Volume 14, Issue 1 - Spiritual Care in Caring Communities

Zusammenfassung Sorgende Gemeinschaften haben Konjunktur. Gleiches gilt für die Seelsorge. Beide reagieren auf gegenwärtige (gesellschaftliche) Entwicklungen, die die jeweilige Art der Sorge notwendig machen. Dabei gehen sie – trotz ihrer unterschiedlichen Ursprünge und Grundanliegen – von ähnlichen Prämissen aus und haben die Themen Säkularisierung, Individualisierung, Pluralisierung und die Veränderung der Arbeitswelt als zentrale gesellschaftliche Umbruchsfaktoren im Blick. Diese Prämissen sowie die Frage, ob und inwiefern sich beide Sorgeformen ergänzen und bereichern können, werden im vorliegenden Artikel, anhand des konkreten sozial-diakonischen Handlungsfelds einer Vesperkirche, erörtert. Dies geschieht sowohl in Bezug auf die Bedeutung von Seelsorge innerhalb Sorgender Gemeinschaften als auch das seelsorgliche Potenzial, welches von Sorgenden Gemeinschaften ausgehen kann.

Zusammenfassung Viele Menschen engagieren sich freiwillig für andere und kommen in sozialen Bereichen zum Einsatz, die oft physisch und emotional anstrengend und belastend sind. Im vorliegenden Beitrag geht es um das Engagement im sozialen Bereich. Er geht der Frage nach, ob es bei spirituellen, religiösen oder nicht religiösen Menschen Unterschiede in der Motivkonstellation sowie bezüglich der erlebten emotionalen Distanzierung von den begleiteten Personen in Sinne des Cool Down gibt. Hierfür wurde eine anonyme Querschnittsbefragung unter 343 Freiwilligen mittels standardisierter Fragebögen durchgeführt. Das Werte -Motiv steht bei ihnen im Vordergrund, kaum das Wachsen -Motiv. Religiöse und nicht-religiöse Engagierte unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Motivationen nicht signifikant, jedoch zeigen sich für das Werte -Motiv deutliche Zusammenhänge mit einem bewussten Umgang mit anderen sowie Compassion und Altruismus, aber auch mit einer Suche nach Einsicht und Weisheit. Die Beweggründe des Engagements sind also bedeutsam, weniger die Religionszugehörigkeit. Das Cool Down-Empfinden korreliert nicht mit Indikatoren der Spiritualität. Für Freiwilligen-Organisationen ist es wichtig, das aktuelle Risikoprofil der Engagierten im Sinne einer emotionalen Überforderung und Distanzierung von den begleiteten Personen zu kennen, um notwendige Unterstützung anbieten zu können. Basierend auf dieser Arbeit können Empfehlungen ausgesprochen werden, die prinzipielle auch für diejenigen gelten, die sich im Kontext des Spiritual Care ehrenamtlich engagieren.

Background: In the past, psychotherapists have neglected religious and spiritual issues compared to other themes like sexuality or somatic experiences. Objective: We aim to determine if psychotherapists view taking a spiritual history as less important than taking a sexual or somatic history when patients report a spiritual crisis vs. a sexual crisis vs. a somatic crisis as causes for their depressive states. Method: Using a randomized controlled 3-group-between-subjects design, 117 psychotherapists were randomly assigned to one of three groups and presented with a fictional case vignette of a depressed patient, who reported either a spiritual vs. sexual, vs. somatic crisis as a cause for depression. As dependent variables, we assessed the importance that each group attached to taking a spiritual history, a sexual, or somatic history. Results: Psychotherapists in the spiritual-crisis condition considered taking a spiritual history significantly less important than psychotherapists in the sexual-crisis condition placed on taking a sexual history ( d = 0.47) and psychotherapists in the somatic-crisis condition placed on taking a somatic history ( d = 0.57). Discussion: Our findings show a bias against taking a spiritual history compared to a sexual and a somatic history. This bias could be addressed in the psychotherapy training as the process of taking a spiritual history constitutes a significant component of psychotherapy, one that is particularly sensitive to cultural and religious diversity.

Background: This manuscript adapts the concept of spiritual intelligence, examining its growing significance and its potential benefits to Turkish literature. Objective: It delves into the concept of spiritual intelligence, outlining its components like critical existential thinking, personal meaning production, transcendent awareness, and conscious state expansion. Method: A total of 382 participants were recruited accordingly. Confirmatory factor analysis (CFA) supported a single-factor model for the Turkish version of Spiritual Intelligence Scale (SIS), indicating good fit with the data. Reliability was assessed using Cronbach’s alpha (.80) and test-retest reliability (.86), demonstrating the scale’s internal consistency and stability. Item-total correlations ranged from .13 to .62, with all items significantly correlating with the total score. Conclusion: The manuscript adapts the SIS into the Turkish language. These findings suggest the SIS is a valid and reliable tool for measuring spiritual intelligence in Turkish-speaking populations.

Zusammenfassung Wenn es darum geht, Verantwortungsnetze auf regionaler und lokaler Ebene neu zu beleben, sind „Caring Communities“ zum internationalen Leitbegriff geworden. Dabei meint Care mehr als Versorgung oder Behandlung; es geht darum, das Leben und die Lebenszusammenhänge in vulnerablen Situationen aufrechtzuerhalten. Die Caring Communities von heute sind Gemeinschaften auf Zeit; aber sie erinnern an die diakonischen Gemeinschaften des 19. Jahrhunderts. Sie verknüpfen informelle Netzwerke, die von Austauschprozessen leben, mit formalen Organisationen, für die bezahlte Dienstleistungen konstitutiv sind. Ziel ist, chronisch kranke und pflegebedürftige Menschen als gleichberechtigtes Gegenüber, als „Nächste“ wahrzunehmen – nicht nur als Versorgungsfälle. Es geht darum, dass sorgende Gemeinschaften entstehen, in denen jeder in seiner Einzigartigkeit geachtet wird und dass die Sorgekräfte aller Beteiligten gestärkt werden.