Töten ohne Affekte, Töten ohne Akte? Anthropologische Figuren und militärisch organisierte Körper in der Literatur über den Ersten Weltkrieg
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Karsten Lichau
Zusammenfassung
Im Mittelpunkt des Beitrags steht die literarische Auseinandersetzung mit Formen des militärisch organisierten Tötens im Ersten Weltkrieg und mit der bereits vor 1914 einsetzenden Überhöhung des Krieges zur “Anthropologischen Figur” (Eva Horn): Diese Figur denkt “den Menschen” über “den Krieg”, und umgekehrt. Kultur- und Literaturwissenschaft haben die weite Verbreitung dieser Figur nachgewiesen und ihre Modelle beschrieben – den individuellen oder kollektiven (soldatischen) Einheits-Körper und seine letztlich dem Materialkrieg trotzende Handlungssouveränität, wie sie Ernst Jünger beschwört. Doch es lassen sich auch Gegenentwürfe finden: Meine Lektüre von Max Picards Der letzte Mensch zeichnet den Versuch nach, das Einheitsmodell und seine Elemente zu konterkarieren und damit die “Anthropologische Figur” zu unterlaufen.
© by Akademie Verlag, Paderborn, Germany
Artikel in diesem Heft
- Editorial
- Die Eigenart des Tötens
- Töten als Rechtsakt. Zur Geschichte der Hinrichtung
- Auf Leben und Tod. Töten als Attraktion
- Jagen und Töten
- Tiere und Pflanzen: töten und essen. Gedanken zu einer Kultur des Lebens
- Legales und illegales Töten von und in Unternehmen
- Töten und Kannibalismus: Erinnerungen als politischer Diskurs in Kambodscha
- Die Unhintergehbarkeit der Gewalt
- Emotionen im Fokus des Deutungsmusters Lustmord
- Selbsttötungen als Indikator für psychosoziale Lebensqualität? Eine Sondierung zu “suizidalen Strukturen” in der DDR
- Der Mord am inneren Objekt: Tötungs- und Selbsttötungsphantasien in der Psychodynamik Suizidaler
- Kollektives Töten. Versuch, die menschliche Aggression als Ausdruck der conditio humana zu verstehen
- Transgenerationale und erinnerungspolitische Nachwirkungen der NS-Massenmorde
- Die Ermordung von Marwa El-Sherbini im Spiegel ägyptischer Medien und narrativer Interviews mit Familien ägyptischer Herkunft
- “Tötet mich, o meine Freunde ...”. Der Märtyrertod des ṣūfī al-Ḥallāğ in der islamischen Ikonographie
- Japan: Killing Motivation
- Gefühle beim Töten
- Wovon nicht die Rede sein soll: Töten im Krieg
- Töten ohne Affekte, Töten ohne Akte? Anthropologische Figuren und militärisch organisierte Körper in der Literatur über den Ersten Weltkrieg
- Die Pastorale des Todes
- Tötung implizit. Fiktiver Zeuge Kamera
- Darstellungen des Tötens und Getötetwerdens in der deutschen Berichterstattung über den Afghanistan- und Irakkrieg
- Kann Theater töten? Überlegungen zu Brecht und Artaud
- Storms Schimmelreiter. Das Töten als Initiation ins Soziale
- Aktion und Prozess. Über den Exzess des Tötens: Serial Killer und Medien
- Apsyrtos
Artikel in diesem Heft
- Editorial
- Die Eigenart des Tötens
- Töten als Rechtsakt. Zur Geschichte der Hinrichtung
- Auf Leben und Tod. Töten als Attraktion
- Jagen und Töten
- Tiere und Pflanzen: töten und essen. Gedanken zu einer Kultur des Lebens
- Legales und illegales Töten von und in Unternehmen
- Töten und Kannibalismus: Erinnerungen als politischer Diskurs in Kambodscha
- Die Unhintergehbarkeit der Gewalt
- Emotionen im Fokus des Deutungsmusters Lustmord
- Selbsttötungen als Indikator für psychosoziale Lebensqualität? Eine Sondierung zu “suizidalen Strukturen” in der DDR
- Der Mord am inneren Objekt: Tötungs- und Selbsttötungsphantasien in der Psychodynamik Suizidaler
- Kollektives Töten. Versuch, die menschliche Aggression als Ausdruck der conditio humana zu verstehen
- Transgenerationale und erinnerungspolitische Nachwirkungen der NS-Massenmorde
- Die Ermordung von Marwa El-Sherbini im Spiegel ägyptischer Medien und narrativer Interviews mit Familien ägyptischer Herkunft
- “Tötet mich, o meine Freunde ...”. Der Märtyrertod des ṣūfī al-Ḥallāğ in der islamischen Ikonographie
- Japan: Killing Motivation
- Gefühle beim Töten
- Wovon nicht die Rede sein soll: Töten im Krieg
- Töten ohne Affekte, Töten ohne Akte? Anthropologische Figuren und militärisch organisierte Körper in der Literatur über den Ersten Weltkrieg
- Die Pastorale des Todes
- Tötung implizit. Fiktiver Zeuge Kamera
- Darstellungen des Tötens und Getötetwerdens in der deutschen Berichterstattung über den Afghanistan- und Irakkrieg
- Kann Theater töten? Überlegungen zu Brecht und Artaud
- Storms Schimmelreiter. Das Töten als Initiation ins Soziale
- Aktion und Prozess. Über den Exzess des Tötens: Serial Killer und Medien
- Apsyrtos