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Die Unhintergehbarkeit der Gewalt

  • Christoph Wulf
Veröffentlicht/Copyright: 29. August 2011
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Paragrana
Aus der Zeitschrift Paragrana Band 20 Heft 1

Zusammenfassung

Dieser Artikel differenziert zwischen unterschiedlichen Formen der Gewalt. Es wird herausgearbeitet, dass die Entscheidung darüber, was als Gewalt gilt, von den jeweiligen historischen und kulturellen Bedingungen abhängt. Phänomene des Tötens und der Gewalt können daher nur in ihrem jeweiligen Kontext angemessen begriffen und bewertet werden. Zu ihrem Verständnis und zu ihrer Erklärung bedarf es multidimensionaler Zugänge. Im Anschluss an René Girard wird von der Bedeutung mimetischer Phänomene für die Entstehung von Gewalt ausgegangen. Verbote und Rituale werden als Versuche begriffen, die Entstehung von Gewalthandlungen zu vermeiden. Es wird deutlich, dass viele Gewalthandlungen, die dazu führen, andere Menschen zu töten, spontan entstehen, selbst den Tätern unbegreiflich bleiben und sich häufig einer ausreichenden Erklärung entziehen.

Published Online: 2011-08-29
Published in Print: 2011-08

© by Akademie Verlag, Berlin, Germany

Artikel in diesem Heft

  1. Editorial
  2. Die Eigenart des Tötens
  3. Töten als Rechtsakt. Zur Geschichte der Hinrichtung
  4. Auf Leben und Tod. Töten als Attraktion
  5. Jagen und Töten
  6. Tiere und Pflanzen: töten und essen. Gedanken zu einer Kultur des Lebens
  7. Legales und illegales Töten von und in Unternehmen
  8. Töten und Kannibalismus: Erinnerungen als politischer Diskurs in Kambodscha
  9. Die Unhintergehbarkeit der Gewalt
  10. Emotionen im Fokus des Deutungsmusters Lustmord
  11. Selbsttötungen als Indikator für psychosoziale Lebensqualität? Eine Sondierung zu “suizidalen Strukturen” in der DDR
  12. Der Mord am inneren Objekt: Tötungs- und Selbsttötungsphantasien in der Psychodynamik Suizidaler
  13. Kollektives Töten. Versuch, die menschliche Aggression als Ausdruck der conditio humana zu verstehen
  14. Transgenerationale und erinnerungspolitische Nachwirkungen der NS-Massenmorde
  15. Die Ermordung von Marwa El-Sherbini im Spiegel ägyptischer Medien und narrativer Interviews mit Familien ägyptischer Herkunft
  16. “Tötet mich, o meine Freunde ...”. Der Märtyrertod des ṣūfī al-Ḥallāğ in der islamischen Ikonographie
  17. Japan: Killing Motivation
  18. Gefühle beim Töten
  19. Wovon nicht die Rede sein soll: Töten im Krieg
  20. Töten ohne Affekte, Töten ohne Akte? Anthropologische Figuren und militärisch organisierte Körper in der Literatur über den Ersten Weltkrieg
  21. Die Pastorale des Todes
  22. Tötung implizit. Fiktiver Zeuge Kamera
  23. Darstellungen des Tötens und Getötetwerdens in der deutschen Berichterstattung über den Afghanistan- und Irakkrieg
  24. Kann Theater töten? Überlegungen zu Brecht und Artaud
  25. Storms Schimmelreiter. Das Töten als Initiation ins Soziale
  26. Aktion und Prozess. Über den Exzess des Tötens: Serial Killer und Medien
  27. Apsyrtos
Heruntergeladen am 1.11.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1524/para.2011.0009/pdf
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