Volume 20, Issue 4

Der vorliegende Beitrag analysiert, mit welchen flexibilisierenden Maßnahmen ein Sample 22 kleiner und mittlerer Unternehmen aus dem produzierenden Sektor auf die wirtschaftliche Krise 2008-2009 reagiert hat. Dabei zeigt sich, dass die von der Krise betroffenen Betriebe vorhandene Flexibilitätspotenziale des Personals und des Maschinenparks erfolgreich ausschöpften, um Beschäftigung zu sichern. Entgegen der Hypothese, dass Investitionen in Krisenzeiten vermieden werden, nutzten einige Betriebe staatliche Förderprogramme oder gesonderte Preisnachlässe der Hersteller, um ihren Maschinenpark gezielt zu modernisieren und sich auf künftige Wachstumsphasen vorzubereiten. Abstract The article analyses, which kind of flexible activities have been used by a sample of 22 small and medium sized companies of the manufacturing sector and how they reacted on the economic slowdown between 2008 and 2009. It leads to the fact, that crises ridden companies have successfully used existing potentials of flexibility of personnel and machinery to keep their staff. In contrary to the hypothesis, that investments are avoided in periods of economic slowdown, a couple of the companies used government grants or special reductions in price granted by the producers to modernize their machinery well-directed and prepared themselves for future economic growth.

Im Zentrum aktivierender Arbeitsmarktpolitik steht die Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitslosen als Schlüssel einer erfolgreichen Arbeitsmarktintegration. Mit dem Konzept des organisationsbezogenen Arbeitsvermögens schlagen wir eine Erweiterung der bisherigen Konzeption von Beschäftigungsfähigkeit vor. Das Konzept richtet den Fokus auf den subjektiven Bezug der Individuen auf die betriebliche Praxis und ermöglicht eine differenziertere Einschätzung, wie und warum eine Arbeitsmarktintegration gelingen kann und wie Maßnahmen im Hinblick auf die organisationale Ebene wirken. Die Ergebnisse basieren auf einem qualitativen Panel mit Langzeitarbeitslosen. Abstract Active labour market policies focus on enhancing the employability of unemployed as a key to successful labour market integration. We propose an extension of the concept of employability by the concept of organisation-related labour capacity. This concept, focusing on the subjective relation of individuals to workplace practices, allows for a differentiated further assessment as to how and why labour market integration can be successful and what effects different types of trainings have in respect to the organizational level. The results are based on a qualitative panel with long-term unemployed.

Die „besser statt billiger“-Kampagne der IG Metall NRW zielt u.a. darauf ab, von der Gewerkschaft wahrgenommene Modernisierungsdefizite in den Unternehmen zu beheben. Auf der Grundlage von Fallstudien in 16 Betrieben, deren Betriebsräte „besser“-Konzepte verfolgt haben, geht der Artikel der Frage nach, was „besser“ in der Praxis bedeutet. Dazu wird untersucht, ob in den Betrieben Innovationen realisiert wurden, welcher Art diese waren und wie diese Innovationen unter arbeitspolitischen Gesichtspunkten zu bewerten sind. Abstract The German metalworkers’ union in North Rhine-Westphalia initiated a campaign called “better not cheaper” that among other things aims at remedying deficits in innovative activities the union perceives in companies. Based on case studies in 16 companies whose works councils followed “better”-concepts the article asks what “better” means in practice. It examines if innovations were realized in the companies, what types of innovation were realized and if they foster innovative strategies of work organization that permit win-win-situations.

Der Artikel schildert Teilergebnisse eines Forschungsprojektes über Gesundheitsdienstleistungen am Beispiel der seltenen Krankheit ALS. Dargestellt wird die Interaktionsarbeit der Gesundheitskoordination, die PatientInnen bei der Bewältigung der Krankheitsfolgen Hilfestellung bietet und deren Interessen gegenüber den AkteurInnen im Gesundheitssystem vertritt. Sie übernimmt damit eine Koordinierungsfunktion, die aufgrund der steigenden Abstimmungsprobleme zwischen den einzelnen Leistungsbereichen der Gesundheitsversorgung notwendig wird. Die Tätigkeit stellt höchste Ansprüche an die Interaktionsarbeit, die durch geeignete Arbeitsgestaltungsmaßnahmen gefördert werden kann. Abstract This article describes partial results of a research project of health care services that uses the orphan disease ALS as an example. It describes the interaction work of health coordination which assists patients in coping with the aftermaths of the disease and protects their interests to protagonists of public health sector. Therefore it takes over a function of coordination, which becomes necessary as a result of the increasing problems of coordination among the separate service parts of medicare. This kind of work makes highest demands in interaction work, wich can be supported by measures of job design.