Unter der treffenden Überschrift „Petite histoire, énorme succès“ wurde am 12. April 2002 in der Literaturbeilage von Le Monde Heinz Schlaffers Diskussionsbeitrag angezeigt. Es geschieht selten, daß eine deutsche literaturwissenschaftliche Studie im französischen Feuilleton zur Kenntnis genommen wird, ungewöhnlich ist es auch, daß eine germanistische Neuerscheinung im Spiegel mit einer Photographie des Autors ausführlich vorgestellt wird. Innerhalb weniger Wochen wurde neben der werbestrategisch geschickt plazierten Selbstanzeige Schlaffers in der Frankfurter Rundschau das Büchlein in den wichtigen deutschen Tages- und Wochenzeitungen besprochen. Dieses vielstimmige Medienecho ist für unser Fach, das – auch aus selbstverschuldeten Gründen – nur geringe Resonanz in einer breiteren Öffentlichkeit findet, ohne Einschränkung zu begrüßen. In Anbetracht der Defensivhaltung, in der sich heute häufig die Geisteswissenschaften bei der Ressourcenverteilung durch Staat und Förderinstitutionen befinden, wird diese Wirkung allerdings fatal, wenn durch eine griffige, aber in ihrer Substanzaussage überzogene These die Position einer sich historisch verstehenden Wissenschaft von einem Insider geschwächt wird.
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