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Bibliothek & Information Deutschland (BID) – Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände e.V.

Tätigkeitsbericht für die Zeit von April 2023 bis März 2024, erstattet von der Präsidentin von BID, Dr. Sabine Homilius
Veröffentlicht/Copyright: 9. Oktober 2024
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1 Zur Einführung

Auch im Jahr 2023 nahm Bibliothek und Information Deutschland vielfältige Aufgaben in seiner Funktion als Plattform für den verbandsübergreifenden Austausch wahr. Der Dachverband fungierte als koordinierendes Organ für die Mitgliedsverbände und war in verschiedenen bibliothekarischen und kulturpolitischen Gremien auf nationaler und internationaler Ebene vertreten. Die Kommission BI-International trug maßgeblich zur Verstetigung des internationalen bibliothekarischen Fachaustausches bei.

Die Zusammenarbeit im Rahmen des Partnerland-Programms mit Kolleginnen und Kollegen aus den Bibliotheksverbänden der Tschechischen Republik verlief weiterhin vertrauensvoll und erfolgreich.

Im Dezember 2023 wurde die Karl-Preusker-Medaille an Anke Buettner, Leiterin der Monacensia im Hildebrandhaus, verliehen.

Die weitere Behandlung berufsethischer Fragen bildete einen Schwerpunkt der thematischen Arbeit von BID. Eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung von Vorstandsmitgliedern entwickelte im Berichtsjahr das Konzept für eine Veranstaltungsreihe, online und auf der BiblioCON 2024.

Das Berichtsjahr 2023 war außerdem gekennzeichnet durch personelle Wechsel in der Kommission Bibliothek und Information International. Barbara Lison, bisherige Sprecherin von BI-International, verabschiedete sich im September 2023 in den Ruhestand. Im Dezember 2023 übernahm Dr. Christoph Müller die Rolle des Sprechers.

2 Organe und Gremien

2.1 Mitgliederversammlung

Im Berichtszeitraum fand eine BID-Mitgliederversammlung statt:

  • am 7. Juli 2023 im Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum der Humboldt-Universität zu Berlin

Folgende Verbände und Einrichtungen sind Mitglied von BID:

  • Berufsverband Information Bibliothek e.V. (BIB)

  • Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv)

  • Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare e.V. (VDB)

  • ekz.bibliotheksservice GmbH

  • Goethe-Institut e.V.

2.2 Vorstand

Der Vorstand von BID bestand im Berichtszeitraum aus folgenden Personen:

  • Präsidentin:

    Dr. Sabine Homilius

  • Schatzmeister:

    Dr. Heinz-Jürgen Lorenzen

  • dbv:

    Volker Heller, stellv. BID-Präsident

    Prof. Robert Zepf

    Hella Klauser

    Barbara Schleihagen, bis 31. Mai 2023

    Holger Krimmer, seit 1. Mai 2023

  • BIB:

    Dr. Ute Engelkenmeier, stellv. BID-Präsidentin

    Sylvia Gladrow

    Prof. Dr. Tom Becker

  • VDB:

    Dr. Klaus-Rainer Brintzinger

    Anke Berghaus-Sprengel

  • ekz.bibliotheksservice GmbH:

    Johannes Neuer bis 31. Mai 2023

    Lisa Pohl, seit 1. Juni 2023

  • Goethe-Institut:

    Stefanie Kastner

Ständige Gäste der Vorstandssitzungen sind:

  • Barbara Lison, Sprecherin von Bibliothek & Information International, bis 30. September 2023

  • Dr. Christoph Müller, seit 5. Dezember 2023 Sprecher von Bibliothek & Information International

  • Dr. Ulla Wimmer (KIBA: Konferenz der bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Ausbildungs- und Studiengänge

  • Jacqueline Banford (BID-Geschäftsführerin)

BID-Vorstandssitzungen fanden statt

  • am 7. Juli 2023 im Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum der Humboldt-Universität zu Berlin

  • am 15. Januar 2024 in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Im Verlauf des Jahres nahmen Präsidentin und Vorstandsmitglieder an zahlreichen Gesprächen und Veranstaltungen bibliothekarischer sowie kultur- und bildungspolitischer Gremien und Institutionen teil.

3 Finanzen (Bericht von Dr. Heinz-Jürgen Lorenzen)

Im Berichtszeitraum entwickelten sich die Finanzen von BID positiv. Mehreinnahmen in Kombination mit Minderausgaben ergaben ein günstiges Ergebnis.

4 Ständige Kommission Bibliothek und Information International (BII)

Bibliothek & Information International (BI-International) ist die ständige Kommission von BID für den internationalen Fachaustausch.

In dieser Kommission arbeiten die Delegierten der Mitgliedsverbände zusammen. Ihre Sprecherin war Barbara Lison bis Ende September 2023, seit 5. Dezember trägt Dr. Christoph Müller dieses Amt.

Ausführlicher Bericht s. 9.3.

5 Aktivitäten des Partnerland-Programms

Seit dem Bibliothekskongress 2022 ist die Tschechische Republik Partnerland und somit im besonderen Fokus der internationalen Kooperation von BID.

Im Berichtjahr nahmen so mehrere tschechische Kolleginnen und Kollegen aktiv an der BiblioCON teil und waren beispielweise durch Vorträge im #Freiraum und Mitwirkung an Panels zu Partnerschaften zwischen Bibliotheken vertreten.

Weiterhin nahmen deutsche Kolleginnen und Kollegen an Fachaustauschen in der Tschechischen Republik im Rahmen des Programms Librarian in Residence teil, aber auch tschechische Bibliotheksmitarbeitende besuchten Einrichtungen in Deutschland und trugen somit zum Austausch zwischen den beiden Ländern bei.

Im Herbst 2023 trafen sich Mitglieder beider Länder der eigens eingerichteten Arbeitsgruppe zum ersten Mal zu einem persönlichen Austausch in Weiden in der Oberpfalz. An drei intensiven Tagen wurde einerseits ein Rückblick auf bereits stattgefundene Aktivitäten geworfen, andererseits die Ausrichtung der verbleibenden Zeit des Programms geplant. Ein Tag wurde dazu genutzt, um Bibliotheken in Tschechien zu besuchen und gab vor allem den deutschen Vertretern und Vertreterinnen die Gelegenheit, die exzellente Arbeit tschechischer Bibliothekseinrichtungen kennenzulernen. Der Austausch fand mit finanzieller Unterstützung durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond statt.

6 Verleihung der Karl-Preusker-Medaille 2023

Am 11. Dezember 2023 fand im Werkraum der Münchner Kammerspiele eine festliche Veranstaltung zur Verleihung der Karl-Preusker-Medaille an Anke Buettner, der Leiterin der Monacensia im Hildebrandhaus, statt.

Die Bundesvereinigung würdigt Frau Buettner für ihr herausragendes Engagement und ihre bedeutende Rolle bei der Förderung von Literatur, Diversität und dem öffentlichen Zugang zu kulturellen Schätzen.

Anke Buettner leitet seit 2019 die Monacensia und verbindet in ihrer Tätigkeit die Arbeit wissenschaftlicher und Öffentlicher Bibliotheken und eröffnet durch ihre Ausstellungsarbeit innovative Zugänge zu den Beständen der Monacensia. Hierbei verfolgt sie eine moderne Form des Sammlungsaufbaus und etablierte die Monacensia als lebendiges Zentrum der Münchner Kultur, das das Leitbild des Dritten Orts vorbildlich umsetzt.

In ihrer Begründung hebt die Jury besonders ihre Arbeit in Bezug auf die Konzeption und Ausrichtung der interdisziplinären Symposienreihe „Public! Die Stadt und ihre Bibliotheken“ in der Münchner Stadtbibliothek hervor. Die „Public!“ hat den Diskurs über die Rolle der Bibliotheken in der Gesellschaft als Dritter Ort bundesweit nachhaltig befördert. Durch ihr Engagement hat Anke Buettner diese Reihe zu einem bedeutenden Ereignis gemacht, das ein breites Publikum zusammenbrachte und wichtige Impulse für die Bibliothekslandschaft lieferte, welche noch heute nachwirken. Mit ihrer Arbeit betont Anke Buettner die gesellschaftliche Rolle von Bibliotheken als Spiegel für die Vielfalt der Gesellschaft, was sich besonders durch ihren Fokus auf Feminismus, Gender und auch Diversität zeigt.

Die musikalische Begleitung wurde von Jelena Kuljic gestaltet, die Begrüßung erfolgte durch Prof. Robert Zepf, der als BID-Vorstandsmitglied und als Vorsitzender der Jury gleich zwei Rollen erfüllte. Die Veranstaltung endete mit einem Empfang, bei dem die Gäste die Gelegenheit hatten, persönlich mit Anke Buettner ins Gespräch zu kommen und zu gratulieren.

7 Kooperationen

In folgenden Gremien wird BID durch seine Vorstandsmitglieder oder durch externe Delegierte vertreten:

7.1 Deutsche Literaturkonferenz (DLK)

BID ist institutionelles Mitglied der Deutschen Literaturkonferenz. Dr. Arne Ackermann, Direktor der Stadtbibliothek München, vertrat im Berichtszeitraum als stellvertretender Sprecher der DLK die Interessen von BID in diesem Gremium.

7.2 Deutscher Kulturrat

Die Deutsche Literaturkonferenz bildet die „Sektion Literatur“ im Deutschen Kulturrat. Durch ihre Mitgliedschaft in der DLK ist BID mittelbar im Deutschen Kulturrat vertreten. Als stellvertretender Sprecher der DLK war Dr. Arne Ackermann zugleich Mitglied im Sprecherrat des Deutschen Kulturrats.

In den Fachausschüssen des Deutschen Kulturrates ist BID in der Amtszeit 2022 bis 2025 mit folgenden, über die Deutsche Literaturkonferenz nominierten Personen vertreten:

  • Fachausschuss Bildung: Jacqueline Breidlid, dbv

  • Fachausschuss Digitalisierung und künstliche Intelligenz: Reinhard Altenhöner, Staatsbibliothek zu Berlin; Barbara Lison, Stadtbibliothek Bremen

  • Fachausschuss Europa / Internationales: Hella Klauser, dbv

  • Fachausschuss Kulturerbe: Konstanze Söllner, Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg

  • Fachausschuss Medien: Dr. Ute Engelkenmeier, Universitätsbibliothek Dortmund

  • Fachausschuss Urheberrecht: Dr. Arne Upmeier, KIT-Bibliothek Karlsruhe

  • Fachausschuss Nachhaltigkeit: Dr. Arne Ackermann, Stadtbibliothek München

7.3 Deutsche UNESCO-Kommission (DUK)

BID ist seit Mitte 2004 Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission und dort durch seine Präsidentin vertreten.

BID-Präsidentin Dr. Sabine Homilius wurde für den Programmzeitraum 2022 bis 2023 in das Deutsche Nominierungskomitee für das UNESCO-Programm „Memory of the World“ (Weltdokumentenerbe) berufen. 2023 wurde Dr. Sabine Homilius erneut für den Programmzeitraum 2024 bis 2026 berufen.

7.4 Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (DIE)

Karin Langenkamp vertritt den Dachverband in der Mitgliederversammlung des DIE. Karin Langenkamp ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Stabsstelle „Publikationen und wissenschaftliche Informationsdienste“ am Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn und leitet die Kommission für Fortbildung im Berufsverband Information Bibliothek e.V. (BIB). Seit Juni 2022 ist Frau Langenkamp in den Verwaltungsrat des DIE berufen.

8 Berufliche Aus- und Weiterbildung

Die Kooperation mit den bibliothekarischen Ausbildungseinrichtungen verläuft sehr vertrauensvoll. Dr. Ulla Wimmer vertrat die Konferenz der bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Ausbildungs- und Studiengänge, KIBA, mit Gaststatus bei den BID-Vorstandssitzungen.

9 Internationale Aktivitäten

Auf internationaler Ebene agiert BID durch seine Vertretung in internationalen Verbänden und durch seine Ständige Kommission Bibliothek und Information International (BII).

BID nimmt die Alleinvertretung der deutschen Bibliotheken und bibliothekarischen Verbände in der europäischen Dachorganisation EBLIDA (European Bureau of Library, Information and Documentation Associations) wahr und ist dort in mehreren Expertengruppen vertreten.

Außerdem ist BID Mitglied in IFLA (International Federation of Library Associations) und ist im IFLA-Nationalkomitee vertreten. Einige Personen aus dem Kreis des BID-Vorstands und seiner Gäste sind in verschiedenen Gremien von IFLA aktiv. Den Jahresbericht des IFLA-Nationalkomitees Deutschland von Hella Klauser finden Sie in diesem Heft auf S. 471.

Die Berichte über EBLIDA und den IFLA-Vorstand finden sich im Anschluss unter 9.1 und 9.2.

9.1 EBLIDA – EU-Arbeitsplan Kultur, Jahreskonferenz in Luxemburg und Gremienbesetzungen – Bericht von Hella Klauser

Der europäische Bibliotheksverband EBLIDA (The European Bureau of Library, Information and Documentation Associations)[1] unterstützt Bibliotheksverbände und Bibliotheken in Europa in ihrer Aufgabe, eine nachhaltige, demokratisch teilhabende und meinungsfreiheitliche Gesellschaft zu stärken.

EU-Arbeitsplan für Kultur

Eine bedeutende Gelegenheit für diese Stärkung ist in dem „EU-Arbeitsplan für Kultur“ 2023–2026[2] und dem damit verbundenen sogenannten OMK-Prozess (Offene Methode der Koordination) angelegt. In diesem wird den Öffentlichen Bibliotheken in Europa eine herausragende gesellschaftliche Rolle zugeschrieben. In einem ersten Schritt wurde ein Mandat erarbeitet, das definiert, welche Unterstützung die Bibliotheken von europäischer Seite benötigen, um ihren gesellschaftlichen Auftrag wahrnehmen zu können. Die Mitglieder der OMK-Gruppe aus 25 europäischen Ländern, sowohl aus dem aktiven Bibliotheksbereich als auch dem administrativen Bereich kommend, werden nun bis 2026 einen Bericht, daraus abzuleitende Maßnahmen und Umsetzungsvorschläge erarbeiten. Der Deutsche Bibliotheksverband steht hierzu in enger Abstimmung mit den beiden deutschen Vertretungen von BKM und Senatsverwaltung Berlin. Ein wichtiger Aspekt ist auch, durch stetige Kommunikation über den Verlauf die Fachcommunity informiert zu halten.

Jahreskonferenz 2023 in Luxemburg

Der EU-Arbeitsplan für Kultur und die daraus resultierende Chance für Bibliotheken wurde auch auf der 31. EBLIDA-Mitgliederversammlung und -Konferenz am 18.–19. April 2023 in Luxemburg vorgestellt. Unter dem Konferenzthema „Who is afraid of library power? Empowering citizens for a democratic and sustainable society“[3] ging es u. a. sowohl um die Themen Lobbyarbeit und stärkere Sichtbarkeit von Bibliotheken als auch um eine engere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen auf europäischer Ebene agierenden Fachverbänden. Gemeinsam mit EBLIDA, NAPLE und Public Libraires 2030 wurde das Event „Libraries 2030: A serial crisis: how libraries are looking at their future“ in Luxemburg durchgeführt.

Auch während einer Satellitenkonferenz in Rotterdam am 19.08.2023 im Rahmen des IFLA-Weltkongresses wurden sowohl der EU-Arbeitsplan für Kultur als auch Themen wie Demokratiestärkung und die EU-Parlamentswahlen 2024 unter dem Motto „Advocating for Public Libraries in Europe“ mit ca. 40 Teilnehmenden diskutiert. Das Treffen wurde gemeinsam von EBLIDA und dem IFLA Regional Division Europe Council organisiert.

E-Panema, Website

Dank einer EU-Förderung konnte EBLIDA die Plattform E-Panema[4] erstellen. Sie soll die Partnersuche für EU-Projekte innerhalb der europäischen Bibliothekslandschaft erleichtern und Bibliotheksprojekte mit Themen zur Nachhaltigkeit unterstützen. Der Relaunch der EBLIDA-Website ist abgeschlossen. Ein monatlicher Newsletter[5] informiert über die aktuellen Aktivitäten, Termine und Dokumente von EBLIDA und seinen Mitgliedern.

Arbeit in den EBLIDA-Gremien

Zum 1. Februar 2024 übernahm der Däne Mikkel Christoffersen die Position des Direktors des europäischen Verbandes als Nachfolger von Giuseppe Vitiello. In dem 10-köpfigen Executive Committee vertritt Hella Klauser, dbv/knb Internationale Kooperation, seit 2021 als EBLIDA-Vize-Präsidentin, den deutschen Dachverband. Sie scheidet nach Beendigung der 2. Amtszeit im April 2024 turnusmäßig aus dem Führungsgremium aus. Die Kandidatin aus Deutschland für eine Nachfolge im Vorstand wurde zwar mit sehr gutem Ergebnis gewählt, zog dann aber ihre Bewerbung wegen persönlicher Veränderung zurück. So wird erstmals für die neue Amtszeit 2024–2027 keine Vertretung aus Deutschland im EBLIDA-Vorstand sein.

Mitglieder des Executive Committees kamen am 19. und 21. September 2022 in Évora, Portugal und hybrid zusammen sowie online am 28. November 2022 und am 20. Februar 2023.

Die drei Expertengruppen/Arbeitsgruppen EGIL – Expert Group on Information Law, LIBLEG-Working Group on Library Legislation and Policy in Europe und ELSIA – European Libraries and Sustainable Development Implementation and Assessment werden aktuell evaluiert.

9.2 IFLA-Vorstand / IFLA-Präsidentschaft

Die zweijährige Amtszeit von Barbara Lison als IFLA-Präsidentin ging 2023 zu Ende. Während eines Abschiedsempfangs im Goethe-Institut Rotterdam wurde ihr Einsatz im IFLA-Vorstand gewürdigt. Auf der Abschluss-Veranstaltung während des 88. Weltkongresses in Rotterdam verwies Barbara Lison auf ihr Präsidentschaftsmotto „Libraries building a sustainable future“ und betonte, dass die Präsidentschaftszeit weder ein ruhiger noch ein einfacher noch ein Alltagsjob gewesen wäre, aber dennoch ein tolles Erlebnis war.

9.3 Bibliothek & Information International (BI-International) – Bericht von Dr. Christoph Müller

Barbara Lison wurde in einer Gremiumssitzung im September 2023 in den Ruhestand verabschiedet mit Dank für ihren jahrelangen Einsatz in der Kommission BI-International. Im Dezember wurde Dr. Christoph Müller als Nachfolge für die Rolle des Sprechers gewählt.

Die Geschäftsordnung der Kommission wurde im Winter 2023/2024 neu überarbeitet, um die Sprechendenrolle sowie die Aufgaben der Geschäftsführung besser zu definieren.

BII-Gremium

Das BII-Gremium bestand im Berichtszeitraum aus folgenden Mitgliedern (Stand März 2024):

  • Dr. Christoph Müller (VDB, BII-Sprecher)

  • Sabine Reddel (Goethe-Institut)

  • Dr. Fabian Franke (VDB)

  • Hella Klauser (dbv)

  • Lisa Pohl (ekz)

  • Marie-Luise Hammer (BIB)

  • Karen Schmohl (dbv)

  • Franziska Wiedenhöfer (BIB)

Als Gast nahmen aus der BII-Geschäftsstelle Jacqueline Banford und Annabelle Christiani an den Gremiensitzungen teil. Darüber hinaus Dr. Sabine Homilius (BID-Präsidentin) und Dr. Heinz-Jürgen Lorenzen (BID-Schatzmeister).

Förderprogramme:

DeBiA – Deutsche Bibliotheksbeschäftigte ins Ausland

Im Jahr 2023 wurden insgesamt 41 Personen im Rahmen des DeBiA-Programms gefördert: Es gab 19 Stipendien für die Teilnahme am Weltkongress der IFLA WLIC in Rotterdam, drei weitere Teilnahmen an Konferenzen in Argentinien, Polen und der Türkei, zwei „Librarian in Residence“-Stipendien für Aufenthalte im Partnerland Tschechien. Außerdem wurden zwei weitere Fachaufenthalte (nach Ägypten und in die Schweiz) unterstützt.

Im September konnte eine Studienreise nach Tschechien für 15 Expert*innen aus Öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland mit einem Zuschuss gefördert werden. Die 5-tägige Reise schloss die Teilnahme an der SDRUK-Jahreskonferenz ein.

Es wurden insgesamt 34.667,26 Euro (das entspricht ca. 63 Prozent des Budgets von 55.000 Euro) ausgegeben.

Im ersten Quartal 2024 sind bereits 50 Bewilligungen ausgesprochen worden: zwei „Librarian in Residence“-Stipendien für Fachaufenthalte in Tschechien, drei weitere Stipendien für Fachaufenthalte in Italien, Polen und Norwegen, 21 Konferenzteilnahmen (darunter 5 Stipendien für die EBLIDA-Konferenz in Portugal und 4 Stipendien für die LIBER-Konferenz auf Zypern), zwei Studienreisen nach Barcelona/Spanien mit 15 Teilnehmenden und nach Belgien mit 9 Teilnehmenden aus Deutschland).

AnD – Ausländische Bibliotheksbeschäftigte nach Deutschland

Im Jahr 2023 wurden insgesamt 44 Personen im Rahmen des AnD-Programms gefördert: 8 Stipendien wurden für die Durchführung von Fachaufenthalten vergeben, 6 für die Teilnahme an Kongressen. Außerdem wurden drei Studienreisen gefördert.

Die Bewerbungen kamen dabei aus den USA, Kanada, Ägypten, Ghana, Slowenien, der Tschechischen Republik, Slowakei, Finnland, Kenia und Rumänien.

Es wurden 18.900 Euro für Fachaufenthalte und Studienreisen verausgabt, 27.257,50 Euro für Kongressteilnahmen, inklusive der Teilnahme von eingeladenen ausländischen Gästen an der BiblioCON in Hannover.

Im ersten Quartal von 2024 wurden 6 Zusagen für die Durchführung von Fachaufenthalten ausgesprochen sowie für eine Studienreise.

Bewerbungen kamen aus Ägypten, Kasachstan, Nigeria, Serbien, Ungarn und Kenia.

BiblioCON in Hannover

Auf Einladung von BII nahmen 27 internationale Gäste an der BiblioCON in Hannover teil. Diese wurden zu einem Willkommensessen, zur Teilnahme an der Kongressparty und zu einer geführten Stadttour eingeladen. Die Hotelübernachtungen wurden übernommen. Auch ein Rathausempfang im Mosaiksaal des Neuen Rathauses wurde durchgeführt und bot einen weiteren Anlass, sich auszutauschen.

10 Dank

Beim BID-Vorstand und den vielen von BID in interne und externe Gremien entsandten ehrenamtlich Tätigen bedanke ich mich sehr herzlich für ihr Engagement und die kollegiale Zusammenarbeit. Ich danke dem Schatzmeister für die vertrauensvolle, zuverlässige Zusammenarbeit und Beratung. Den Kolleg*innen in der Kommission Bibliothek und Information International danke ich für ihr nachhaltiges Engagement für den internationalen Fachaustausch. Mein besonderer Dank gilt der Geschäftsführerin von BID und BII. Sie agiert in außerordentlicher Eigenverantwortung, verbindlich und persönlich und ist mithin für den Vorstand von BID eine sehr zuverlässige Unterstützung.

Berlin im Juli 2024, gez. Dr. Sabine Homilius

Online erschienen: 2024-10-09
Erschienen im Druck: 2024-10-08

© 2024 bei den Autoren, publiziert von Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

Heruntergeladen am 26.12.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/bd-2024-0070/html
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