Prüfung, Revision und Erweiterung. Der Band ist daher unerlässlich für Namenforscher, aber auch die mittelalterliche und nordische Literaturwissenschaft und für die Forschung über die Sozialgeschichte des mittelalterlichen Raumes.

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Band 81 in dieser Reihe

Die heutige Erforschung der nordgermanischen Mythologie und Religion hängt wesentlich von den schriftlichen Hinterlassenschaften des isländischen Gelehrten und Politikers Snorri Sturluson (1178/79-1241) ab. In rund 200 Jahren hat sich diese Forschung in vielfältiger Form entfaltet, in den letzten Jahrzehnten zunehmend aber auch kanonische Ansprüche erhoben. Zugleich werden in der Forschungsdebatte teils diametrale Positionen vertreten.
Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel einer konstruktiven Neuorientierung in dieser Debatte. Dies erfordert zum einen die kritische Auseinandersetzung mit einer komplexen Fach- und Forschungsgeschichte. Zum anderen wird für einen gleichermaßen text- wie kontextbewussten methodischen Zugang in der Altnordistik plädiert: Eine gegenstandsspezifische, individuell problemorientierte Herangehensweise in der Untersuchung mittelalterlicher Literaturen wird künftig in stärkerem Maße gefordert sein.
Die vorliegende Arbeit umfasst eine kritische Diskussion hochmittelalterlicher Diskurse sowie eine detaillierte Auseinandersetzung mit den überlieferten Fassungen von Snorris Werk auf Grundlage einer lexematischen Analyse. Sie versteht sich dabei als Diskussionsangebot und Impulsgeber in einem interdisziplinären Forschungsbereich.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2013
Band 80 in dieser Reihe

Isidor von Sevilla sammelte in seinen Etymologien um 600 vorhandenes Wissen aus historischen und zeitgenössischen Quellen. Rund 300 Wörter aus dem Arbeitsbereich Textil werden mit Kurzkommentaren erläutert. Ca. 1050 findet sich dieses Wissen überarbeitet im Summarium Heinrici 1. Am Beispiel des Komplexes "Kleidung" liefert der Band neben den Quellen und hervorragenden Übersetzungen zum ersten Mal auch ausführlicheKommentare und Überblicksdarstellungen, die eine Fülle von Informationen bringen. Dazu gehören u. a. neue Erkenntnisse über Herstellung der griechischen, bombycina genannten, Seide oder die Beschreibung der Vielzahl der Purpurfarben von Gelb und Himmelblau bis zum exklusiven Schwarz.

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Band 79 in dieser Reihe

The linguistic analysis of runic inscriptions on the Continent tends to focus on individual texts or on groups of texts seen as parallel. We can advance our understanding of the state of Continental Germanic dialects in the 5th-7th centuries by examining the evidence for the major sound changes in a larger dataset.
The study begins with a brief discussion of the Proto-Germanic phonemic system and the major processes by which the systems of Old High German (OHG) and Old Saxon (OS) develop from it. The main body of the work consists of the analysis of a corpus of 90 inscriptions (including, but not confined to, those conventionally labeled "South Germanic") for evidence of these changes. Rather than making the individual inscription the focus for analysis, the investigation groups together all possible witnesses to a particular phonological process.
In many respects, the data are found to be consistent with the anticipated developments of OHG and OS; but we encounter some problems which the existing models of the sound changes cannot account for. There is also some evidence for processes at work in the dialects of the inscriptions which are not attested in OHG or OS.

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Band 78 in dieser Reihe

Das Werk stellt erstmals die umfangreichen Einflüsse des über Byzanz vermittelten römischen Rechts im ersten geschriebenen Recht der Isländer dar. Nach einem chronologischen Überblick über die Gesetzgebungsgeschichte auf Island während der Freistaatszeit (930-1262/4) wird die Person des Goden Hafliði Másson näher dargestellt, der maßgeblich bei der Abfassung des später Grágás genannten Gesetzbuches im Winter 1117/1118 war. Hafliði Másson kann auch mit der ersten Klostergründung sowie der Errichtung des zweiten Bischofsstuhls auf Island in Verbindung gebracht werden.

Im ersten Hauptteil der Arbeit wird der Einfluss des römischen Rechts auf den juristischen Wortschatz, die Gesetzgebungstechnik und einzelne Rechtsinstitute der Grágás wie beispielsweise die Popularklage dargestellt. Im zweiten Hauptteil werden einzelne Tatbestände analysiert, die durch das römische Recht sowie durch alttestamentliche Normen geprägt sind. Weiterhin werden einige Parallelen zum langobardischen Recht festgestellt.

Das Buch ist damit sowohl für die Rechtsgeschichte als auch für die Germanistik (insbesondere Nordische Philologie), Byzantinistik und Kirchengeschichte von Interesse.

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Band 77 in dieser Reihe

Nach 40jähriger Bearbeitungszeit wurde das Reallexikon der Germanischen Altertumskunde mit 35 Bänden und zwei Registerbänden im Jahre 2007 abgeschlossen. Der hier vorgelegte Tagungsband zieht Bilanz und verknüpft durch fächerverbindende Diskussion die am Lexikon beteiligten Disziplinen Archäologie, Geschichte, Philologie sowie zahlreiche Naturwissenschaften von der Anthropologie bis zur Umweltgeschichte. Über die Diskussion des Titelbegriffs „‍germanisch“ hinaus geht es um Aspekte der Altertumswissenschaften im geographischen Raum Mittel- und Nordeuropa. Der sich ständig verändernde Kenntnisstand wird hier für unser Jahrzehnt gebündelt und schafft damit auch die Vorbereitung für die Fortsetzung des Lexikons als Germanische Altertumskunde Online. Die im Buch zusammengefassten Themen greifen aktuelle Fragestellungen, Methoden und neue Quellenbestände auf, sowohl archäologische als auch geschichtliche und linguistische, und führen somit das Lexikon in die unmittelbare Gegenwart der wissenschaftlichen Diskussion fort. Dieser Band bildet somit einerseits eine Brücke zwischen dem Lexikon (RGA) und den Ergänzungsbänden und bereitet andererseits den Weg zum elektronischen Lexikon (GAO) als Fortsetzung vor.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2011
Band 76 in dieser Reihe

Die Arbeit widmet sich verschiedenen Aspekten des Kulturaustauschs am Übergang von der Völkerwanderungszeit zum frühen Mittelalter.
Um sich dem Phänomen des Kulturaustauschs zwischen den drei Fundgebieten Süddeutschland, England und Skandinavien zu nähern, werden zunächst die Kulturbegriffe verschiedener Disziplinen wie der frühgeschichtlichen Archäologie und der Ethnologie untersucht sowie die soziologische Raumtheorie vorgestellt, die davon ausgeht, dass der Mensch als soziales Wesen sich seine Räume, in denen er agiert, immer wieder neu konstruiert. In diesem Zusammenhang werden auch verschiedene Aspekte der Forschungsgeschichte diskutiert, wie z. B. der Fragenkomplex um den sogenannten „nordischen Einfluss“ auf dem Kontinent oder die ethnische Interpretation. Es wird versucht, der Forderung nach sozialer statt ethnischer Interpretation zu entsprechen sowie einen gemeinsamen Symbolraum zu postulieren, wo bis in heutige Tage vom „nordischen Einfluss“ die Rede war.
Im letzten Kapitel, das sich der Kommunikation widmet, geht es um die Frage, wie sich Kulturaustausch, über die Vorstellung von wandernden Volksgruppen hinausgehend, konkret gestaltet.

Die in der Arbeit aufgestellte These eines einheitlichen Symbolraumes bedient sich einer Idee aus der Kulturphilosophie, die dazu herangezogen werden soll, den bis heute gültigen archäologischen Kulturbegriff, der sich fast ausschließlich aus der Ethnologie herleitet, zu erweitern - eine Forderung, die darin eine Rechtfertigung findet, dass der Mensch ein soziales Kulturwesen ist, das sowohl seine Umwelt aktiv gestaltet als auch selbst durch die Umweltverhältnisse geprägt wird.

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Band 75 in dieser Reihe

Für die Migrationsphase der barbarischen gentes wurde gezeigt, dass ihre ethnische Identität als situationsabhängige Identifikation beschrieben werden muss. Diese Erkenntnis ist für die Untersuchung der barbarischen Nachfolgereiche bisher jedoch weitgehend folgenlos geblieben. So stellt auch im Falle des spanischen Westgotenreiches die klare Differenzierung zwischen eingewanderten Goten und sogenannten Hispano-Romanen nach wie vor eine wesentliche Prämisse für das Verständnis der historischen Prozesse im Übergang von der römischen Provinz zum regnum dar. Diese Untersuchung wertet die überlieferten Schriftquellen hinsichtlich der Fragen aus, inwieweit sie diese Unterscheidung stützen können und welches Verständnis der gotischen Identität sie erkennen lassen. Es hat sich dabei gezeigt, dass das Ethnonym Gothus mit einer politisch-sozialen Identität verbunden und in Bezug auf das regnum nicht in Abgrenzung zu Romanus verwandt wird, sondern dessen gesamte Bevölkerung einschließt. Es wird ferner deutlich, dass die gotische Identität vor allem auf der Durchsetzung überregionaler politischer Strukturen fußte, in welche sich die einheimischen Eliten, teilweise gezwungenermaßen, integrierten und deren Identität sie adaptierten.

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Band 74 in dieser Reihe

Viele Darstellungen zum Thema „Essen und Trinken im Mittelalter“ stützen sich besonders auf Schilderungen der zeitgenössischen Dichtung. Dabei wird oft übersehen, wie sehr sich gerade die epische Dichtung an Idealen orientiert. Da klassische historische Quellen wie Inventare, Rechnungen, Haushaltsbücher und auch erste volkssprachliche Kochbücher erst seit dem 14. Jh. vermehrt überliefert sind, behilft man sich für die Zeit des Hochmittelalters häufig mit Analogien. Aufgrund der für die Zeit zwischen 1000 und 1300 spärlichen schriftlichen Quellen zum Thema werden nicht nur zeitlich, sondern auch geographisch weit auseinanderliegende Räume in Beziehungen gesetzt, die sie kaum besaßen.

Bisherige (Er-)Kenntnisse werden daher durch die Untersuchung außerliterarischer Quellen ergänzt und mit diesen verglichen. Dabei bieten sich die Ergebnisse aus archäologischen Erschließungen hochmittelalterlicher Siedlungskomplexe an, insbesondere Funde von Tierknochen- und Pflanzenresten sowie von Küchen- und Tafelgerät. Sie werden Illuminationen mittelalterlicher Handschriften sowie skulpturalen Darstellungen gegenübergestellt. Interdisziplinär erschließt sich ein teils ergänztes, teils auch revidiertes Bild hochmittelalterlicher Verhältnisse.

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Band 73 in dieser Reihe

Mittelalterliche nordische Rechtsquellen finden sich in dem weiten Bereich von Grönland, Island, den skandinavischen Ländern bis nach Finnland und Russland. Ihr Inhalt und ihre Entwicklung werden hier erstmals zusammenfassend dargestellt. Die Aufnahme des Christentums hat diese Rechtsquellen, das Gemeinwesen, das Privatrecht und das tägliche Leben entscheidend verändert: Die Könige verstanden sich jetzt als christliche Streiter und beanspruchten ein eigenes Recht zur Gesetzgebung. Im Strafrecht löste die Täterschuld das Erfolgsprinzip ab, und der Spruch der Geschworenen ersetzte die Eisenprobe (iudicium ferri igniti). Die christliche Ehelehre wurde herrschend, die Kirche suchte das sippengebundene Erbrecht zu ihrem Vorteil zu ändern, indem sie Seelgaben und Testamente einführte, und in Schweden verdrängte die Sonnenteilung die gewachsene Form der Dörfer. Der Band zeichnet die Rechtsentwicklung im Norden von der Wikingerzeit an, gibt jeweils eine kurze Übersicht über die Landschaften, erläutert die Überlieferung ihrer Rechtsquellen und folgt ihren Inhalten anhand der politischen Entwicklung bis etwa 1500, als Humanismus und Reformation das überkommene Recht zu verändern begannen. 28 Landkarten dienen der Veranschaulichung des Gesagten.

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Band 72 in dieser Reihe

Auf etwa 130 schwedischen Runensteinen der Wikingerzeit taucht neben der Gedenkinschrift ein stilisierter Vierfüßler auf. "Das große Tier" ist meist als christlich-aristokratisches Herrschaftszeichen, als Löwe, Drache oder Greif angesprochen worden. Impressionistische Deutungsvorschläge und differierende Herkunftstheorien prägen die Forschungsgeschichte. Im vorliegenden Band wird das Material erstmals vollständig gesammelt und unter Anwendung des panofskyschen Dreistufenmodells gedeutet. Eine vor-ikonografische Beschreibung der anatomischen Merkmale und Bildkontexte ermöglicht die sichere Bestimmung des Vierbeiners als Raubtier, das in variierenden Graden der Stilisierung, Ausführlichkeit und Qualität in Erscheinung tritt. Vor dem Hintergrund christlich-kontinentaler und -insularer Bildkonventionen wird auf den Runensteinen eine bislang unerkannte Fesselungs- und Bannungsikonografie erschließbar. Auf Grundlage zahlreicher Schrift- und Bildzeugnisse kann der gebannte Runenstein-Vierbeiner sowohl christlich- als auch vorchristlich-mythologischen Vorstellungen - Fenriswolf und Höllenhund - zugeordnet werden. Die Darstellung des gebannten Endzeitdämons korrespondiert mit den zentralen eschatologischen Anliegen der christlichen Runensteine. Christlich-pagane Analogien konnten gezielt funktionalisiert und in den Dienst der Mission gestellt werden. Zudem scheinen die Dämonenbilder im Sinne eines Analogiebildzaubers wirken und gemäß des Exorzismusberichtes des Matthäusevangeliums ihresgleichen abwehren zu sollen: "Satanas Satanam eicit."

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Band 71 in dieser Reihe
diese Arbeit über Walküren in Mythologie und Literatur des mittelalterlichen Skandinaviens versucht diese Wesen einerseits in ihrem Kontext innerhalb der skandinavischen Literaturgeschichte zu verstehen und ordnet sie andererseits auch in einen breiteren Kontext innerhalb der frühen Religionsgeschichte Gesamteuropas ein. Hierzu wird nach einer Diskussion des nordischen Materials auf der Grundlage sowohl textlicher als auch archäologischer Zeugnisse eine detaillierte Besprechung keltischer, etruskischer und griechisch-römischer Schlachtfeld- und Todesdämoninnen vorgelegt, an denen sich auffallend systematische Ähnlichkeiten zu den Walküren beobachten lassen (Bodbs, Morrígains, Vanth, Furien, Harpyien, Keren, Sirenen). Die bei der Diskussion dieses Materials sichtbar werdenden weitreichenden Parallelen werden vor dem Hintergrund verschiedener Beispiele historisch und archäologisch bezeugter mediterran-transalpiner Kulturkontakte analysiert, bewertet und in mögliche historische und soziale Kontexte eingeordnet. Auf dieser Grundlage wird schließlich die Frage nach der Legitimität einer paneuropäischen Perspektive auf die nordwesteuropäische Religionsgeschichte gestellt.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2009
Band 70 in dieser Reihe

Der 70. Geburtstag von Heiko Steuer, von 1984 bis 2005 Professor für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Freiburg und langjähriger Mitherausgeber des Reallexikons der Germanischen Altertumskunde, ist Anlass für eine Festschrift mit 35 Beiträgen. Sie bilden in sechs Abschnitten die Forschungsfelder des Jubilars ab: 1. Urgeschichte, 2. Antike, 3. frühes Mittelalter in West- und Südeuropa, 4. frühes Mittelalter im nördlichen Europa, 5. hohes und spätes Mittelalter, 6. Wissenschaftsgeschichte und Methodenfragen.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2018
Teil des mehrbändigen Werks Der Weg zu einer archäologischen Wissenschaft
Band 69/2 in dieser Reihe

Die Archäologien gelten als junge Wissenschaften, da sie erst vom 19. Jahrhundert an zu universitären Fächern wurden. Die Ur- und Frühgeschichte beruft sich auf die Skandinavier Thomsen und Montelius, die Klassische Archäologie auf Winckelmann. Ältere, als antiquarisch und vorwissenschaftlich bezeichnete Arbeiten schließt man aus der Fachtradition aus. Eine vergleichende europäische Wissenschaftsgeschichte archäologischen Forschens vor dem 19. Jahrhundert ist deshalb ein Desiderat. Die Autorin füllt diese Lücke, indem sie in ihrem zweibändigen Werk Arbeiten mit archäologischem Inhalt aus verschiedenen europäischen Ländern auf ihre grundlegenden Konzepte, Fragestellungen und Methoden hin untersucht. In Studien zu einzelnen Arbeitsschritten geht sie u. a. der Frage nach, inwieweit und unter welchen sozialen und politischen Bedingungen vor der akademischen Fachbildung methodische und konzeptuelle Arbeitsnormen entstanden und sich durchsetzen konnten. Sie kann zeigen, dass archäologische Quellen seit der Antike als wissenschaftliche Beweise dienten, Untersuchungsmethoden zielgerichtet entwickelt wurden und heutige fachliche und nationale Ausprägungen tiefe historische Wurzeln haben.

Der zweite Band ist der Zeit von 1630 bis 1852 gewidmet. Sasse erfasst damit die Anfänge der Institutionalisierung, die von der Entwicklung der Grabungsmethodik sowie der Erfindung des heute noch grundlegenden Dreiperiodensystems geprägt sind. Skandinavien, das deutsche Sprachgebiet, England und Frankreich stehen im Fokus. Deutlich wird, dass einige Ergebnisse seit 1660 wesentlich zur europäischen Säkularisierung beitrugen. Erst die Methoden zur Beobachtung und Bearbeitung von Fundkomplexen und die Definition kultureller Kontexte seit 1750 jedoch schufen die Voraussetzung zur Formulierung tragfähiger Fachparadigmen.

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Teil des mehrbändigen Werks Der Weg zu einer archäologischen Wissenschaft
Band 69/1 in dieser Reihe

Die Archäologien gelten als junge Wissenschaften, da sie erst vom 19. Jahrhundert an zu universitären Fächern wurden. Die Ur- und Frühgeschichte beruft sich auf die skandinavische Tradition, die Klassische Archäologie auf Winckelmann. Ältere, als antiquarisch bezeichnete Arbeiten wurden lange ignoriert, weil sie als unwissenschaftlich galten. Eine vergleichende europäische Wissenschaftsgeschichte archäologischen Forschens vor dessen Institutionalisierung ist deshalb ein Desiderat. Die Autorin füllt diese Lücke, indem sie in ihrem zweibändigen Werk Arbeiten mit archäologischem Inhalt aus verschiedenen europäischen Ländern auf ihre grundlegenden Konzepte, Fragestellungen und Methoden hin untersucht. In Studien zu einzelnen Arbeitsschritten geht sie u. a. der Frage nach, inwieweit und unter welchen sozialen und politischen Bedingungen vor der akademischen Fachbildung methodische und konzeptuelle Arbeitsnormen entstanden und sich durchsetzen konnten. Sie kann zeigen, dass archäologische Quellen seit der Antike als wissenschaftliche Beweise dienten und Untersuchungsmethoden dafür zielgerichtet entwickelt wurden.

Im ersten Band behandelt Sasse theoretische Fragen und den Zeitraum von der Antike bis 1630 in zwei parallel aufgebauten Epochendarstellungen. Spezifische Fragen in diesem Band sind die Anwendung antiker Methoden in der italienischen Renaissance, die Bedeutung des Humanismus, der entstehenden Naturwissenschaften sowie der Religionskonflikte und der Verbreitungsprozesse in Europa. Die Autorin zeigt, inwieweit antike Historiker mit archäologischen Quellen und Methoden arbeiteten und dass die Renaissancearchäologie schon Methoden besaß, mit denen sie Grundlagen für eine Historisierung schriftloser Denkmäler legen konnte.

Im zweiten Band behandelt Sasse die Zeit von 1630 bis 1852. Sie erfasst damit die Epochen der beginnenden Institutionalisierung, die von der Entwicklung der Grabungsmethodik geprägt ist, sowie der Erfindung des Dreiperiodensystems als heute noch gültiges ur- und frühgeschichtliches Fachparadigma. Skandinavien, das deutsche Sprachgebiet, England und Frankreich stehen hier im Fokus. Deutlich wird, dass einige Ergebnisse seit 1660 wesentlich zur europäischen Säkularisierung beitrugen. Erst die Methoden zur Beobachtung und Bearbeitung von Fundkomplexen und die Definition kultureller Kontexte seit 1750 jedoch schufen die Voraussetzung zur Formulierung tragfähiger Fachparadigmen.

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Band 68 in dieser Reihe

Im Zentrum der Arbeit steht die historische Interpretation der reich mit Grabbeigaben ausgestatteten Friedhöfe des frühmittelalterlichen Merowingerreichs. Diese werden vor allem von der mitteleuropäischen Forschung traditionell als archäologische Hinterlassenschaften germanischer Stammesverbände angesehen, die sich im Zuge der Völkerwanderung in den ehemaligen Grenzregionen des Römischen Reichs an Rhein und Donau niedergelassen hätten.
Die Arbeit zeigt die Wurzeln dieser Sichtweise im 19. Jahrhundert auf. Politische Bedeutung besaß die Erforschung der frühmittelalterlichen Friedhöfe besonders in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Während des Zweiten Weltkriegs sollte sie schließlich zur Rechtfertigung der nationalsozialistischen Expansionspolitik dienen.
Die detaillierte Analyse der wissenschaftsgeschichtlichen Zusammenhänge verdeutlicht nicht nur den Einfluss des politischen Kontextes auf die archäologischen Interpretationen, sondern eröffnet auch alternative Deutungsmöglichkeiten: Im letzten Teil der Arbeit wird ein Modell präsentiert, dass das Aufkommen der Reihengräberfelder als kulturelle Reaktion auf den Zusammenbruch der Gesellschaftsstruktur in den ehemaligen Grenzregionen des Römischen Reichs interpretiert.

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Band 67 in dieser Reihe

Seit ihren Anfängen tendiert die archäologische Frühgeschichtsforschung dazu, Sachgüter mit bestimmten, schriftlich überlieferten Ethnien gleichzusetzen. Gegenstand der Untersuchungen sind häufig Kleidungsbestandteile, die eindimensional im Sinne einer „Volkstracht“ interpretiert wurden. Geradezu als Paradebeispiel hierfür gelten die völkerwanderungszeitlichen Blechfibeln, die teilweise bis heute aufgrund ihrer Zeitstellung und geographischen Verbreitung als typisch gotisches Kleidungsbestandteil angesehen werden. Neben den Ergebnissen interdisziplinärer Forschungen in Bezug auf kollektive Identitäten, sind es vor allem methodische und quellenkundliche Probleme, die eine solche Deutung nunmehr sehr zweifelhaft erscheinen lassen. Grundsätzlich problematisch beim gegenwärtigen Forschungsstand ist, dass bereits die typologisch-chronologische Ansprache dieser Fundgattung auf ethnisch-ereignisgeschichtlichen Prämissen basiert, welche diese Interpretationen vorwegnehmen.
Die unabhängig hiervon vorgenommene, systematische Neuanalyse und chronologische Einordnung führt zu einer weitaus differenzierteren Betrachtung dieser zentralen Fundgattung der Völkerwanderungszeit.

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Band 66 in dieser Reihe

Der Schwerpunkt des vorliegenden Sammelbandes liegt auf den frühmittelalterlichen Personennamen, die sowohl aus der Sicht von Sprachwissenschaftlern als auch von Historikern unter dem Aspekt ihres Quellenwertes beleuchtet werden. Diskutiert werden germanische, romanische und slawische Namen. Ein Beitrag befasst sich darüber hinaus mit vorzeitlichen Ortsnamen, ein weiterer blickt unter dem Titel „Vorhaben auf dem Gebiet der frühmittelalterlichen Namenforschung und Prosopographie“ in die Zukunft. Der Band vereinigt Vorträge, die auf einer internationalen und interdisziplinären Tagung vom 25.-29. Oktober 2007 an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zu diesem Thema gehalten wurden.

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Band 65 in dieser Reihe

Im Vergleich zu anderen Mittelalterphilologien ist die Altnordistik aufgrund der besonderen Beschaffenheit der Literaturen des Nordens und insbesondere Islands von jeher auf Interdisziplinarität und methodische Vielfalt angelegt und angewiesen. Der vorliegende Band zum 80. Geburtstag des Münchener Altnordisten Kurt Schier enthält knapp drei Dutzend Studien zur Mythologie und Religionsgeschichte, zur Literatur und Dichtung des Nordens sowie zur Runologie und Namenforschung und bildet somit das weite thematische Spektrum der modernen Altnordistik ab.

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Band 64 in dieser Reihe

In der Zeit zwischen dem 4. und dem 12. Jahrhundert wurden im heutigen Schweden über 2.600 Runensteine errichtet. Während das Augenmerk der Forschung bislang hauptsächlich auf den Inschriften und der Ornamentik lag, leistet die vorliegende Arbeit erstmals eine Grundlagenstudie zum ursprünglichen Aufstellungsort der Steine. In interdisziplinärer Herangehensweise werden zunächst das archäologische Fundumfeld und in einem weiteren Schritt die Inschriften im Hinblick auf den beabsichtigten Aufstellungsort untersucht. Grundsätzlich lassen die Resultate dieses ersten Untersuchungsteils den Schluss zu, dass die Aufstellung der Runensteine nicht dem Zufall überlassen wurde, sondern dass sie geplant an ausgewählten Plätzen errichtet wurden.

Der zweite Teil der Studie widmet sich kulturanthropologischen Fragestellungen und erörtert die in der Forschung lebhaft diskutierte Funktion der Runensteine unter Berücksichtigung ihres Aufstellungsortes. In den Blick gerät dabei besonders die Totenmemoria. Die Befunde erlauben Rückschlüsse auf die zeitgenössischen Jenseitsvorstellungen und den sich wandelnden Glauben in der frühmittelalterlichen Gesellschaft.

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Band 63 in dieser Reihe

Der Sammelband enthält insgesamt 17 Beiträge von Archäologen, Historikern und Sprachwissenschaftlern, die sich im Oktober 2006 an der Universität Jena zu einem interdisziplinären Kolloquium getroffen haben, um den Forschungsstand ihrer jeweiligen Disziplin zur frühen thüringischen Geschichte miteinander zu vergleichen. Dabei wurde deutlich, dass die Erkenntnisse der Historiker und der Archäologen in vielerlei Hinsicht nicht miteinander in Einklang zu bringen sind: Die materiellen Hinterlassenschaften, die auf dem Gebiet des heutigen Thüringen gefunden wurden, lassen sich nicht ohne weiteres den frühen Thüringern zuordnen, die in den Schriftquellen begegnen. Lediglich die sprachwissenschaftlichen Beiträge ermöglichten den einen oder anderen Brückenschlag. Insgesamt wurde deutlich, dass Thüringen und seine Bewohner seit der Mitte des 5. Jahrhunderts sehr viel stärker an den Entwicklungen im Norden Europas und in den Anrainerzonen der nachrömischen Welt beteiligt waren, als dies bisher vermutet wurde.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2008
Band 62 in dieser Reihe

Zum 65. Geburtstag von Dieter Geuenich, von 1988 bis 2008 Inhaber des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Duisburg-Essen, Mitherausgeber des Reallexikons für Germanische Altertumskunde, erscheint unter dem Titel Nomen et Fraternitas eine Festschrift mit 41 Beiträgen seiner Freunde und Kollegen. In ihrer bunten Themenvielfalt spiegeln die Beiträge die wissenschaftlichen Forschungsschwerpunkte des Jubilars, die unter anderem auf den Gebieten der germanistischen Onomastik, der frühmittelalterlichen geistlichen Gemeinschaften und ihrer Memoria sowie der Geschichte der frühmittelalterlichen gentes und des Frankenreiches liegen. Die Beiträge der Festschrift gliedern sich in vier Abschnitte: I. Beiträge zur Namenkunde; II. Beiträge zu Memoria, Gebetsgedenken und Verbrüderung; III. Beiträge zur Archäologie; IV. Beiträge zur Geschichte des frühen Mittelalters.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2008
Band 61 in dieser Reihe

Die „Archäologie der westlichen Slawen“, die nun in der 2. korrigierten und aktualisierten Auflage vorliegt, fasst den heutigen Kenntnisstand zur Archäologie des frühen und hohen Mittelalters zusammen. Umfassend berücksichtigt werden die Neubewertungen der jüngsten Zeit ‑ Dendrochronologie, kulturgeschichtliche Interpretation und historische Modellbildung. Im Mittelpunkt stehen die Kultur-, Siedlungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der westlichen Slawen zwischen Elbe/Saale und Weichsel. Der Einordnung dieser Aspekte dienen knappe Erörterungen des historischen Rahmens und der Geschichte der „slawischen Altertumskunde“. Abschließend werden in der neuen Auflage „Neue Fragen und Perspektiven“ erörtert. Die thematisch gegliederte Bibliographie wurde auf den neuesten Stand gebracht.

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Band 60 in dieser Reihe

Die vorliegende Studie fragt nach der Entstehung des Königtums bei den germanischsprachigen Barbaren. Im Zentrum steht dabei zunächst die längst überfällige methodische Auseinandersetzung mit jener älteren Forschungsmeinung, nach der das völkerwanderungszeitliche Königtum als Heerkönigtum anzusprechen und von einem älteren, sakral fundierten Volkskönigtum zu unterscheiden ist. Ausgehend von neueren Forschungen und unter Einbeziehung archäologischer Befunde wird anschließend eine neue Perspektive auf die Herrschaftsentwicklung innerhalb der barbarischen Gesellschaften entwickelt.

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Band 59 in dieser Reihe

Der Band vereinigt die Kleinen (namenkundlichen) Schriften des Indogermanisten Günter Neumann (1920 - 2005) zum Germanischen, bes. Altgermanischen. Das Hauptinteresse des Autors lag auf der semantischen und etymologischen Deutung sowie der Herausarbeitung der Benennungsmotive von Orts- und Personennamen. Dabei wird der Bezug zur Geschichtswissenschaft besonders deutlich.

In seinen Beiträgen berücksichtigt Günter Neumann die Beleglage vollständig. Kompetent bezieht er dabei, über die Sprachwissenschaft hinausgehend, den sachlichen Hintergrund mit ein und schafft es so, mögliche Benennungsmotive herauszustellen. Seine Arbeiten zeichnen sich damit durch etymologische Kreativität einerseits, aber andererseits auch durch eine ausgesprochen nüchterne Einschätzung und Abwägung der etymologischen Möglichkeiten, die mit den sachlichen Informationen über die zu deutenden Begriffe vereinbar sind, aus.

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Band 58 in dieser Reihe

Die Publikation zeigt, dass Höhenstationen in einer breiten Zone von den Ardennen bis zu den Ost- und Südalpen während der Spätantike, im 3. und vor allem im 4./5. Jahrhundert, gewissermaßen beiderseits des ehemaligen römischen Rhein-Donau-Limes aufgesucht wurden. Einerseits wurden Höhen zu Befestigungen ausgebaut, andererseits verlegte die Elite gehobenen Lebensstil auf die Höhe. Dabei wurden in den Ost- und Südostalpen auch die Kirchen als ein Aspekt zentralörtlicher Funktionen aus der Ebene mit auf die Höhe verlegt. Deutlich wurde, dass Herrschaft und Repräsentation wesentliche Faktoren waren, um aus den Tälern auf die Höhen zu wechseln, weshalb möglichst auffällige und weithin sichtbare Berge ausgewählt wurden. Als zusätzliches bisher unbekanntes Phänomen wurde erkennbar, dass nördlich der Alpen während der späten Merowinger- und frühen Karolingerzeit diese Höhen erneut aufgesucht wurden. Die Gründe dafür müssen noch erforscht werden.
Entscheidende archäologische Geländerforschungen und großflächige Ausgrabungen finden seit etwa 20 Jahren statt, zumal in manchen Gebieten diese Höhensiedlungen überhaupt erst in jüngster Zeit entdeckt worden sind.

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Band 57 in dieser Reihe

Archäologische und historische Untersuchungen zu Gruppen und Identitäten im frühen Mittelalter befinden sich seit einigen Jahren in einem Paradigmenwechsel. Statt einer möglichst strikten, idealtypischen Trennung zwischen „Germanen“ und „Romanen“ beginnt eine andere Perspektive in den Mittelpunkt zu rücken: die gemeinsame Lebenswelt in Spätantike und frühem Mittelalter, die zeitgenössischen Verhältnisse, ihre Wahrnehmung und ihre Veränderungen.
Wie sich neue politische und soziale Strukturen herausbildeten, auf welche Weise neue Identitäten an die Stelle bisheriger, sich auflösender Zuordnungen traten, ist nun von zentralem Interesse. Nicht Römer oder Germanen, sondern ganze Bevölkerungen unterschiedlicher individueller Herkunft hatten Anteil an einer Entwicklung, die als „Transformation der römischen Welt“ beschrieben werden kann.
Verschiedene Richtungen der Archäologie beschäftigen sich damit: kulturgeschichtliche Untersuchungen zu Sachkultur und Bestattungen, Siedlungs- und Wirtschaftsarchäologie sowie Studien zu zeitgenössischen Vorstellungen und Identitäten. Miteinander verbunden bieten sie ein differenziertes und komplexes Bild kultureller und historischer Entwicklungen.

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Band 56 in dieser Reihe

Der größte Teil bislang vorgenommener Untersuchungen zum Maskulinum víkingr und Femininum víking widmete sich etymologischen und semantischen Fragestellungen. Mit ihrer Überlieferung und Verwendung in den mittelalterlichen skandinavischen Prosatexten jedoch hat sich die Forschung bislang nur bedingt befasst. Mit diesem Buch liegt ein erster umfassender Beitrag zu ihrer Rezeption in der mittelalterlichen altnordischen Literatur vor. Im Fokus steht hierbei die Analyse der innerhalb der Gattung der Konungasögur zu verzeichnenden Belege. Darüber hinaus wurden aber auch die wikingerzeitlichen Quellen, Runeninschriften und skaldische Dichtung, in die Untersuchung miteinbezogen. So konnten auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede im mittelalterlichen und wikingerzeitlichen Gebrauch des Maskulinums sowie des Femininums herausgestellt werden.

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Band 55 in dieser Reihe

Der spätantike habitus barbarus ist kein Phänomen, das nur mit dem Eindringen völkerwanderungszeitlicher Stämme mitsamt ihrer jeweils charakteristischen Kleidung in das römische Reich zu erklären wäre. Die detaillierte Analyse von Schriftquellen, Bildern und Bodenfunden zeigt, daß „unrömisches“ Äußeres in der Spätantike vielmehr zu einem Symbol wurde für tiefgreifende Veränderungen der römischen Gesellschaft: die Überlagerung alter, ziviler Eliten durch Aufsteiger aus dem militärischen und administrativen Bereich. Die Kleidung ist ein Spiegel dieser Umwälzungen und somit eine bedeutende Quelle für Historiker und Archäologen, die sich mit der Rolle des Barbarischen innerhalb der Transformation der römischen Welt beschäftigen.

„Habitus barbarus“ ist die erste gattungsübergreifende Quellensammlung zu fremder Kleidung und Äußerem im spätrömischen Reich des 4. und 5. Jahrhunderts. Nach einer Einzelbesprechung der Quellen und Funde und der Entwirrung der komplizierten interdisziplinären Beziehungsstränge ihrer bisherigen Interpretation entwirft das vorliegende Buch ein völlig neues Bild der Bedeutung „barbarischer“ Kleidung im spätrömischen Reich und in den barbarischen Königreichen.

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Band 54 in dieser Reihe

Mit ihrer Untersuchung landwirtschaftlicher Informationen aus den ältesten dänischen, schwedischen, englischen, irischen und fränkischen Rechtsbüchern legt Annette Hoff eine wichtige Studie zur Entwicklung von Anbausystemen, zu Siedlungsformen und Landnutzung in Nordwesteuropa von ca. 600 – 1250 vor. Die Erkenntnisse der Rechtsparagrafen werden mit anderen historischen, archäologischen, kartografischen und naturwissenschaftlichen Quellen verglichen.

Das Buch behandelt sämtliche Aspekte der ländlichen Gesellschaft: die Hofgebäude mit Wohnhäusern, Scheunen, Ställen und Mühlen, den bewirtschafteten Boden mit Äckern und Sondergrundstücken, die Nutzung von Allmenden und Wäldern u. a. für die Viehhaltung sowie den Bau von Straßen und Brücken.

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Band 53 in dieser Reihe

Die Beiträge des vorliegenden Bandes behandeln grundlegende Lebensbereiche der Eisenzeit aus kulturwissenschaftlicher Perspektive, u.a. Sozialordnungen, die Rolle der Frauen, Waffen und Kriegerordnungen, Werkzeug, Grabbau, Religion und Rituale, Kunst.

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Band 52 in dieser Reihe

Gebäude zur schützenden Unterstellung von Wasserfahrzeugen, die noch heute in großer Zahl in Skandinavien und im Nordatlantik gebräuchlich sind, stehen in einer Jahrhunderte alten, archäologisch nachweisbaren Tradition. Die Arbeit wendet sich erstmals in überblicksartiger Form den bis zu 40 m langen Großbootshäusern zu, die im Zeitraum vom 1.–15. Jh. insbesondere in Norwegen weit verbreitet waren. Drei Aspekte stehen im Mittelpunkt der Betrachtungen: die zusammenfassende Erörterung der Ausgrabungen von Großbootshäusern, die Nutzung der Großbootshäuser zur Ermittlung küstennaher Herrschaftssitze sowie die Diskussion der Schifffahrtsgeschichte.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2006
Band 51 in dieser Reihe

Der Band dokumentiert eine Tagung, die im Jahr 2003 an der Katholischen Universität Eichstätt abgehalten wurde. Die Tagung war thematisch genau eingegrenzt auf die Probleme des Systems der altgermanischen Runenschrift und die Entwicklung des futhark in den einzelsprachlichen Traditionen. Der Zielsetzung entsprechend wurden ausgewiesene Spezialisten für die jeweiligen Fragestellungen als Referenten ausgewählt. Ein besonderes Augenmerk galt der Runeninschrift im Schulerloch bei Kelheim, deren Echtheit umstritten ist. In einer Reihe von Fragestellungen bringt der Band sicherlich als endgültig zu betrachtende Resultate.

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Band 50 in dieser Reihe

Die wichtigste Quelle für die spätantiken Verhältnisse am Oberrhein stellt die Notitia Dignitatum dar, ein Verzeichnis aller Ämter und Würden des spätrömischen Reiches. Ein Amt aus dieser Notitia, der in Mainz residierende Dux Mogontiacensis, Kommandeur für den Oberrhein, ist Gegenstand des Buches. Darin gelingt es dem Autor, Entstehung und Zweck der Notitia neu zu bestimmen. Zugleich führt diese Arbeit erstmals die regional orientierte, deutsche archäologische Forschung zu den spätantiken Gebieten am Rhein mit den neuen angelsächsisch geprägten Studien zur Notitia zusammen.

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Band 49 in dieser Reihe

Die Frage nach dem Sakralcharakter des germanischen Königtums ist nach dem Zweiten Weltkrieg in den Hintergrund getreten – nicht zuletzt deshalb, weil zuvor allzu hybride Ansichten über die Existenz eines germanischen Sakralkönigtums entwickelt worden waren. Nachdem in der Zwischenzeit wichtige Erkenntnisse über die herrschaftspraktische Seite des frühen Königtums gewonnen werden konnten, war es an der Zeit, erneut auch nach dessen ideellen und religiösen Grundlagen zu fragen. Der multiperspektivische Ansatz der vorliegenden Beiträge führt zu neuen Einsichten, die sich vom älteren Verständnis des frühen Königtums deutlich unterscheiden. Vor allem werden die Zweifel an der Existenz eines germanischen Sakralkönigtums verstärkt.

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Band 48 in dieser Reihe

Die im 13. Jahrhundert entstandene Eyrbyggja saga gehört zu den wichtigsten, aufgrund ihrer scheinbar heterogenen, chronikartig angeordneten Handlungselemente aber auch meistdiskutierten Isländersagas. Ausgehend von der zentralen Bedeutung, die der Gott Thor in seiner Funktion als Stifter und Bewahrer der Kultur für die Siedlergemeinschaft erfüllt, zeichnet Böldl die Vorstellungen nach, die sich für die mittelalterlichen Isländer mit der Etablierung eines geordneten Gemeinwesens verbinden. Thematische Schwerpunkte hierbei bilden die Landnahme sowie der komplexe Opferdiskurs der Saga.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2005
Band 47 in dieser Reihe

Alte geographische Namen geben oftmals Auskunft über die sprachlichen und kulturellen Verhältnisse "dunkler Jahrhunderte" und sind somit von hohem Wert für die Altertumskunde. Mit dieser erstmals publizierten Studie aus dem Jahr 1950 liegt eine sorgfältige Sammlung aller bei den griechischen und lateinischen Schriftstellern des Altertums genannten Namen (v.a. Orts- und Flussnamen) vor. Die sprachwissenschaftliche Untersuchung ist für Althistoriker, Germanisten und Sprachwissenschaftler ein auch heute noch unverzichtbares Referenzwerk.

Hermann Reichert veranschaulicht in seinem Beitrag die Leistungen des alexandrinischen Geographen Klaudios Ptolemaios (2. Jh.).

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2005
Band 46 in dieser Reihe

In diesem Buch werden erstmals die frühesten westgermanischen Brautwerbungserzählungen gesammelt und vergleichend untersucht. Abweichend von früheren Studien lokalisiert die Autorin den Ursprung dieser Erzähltradition in der mündlichen und schriftlichen germanischen Dichtungstradition; ein Resultat, das zu einer Neubewertung der Genese der volksprachigen deutschen und skandinavischen Dichtung führt. Die Kapitel widmen sich in chronologischer Reihenfolge den lateinischen Chroniken der germanischen Völker sowie der frühen lateinischen und volkssprachigen Literatur Deutschlands und Skandinaviens.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2004
Band 45 in dieser Reihe

Lange Zeit galt das Jahr 260 als Scheidepunkt zwischen der römisch geprägten Antike und dem germanisch geprägten Frühmittelalter. Heute müssen vielfältige und wechselseitige Beeinflussungen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen stärker in Betracht gezogen und Formen der Kontinuität und Diskontinuität, Akkulturation und Persistenz analysiert werden. Die Untersuchung der archäologischen Quellen in der Alamannia zeigt, dass in bestimmten Regionen noch bis in die Zeit um 400 romanische Strukturen feststellbar sind. Die in der Mitte des 5. Jhs. einsetzenden Reihengräberfelder sind als Neubeginn aufzufassen. Unterschiedliche Bezüge zum elbgermanischen oder donauländischen Raum zeigen die Heterogenität der Bevölkerung gerade zu Beginn der Belegung. Aber auch im 6. und 7. Jh. sind etwa in den rheinnahen Gebieten oder im Donauraum unterschiedliche Bestattungssitten zu konstatieren, die vielschichtige Beeinflussungen deutlich machen.

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Band 44 in dieser Reihe

Namenwelten ist eine breit angelegte Dokumentation zu Namen und Namenforschung im deutsch-skandinavischen Raum. Einen Schwerpunkt bilden Beiträge, die Fragen nach Herkunft, Entstehung und Bildungsweise von Ortsnamen nachgehen und dabei umfangreiches neues onymisches Material vorstellen. Die Erforschung der Personennamen umfasst auch theoretisch-methodische Aspekte, allgemeine Prinzipien sowie Kontinuität und Tradition der Namengebung. Eine Reihe runologisch orientierter Artikel widmet sich den in Runeninschriften überlieferten Namen und verknüpft sie mit sprach(geschicht)lichen Problemen; dabei werden in Einzelfragen auch benachbarte Forschungsgebiete gestreift. Der Index erschließt annähernd 5000 Orts- und Personennamen.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2004
Band 43 in dieser Reihe

Die sprachlich-kulturellen Beziehungen zwischen Nordgermanen und Alemannen sind ein traditionsreiches und kontrovers diskutiertes Forschungsfeld. Dieser interdisziplinär orientierte Sammelband berücksichtigt linguistische und namenkundliche Aspekte ebenso wie archäologische und runologische Gesichtspunkte. Es ergeben sich neue Perspektiven für den wissenschaftlichen Diskurs der Sprachgeschichtsforschung und auch der Altertumswissenschaft.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2004
Band 42 in dieser Reihe

Der vorliegende Band analysiert bisherige Bemühungen, ethnische Gruppen mit Hilfe archäologischer Funde voneinander abzugrenzen. Neben einem kurzen Rückblick auf die Geschichte dieser Interpretationen werden zentrale Begriffe (Volk, Kultur, Rasse, Sprache) untersucht sowie ethnologische und soziologische Konzepte von Identität herangezogen. Vor diesem Hintergrund beschreibt Brather vergleichend methodische Probleme ethnischer Rekonstruktionen für die Zeit zwischen Eisenzeit und Mittelalter und stellt ihnen kultur-, wirtschafts- und sozialgeschichtliche Interpretationen als alternative, quellennähere Erklärungsansätze gegenüber. Diese strukturgeschichtliche Analyse rückt die Aussagemöglichkeiten archäologischer Quellen gleichberechtigt neben die literarischer Texte.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2004
Band 41 in dieser Reihe

Die interdisziplinäre Forschergruppe Nomen et Gens widmet sich seit mehr als einem Jahrzehnt der Erforschung der wechselseitigen Abhängigkeit von Personennamen und Gruppenzugehörigkeiten. Die Beiträge des vorliegenden Bandes sind Ergebnis des dritten internationalen Kolloquiums im März 2002, das in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Institut in Paris und dem Paderborner Institut zur Interdisziplinären Erforschung des Mittelalters und seines Nachwirkens (IEMAN) veranstaltet wurde. Die politische Einigung weiter Teile Mittel- und Westeuropas durch die Franken und die Vielzahl weiterer Reichsbildungen führte zur Begegnung und gegenseitigen Beeinflussung unterschiedlicher Sprachen, Institutionen und Traditionen. Sprachwissenschaftler, Historiker und Archäologen unterschiedlicher Nationen untersuchen in ihren Beiträgen den für die Kultur Europas nachhaltigen Syntheseprozess in Spätantike und Frühmittelalter und charakterisieren ihn als langfristig, vielschichtig und vielgestaltig.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2011
Band 40 in dieser Reihe

Die Goldbrakteaten zeigen auf kleinstem Raum eine reiche Ikonographie, deren Vorbilder vornehmlich auf den Münzen und Medaillons der konstantinischen Ära zu finden sind. Diese Vorbilder werden einem komplexen Aneignungsprozess unterworfen, um damit das eigene religiöse Weltbild zum Ausdruck zu bringen. Ähnliches gilt für die Münzlegenden, die zunächst nachgeahmt, dann aber durch Runeninschriften ersetzt werden. Diese repräsentieren etwa ein Drittel aller bisher bekannten Inschriften im älteren Futhark. Damit sind die Goldbrakteaten eine der wichtigsten Quellengattungen zur Erforschung der germanischen Religion. Ihr Verständnis wird zum einen durch die ikonographischen Vorbilder der Spätantike zum anderen durch die weit späteren Schriftzeugnisse der Isländer, namentlich der Lieder-Edda und der Snorra-Edda gefördert. Der hier vorgelegte Band vereint Beiträge einer Forschergruppe um den 2007 verstorbenen Doyen der Brakteatenforschung Karl Hauck. Neben einer ausführlichen Geschichte der Brakteatenforschung werden unterschiedliche Themen aus den Bereichen Ikonographie, Chronologie, Inschriften, Namensschatz sowie zum kulturellen und religiösen Umfeld der Goldbrakteaten erörtert. Ein ausführlicher Katalog präsentiert die Neufunde seit Abschluss des Ikonographischen Katalogs im Jahr 1989.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2003
Band 39 in dieser Reihe

Gegenstand dieses Bandes sind die Umwälzungen in den pannonischen Provinzen zwischen Ostalpenraum, mittlerer Donau und Adria nach 375, die zum Untergang des Römischen Reiches führten. Nach der Beschreibung der römischen Zivil- und Militärverwaltung und der kirchlichen Organisation folgt die Schilderung der Landnahme durch die gotischen Verbände, aus denen sich die West- und später die Ostgoten herausbildeten, sowie des Auf- und Abtretens der verschiedenen Völker bis zum Ende des 6. Jahrhunderts.

Abschließend werden die Schicksale der Provinzialen und deren Nachleben im Alpen- und nördlichen Voralpenraum behandelt. Ein Ausblick weist auf die hier deutlich werdenden Ursachen des Untergangs des (west-)römischen Reiches hin.

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Band 38 in dieser Reihe

Morten Axboe analysiert eingehend die Goldbrakteaten der Völkerwanderungszeit - seit langem ein Thema der Frühmittelalterforschung. Eingangs legt er den Stand der Forschung zur Herstellung dieser Schmuckanhänger mit Amulettfunktion dar und weist ausstehende Probleme nach.

Die stilistische Entwicklung der Brakteaten erhellt eine Computerbearbeitung der Bilddetails ihrer menschlichen Häupter, die in vier typologische Gruppen geteilt werden. Das Verhältnis der Brakteaten zu den kaiserzeitlichen Medaillon-Imitationen wird untersucht und die Vorbilder beider Typen auf römischen Münzprägungen verfolgt. Die Einstufung der Brakteaten in die allgemeine Chronologie des Frühmittelalters erfolgt durch Vergleiche mit der völkerwanderungszeitlichen Tierornamentik, durch münzdatierte Funde und durch das Auftreten von Brakteaten in englischen und kontinentalen Gräbern. Schließlich diskutiert der Autor mögliche Ursachen der großen Goldhorte des 6. Jahrhunderts. Goldbrakteaten, die 1989-2003 bekannt geworden sind, werden kurz aufgelistet.

Ein unverzichtbares Referenzwerk für Museologen und Wissenschaftler.

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Band 37 in dieser Reihe

Die Beiträge zum Mittelalter oder zu späteren Epochen behandeln Fragen der Rezeption des Altertums oder Aspekte seiner Kontinuität - z. B. die Germanenrezeption im 20. Jahrhundert und Wissenschaftsgeschichte der Germanistik und Nordistik, der Runologie, Germanischen Altertumskunde und älterer germanischer Sprachen und Literaturen.

Dank der unterschiedlichen methodischen Ansätze der international namhaften Autoren entsteht ein umfassendes, facettenreiches Bild der neueren Forschung. Zudem decken die Beiträge das Spektrum der wissenschaftlichen Arbeit und Interessen des Göttinger Runologen und Mediävisten Klaus Düwel ab, dem der Band gewidmet ist.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2007
Band 36 in dieser Reihe

In der weitgehend schriftlosen Germania der Völkerwanderungszeit waren Goldbrakteaten authentischer Ausdruck der Weltanschauung ihrer Trägerinnen und Träger. In den Verbreitungsgebieten zwischen Norwegen und Ungarn, England und Polen, vor allem aber in ihrem skandinavischen Kerngebiet, wurden sie verwendet von den Eliten der germanischen Welt: als Ehrenzeichen, Priesterinsignien, Propagandamaterial und/oder Schmuck hochrangiger Frauen. In diesen Amuletten und ihren Bildern drückte sich germanisches Selbstverständnis gegenüber dem Imperium und anderen Nachbarn aus. Trotz der dezentralen Produktion belegen die standardisierten Bildprogramme, dass alle Hersteller sich gleichen Regeln der Motivik und des Stils unterworfen haben. In einem so weiträumigen Gebiet und in einer Gesellschaft, die als lediglich durch kleine, konkurrierende Gefolgschaften gegliedert gilt, überrascht diese Kanonisierung. Denn indem die Brakteaten durch Kopierprozesse verbreitet wurden, ist ein netzwerkartiges Zusammenspiel der Eliten in den Zentralplätzen nachweisbar, das auf eine überregional wirkungsmächtige Direktivenstruktur schließen lässt. Dies macht die Brakteaten zu wichtigen Primärquellen für die Erforschung der frühmittelalterlichen Germania.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2003
Band 35 in dieser Reihe

Welche Veränderungen gingen mit der römischen Herrschaft am unteren Lauf des Rheins einher? Welche Lebensbereiche blieben von der Romanisierung unberührt? Welche Kontinuitäten, welche Brüche lassen sich in Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur der Germania inferior feststellen? Geschichtliche Übergänge wie die Anfangs- und die Endphase der römischen Herrschaft sind für die historischen Wissenschaften Phänomene von besonderer Aussagekraft:

So klein die Provinz auch war, weist die Germania inferior doch keine einheitliche Entwicklung auf. Für Stadt und Land, Nord und Süd und schließlich für die Bereiche des politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens ergeben sich verschiedene Befunde. Im vorliegenden Band bemühen sich niederländische und deutsche Archäologen und Althistoriker um eine differenzierte Beantwortung der Kontinuitätsfrage.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2004
Band 34 in dieser Reihe

Dieser Band geht der Frage nach, warum die Deutschen seit Jahrhunderten ohne Zögern die antiken Germanen als ihre unmittelbaren Vorfahren betrachtet haben und vielfach noch heute betrachten. Obgleich der methodische Fortschritt in den Wissenschaften hat erkennen lassen, dass damit einer konstruierten Kontinuität und einer erfundenen Tradition das Wort geredet wird, dienten im 19. und 20. Jahrhundert die 'freiheitsliebenden' und 'kriegerischen' Germanen der Antike zur Motivation zeitgenössischen Handelns. Die Beiträge dieses Bandes analysieren die vielschichtigen Prozesse dieser - oft wider besseres Wissen vollzogenen - Gleichsetzung und ihre politischen Konsequenzen.

Der Band bündelt die Erträge einer interdisziplinären Tagung, die vom 1. bis 3. Dezember 2000 in Freiburg veranstaltet wurde.

Buch Nur in gedruckter Form 2003
Band 33 in dieser Reihe

"Warum hast du nicht die Kleider übersandt, die Du aus der Provinz der Friesen hättest übersenden sollen? Jetzt bei dem allmächtigen Gott mach, daß sie alsbald kommen."
Schreiben eines Ungenannten an einen Kleriker in Friesland im Frühjahr 748.

Die Autorin legt mit diesem Werk eine wegweisende Kulturgeschichte der Kleidung von ca. 750 -1050 vor, die die Kleidung und das Leben des mittelalterlichen Menschen in den gesellschaftlichen Kontext stellt. Die Ergebnisse des Bandes beruhen auf der eingehenden Untersuchung und Auswertung schriftlicher, bildlicher und archäologischer Quellen. Die Autorin stellt Laienkleidung, das Ornat der Herrscher und den Habit der Mönche und Kanoniker vor; ebenso gibt sie einen Überblick über die Entwicklung der Kleidungen. Ein praxisnah angelegter zweiter Teil behandelt die Fragen nach Rohstoffen, Farben, Herstellungs- und Verarbeitungstechniken.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2001
Band 32 in dieser Reihe

Das internationale und interdisziplinäre wissenschaftliche Kolloquium der Forschergruppe "Nomen et gens" bemüht sich um die Sammlung, Inventarisierung, Deutung und Auswertung der Personennamen von der Zeit der Völkerwanderung bis zu Karl dem Großen. Dieser Band schließt an das 1997 erschienene Werk Nomen et gens an. Die Beiträge widmen sich den Problemen, die sich aus historischer und philologischer Sicht für die Konzeption und Erstellung eines Personennamenbuchs ergeben. In einem ersten Teil wird die Forschungsgeschichte der letzten Jahrzehnte auf dem Gebiete der Personen- und Personennamenforschung, der Prosopographie und der Namenbücher behandelt. Im zweiten Teil finden grundlegende methodische Reflexionen ihren Platz.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2001
Band 31 in dieser Reihe

Der interdisziplinär angelegte Band vereinigt 37 Studien, vorwiegend zur altnordischen Religionsgeschichte. Weiterhin vertreten sind Arbeiten zur späteren europäischen und mediterranen Religionsgeschichte sowie Untersuchungen u.a. zu Bahai'ismus, Christentum, Islam, Judentum, Zoroastrismus und zur Forschungsgeschichte.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2001
Band 30 in dieser Reihe

Der Band fasst den heutigen Kenntnisstand zur Archäologie des frühen und hohen Mittelalters zusammen. Umfassend berücksichtigt werden die Neubewertungen der jüngsten Zeit - Dendrochronologie, kulturgeschichtliche Interpretation und historische Modellbildung. Im Mittelpunkt stehen die Kultur-, Siedlungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der westlichen Slawen zwischen Elbe/Saale und Weichsel. Der Einordnung dieser Aspekte dienen knappe Erörterungen des historischen Rahmens und der Geschichte der "slawischen Altertumskunde". Eine thematisch gegliederte Bibliographie ermöglicht den Zugang zu vielen Detailproblemen.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2001
Band 29 in dieser Reihe

Das Fachgebiet "Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie" erfuhr eine massive Förderung durch den nationalsozialistischen Staat, so durch die Einrichtung von zahlreichen neuen Lehrstühlen. Dieser Band widmet sich jedoch nicht in erster Linie dem Lebenslauf und dem politischen Verhalten von zehn exemplarisch untersuchten Hochschullehrern, sondern stellt sich bei einer kritischen Lektüre ihrer wissenschaftlichen Schriften die Frage, wie die Forscher vor, im und nach dem Dritten Reich gedacht und ihre wissenschaftlichen Ergebnisse formuliert haben.

Es zeigt sich, daß sowohl die wissenschaftlichen Paradigmen, Fragestellungen und Schilderungen der vergangenenen Epochen der Ur- und Frühgeschichte als auch das sprachliche Vokabular längst vor 1933 entwickelt waren und auf das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert zurückgingen und daß sich die Sprache erst lange nach Kriegsende wandelte.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2001
Band 28 in dieser Reihe

Germania inferior, Provinz zwischen den Zivilisationen: Randgebiet der Kelten, Einwanderungsgebiet der Germanen, Herrschaftsgebiet der Römer: fruchtbar und rohstoffreich im Süden, karg und unwirtlich im Norden; römische Städte und einheimische Siedlungen, Villen und Wohnstallhäuser; den Germanen zu römisch, den Römern zu germanisch.

Wer genau waren die Bewohner der Provinz? Welche sozialen Verhältnisse entstanden unter den regionalen Bedingungen? Welchen wirtschaftlichen Austausch gab es zwischen Stadt und Land, zwischen Einheimischen, Römern und freien Germanen? Archäologie und Geschichtswissenschaft haben ihre Methoden verfeinert und geben neue, genauere Antworten auf diese Fragen. Besonders der Norden der Provinz ist jetzt besser erforscht.

Seine Gegebenheiten stehen im Mittelpunkt des Bandes. Die Beiträge sind hervorgegangen aus einem Kolloquium deutscher und niederländischer Archäologen und Althistoriker. Sie bilanzieren den gegenwärtigen Stand der Erkenntnis und zeigen Perspektiven für künftige Forschungen.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2001
Band 27 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2001
Band 26 in dieser Reihe

Im Zuge der kaiserlichen Toleranzedikte und der "Bekehrung" Kaiser Konstantins konnte das Christentum seit dem 4. Jahrhundert stärker in die Öffentlichkeit treten und seine Kultbauten und Versammlungsorte nach seinen Bedürfnissen gestalten und ausschmücken.

Die prächtigen Mosaikfußböden der spätantiken Kirchen an der oberen Adria sind großartige Zeugnisse der frühchristlichen Archäologie und Kultur. Der Verfasser untersucht diese Pavimente mit ihren Inschriften, den sogenannten Offerenteninschriften: Sie geben Auskunft über die Namen der Stifter und deren Beitrag zum jeweiligen Bodenmosaik. Im ersten Teil des Bandes bietet der Autor einen historischen Überblick. Es zeigt sich, dass die Wurzeln des auffälligen wie rätselhaften Brauches, Fußböden als Bild- und Schriftmedium zu nutzen, bis ins heidnische Altertum zurückreichen. Im Untersuchungsgebiet Histria et Venetia war der musivische (eingelegte) Bodenschmuck schon sehr stark verbreitet, bevor er in die kirchlichen Gebäude rund um das Mittelmeer seinen Einzug hielt. Der zweite Teil der Arbeit behandelt die kunst- und auch religionsgeschichtlichen Besonderheiten der adriatischen Offerenteninschriften: Sie erlauben Rückschlüsse sowohl auf die spätantike Kirchenorganisation wie auch auf die liturgischen Bräuche und Heilsvorstellungen der Gläubigen.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2001
Band 25 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2000
Band 24 in dieser Reihe

Mit dieser Festschrift ehren Herausgeber und Autoren einen Fachkollegen, dessen wissenschaftliches Werk hohe internationale Anerkennung gefunden hat. In der Tradition der Leipziger Nordistik stehend, galt Rolf Hellers Aufmerksamkeit insbesondere den isländischen Familiensagas. Dieses Thema greifen auch die 19 Beiträger aus den USA, England, Island, Skandinavien und dem deutschsprachigen Raum auf. Sie bieten damit ein breites Spektrum heutiger Sagaforschung. Ein Verzeichnis der Schriften des Jubilars rundet den Band ab.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2000
Band 23 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2000
Band 22 in dieser Reihe

Mit theodisca lingua (zu althochdeutsch theoda 'Volk') bezeichnete das frühe Mittelalter jede germanische Volkssprache im Gegensatz zu Latein und seinen Nachfolgesprachen, den romanischen Nationalsprachen Europas. Auch Deutsch, das noch nicht existierte, wuchs aus solchen 'theodisken' Volkssprachen heraus.

Dieser Band ist der Vielfalt jener vordeutschen Sprachen und Literaturen des frühen Mittelalters im Rahmen des fränkischen Reiches gewidmet. Seine Beiträge gehen den Wegen der neueren Forschung im Spannungsverhältnis von Latein und Volkssprache, Mündlichkeit und Schriftlichkeit nach, suchen die pragmatische Interdependenz von Völkern, 'Stämmen' und Sprachen zu bestimmen. Sie messen Strukturen der Sprache, des Wortschatzes und der Bedeutungen aus, graben nach verschütteten Gattungen frühester Dichtung (Heldensage, Lyrik), rekonstruieren schließlich den 'Sitz im Leben' der Literatur zwischen geistlicher und öffentlicher Funktion, zwischen der Welt der Klöster und der Könige.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1999
Band 21 in dieser Reihe

Die vorliegende Festschrift dokumentiert eindrucksvoll, welche Faszination isländische und norwegische Sagas sowie faröische Balladen auch heute noch auf die Wissenschaft ausüben. In 15 Originalbeiträgen werden zentrale literarische und historische Aspekte nordischer Sagas und Balladen untersucht. Die Aufsätze sind in deutscher, englischer oder dänischer Sprache.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1999
Band 20 in dieser Reihe

Der 1863 von Rudolph Ludwig geborgene "Pyrmonter Brunnenfund" umfaßt 250 Fibeln des 1.-4. Jahrhunderts. Nach seiner Entdeckung wurde er über viele deutsche Sammlungen verstreut. Bis heute hat er weder eine umfassende Bearbeitung noch eine begründete Einschätzung und Wertung erfahren.

Diese Arbeit bereitet zum ersten Mal die gesamte, sehr wechselvolle Geschichte der einzelnen Antiquitäten auf, bestimmt ihre archäologisch-historische Bedeutung und vergleicht die Relevanz dieses Opferkomplexes mit anderen, insbesondere nordeuropäischen Opferplätzen.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1998
Band 19 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1998
Band 18 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1998
Band 17 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1997
Band 16 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1998
Band 15 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1996
Band 14 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1995
Band 13 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1995
Band 12 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1994
Band 11 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1994
Band 10 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1994
Band 9 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1993
Band 8 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1993
Band 7 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1992
Band 6 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1992
Band 5 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1990
Band 4 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1989
Band 3 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1988
Band 2 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1999
Band 1 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1986
Band 1 in dieser Reihe
Buch Noch nicht erschienen 2026

Die umfangreiche Überlieferung der nordischen Manuskriptrunen ist bis heute nicht erschlossen. Sie erstreckt sich über einen Zeitraum von mehr als 1000 Jahren und zeigt unterschiedliche Sondertraditionen. Sie erweitert damit unsere Kenntnisse des Anwendungsspektrums von Runen im Mittelalter und der Frühneuzeit um neue Facetten. Manuskriptrunen begegnen vor allem im Kontext von Schriften und Geheimschriften, aber auch in Verbindung mit Dichtung und kenningartigen Umschreibungen von Runennamen; zudem wurden sie in unterschiedlichen Zusammenhängen als Geheimschrift sowie in Namenrätseln und Schreibersignaturen verwendet. Dabei zeigt sich deutlich eine Wechselwirkung zwischen der gelehrten Beschäftigung mit Runen seit dem 16. Jh. und dem Interesse der Laien für diese Schrift, das auf Island bis zum 20. Jh. anhielt.

Mit der vorliegenden Edition wird Neuland betreten. Einträge aus knapp 300 Handschriften werden insbesondere unter graphematischen Gesichtspunkten erschlossen und von einem ausführlichen Kommentar begleitet.

Die Arbeit richtet sich zwar in erster Linie an Runologen, ist darüber hinaus aber auch für ein kulturgeschichtlich interessiertes Fachpublikum relevant.

Heruntergeladen am 22.10.2025 von https://www.degruyterbrill.com/serial/rga-erg-b/html
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