Band 29, Heft 4

Zusammenfassung Die B-Typ natriuretischen Peptide (BNP und NT-proBNP) haben sich in den letzten Jahren als neue, zuverlässige Labormarker der chronischen Herzinsuffizienz etabliert. Weitere in jüngster Zeit untersuchte Indikationsgebiete für BNP/NT-proBNP sind: Differentialdiagnose der akuten Dyspnoe, linksventrikuläre Hypertrophie, linksventrikuläre diastolische Dysfunktion, Vorhofflimmern, Herzklappenerkrankungen, die Therapiesteuerung bei Behandlung herzinsuffizienter Patienten sowie die Prognoseabschätzung bei Herzinsuffizienz und nach einem akuten Myokardinfarkt. Es existieren jedoch keine Daten, welche die Bestimmung von BNP- oder NT-proBNP unter speziellen Fragestellungen der patientennahen Testung untersuchen. In der vorliegenden Arbeit soll daher ein Überblick über die physiologischen und pathophysiologischen Grundlagen der Bestimmung natriuretischer Peptide, die analytischen Aspekte und verfügbaren Testsysteme sowie über vorhandene ökonomische Daten gegeben werden; diese sollen jeweils in Hinblick auf eine patientennahe Diagnostik beleuchtet werden.

The development of an accurate and rapid method to measure parathyroid hormone (PTH) utilizing a two-site immunochemiluminometric assay (ICMA) has expanded its use to point-of-care testing. Measuring parathyroid hormone can be utilized to determine the completeness of parathyroid resection, to regionalize hypersecreting parathyroid glands, to identify parathyroid glands on fine-needle aspiration, and as a predictor of postoperative hypocalcemia following thyroidectomy and parathyroidectomy. This review addresses the current utilization of these techniques in patients with thyroid and parathyroid disease.

Plasma calcium exists in three forms: ionized, protein bound, and complexed with anions. Although all the forms are in equilibrium with each other, only the plasma ionized calcium has been reported to be physiologically active. Thus it is the preferred constituent for use in patient care. Despite this fact, the use of plasma total calcium concentration continues to be the predominant test for patient care in most hospitals mainly because of availability and ease of measurement. It has been documented that the use of total calcium is unreliable in cases where there is a change in the protein-calcium binding characteristics as in patients with hypergammaglobulinemia or a decrease/increase in pH. In an attempt to enhance the diagnostic accuracy of total calcium for these cases, several formulae have been developed for estimating “corrected” plasma total calcium. Although these formulae work reasonably well in normal healthy populations, they have been inadequate when applied for critically ill patients who are most prone to derangements in calcium metabolism. It has therefore been suggested that the measurement of the biologically active plasma ionized calcium be the routine rather than the exception. Ionized calcium however, has not gained widespread use for reasons that include the lack of familiarity by clinicians with the use of ionized calcium, problems historically associated with the measurement of ionized calcium, intricacies in the sample collection, and unavailability of ionized calcium measurement on the major clinical chemistry platforms. The advent of ionized calcium measurement as a standard feature in nearly all blood gas analyzers has enhanced its availability, especially in the critical care units. It is recommended that the use of ionized calcium measurement be adopted for the true reflection of calcium homeostasis in all patients.

Zusammenfassung Der Typ-1-Diabetes entsteht durch eine progrediente Zerstörung der β-Zellen des Pankreas. Charakteristisch ist das Auftreten spezifischer Autoantikörper gegen Antigene der Inselzellen. Die Autoantikörper gegen Insulin (IAA), Glutaminsäure-Decarboxylase (GADA), Tyrosinphosphatase IA-2 (IA2-Ak) und die zytoplasmatischen Inselzellantikörper (ICA) können für die Differentialdiagnose des Typ-1-Diabetes genutzt werden, wenn klinische und metabolische Kriterien allein keine eindeutige Klassifizierung zulassen. Von besonderer Bedeutung ist die Autoimmundiagnostik bei Erwachsenen für die Differentialdiagnose zwischen einem Typ-1- und einem Typ-2-Diabetes, um die Diagnose eines LADA-Diabetes (latent autoimmune diabetes in adults) zu stellen.

Zusammenfassung Ausgehend vom klinischen Befund einer Arthritis von zwei oder mehr Gelenken wird die Diagnose einer rheumatoiden Arthritis (RA) überwiegend nach klinischen kriterien gestellt; auch die Labordiagnostik trägt jedoch wesentlich zur Frühdiagnostik der RA bei, zum einen durch die Entzündungsdiagnostik, zum anderen durch den Nachweis der RA-typischen Autoantikörper Rheumafaktor und anti-CCP. Die genannten Laborparameter haben, neben anderen Kriterien, zusätzlich zur diagnostischen auch prognostische Bedeutung im Hinblick auf Persistenz der Erkrankung, funktionelle Einbußen und radiologische Progression.

Zusammenfassung Bullöse Autoimmundermatosen stellen eine Gruppe organspezifischer Autoimmunerkrankungen dar, die pathogenetisch durch die Bindung von zirkulierenden Autoantikörpern an Adhäsionsstrukturen der Epidermis bzw. der dermoepidermalen Junktionszone charakterisiert sind. Die Schädigung der Integrität der jeweiligen Zielstrukturen verursacht einen Adhäsionsverlust epidermaler Keratinozyten bzw. im Bereich der Basalmembranzone, der klinisch initial als Blase und im späteren Verlauf als erosiver Substanzdefekt imponiert. Besonders Erkrankungen der Pemphigusgruppe können zu chronischen, lebensbedrohlichen Krankheitsverläufen führen. Die histologische Begutachtung läsional entnommener Hautproben ermöglicht die Lokalisation der Spaltbildung und somit eine orientierende Klassifizierung der bullösen Dermatose. Eine zentrale Bedeutung in der Diagnostik bullöser Autoimmundermatosen besitzt die Immunfluoreszenzdiagnostik, die anhand der direkten Immunfluoreszenz dem Nachweis gewebegebundener Auto-antikörper in periläsionalen Hautproben dient. Zirkulierende Autoantikörper werden an verschiedenen Gewebesubstraten, z. B. Affenösophagus oder Kochsalz-Spalthaut, nachgewiesen. Die Verfügbarkeit rekombinanter Autoantigene ermöglicht die Durchführung spezifischer ELISA-Verfahren oder Immunoblots für den Nachweis zirkulierender Autoantikörper zunächst zur Bestätigung der Diagnose im Rahmen der Primärdiagnostik und besonders auch bei der weiteren Verlaufsdiagnostik.

Zusammenfassung Derzeit werden zur Diagnose der Typ I-Allergie Aller-genextrakte herangezogen, die zwar die auslösende Allergenquelle, nicht aber die für die Symptome (allergische Rhinokonjunktivitis, Asthma bronchiale) verantwortlichen allergenen Moleküle identifizieren können. Mit der Einführung von rekombinanten Allergenen durch die molekulare DNS-Technologie wurde es möglich, viele verschiedene Allergene aus Allergenquellen zu isolieren. Diese rekombinanten Moleküle können nun in in vitro -Tests im Sinne einer erweiterten Diagnostik (komponentenspezifische Diagnose) angewendet werden und erlauben dem Allergologen die Erstellung des individuellen IgE-Reaktionsprofils eines Patienten gegen die einzelnen Kom ponenten. Um die Durchführung von Tests mit einer Vielzahl verschiedener rekombinanter Allergene in der klinischen Praxis zu erleichtern, sind Tests in Erprobung, welche auf der Chiptechnologie basieren und die gleichzeitige Analyse mit bis zu 5.000 verschiedenen Allergenen oder Epitopen zulassen. Die Einführung dieser rekombinanten Allergene in die klinische Praxis verbessert nicht nur die Kriterien für die Auswahl der Patienten in Bezug auf die spezifische Immuntherapie, sondern ermöglicht auch die Überprüfung der immunologischen Wirksamkeit der spezifischen Immuntherapie durch die Bestimmung von Allergen-spezifischen IgG-Antikörpern. Neben ihrem diagnostischen Einsatz werden sowohl rekombinante Allergene als auch deren hypoallergene Derivate in Studien auf ihre klinische Effizienz als Vakzine getestet und zeigen auch hier bereits ihren Nutzen für die Immuntherapie der Typ I-Allergie.

In the emerging field of Functional Proteomics , protein microarrays are considered to be one of the most promising tools for the simultaneous analysis of the a) abundance, b) function, and c) interaction of proteins on a system-wide scale. Resting on the technological grounds of widely used DNA biochips, the great power of microarray-based miniature solid-phase immunoassays lies in their potential to investigate in parallel large numbers of analyte pairs in a variety of biological samples. Consequently, this has fuelled aspirations that protein micro-arrays may serve as tools for the high-throughput functional investigation of complete proteomes and, moreover, that they will develop into promising candidates for innovative in-vitro diagnostic (IVD) applications. To date, published examples of protein microarrays for IVD purposes have included tests for allergy, autoimmune and infectious diseases. Here, we discuss recent advancements in the development of protein microarrays for the profiling of IgE antibodies in the diagnosis of Type 1-related allergic diseases. Im ständig wachsenden Forschungsgebiet der funktionellen Proteomik zählen Protein-Biochips aus einer Reihe innovativer Methoden für die quantitative und funktionelle Bestimmung von Proteininteraktionen auf systemischer Ebene heute zu den aussichtsreichsten Kandidaten. Miniaturisierte Festphasen-Immunoassays, die analog zur etablierten DNA-Chip-Technologie entwickelt wurden, entfalten ihr Potential in der hoch parallelen Untersuchung unterschiedlichster Liganden-Paare in biologischem Ausgangsmaterial. Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass Protein-Biochips in Zukunft durch den hohen Probendurchsatz und die enorme Zahl der generierten Daten den Bereich der Proteomik revolutionieren werden. Des Weiteren sind sie viel versprechende Kandidaten für neue und innovative in-vitro-Diagnostika (IVD). In mehreren aktuellen Publikationen wurde veranschaulicht, dass Protein-Biochips für die Diagnose von allergischen, autoimmunen oder infektiösen Erkrankungen wertvolle Beiträge leisten können. In diesem Artikel beleuchten wir neue Ansätze und Entwicklungen im Bereich der Diagnostik von IgE-vermittelten Typ 1-Allergien mit Hilfe von Allergen-Biochips.

Zusammenfassung Die Flüssigkeitschromatographie-Tandem-Massenspektrometrie erlaubt erstmals die routinemäßige Anwendung der Massenspektrometrie im therapeutischen Drug-Monitoring. Vor allem durch die Möglichkeit, relativ kurzfristig hochspezifische Multianalyt-Methoden für die Messung praktisch aller Pharmaka zu entwickeln, stellt die Technik eine wesentliche Bereicherung für das Fach dar. Sie konkurriert mit den bisherigen Standardtechniken des therapeutischen Drug-Monitorings, dem Immunoassay bzw. den konventionellen HPLC-Methoden. In der vorliegenden Arbeit werden Stärken und Limitierungen der Flüssigkeitschromatographie-Tandem-Massenspektrometrie im Vergleich zu diesen Methoden diskutiert, die praktischen Anwendungscharakteristika im Routinebetrieb beschrieben und Entwicklungsperspektiven umrissen.

In 1995 the working group “Drug Monitoring” of the Swiss Society of Clinical Chemistry (SSCC) has already published a printed version of drug monographs, which are now newly compiled and presented in a standardised manner. The aim of these monographs is to give an overview on the most important informations that are necessary in order to request a drug analysis or is helpful to interpret the results. Therefore, the targeted audience are laboratory health professionals or the receivers of the reports. There is information provided on the indication for therapeutic drug monitoring, protein binding, metabolic pathways and enzymes involved, elimination half life time and elimination routes as well as information on therapeutic or toxic concentrations. Because preanalytical considerations are of particular importance for therapeutic drug monitoring, there is also information given at which time the determination of the drug concentration is reasonable and when steady-state concentrations are reached after changing the dose. Furthermore, the stability of the drug and its metabolite(s), respectively, after blood sampling is described. For readers with a specific interest, references to important publications are given. The number of the monographs will be continuously enlarged. The updated files are presented on the homepage of the SSCC (www.sscc.ch). We hope that these monographs are helpful for you handling therapeutic drug monitoring and look forward to comments of the audience.

Das Institut für Standardisierung und Dokumentation im medizinischen Laboratorium e.V. vergibt alle zwei Jahre einen wissenschaftlichen Förderpreis , der mit € 5.000 dotiert ist. Die Ziele der Forschungsförderung betreffen die Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung von Analyseverfahren auf dem Gebiet der klinischen Chemie, Hämatologie, Hämostaseologie, Immunologie, Mikrobiologie, Urologie, Parasitologie. Teilnahmeberechtigt sind Ärzte und Naturwissenschaftler aus dem In- und Ausland, wenn sie das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Die Arbeiten können in deutscher, in englischer oder in französischer Sprache eingereicht werden. Sofern Publikationen eingereicht werden, sollten diese nicht mehr als ein Jahr zurückliegen. Zum gleichen Termin wird ein “Preis für Dissertationsarbeiten” ausgeschrieben, der junge Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Qualitätssicherung/des Qualitätsmanagements im medizinischen Laboratorium fördern soll. Dieser Preis ist mit € 1.500 dotiert. Bewerbungen (Frist: 30. September 2005) sind in zweifacher Ausfertigung an den Vorstand des Instituts für Standardisierung und Dokumentation im medizinischen Laboratorium e.V. (INSTAND e.V.), Ubierstr. 20, 40223 Düsseldorf, zu richten.

Microarrays in Clinical Diagnostics The Humana Press, 999 Riverview Drive, Suite 208, Totowa, New Jersey 07512, USA Edited by: O. Thomas Joos, PhD NMI Natural and Medical Sciences Institute at the University of Tuebingen, Reutlingen, Germany and Paolo Fortina, MD, PhD Jefferson Medical College, Thomas Jefferson University, Philadelphia, PA, USA Publ. Date: 06/01/2005 288 pages, Methods in Molecular Medicine™/114, 6×9 ISBN: Hardcover 1-58829-394-7 $ 135.00 £ 79.50 Full Text 1-59259-923-0 $ 135.00 Interferon Methods and Protocols The Humana Press, 999 Riverview Drive, Suite 208, Totowa, New Jersey 07512, USA Edited by: Daniel J.J. Carr, PhD Department of Ophthalmology, The University of Oklahoma, Health Sciences Center, Oklahoma City, OK, USA Publ. Date: 06/01/2005 240 pages, Methods in Molecular Medicine™/116, 6×9 ISBN: Hardcover 1-58829-418-8 $ 99.50 £ 59.00 Full Text 1-59259-939-7 $ 99.50