Wovon nicht die Rede sein soll: Töten im Krieg
-
Bernd Hüppauf
Zusammenfassung
Krieg ist seit dem Beginn der Zivilisation die Zeit des Tötens. Seit Euripides wird er von einem kritischen Diskurs begleitet, der in der Moderne das Thema Töten vermeidet. Wie ist diese Scheu zu erklären? Gebote der Zivilisation und ein Wissen der Gefühle stigmatisieren das Töten. Eine bemerkenswerte Diskurstechnik ist die Verschiebung: Die Rede vom Töten wird bis ins 20. Jahrhundert in die Sprache des Opferns transformiert und das Opfer heroisiert. Das industrielle Schlachtfeld macht dem Heroismus ein Ende, aber das Töten im Krieg setzt sich fort, und die Gegenwart ist durch den Gegensatz von emotionslosem Töten im Cyberwar und der Wiederkehr endemischer Gewalt charakterisiert.
© by Akademie Verlag, Paderborn, Germany
Articles in the same Issue
- Editorial
- Die Eigenart des Tötens
- Töten als Rechtsakt. Zur Geschichte der Hinrichtung
- Auf Leben und Tod. Töten als Attraktion
- Jagen und Töten
- Tiere und Pflanzen: töten und essen. Gedanken zu einer Kultur des Lebens
- Legales und illegales Töten von und in Unternehmen
- Töten und Kannibalismus: Erinnerungen als politischer Diskurs in Kambodscha
- Die Unhintergehbarkeit der Gewalt
- Emotionen im Fokus des Deutungsmusters Lustmord
- Selbsttötungen als Indikator für psychosoziale Lebensqualität? Eine Sondierung zu “suizidalen Strukturen” in der DDR
- Der Mord am inneren Objekt: Tötungs- und Selbsttötungsphantasien in der Psychodynamik Suizidaler
- Kollektives Töten. Versuch, die menschliche Aggression als Ausdruck der conditio humana zu verstehen
- Transgenerationale und erinnerungspolitische Nachwirkungen der NS-Massenmorde
- Die Ermordung von Marwa El-Sherbini im Spiegel ägyptischer Medien und narrativer Interviews mit Familien ägyptischer Herkunft
- “Tötet mich, o meine Freunde ...”. Der Märtyrertod des ṣūfī al-Ḥallāğ in der islamischen Ikonographie
- Japan: Killing Motivation
- Gefühle beim Töten
- Wovon nicht die Rede sein soll: Töten im Krieg
- Töten ohne Affekte, Töten ohne Akte? Anthropologische Figuren und militärisch organisierte Körper in der Literatur über den Ersten Weltkrieg
- Die Pastorale des Todes
- Tötung implizit. Fiktiver Zeuge Kamera
- Darstellungen des Tötens und Getötetwerdens in der deutschen Berichterstattung über den Afghanistan- und Irakkrieg
- Kann Theater töten? Überlegungen zu Brecht und Artaud
- Storms Schimmelreiter. Das Töten als Initiation ins Soziale
- Aktion und Prozess. Über den Exzess des Tötens: Serial Killer und Medien
- Apsyrtos
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- Die Ermordung von Marwa El-Sherbini im Spiegel ägyptischer Medien und narrativer Interviews mit Familien ägyptischer Herkunft
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