Volume 9, Issue 1

The Church of Our Lady (Frauenkirche) in Dresden has become a famous phenomenon. It fascinates people not only in Germany but also abroad. Meanwhile, even social scientists have discovered the Church of Our Lady in Dresden as an object of interest. This paper presents the findings of biographical interviews, a survey among registered sponsors, and a Delphi-study conducted with experts. According to our results, the ‘religion’ of the Church of Our Lady is mainly based on memories and relationships with Dresden. The attraction of a unique building is also a factor in the phenomenon of the church. By contrast, the membership in a church and the demonstration of one's own faith do not constitute this religion.

Zusammenfassung Das gegenwärtige kirchliche Leben in Großbritannien und überall auf der Welt wird nach Ansicht des Vf. entscheidend durch eine globalisierte charismatische Frömmigkeit geprägt. Charakteristisch für diese spezifische religiöse Kultur sei der Gebrauch und die Produktion gottesdienstlicher Lieder. Der Vf. entwirft in dem vorliegendem Aufsatz eine Theorie der Funktionsweise des charismatischen Gottesdienstes, die die Außenperspektive kultureller Studien und das in der Binnenperspektive artikulierte Selbstverständnis der Gottesdienstteilnehmer miteinander zu verbinden sucht.

A number of German constitutional provisions explicitly state that “awe of God” should be a prominent aim of lessons in school. Still, German scholars of religious pedagogy have never discussed the meaning of this guideline in detail. This might appear strange because a guideline regarding awe is explicitly concerned with religious questions, and must be regarded as an inherently relevant subject matter for religious pedagogy. As a first step in discussing this guideline, we will ask how it found entry into the constitutions and what is its actual legal meaning. As a second step, we will try to name reasons why scholars of religious pedagogy have rarely, if ever, commented on awe of God as a subject matter. A third step is to ask what religious pedagogues themselves must learn in order to make this constitutional guideline a relevant matter of interest that can be dealt with in an appropriate way. Otherwise, we risk putting too much weight on this part of our constitutions and approaching the subject in a way that religious educators would regard as inappropriate. Concluding this three-step analysis, we will consider how religious pedagogy might clarify the meaning of the “awe of God” guideline and implement it in our educational system.

Zusammenfassung Unter Verwendung von Paul Lakelands Typologie der Postmoderne identifiziert die Vf.in im nordamerikanischen Kontext drei unterschiedliche Konzepte von Praktischer Theologie, die sie mit Hilfe der Kategorien spätmodern , antimodern und radikal-postmodern zu beschreiben sucht. Die spätmoderne Variante sieht sie in Don Brownings umfassender Grundlegung der Praktischen Theologie realisiert, während die antimoderne Position sich am stärksten in den Arbeiten zur christlichen Praxis von Dorothy Bass und Craig Dykstra geltend mache. Radikal-postmoderne Perspektiven schließlich ließen sich vor allem in befreiungstheologischen, insbesondere in feministischen und kontextualistischen Ansätzen ausmachen. Die Autorin zeigt, dass alle diese Konzepte jeweils auf einer bestimmten Deutung der postmodernen Situation des Christentums aufruhen und immer auch konstruktive Vorschläge für eine spezifisch christliche Lebens- und Glaubenspraxis unter den Bedingungen einer säkularisierten, post-christlichen Gesellschaft beinhalten. Außerdem eröffneten sie insgesamt eine Perspektive auf das geistliche Amt und die theologische Ausbildung, die stark durch das Nebeneinander einer Vielfalt differierender Interpretationen und Auffassungen sowie einer Vielzahl unterschiedlicher Praxismodelle geprägt sei.

For some time, practical and systematic theologians have tried to understand and form the relation between Christian religion and aesthetic experience. This essay asks whether classical forms of religion have an aesthetic potential that is relevant for a modern mind. To address the question, the essay analyzes recent publications by a Muslim orientalist (Navid Kermani), a Jewish literary critic (Leon Wieseltier), and a Roman Catholic author (Martin Mosebach). Following upon this analysis, the concluding discussion focuses on whether these three conceptions of a modern-classical aesthetic of religion are relevant for Protestant religious life.

Zusammenfassung Der Forschungsbericht nimmt seinen Ausgang bei den spezifischen Erfahrungen, die Lehrende machen, wenn sie die Botschaft der Bibel im Religionsunterricht zu kommunizieren versuchen. An erster Stelle steht hier das Problem eines verbreiteten Bibelfundamentalismus . Das buchstäbliche Verständnis der Bibel lässt sich nach Ansicht der Autoren allerdings als eine bestimmte Entwicklungsstufe im religiösen Bildungsgang eines jedes Menschen begreifen. Eine zweite Schwierigkeit ergibt sich aus einer Einstellung, die man in einem gewissen Sinne als „wissenschaftlichen Fundamentalismus“ bezeichnen könnte. Gemeint ist damit eine bestimmte Weise, sich der historisch-kritischen Methode zu bedienen und eben nur diesen einen methodischen Zugang zur Bibel als einzig zulässiges hermeneutisches Verfahren anzuerkennen. Als ein dritter Problemkreis wird von den Autoren die weit verbreitete Moralisierung der biblischen Botschaft namhaft gemacht. In einem vierten Abschnitt werden die spezifischen Chancen und Grenzen der Digitalisierung des biblischen Textes erwogen. Vor dem Hintergrund dieser mannigfachen Herausforderungen liegt den Autoren daran, einen alternativen Zugang zur Bibel zu eröffnen, der den Akzent zunächst einmal darauf legt, dass die Bibel und ihre Entstehung ganz grundsätzlich als das Dokument eines beständigen Dialogs zwischen Gott und der Menschen gemeinschaft verstanden werden müsse. Als entscheidendes Kriterium für die Bibellektüre schlagen die Autoren darum vor, jeweils zu prüfen, ob und inwieweit diese Lektüre eine Zukunftsperspektive für die gesamte menschliche Gemeinschaft zu eröffnen vermag oder ob sie ledigliche einigen wenigen Vorteile auf Kosten anderer verspricht.

Zusammenfassung Der Aufsatz beschreibt die gegenwärtige Situation der römisch-katholisch geprägten Praktischen Theologie in Australien. Er macht deutlich, dass der historische Kontext von Kolonialismus und Isolationismus gegenüber Europa die von irischen Auswanderern dominierte Kirche dazu veranlasste, eigene pastoraltheologische Konzepte zu entwickeln. Dabei war bereits im 19. Jahrhundert die Überzeugung leitend, dass die religiöse Erziehung der katholischen Kinder und Jugendlichen am besten durch ein separates römischkatholisches Schulsystem zu gewährleisten sei. Die damalige Pastoraltheologie bestand im Wesentlichen aus der Vermittlung einer präskriptiven Kasuistik, die die parochiale Geistlichkeit innerhalb eines Gemeinwesens, das insgesamt gesehen durch ein niedriges Bildungsniveau gekennzeichnet war, durchsetzen sollte. Im Zuge der kirchlichen Erneuerungsbewegung in der Mitte des letzten Jahrhunderts wurden vielfältige Anstrengungen auch zur Neugestaltung der religiösen Erziehung unternommen. Allerdings kam diese katechetische Reformbewegung zu einer Zeit auf, die durch den wirtschaftlichen Wohlstand nach dem Zweiten Weltkrieg sowie durch massive soziale Veränderungen geprägt war. Die katholische Schulen wandelten sich nun in einer Weise, wie es sich die Bischöfe im 19. Jahrhundert wohl kaum hätten träumen lassen. Gleichzeitig waren die allgemeinen Voraussetzungen für den methodischen Aufbau einer systematisch operierenden Pastoraltheologie freilich denkbar schlecht, so dass die römisch-katholische Praktische Theologie in Australien auch heutzutage noch wenig entwickelt ist.

Dieter Korczak / Hartmut Rosenau (Hg.), Rummel, Ritus, Religion. Ästhetik und Religion im gesellschaftlichen Alltag, Neukirchen-Vluyn (Neukirchener Verlag) 2003, 142 S., ISBN 3-7887-1989-3, € 24,90. (Gerd Buschmann) Wilfried Engemann, Personen, Zeichen und das Evangelium. Argumentationsmuster der Praktischen Theologie (Arbeiten zur Praktischen Theologie Bd. 23), Leipzig (Evangelische Verlagsanstalt) 2003, 394 S., ISBN 3-374-02074-7, € 48,00. (Norbert Mette) Dale P. Andrews, Practical Theology for Black Churches. Bridging Black Theology and African American Folk Religion, Louisville (Westminster John Knox Press) 2002, 150 p., ISBN 0-664-22429-6, $ 18.95. (Karen Crozier) Anne M. Steinmeier, Schöpfungsräume. Auf dem Weg zu einer Praktischen Theologie der Hoffnung, Gütersloh (Chr. Kaiser / Gütersloher Verlagshaus) 2003, 262 S., ISBN 3-579-05394-9, € 29,95. (Wilhelm Gräb) Elliot W. Eisner, The Arts and the Creation of Mind, New Haven (Yale University Press) 2002, 288 p., ISBN 0-300-09523-6, $ 35.00. (Theodore Brelsford) Ted Peters / Gaymon Bennett (eds.), Bridging Science and Religion, Minneapolis (Fortress Press) 2003, 260 p., ISBN 0-8006-3625-2, $ 17.00. (Jim Schaal) Richard Osmer / Friedrich Schweitzer, Religious Education Between Modernization and Globalization. New Perspectives on the United States and Germany, Grand Rapids, MI (Wm. B. Eerdmans Publishing Co.) 2003, 353 p., ISBN 0-8028-1284-8, $ 40.00. (Abraham A. Berinyuu) Manfred Karsch, Identität als Einheit des Heterogenen. Untersuchungen zur Begründung einer Kulturpädagogik im Spannungsfeld von Affirmation und Autonomie bei Eduard Spranger und Ernst Troeltsch, Bochum / Freiburg (projekt verlag) 2003, ISBN 3-89733-095-4, 352 S., € 23,00. (Gerd Buschmann) Christhard Lück, Beruf Religionslehrer. Selbstverständnis – Kirchenbindung – Zielorientierung (Arbeiten zur Praktischen Theologie Bd. 25), Leipzig (Evangelische Verlagsanstalt) 2003, 426 S., ISBN 3-374-02097-6, € 38,00. (Norbert Mette) Jane Roland Martin, Cultural Miseducation. In Search of a Democratic Solution, New York (Teachers College Press) 2002, 159 p., ISBN 0-8077-4239-2, $ 21.95. (Nel Noddings) Carol Newsom, The Book of Job. A Context of Moral Imaginations, New York (Oxford University Press) 2003, ISBN 0-19-51501-5-5, 301 p., $ 49.95. (Yohan Pyeon) Bernhard Schmidt, Lied – Kirchenmusik – Predigt im Festgottesdienst Friedrich Schleiermachers. Zur Rekonstruktion seiner liturgischen Praxis (Schleiermacher-Archiv Bd. 20), Berlin / New York (Walter de Gruyter) 2002, XIII und 784 S., ISBN 3-11-017063-9, € 158,00. (Matthias Wolfes) Andrew D. Lester, The Angry Christian: A Theology for Care and Counseling, Louisville (Westminster John Knox Press) 2003, 308 p., ISBN 0-664-22519-5, $ 28,95. (Paula L. McGee)