Startseite Im Schatten des Vaters. Der Historiker Karl Hegel (1813–1901) und die Geschichtswissenschaft im 19. Jahrhundert (In His Father's Shadow. The Historian Karl Hegel (1813–1901) and Historiography in the 19th Century)*
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Im Schatten des Vaters. Der Historiker Karl Hegel (1813–1901) und die Geschichtswissenschaft im 19. Jahrhundert (In His Father's Shadow. The Historian Karl Hegel (1813–1901) and Historiography in the 19th Century)*

  • Helmut Neuhaus
Veröffentlicht/Copyright: 25. September 2009
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Bis ins hohe Alter hat der Historiker Karl Hegel darunter gelitten, in erster Linie als Sohn seines Vaters, des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel, wahrgenommen zu werden, ohne daß er sich von ihm distanziert hätte. Gleichwohl ist es ihm gelungen, das Ziel seines Lebens, sich “selbst einen Namen zu machen”, zu erreichen. Der Beitrag thematisiert das Berühmtwerden des Sohnes im Schatten seines Vaters, indem er Karl Hegels Biographie als Ganzes in den Blick nimmt, sich dessen Erinnerungsarbeit für den Philosophen zuwendet, seinen Weg zum Historiker behandelt, seine Karriere als Geschichtswissenschaftler verfolgt und abschließend auf das Vergessen seines Namens zu sprechen kommt. Karl Hegels entschiedene Hinwendung zur Geschichte im allgemeinen ging einher mit einer bewußten Abkehr von allem Spekulativen in der Theologie und der Philosophie. Zum führenden Stadtgeschichtsforscher der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde er durch seine immense Editionsarbeit an den vielbändigen „Chroniken der deutschen Städte”, mit der er einen unübersehbaren Beitrag zur geschichtswissenschaftlichen Grundlagenforschung leistete. Anerkannt als einer der bedeutendsten Historiker seiner Zeit, war er vielfältig eingebunden in ein weites Kommunikationsnetz und wurde zu einer hochgeehrten Forscherpersönlichkeit, die ganz aus dem Schatten seines Vaters heraustrat.

Although he never distanced himself from his father, the historian Karl Hegel suffered into his old age from being seen primarily as the son of the philosopher Georg Wilhelm Friedrich Hegel. In spite of this, he did reach his life's goal to “make a name for himself”. The article examines how the son grew famous in his father's shadow by looking at his biography as a whole. It analyzes his commemoration of the philosopher, his development as a historian and his career as a historiographer, and it shows how he fell into oblivion. Karl Hegel's decisive turn towards history was accompanied by the intentional renunciation of all that was speculative in theology and philosophy. He became the leading historian of towns and cities in the second half of the 19th century, mainly on account of his immense editorial work in the many-volumed “Chronicles of German Towns”, by which he made a lasting contribution to basic historical research. He was recognised as one of the most important historians of his time and was integrated into a widespread scientific network. As he reached the status a highly honoured scholar, he entirely stepped out of his father's shadow.

Published Online: 2009-09-25
Published in Print: 2008-02

© Oldenbourg Wissenschaftsverlag

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