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Körper und Bewegung in der Frauenmystik. Die Entmächtigung des Körpers, die Macht der Imagination und die Schrift

  • Ingrid Kasten
Veröffentlicht/Copyright: 16. November 2010
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Paragrana
Aus der Zeitschrift Paragrana Band 19 Heft 1

Zusammenfassung

In allen mystischen Religionen steht das Streben nach der Vereinigung von Gott und Mensch, nach der unio mystica, im Zentrum. In der christlich-abendländischen Tradition wird dieser Vorgang als eine Abstiegs- oder eine Aufstiegsbewegung vorgestellt. Von diesen gegenläufigen Bewegungsmodellen ausgehend, fragt die Studie, wie sie in einer frauenmystischen Dichtung des 13. Jahrhunderts, in Das fließende Licht der Gottheit Mechthilds von Magdeburg, produktiv gemacht werden. Es zeigt sich, dass die Bewegungsstruktur zwischen Gott und Mensch von beiden Modellen bestimmt ist, wobei eine enge Wechselbeziehung zwischen der Stimme Gottes, der Materialität des Körpers und der Materialität der Schrift imaginiert wird. Das in der christlichen Tradition vielfach antagonistisch gedachte Verhältnis von Leib und Seele wird dabei dynamisiert und der (weibliche) Körper als Medium der Kommunikation mit Gott aufgewertet.

Published Online: 2010-11-16
Published in Print: 2010-11

© by Akademie Verlag, Berlin, Germany

Artikel in diesem Heft

  1. Editorial · Zu diesem Heft
  2. Emotion und Gedächtnis
  3. A Spatial and Perspective Change Theory of the Difference Between Sympathy and Empathy
  4. Übereinstimmung und Neugier als Voraussetzung der Entwicklung: Bewegungsorganisation von Neugeborenen in Autonomie und Verbindung
  5. Die „Ruinanz“ als Grundbewegtheit des Faktischen und die Wurzeln der Seinsfrage. Zu Heideggers Verständnis der Fundamentalontologie als Daseinsanalyse
  6. „Philosophie und Bewegung“ 1934–1935. Walter Bröckers Uminterpretation des Aristoteles als strategisch gezielte ,Hilfsarbeit‘ für Heideggers Versuch, „den Führer zu führen“
  7. Motus, Meute, Meuterei: Formen wüster Bewegung
  8. Körper und Bewegung in der Frauenmystik. Die Entmächtigung des Körpers, die Macht der Imagination und die Schrift
  9. Das Leben als Zerrbild eines gespiegelten Ichs. Die emotionale Welt von Dostojewskis Mann im Untergrund
  10. Die Flüssigkeit des Worts. Verführungen einer poetologischen Metapher
  11. Die Erkundung der Linie. Ferraters „Jardín botanicó de Barcelona“ als Konzeption einer Landschaft in und aus Bewegung
  12. Warum klingt eine Ohrfeige nass?
  13. Human Gestures between Power and Action
  14. Über die Gestensprache zur Sprachgeste. Wittgenstein und die Konsequenzen seines alternativen Kommunikationsmodells
  15. Der mimetische und performative Charakter von Gesten. Perspektiven für eine kultur- und sozialwissenschaftliche Gestenforschung
  16. Der Extremsport im Lichte von Kants Theorie des Erhabenen
  17. The Signing System of Mudra in Traditional Indian Dance
  18. Kung Fu: Mehr als nur dynamische Bewegungen
  19. Die verborgenen Kräfte des Körpers und ihre Überlieferung durch Kata. Ein internationaler Workshop zur japanischen Körperkultur
Heruntergeladen am 2.11.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1524/para.2010.0008/pdf?lang=de
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