Vorspann
Es gibt kaum Bücher zur Geschichte des Dritten Reichs, die nur wenige Jahre nach dem apokalyptischen Ende verfasst wurden, aber bis heute anerkannt sind und aufmerksame Leser finden. Dazu gehört Hugh Trevor-Ropers 1947 erschienene Studie „The Last Days of Hitler“, die ein Jahr später ins Deutsche übersetzt und seither wiederholt neu aufgelegt wurde. Edward Harrison spürt den Wurzeln dieses Bestsellers nach, analysiert die Doppelrolle Trevor-Ropers als Historiker und Geheimdienstoffizier und legt seine von Misstrauen und rastloser Reisetätigkeit geprägte Arbeitsweise offen. Harrison kommt zu dem Ergebnis, dass Trevor-Roper das Material für sein Buch weitgehend selbst zusammengetragen und nicht großzügig die Vorarbeiten von Kollegen ausgewertet hat, wie auch behauptet worden ist.
Abstract
Hugh Trevor-Roper’s investigation in autumn 1945 and his subsequent book have been reappraised by Geoffrey Parker and Sarah Douglas in The Journal of Military History. Parker questions whether a single person could have interrogated numerous witnesses single-handed and sifted their evidence in less than six weeks and suggests that Trevor-Roper spent most of his time reading the transcripts of interrogations carried out by others. Douglas writes that a collective effort of countless interrogators from all over Europe became “The Last Days of Hitler”, a book the text of which she asserts remains the same through every edition. In fact extensive primary sources show that during his autumn enquiry Trevor-Roper personally questioned at least eighteen witnesses or persons with leads to witnesses, and in eleven of these cases a significant interrogation took place. Trevor-Roper was an exceptionally effective interrogator who elicited detail and meaning which had escaped previous questioners. His eagerness to question witnesses himself was not least due to recurrent problems with interrogations carried out by others. Indeed the majority of evidence in his book did not come from interrogations, but from pre-war books, wartime intelligence documents, eavesdropping material, diaries, memoirs, post-war publications, and documents originating from Hitler or the Doenitz government. Once published, the text of “The Last Days of Hitler” was changed significantly for later editions.
© 2017 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, Rosenheimer Str. 145, 81671 München
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