Home “Tötet mich, o meine Freunde ...”. Der Märtyrertod des ṣūfī al-Ḥallāğ in der islamischen Ikonographie
Article
Licensed
Unlicensed Requires Authentication

“Tötet mich, o meine Freunde ...”. Der Märtyrertod des ṣūfī al-Ḥallāğ in der islamischen Ikonographie

  • Constantin Canavas
Published/Copyright: August 29, 2011
Become an author with De Gruyter Brill

Zusammenfassung

Die vorliegende Studie schöpft aus dem islamischen Kulturraum und befasst sich mit der durch den Kalifen verordneten Hinrichtung des Mystikers (ṣūfī) al-Ḥallāğ im Jahr 309 n.H./922 n. Ch. in Bagdad, der Hauptstadt des abbasidischen Kalifats. Die Erhebung von al-Ḥallāğ zum Märtyrer des islamischen Glaubens (šahīd) ist gewiss eine umstrittene interpretatorische Inanspruchnahme theologisch verbürgter Kriterien. Umso stärker ideologisch geprägt ist allerdings die bildliche Repräsentation der Thematik vor dem Hintergrund der Aneignung und Instrumentalisierung theologischer Symbolik für politische Zwecke innerhalb des islamischen Kulturraums. Der Fokus der Studie ist vorwiegend an die persisch-islamische Ikonographie in der Periode vom 13. bis 16 Jh. gerichtet. Hier werden Konzepte nachgezeichnet, nach denen die Beziehungen zwischen der dominanten Herrschaftsideologie und der spirituellen Herausforderung durch den ṣūfī al-Ḥallāğ sowie die emotional geprägten öffentlichen Erwartungen hinsichtlich Gerechtigkeit, Erbarmen und Mitleid vor dem Hintergrund des grausamen Tötens repräsentiert werden.

Published Online: 2011-08-29
Published in Print: 2011-08

© by Akademie Verlag, Paderborn, Germany

Articles in the same Issue

  1. Editorial
  2. Die Eigenart des Tötens
  3. Töten als Rechtsakt. Zur Geschichte der Hinrichtung
  4. Auf Leben und Tod. Töten als Attraktion
  5. Jagen und Töten
  6. Tiere und Pflanzen: töten und essen. Gedanken zu einer Kultur des Lebens
  7. Legales und illegales Töten von und in Unternehmen
  8. Töten und Kannibalismus: Erinnerungen als politischer Diskurs in Kambodscha
  9. Die Unhintergehbarkeit der Gewalt
  10. Emotionen im Fokus des Deutungsmusters Lustmord
  11. Selbsttötungen als Indikator für psychosoziale Lebensqualität? Eine Sondierung zu “suizidalen Strukturen” in der DDR
  12. Der Mord am inneren Objekt: Tötungs- und Selbsttötungsphantasien in der Psychodynamik Suizidaler
  13. Kollektives Töten. Versuch, die menschliche Aggression als Ausdruck der conditio humana zu verstehen
  14. Transgenerationale und erinnerungspolitische Nachwirkungen der NS-Massenmorde
  15. Die Ermordung von Marwa El-Sherbini im Spiegel ägyptischer Medien und narrativer Interviews mit Familien ägyptischer Herkunft
  16. “Tötet mich, o meine Freunde ...”. Der Märtyrertod des ṣūfī al-Ḥallāğ in der islamischen Ikonographie
  17. Japan: Killing Motivation
  18. Gefühle beim Töten
  19. Wovon nicht die Rede sein soll: Töten im Krieg
  20. Töten ohne Affekte, Töten ohne Akte? Anthropologische Figuren und militärisch organisierte Körper in der Literatur über den Ersten Weltkrieg
  21. Die Pastorale des Todes
  22. Tötung implizit. Fiktiver Zeuge Kamera
  23. Darstellungen des Tötens und Getötetwerdens in der deutschen Berichterstattung über den Afghanistan- und Irakkrieg
  24. Kann Theater töten? Überlegungen zu Brecht und Artaud
  25. Storms Schimmelreiter. Das Töten als Initiation ins Soziale
  26. Aktion und Prozess. Über den Exzess des Tötens: Serial Killer und Medien
  27. Apsyrtos
Downloaded on 1.11.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1524/para.2011.0016/html
Scroll to top button