Volume 48, Issue 4

Zusammenfassung Der Beitrag stellt eine empirische Untersuchung zu Glaubenskursen aus der Sicht der Teilnehmenden vor. Glaubenskurse erweisen sich als Format für die religiös Interessierten, gut Gebildeten und der Kirche Verbundenen unter den weltanschaulich Suchenden, wobei die unterschiedlichen Kursformate verschiedene Teilnehmergruppen erreichen. Glaubenskurse erscheinen als kognitives, kommunikatives und spirituelles Geschehen, in dem „Offenheit“ in mehrfacher Hinsicht eine besondere Rolle spielt. Glaubenskurse als „Sprachraum des Glaubens“ ermöglichen Menschen im Austausch untereinander und mit den christlichen Perspektiven neue Deutungen für ihr Leben und ihren Glauben zu entwickeln oder vorhandene Anschauungen zu erweitern und zu „formatieren“.

Zusammenfassung Welche Reichweite entfalten Kurse zum Glauben? - Ausgehend von dieser Leitfrage stellt der Beitrag die Koordinaten des Modellprojekts „Milieusensibles Marketing für Kurse zum Glauben in der Region Heidelberg/Ladenburg-Weinheim“ dar und zeichnet es ein in die gesamtkirchliche missionarische Herausforderung. Der Autor beschreibt die im Projekt angewandten Hilfsmittel, wichtige Erkenntnisse und erste Ansätze für ein weitergehendes milieusensibles Umsteuern.

Zusammenfassung Die EKD-Initiative „Erwachsen glauben“ möchte Kurse zum Glauben zum Markenzeichen der evangelischen Kirche und zu einem Regelangebot in den Gemeinden machen. Dazu gehört neben der Veranstaltung von Kursen auch der Blick auf die jeweilige Gemeinde und ihr Umfeld. Gestützt auf Daten der empirischen Studie ,Gemeinden auf Kurs‘ zu Kursen zum Glauben und ihrer Bedeutung für die Gemeindeentwicklung lassen sich Erfahrungen und Wirkungen der Arbeit mit Kursen - insbesondere für die Gemeindekultur - beschreiben. Für die dauerhafte Implementierung von Kursen zum Glauben sind einerseits Entscheidungen und Schwerpunktsetzungen nötig und hilfreich. Andererseits können Kurse zum Glauben für Veränderungsprozesse in Gemeinden insgesamt ein wichtiger Impuls sein.

Zusammenfassung Glaubenskurse haben gegenwärtig in der Evangelischen Kirche in Deutschland, aber auch in vielen andern europäischen Kirchen Konjunktur. Sie verdanken sich einer weithin säkularisierten Gesellschaft, in der die Weitergabe von Glaubenswissen nicht mehr selbstverständlich von statten geht. Die religionsvergleichende Perspektive zeigt, dass religiöses Lernen von Erwachsenen auch in anderen Religionen weit verbreitet ist. Dabei handelt es sich häufig um das Weiterlernen in einer neuen Lebensphase. Doch finden sich auch in den großen Weltreligionen missionarische Gruppen. Die Entscheidung, welches Lernangebot angenommen wird, kann jedoch nur bei den betroffenen Menschen selbst liegen.

Zusammenfassung Eine praktisch-theologische Sicht auf Glaubenskurse kann an Luthers Kleinem Katechismus ihre Kriterien schärfen: familienreligiöse Ausrichtung, Eröffnen von Lehr-Lernen, Kompensation von Wissensdefiziten, Notwendigkeit religiöser Formen. Religionskulturell sinnvoll sind Glaubenskurse im Plural, in denen dann die Lerndimensionen (Kognition, Kommunikation und Religion) in unterschiedlichen Kursen abgedeckt werden. Netzbasierte Lernangebote sind zu entwerfen. Das Kasualgespräch ist ein wichtiger Sitz im Leben von Glaubens( dis)kursen.

Zusammenfassung Die Vertrauensmarke Diakonie steht im Gesundheitsmarkt für ein erlebbar werteorientiertes Angebot. Die Erwartungen, die mit diesem Markenversprechen verbunden sind, finden sich auf Seiten von Patienten, Bewohnern und Angehörigen wie auch bei Mitarbeitenden. Angesichts zunehmender Ökonomisierung, Standardisierung und Pluralisierung stellt sich immer dringlicher die Frage: Wie muss eine Unternehmenskultur beschaffen sein, um derartige Ansprüche halten zu können? Welche Themen und Entwicklungsschritte müssen in Angriff genommen werden? Bislang mangelt es an strategisch abgeleiteten Praxiskonzepten, die diakonische Identität nicht nur insulär verwirklichen, sondern zum Gegenstand integraler Strategie- und Unternehmenskulturentwicklung machen. Exemplarisch veranschaulicht wird ein mögliches Vorgehen anhand des diakonischen Kulturentwicklungsprozesses in der Paul Gerhardt Diakonie zwischen 2009 und 2013.