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Leichtbaupotenzial zyklisch belasteter Laserstrahl-Hybridschweißverbindungen aus S1100QL

  • Bernd Winderlich , Axel Jahn und Berndt Brenner
Veröffentlicht/Copyright: 26. Mai 2013
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Kurzfassung

Laserstrahl-Hybridschweißverbindungen aus S1100QL sind sehr gut für den industriellen Einsatz in zyklisch hochbelasteten Leichtbaukonstruktionen geeignet. Vorteile gegenüber dem MAG-Schweißen ergeben sich u. a. aus kürzeren Prozesszeiten, geringerem Wärmeeintrag und der Reduzierung des Verzuges. Blecheben überschliffene Hybrid-Stumpfnähte erreichen die Schwingfestigkeit des reinigungsgestrahlten Grundwerkstoffs. Poren im Schweißgut sind der begrenzende Faktor. Der Einsatz der Schweißverbindungen ist sinnvoll bei hohen Mittelspannungen und geringen Lastspielzahlen. Hier ergibt sich ein Vorteil des Schleifens gegenüber dem UIT-Verfahren zur Erzeugung von Druckeigenspannungen am Nahtübergang. Auslegungs- und Fertigungsaspekte sowie Prüferfordernisse werden erörtert.

Abstract

Laser hybrid welded joints of HSLA steel S1100QL are well suited for industrial use in cyclically highly loaded structures. In comparison to conventional MAG welding, laser hybrid welding enables shorter process time, lower heat input and reduced weldment distorsion. Hybrid butt welds ground flush to plate reach the same fatigue strength level as the blast cleaned base material. Pores in the weld metal are the fatigue limiting factor. Application of these welded joints is useful at high mean stress and low number of cycles. In this case it gives an advantage of grinding over generation of residual compressive stresses at the weld toe by the UIT method. Design and manufacturing issues and testing requirements are discussed.


Dr. rer. nat. Bernd Winderlich, geb. 1945, studierte Metallphysik am Stahlinstitut in Moskau, promovierte dort 1973 und war seit 1975 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Festkörperphysik und Werkstoffforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR in Dresden. Von 1991 bis 2010 war er Mitarbeiter im Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik in Dresden und leitete seit 2000 die Arbeitsgruppe Werkstofftechnik und -charakterisierung in der Abteilung Fügeund Randschichttechnologien.

Dipl.-Ing. Axel Jahn, geb. 1972, studierte Maschinenbau an der Technischen Universität Dresden und war dort zwischen 1997 und 2001 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Fügetechnik. Seit 2001 ist er Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für Werkstoffund Strahltechnik in der Arbeitsgruppe Schweißen.

Prof. Dr. rer. nat. Berndt Brenner, geb. 1949, absolvierte von 1968 bis 1972 ein Physikstudium an der TU Dresden und promovierte dort 1976. 1975 begann er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentralinstitut für Festkörperphysik und Werkstoffforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR in Dresden. Seit 1991 ist er im Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik tätig und leitet seit 1996 die Abteilung Füge- und Randschichttechnologien.


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Online erschienen: 2013-05-26
Erschienen im Druck: 2011-05-01

© 2011, Carl Hanser Verlag, München

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