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Einsatz digitaler Schatten in der Teilefertigung

  • Jonas Heller

    Jonas Heller, M. Eng., geb. 1989, studierte Automatisierung und Robotik und ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Produktion und Informatik in Sonthofen der Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten. Neben Automatisierungsthemen sind seine Forschungsschwerpunkte die Entwicklung und der Einsatz Digitaler Zwillinge in der produzierenden Industrie. Er arbeitete zuvor als Konstrukteur und Koordinator im Sondermaschinenbau bei der Firma Robert Bosch GmbH sowie als Konstrukteur bei der Firma Highvolt Prüftechnik Dresden GmbH.

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    , Marco Ullrich

    Marco Ullrich, M. Eng., geb. 1994, studierte Automatisierung und Robotik und ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Produktion und Informatik in Sonthofen der Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten. Neben Automatisierungsthemen sind seine Forschungsschwerpunkte der Einsatz Digitaler Zwillinge in der produzierenden Industrie sowie das Industrial Metaverse. Er arbeitete zuvor als Servicetechniker bei der Firma WITTENSTEIN SE sowie als Entwicklungskonstrukteur bei der Firma MULTIVAC GROUP.

    , Alexander Haas

    Alexander Haas, M. Eng., geb. 1994, studierte Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau sowie Energietechnik und ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Produktion und Informatik in Sonthofen der Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Entwicklung und der Einsatz Digitaler Zwillinge in der produzierenden Industrie. Zuvor war er bei der ZSO GmbH als Qualitätsingenieur und bei der Liebherr-Verzahntechnik GmbH im Qualitätsmanagement und in der Prozessoptimierung tätig.

    , Bernd Lüdemann-Ravit

    Prof. Dr.-Ing. Bernd Lüdemann-Ravit, geb. 1970, Diplom in Informatik, Promotion in Elektrotechnik/Robotik. Er arbeitete u. a. als IT-Systemgestalter, Projektleiter Digitale Produktionsplanung und Manager IT für die Digitale Fabrik bei Mercedes-Benz AG in Sindelfingen und Stuttgart. Heute ist er Leiter des Instituts für Produktion und Informatik und Leiter des StartUp Center der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Kempten.

    , Lars Penter

    Dr.-Ing. Lars Penter promovierte 2016 an der TU Dresden. Seit 2021 ist er Oberingenieur für Forschung und Lehre an der Professur für Werkzeugmaschinen und adaptive Steuerungen und ist gleichzeitig am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig.

    und Steffen Ihlenfeldt

    Prof. Dr.-Ing. Steffen Ihlenfeldt studierte Maschinenbau an der TU Braunschweig und promovierte an der TU Chemnitz. Seit 2015 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Werkzeugmaschinenentwicklung und adaptive Steuerungen (LWM) am Institut für Mechatronischen Maschinenbau (IMD) der Technische Universität Dresden. Seit 2021 ist er Institutsleiter am Fraunhofer IWU Chemnitz.

Veröffentlicht/Copyright: 21. März 2025
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Abstract

Die virtuelle Inbetriebnahme gewinnt zunehmend an Bedeutung, doch das Potenzial der Modelle für Optimierung und Wartung wird noch nicht ausgeschöpft. Der Beitrag beleuchtet die technische Umsetzung zur Nutzung der Modelle als digitale Schatten und zeigt praxisnahe Anwendungen. Herausforderungen wie die Integration realer Betriebsdaten unter Wahrung des IP-Schutzes werden beschrieben. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung digitaler Schatten als Schlüsseltechnologie für die digitale Transformation und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.

Abstract

Virtual commissioning is becoming increasingly important, but the potential of the models for optimization and maintenance has not yet been fully realized. This article highlights the technical implementation of extending the models to digital shadows and explores practical applications. Challenges such as integrating real operational data while maintaining IP protection are described. The results emphasize the importance of digital shadows as a key technology for digital transformation and enhancing competitiveness.

Einführung

Die fortschreitende technologische Entwicklung hat Simulationstechnologien zu einem unverzichtbaren Bestandteil moderner Anlagenentwicklungsprozesse gemacht. Aufgrund von Herausforderungen wie Lieferengpässe bei der Steuerungshardware, dem Fachkräftemangel an Steuerungsprogrammierern und dem Druck zu immer kürzeren Time-to-Market-Zeiten, gewinnt die virtuelle Inbetriebnahme (VIBN) zunehmend an Bedeutung [1, 2]. Die VIBN als zentraler Anwendungsfall des digitalen Zwillings, bietet erhebliche Vorteile in den Bereichen Qualität, Zeitersparnis und Kosteneffizienz im Maschinen- und Anlagenbau [3]. Sie stellt eine zukunftsweisende Methode in der Automatisierungstechnik dar, die es ermöglicht, Maschinen und Anlagen bereits vor ihrer physischen Fertigstellung zu testen und zu optimieren. Der generische Ablauf einer virtuellen Inbetriebnahme basiert auf einem vorhandenen CAD-Modell des Produkts und der Anlage, das um kinematische und mechatronische Informationen ergänzt wird, um Bewegungsabläufe und physikalische Interaktionen abzubilden. Anschließend erfolgt die Simulation, optional zunächst mit einer internen Ablaufsteuerung und schließlich mit dem realen SPS-Code, um die Steuerungslogik unter realistischen Bedingungen zu testen. Auf diese Weise können Planungsdaten überprüft und angepasst werden, sodass potenzielle Fehler frühzeitig erkannt und korrigiert werden können – noch bevor die Systeme tatsächlich in die Produktion gehen. Beispielsweise konnten Schamp et al. [4] im Bereich der modellbasierten Überprüfung der Steuerungslogik eine Qualitätsverbesserung von 31 % und eine Reduktion der tatsächlichen Inbetriebnahmezeit von 73 Prozent nachweisen. Für die erfolgreiche Technologieeinführung der virtuellen Inbetriebnahme helfen Leitfäden wie der des VDMA [3] oder die 3-Phasen-Implementierung [5]. Nach der Fertigstellung und Auslieferung einer Anlage werden VIBN-Modelle oft archiviert und bleiben ungenutzt. Ohne eine nachhaltige Integration in den laufenden Betrieb erscheint das Kosten-Nutzen-Verhältnis aktuell ungünstig, was ihren Einsatz häufig unwirtschaftlich macht. In einer zunehmend vernetzten Produktionswelt mit hoher Verfügbarkeit von Maschinendaten wird die Weiterverwendung von Simulationsmodellen und deren Einsatz diskutiert [6]. Die wirtschaftliche Bedeutung von digitalen Zwillingen im Maschinenbau wächst stetig. Der Markt für digitale Zwillinge wurde 2023 auf 12,91 Milliarden USD geschätzt und soll bis 2032 auf 259,32 Milliarden USD anwachsen, was einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 39,8 Prozent entspricht [7]. Gleichzeitig besteht Forschungsbedarf zur gewinnbringenden Nutzung von Daten und deren Verarbeitung zwischen den Akteuren der Produktionskette. Das betrifft auch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Ansätze wie das Industrial Metaverse unterstreichen zusätzlich die Notwendigkeit, virtuelle und reale Welten enger zu verzahnen [8]. Bild 1 zeigt die Vorteile der VIBN und die mögliche, anschließende Nachnutzung.

Bild 1 Einsatz der VIBN und die Erweiterung um den digitalen Schatten (eigene Darstellung)
Bild 1

Einsatz der VIBN und die Erweiterung um den digitalen Schatten (eigene Darstellung)

Der Begriff „digitaler Zwilling“ wird je nach Anwendungsbereich und Zielsetzung unterschiedlich definiert [9]. Während eine Definition den Fokus auf die Echtzeitverknüpfung von physischen und virtuellen Objekten legt [10], betont eine andere die Nutzung von Datenmodellen zur Optimierung von Prozessen und Produkten [11]. In diesem Artikel wird, wie in Bild 2 dargestellt, zwischen digitalen Modellen, digitalen Schatten und digitalen Zwillingen unterschieden [12]:

Bild 2 Definition digitaler Schatten nach [12, 13]
Bild 2

Definition digitaler Schatten nach [12, 13]

  1. Ein digitales Modell ist eine digitale Darstellung eines bestehenden oder geplanten physischen Objekts, die keine Form des automatisierten Datenaustausch zwischen dem physischen Objekt und dem digitalen Objekt verwendet. [...] Eine Änderung des Zustands des physischen Objekts hat keine direkten Auswirkungen auf das digitale Objekt und umgekehrt [12].

  2. Bei einem automatisierten Datenaustausch zwischen Entität und Modells, spricht Kritzinger von einem digitalen Schatten. „Eine Zustandsänderung des physischen Objekts führt zu einer Zustandsänderung des digitalen Objekts, aber nicht umgekehrt“ [12].

  3. Integriert man automatisierte Datenflüsse von der Entität zu dem Modell und umgekehrt, spricht Kritzinger von einem digitalen Zwilling. „Eine Zustandsänderung des physischen Objekts führt direkt zu einer Zustandsänderung des digitalen Objekts und umgekehrt“ [12].

Michael Grieves [13] ergänzt die Definition von Kritzinger, dass dem digitalen Zwilling immer eine reale Entität gegenüberstehen muss.

Digitale Zwillinge und digitale Schatten sind zentrale Technologien, um Prozesse und Maschinen virtuell abzubilden und damit kontinuierlich zu verbessern. In der praktischen Umsetzung gibt es jedoch noch einige Herausforderungen, wie es im Folgenden beschrieben wird. Lechler et al. [14] betonen, dass digitale Zwillinge eine wesentliche Rolle bei der virtuellen Inbetriebnahme spielen. Die größte Herausforderung liegt in der effizienten Erstellung der Modelle. Sie schlagen vor, dass Komponentenhersteller ihren Kunden digitale Repräsentationen ihrer Produkte zur Verfügung stellen sollten. Werner et al. [15] weisen darauf hin, dass heutige datengetriebene Modelle in der vorausschauenden Instandhaltung an ihre Grenzen stoßen. Sie schlagen hybride Ansätze vor, die reale Sensordaten mit Simulationsmodellen zu kombinieren, um einen digitalen Zwilling zu erstellen. Schwarz-Gsaxner et al. [16] zeigen, wie digitale Schatten zur Berechnung von Prozessparameter genutzt werden können. Die Integration dieses Ansatzes in den Produktionsalltag steht noch aus. Barbieri et al. [17] schlagen eine Methode vor, welche die virtuelle Inbetriebnahme nutzt, um digitale Zwillinge in Fertigungssysteme zu integrieren und zu testen. Deren Ansatz zur Implementierung von Job-Scheduling zeigt den Mehrwert eines digitalen Zwillings. Der Ansatz behandelt jedoch nicht die Synchronisierung des Zwillings auf Aktorebene. Carliert et al. [18] untersuchen die Verwendung paralleler Simulationen von Roboterbewegungen. Es wird eine separate Steuerungslogik eingesetzt, ohne jedoch die Parameterschätzung diskreter Elemente zu behandeln. Stecken et al. [19] zeigen, dass die Verknüpfung von Modellen aus der virtuellen Inbetriebnahme mit realen Betriebsdaten aufgrund technischer Hürden wie fehlender Interoperabilität zwischen Softwaretools und der Heterogenität der Systeme sowie organisatorischer Barrieren wie unterschiedlichen Datenverantwortlichkeiten und mangelndem IP-Schutz schwierig ist.

Im Folgenden beleuchtet dieser Artikel die technische Umsetzung zur Integration von VIBN-Modellen in den operativen Produktionsbetrieb, insbesondere für Sondermaschinen in der diskreten Teileproduktion. Es wird gezeigt, wie VIBN-Modelle durch die Anreicherung mit aktuellen Anlagendaten zu digitalen Schatten weiterentwickelt werden können, wodurch ihre Anwendungsdauer verlängert und eine nachhaltige Nutzung ermöglicht wird. Anhand von praxisnahen Anwendungsfällen wird verdeutlicht, wie diese erweiterten Modelle für Betreiber und Anlagenbauer gleichermaßen Effizienz, Transparenz und wirtschaftliche Mehrwerte schafft. Dies erhöht die Wirtschaftlichkeit der VIBN und rechtfertigt somit eine Investition in diese Technologie.

Technische Umsetzung

Die industrielle Produktion kann in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: Während die kontinuierliche Produktion stetige Prozesse wie in der Chemie- oder Lebensmittelindustrie umfasst, konzentriert sich die diskrete Produktion auf die Verarbeitung einzelner Bauteile, wie sie beispielsweise im Bereich der Konsumgüter, Elektronik- oder Automobilindustrie vorkommen. Die technische Umsetzung des digitalen Schattens in der diskreten Teileproduktion fokussiert sich auf die Aktorebene und umfasst Ansätze wie die Erfassung von Prozessdaten (PDO), einschließlich des E/A-Abbilds, die Modellanregung, eine dynamische Initialisierung und die Synchronisation zwischen realer Anlage und Simulationsmodell. Dabei werden zwei Ansätze zur Modellanregung unterschieden: getrennte oder gemeinsam genutzte Steuerungen [20, 21]. In der vorliegenden Methodik wird eine gemeinsame genutzte Steuerung verwendet, bei der die reale Anlage als Führungsgröße dient. Rückmeldungen aus der Simulation an die SPS werden bewusst nicht betrachtet, um Produktionsunterbrechungen durch potenzielle Ausfälle des Simulationsmodells auszuschließen. Hierbei werden Prozessdaten aus der Steuerung über offene Protokolle, wie beispielsweise OPC UA oder MQTT, oder proprietäre Protokolle, wie z. B. Beckhoff ADS, Siemens S7 oder Rockwell CIP, an das Simulationsmodell übertragen. Bild 3 illustriert den Informationsfluss und die Parameterschätzung.

Bild 3 Technische Umsetzung des Informationsflusses und der Parameterschätzung (eigene Darstellung)
Bild 3

Technische Umsetzung des Informationsflusses und der Parameterschätzung (eigene Darstellung)

Die Datenerfassung umfasst kontinuierliche und ereignisdiskrete Maschinensignale [21]. Während kontinuierliche Signale, wie beispielsweise die kontinuierliche Position einer Roboterachse, eine feingranulare Datenverarbeitung erlauben, erfordern ereignisdiskrete Daten, wie z. B. eines pneumatischen Aktors, eine Interpolation, um Zwischenzustände zuverlässig schätzen zu können. Das Beobachterprinzip, basierend auf dem Luenberger-Ansatz [22], wird hierzu eingesetzt, um aus den vorhandenen Messdaten nicht direkt erfassbare Zustände abzuleiten. Zur simulationsseitigen Kollisionsvermeidung in eventdiskreten Systemen wurde eine wie in [23] beschriebenen Methode „Pre-Scheduling“ verwendet. Hierbei agieren simulierte Aktoren stets minimal schneller als ihre realen Gegenstücke, um Abweichungen in der Synchronisation zu kompensieren. Dies wird durch eine kontinuierliche Anpassung der Bewegungsparameter erreicht, die auf gemessenen Zeitdifferenzen zwischen Simulation und Realität basiert. Für die Umsetzung dieser Methodik müssen Simulationsmodelle und Tools spezifische Anforderungen erfüllen:

  1. Mögliche Abweichungen vom Planungszustand, wie z. B. Positionsabweichungen oder kurzfristig geänderter Hardware müssen kontinuierlich angepasst und aktualisiert werden.

  2. Weiterhin müssen die Modelle zur Simulationslaufzeit parametrierbar sein, um systematische Abweichungen zu korrigieren.

  3. Das System muss die Live-Kommunikation zwischen Modell, Steuerung und externen Teilnehmern unterstützen.

Anwendungsbeispiele für den digitalen Schatten

Zur Identifikation von Verbesserungspotenzialen in der diskreten Produktion wird die Kennzahl Overall Equipment Effectiveness (OEE) herangezogen. Diese umfasst drei zentrale Faktoren, die Verfügbarkeit der Anlagen, die Leistungseffizienz bezogen auf die maximale Kapazität und die Qualität der produzierten Teile. Die nachfolgenden Anwendungen verdeutlichen, wie der Einsatz von digitalen Schatten dazu beitragen kann, diese Faktoren gezielt zu verbessern und den OEE nachhaltig zu steigern.

Datenmonitoring

Ein zentraler Vorteil des digitalen Schattens liegt in der effizienten Auswertung von Maschinendaten, ohne Eingriffe in die SPS-Steuerung. Die Analyse der Daten in der SPS erfordert deren Umprogrammierung mit dadurch bedingten Stillstandszeiten. Der digitale Schatten löst dieses Problem, indem er die Daten unabhängig von der Steuerung sammelt und interpretiert. Jede Variable wird automatisch den entsprechenden Aktoren, Sensoren und Parametern zugeordnet, wodurch die Datenanalyse erheblich vereinfacht wird. Bei pneumatischen Zylindern können zum Beispiel unterschiedliche Drosseleinstellungen zu abweichenden Verfahrzeiten führen, selbst bei identischen Bauteilen. Diese Diskrepanzen werden über den digitalen Schatten sichtbar gemacht und ermöglichen eine sofortige Analyse. Darüber hinaus ermöglicht die permanente Anpassung und Überwachung der Parameter eine frühzeitige Erkennung von Drift-Effekten, wie schleichende Veränderungen von Bewegungszeiten oder Druckverhältnissen [24]. Solche Erkenntnisse können in Predictive-Maintenance-Strategien umgesetzt werden, wodurch ungeplante Stillstände vermieden und der OEE weiter gesteigert wird.

3D-Beobachter

Ein Spezialfall des Datenmonitorings stellt die Anwendung als 3D-Beobachter dar. Sporadisch auftretende Fehler, bei denen beispielsweise ein Bauteil hängen bleibt, führen zu ungeplanten Stillständen. Diese Ausfälle reduzieren die produktive Betriebszeit der Anlage und beeinträchtigen somit die Verfügbarkeitskennzahl. Mit einem digitalen Schatten, der kontinuierlich alle relevanten Prozess- und Maschinendaten aufzeichnet, können solche Fehler rückwirkend analysiert und effizient behoben werden, was direkten Einfluss auf die Verfügbarkeit als wesentlicher Bestandteil des OEE hat. Beispielsweise können im Fehlerfall die Positionen von Bauteilen, die Bewegungszustände von Aktoren und die Signale von Sensoren analysiert werden. Dadurch wird es möglich, die genaue Fehlerursache schneller zu identifizieren und gezielt zu beheben, ohne den Anlagenbetrieb lang unterbrochen werden muss und somit die Verfügbarkeit der Produktionsanlage zu erhöhen.

Vererbung von Parametern für Vorwärtssimulationen

Ein praktischer Anwendungsfall zeigt die Vorteile des digitalen Schattens bei der Optimierung von Maschinenprozessen. In der VIBN wurden alle relevanten Parameter des Systems empirisch geschätzt, um das Modell zu konfigurieren. Diese Schätzungen basieren oft auf theoretischen Annahmen oder wurden unter Laborbedingungen ermittelt. Der digitale Schatten erfasst kontinuierlich Live-Daten der Anlage, wodurch eine Anpassung der Modellparameter an die tatsächlichen Betriebsbedingungen erfolgt. Diese Konfiguration wird dann an eine neue Instanz des digitalen Schattens vererbt. Änderungen und Optimierungen werden nun an einem Modell durchgeführt, das die realen Betriebsbedingungen widerspiegelt. Dies ermöglicht es, Anpassungen im SPS-Code, wie etwa die Änderungen der Steuerlogik, in der Simulation zu verifizieren, bevor sie in der realen Produktion implementiert werden. Dadurch wird das Risiko von Fehlern und unerwünschten Auswirkungen auf den Betrieb minimiert und eine effiziente Optimierung der Produktionsprozesse erreicht, wie Cardin et al. [25] zeigen, die mittels Vorrausimulation die Anzahl an Transportmitteln optimieren und somit eine Effizienzsteigerung von 30 Prozent erzielen.

Retrofit und Energiemonitoring

Ein weiterer wichtiger Bereich für den Einsatz digitaler Schatten liegt in Retrofit-Projekten, also der gezielten Modernisierung und Optimierung bestehender Produktionsanlagen. Diese Projekte zielen darauf ab, ältere Anlagen an aktuelle technologische Standards anzupassen und ihre Effizienz zu steigern. Ein Beispiel aus der Automobilindustrie verdeutlichen Kübler et al. [26], die bei der Erweiterung einer Brownfield-Anlage deutliche Nutzenpotenziale aufzeigen. Neben der signifikanten Senkung der Anlaufkosten konnte die gesamte Projektlaufzeit um etwa 10 Prozent verkürzt und die Produktionsunterbrechung dank des hohen Software-Reifegrads um etwa 75 Prozent reduziert werden. Für die zu optimierende Anlage wird ein digitales Modell neu aufgebaut oder ein bestehendes Modell gemäß den Retrofit-Maßnahmen entsprechend erweitert und mittels Vererbung parametriert. Ein relevantes Szenario ist die detaillierte Ermittlung und Verbesserung der Energieeffizienz bzw. des Carbon Footprints. Angesichts der wachsenden Anforderungen an die gesetzliche CO₂-Bilanzierung [27], bietet die Nutzung des digitalen Schattens hierfür eine transparente Grundlage, um Energieströme zu analysieren und optimieren. Voraussetzung dafür ist jedoch das Vorhandensein von Energiemodellen wie beispielsweise der installierten Aktorik. Diese Modelle ermöglichen es, den Energieverbrauch präzise zu simulieren und Einsparpotenziale aufzudecken. Mit Blick auf die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) [28], die eine umfassendere Nachhaltigkeitsberichterstattung verlangt, wird die Energieeffizienz zu einem zentralen Element moderner Produktionsstrategien. Der Transfer entwickelter Energiemodelle in vertikalen Strukturen – also vom Komponentenhersteller über den OEM bis zum Endkunden – ist durch Standards wie die Asset Administration Shell (AAS) denkbar [29]. Neben der Energieeffizienz kann der digitale Schatten auch auf die Optimierung der Taktzeit und die Erkennung von Produktionsengpässen ausgerichtet werden. Basierend auf diesen Erkenntnissen lassen sich gezielte Maßnahmen definieren, die im Rahmen von Retrofitting-Projekten priorisiert werden können. Die Integration der Anlage in das Internet der Dinge (IoT) führt zu einer neuen Dimension des Retrofittings: dem digitalen Retrofit [30]. Ein denkbares Geschäftsmodell im Bereich des Retrofits ist die Bereitstellung des digitalen Schattens als Dienstleistung, um beispielsweise kritische Produktionsausfallzeiten zu senken.

Industrial Metaverse

Ein weiterer innovativer Anwendungsfall für digitale Schatten ist das Industrial Metaverse, der die Simulation kompletter heterogener Produktionslandschaften in einer virtuellen Umgebung ermöglicht. Mithilfe digitaler Schatten können alle Maschinen, Anlagen und Prozesse einer Produktionskette, unabhängig von Herstellern oder Systemen, in live digital abgebildet und vernetzt werden. Diese virtuelle Umgebung bietet eine Plattform für kollaborative Planung und Optimierung. Teams aus verschiedenen Bereichen und Standorten können gemeinsam an der Gestaltung, Analyse und Verbesserung von Produktionsprozessen arbeiten [31].

Cloud-Anwendungen

Ein Anlagenhersteller entwickelt digitale Zwillinge seiner Maschinen und stellt diese über eine Cloud-Plattform zur Verfügung. Kunden können diese Plattform nutzen, um ihre bestehenden Anlagen mit neuen Funktionen oder Komponenten zu modernisieren (Retrofit). Dabei bleibt der digitale Schatten selbst in der sicheren Umgebung der Cloud, wodurch das Know-how des Herstellers geschützt wird. Der Kunde erhält Zugang zu den Funktionen und Erkenntnissen, ohne Zugriff auf die zugrunde liegende Modellierung und Datenstruktur zu haben. Die Cloud-basierte Bereitstellung digitaler Zwillinge eröffnet neue Chancen für Wertschöpfung und Geschäftsmodelle, da sie durch nahezu unbegrenzte Skalierbarkeit und erweiterte Datenanalysen den Zugang erleichtert, wie auch der VDI-Statusreport hervorhebt [24]. Gleichzeitig zeichnet sich laut dem VDI Statusreport [24] die Entwicklung hin zu einer Hybridplattform ab, bei der Echtzeitanwendungen bevorzugt auf Edge-Servern vor Ort (on-premises) ausgeführt werden könnten, während die Cloud für umfangreichere Analysen und Berechnungen genutzt wird. So können Abrechnungsmodelle wie beispielsweise nutzungsbasierte Gebühren oder abonnementbasierte Zugänge angeboten werden, die eine flexible Nutzung der Plattform ermöglichen. Die noch technisch herausfordernde Echtzeitanbindung des digitalen Schattens gewährleistet, dass Kunden jederzeit Zugriff auf aktuelle Daten und Analysen haben. Dies erhöht sowohl die Effizienz als auch die Qualität von Entscheidungen. Eine solche Lösung bietet entscheidende Vorteile: Der Hersteller schützt sein Know-how, da der digitale Schatten nicht direkt herausgegeben wird, und kann gleichzeitig kontinuierliche Updates und Analysen bereitstellen. Kunden profitieren von einer sicheren und effizienten Lösung für Simulationen, Schulungen und Retrofit, ohne selbst in komplexe Technologie investieren zu müssen [32]. Die Blockchain-Technologie könnte eine Möglichkeit zur Synchronisation bieten, da sie Aktualisierungen in BlockNet ermöglicht und eine sichere Plattform für die Echtzeit-Synchronisation von Daten zwischen physischen Entitäten und ihren virtuellen Gegenstücken in der virtuellen Realität bietet. Dies wird durch BlockNet ermöglicht, das die Sicherheit des digitalen Abbildungsprozesses des Internets der Dinge gewährleistet und dadurch die Datenzuverlässigkeit von digitalen Zwillingen verbessert [33]. Bild 4 stellt die beschriebenen Anwendungsbeispiele in einer Cloudplattform dar.

Bild 4 Anwendungsbeispiele des digitalen Schattens (eigene Darstellung)
Bild 4

Anwendungsbeispiele des digitalen Schattens (eigene Darstellung)

Zusammenfassung und Ausblick

Die Nutzung digitaler Schatten bietet erhebliches Potenzial, wie es in den Anwendungsbeispielen dargestellt wurde. Ausschlaggebend für den zugeschriebenen Mehrwert ist die virtuelle Inbetriebnahme, die nicht nur zur Validierung von Modellen in frühen Entwicklungsphasen dient, sondern auch deren Einsatz im laufenden Betrieb unterstützt. Diese Investition ist sinnvoll, da sie die Basis für zukunftsorientierte Digitalisierung legt und den Übergang von herkömmlichen zu datengetriebenen, hybriden Optimierungen erleichtert. Gleichzeitig bleiben die effiziente Erstellung und kontinuierliche Anpassung dieser Modelle eine Herausforderung. Bezogen auf Brownfield-Anlagen besteht eine wesentliche Herausforderung in der Generierung dieser Modelle. Gegenwärtig werden die digitalen Modelle aufwändig manuell erzeugt, was zeitintensiv und fehleranfällig ist. Die automatisierte bzw. teil-automatisierte Erzeugung und Abgleich dieser digitalen Modelle ist essenziell, um den Prozess effizienter und wirtschaftlicher zu gestalten. Perspektivisch ist eine Generierung der Visualisierungs- und Verhaltensmodelle basierend auf 3D-Scans oder Busanalysen denkbar [30]. Dabei stehen insbesondere die automatische Erkennung und Klassifizierung von Komponenten sowie die Modellierung des Anlagenverhaltens im Fokus, um eine präzise und skalierbare Lösung zu schaffen.

Digitaler Schatten eröffnet neue Möglichkeiten

Digitale Schatten eröffnen Unternehmen in der diskreten Produktion neue Möglichkeiten zur Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung. Sie ermöglichen eine präzise Live-Überwachung und Analyse von Produktionsprozessen, ohne Eingriffe in die Steuerung. Anwendungen wie Predictive Maintenance reduzieren Ausfallzeiten und verbessern die Verfügbarkeit. Ein zentraler Vorteil ist der Cloud-Ansatz: Hersteller können Digitale Schatten sicher bereitstellen, während Kunden auf aktuelle Daten und Analysen zugreifen, ohne sensible Modelle direkt zu erhalten, was den jeweiligen IP-Schutz gewährleistet.

Eine weitere Herausforderung liegt in der Verknüpfung von Modellen aus der virtuellen Inbetriebnahmephase mit realen Betriebsdaten. Diese Modelle werden oft vom Maschinenhersteller erstellt und sind nicht unmittelbar für den Betreiber verfügbar. Eine Lösung könnte eine hybride Plattform sein, die es beiden Seiten ermöglicht, ihre Daten und geistiges Eigentum zu schützen. Ein abonnementbasiertes Geschäftsmodell kann dabei sicherstellen, dass der Betreiber Zugriff auf aktuelle Modelle und Simulationsdaten erhält, während der Hersteller über eine Cloud-Plattform die Kontrolle über seine IP bewahrt.


Hinweis

Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen von den Mitgliedern des ZWF-Advisory-Board wissenschaftlich begutachteten Fachaufsatz (Peer-Review).



Tel.: +49 (0) 831 2523-9143

About the authors

Jonas Heller

Jonas Heller, M. Eng., geb. 1989, studierte Automatisierung und Robotik und ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Produktion und Informatik in Sonthofen der Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten. Neben Automatisierungsthemen sind seine Forschungsschwerpunkte die Entwicklung und der Einsatz Digitaler Zwillinge in der produzierenden Industrie. Er arbeitete zuvor als Konstrukteur und Koordinator im Sondermaschinenbau bei der Firma Robert Bosch GmbH sowie als Konstrukteur bei der Firma Highvolt Prüftechnik Dresden GmbH.

Marco Ullrich

Marco Ullrich, M. Eng., geb. 1994, studierte Automatisierung und Robotik und ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Produktion und Informatik in Sonthofen der Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten. Neben Automatisierungsthemen sind seine Forschungsschwerpunkte der Einsatz Digitaler Zwillinge in der produzierenden Industrie sowie das Industrial Metaverse. Er arbeitete zuvor als Servicetechniker bei der Firma WITTENSTEIN SE sowie als Entwicklungskonstrukteur bei der Firma MULTIVAC GROUP.

Alexander Haas

Alexander Haas, M. Eng., geb. 1994, studierte Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau sowie Energietechnik und ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Produktion und Informatik in Sonthofen der Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Entwicklung und der Einsatz Digitaler Zwillinge in der produzierenden Industrie. Zuvor war er bei der ZSO GmbH als Qualitätsingenieur und bei der Liebherr-Verzahntechnik GmbH im Qualitätsmanagement und in der Prozessoptimierung tätig.

Prof. Dr.-Ing. Bernd Lüdemann-Ravit

Prof. Dr.-Ing. Bernd Lüdemann-Ravit, geb. 1970, Diplom in Informatik, Promotion in Elektrotechnik/Robotik. Er arbeitete u. a. als IT-Systemgestalter, Projektleiter Digitale Produktionsplanung und Manager IT für die Digitale Fabrik bei Mercedes-Benz AG in Sindelfingen und Stuttgart. Heute ist er Leiter des Instituts für Produktion und Informatik und Leiter des StartUp Center der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Kempten.

Dr.-Ing. Lars Penter

Dr.-Ing. Lars Penter promovierte 2016 an der TU Dresden. Seit 2021 ist er Oberingenieur für Forschung und Lehre an der Professur für Werkzeugmaschinen und adaptive Steuerungen und ist gleichzeitig am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig.

Prof. Dr.-Ing. Steffen Ihlenfeldt

Prof. Dr.-Ing. Steffen Ihlenfeldt studierte Maschinenbau an der TU Braunschweig und promovierte an der TU Chemnitz. Seit 2015 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Werkzeugmaschinenentwicklung und adaptive Steuerungen (LWM) am Institut für Mechatronischen Maschinenbau (IMD) der Technische Universität Dresden. Seit 2021 ist er Institutsleiter am Fraunhofer IWU Chemnitz.

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Published Online: 2025-03-21
Published in Print: 2025-03-20

© 2025 Jonas Heller, Marco Ullrich, Alexander Haas, Bernd Lüdemann-Ravit, Lars Penter und Steffen Ihlenfeldt, publiziert von De Gruyter

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Heruntergeladen am 2.10.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/zwf-2025-1028/html
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